Handwerk Special Nr. 249 vom 04.04.2025

Matthias Koch aus Osann-Monzel an der Mosel ist 22 Jahre alt und der jahrgangsbeste Kfz-Technikermeister. Die Entscheidung fürs Handwerk fiel bei ihm spät – bis zur Oberstufe des Gymnasiums hatte er keinen Berufswunsch. seinerAusbildungerhielt er vieleAuszeichnungenvomAzubi desMonats, demÜberspringen eines Ausbildungsjahres, der Teilnahme als Finalist im Wettbewerb „Mister Handwerk“ und einem zweiten Platz auf Landesebene der Deutschen Meisterschaft im Handwerk bis zum November 2024, als das rheinland-pfälzischeWirtschaftsministeriumihnals„Landesbester KFZ-Mechatroniker-Meister 2024“ auszeichnete. Lucas Rauland ist 24 Jahre alt und entstammt einer Koblenzer Familie, die bereits auf vier Maler-Generationenzurückschauenkann.Was nicht bedeutet, derWeg ins Handwerk sei alternativlos gewesen, „denn nach dem Abitur habe ich im Sommersemester 2020 angefangen, Politikwissenschaft und Geschichte zu studieren. Leider erfolgte der gesamte Unterricht nur online, was keinen Spaß gemacht hat.“ Was ihm fehlte, war eine Verbindung hinein in die Realität, „die im Handwerk die ganze Zeit gegeben ist. Da zu dem Zeitpunkt mein Vater Malermeister mit eigenem Betriebwar –den ich jetztweiterführe–entschied ich mich für eine Ausbildung als Maler und Lackierer, um etwas Sinnvolleres mit meiner Zeit währendderPandemiezumachen.“Gesagt, getan Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan FassadeaufderFestungEhrenbreitstein.Dabeibleiben mirvorallemdieLichterdeshalbdunklenKoblenz in Erinnerung, wennmanmorgens auf der Baustelle ankam.UnvergessensindauchdieMalerarbeiten am Turm der Kirche in Koblenz-Lay. Es ist einfach nur cool, wenn Hunderte Menschen jeden Tag deine Arbeit sehen. Der Kirchturm sieht auch besonders schön aus, wenn man ihn aus demZug von der anderenMoselseite sieht. Außerdem gibt es keinen schöneren Arbeitsplatz als einenKirchturmimSommer mit Blick auf Mosel und Weinberge.“ Doch mit Abstand der stolzeste Moment für Lucas „war das Bestehen der praktischen Meisterprüfung.“ Nun führt er den Familienbetrieb in fünfter Generation fort und sein Meisterbrief Kraftfahrzeugtechnikermeister Matthias Koch Maler- und Lackierermeister Lucas Johannes Rauland Maurer- und Betonbauermeister Leon Hupperich Der 23-jährige Leon Hupperich ist heimatverbunden und ein echter Familienmensch. Er kommt aus Ahrbrück und wollte als kleiner Junge unbedingt Feuerwehrmann werden. Ein Jahr nach dem Abitur entschied er sichdann „als Schnapsidee mit meinem Bruder“ und beeinflusst vom Opa dafür, Maurer- und Betonbauer zu werden. An die Ausbildung erinnert er sich gern, weil er gut und schnell in der Kolonne aufgenommen bautechnischenHerausforderungen.Durch denMeisterbrief möchte Hupperich künftig mehr Verantwortung auf der Baustelle übernehmen, Auszubildende anleiten und „die Tradition und Qualifikation des Handwerks bewahren, mit dem Meistertitel vereinigen und repräsentieren.“ An die Zeit der Meisterschule denkt er gern zurück, weil neben dem hohen Lernpensum auch ein sehr guter Zusammenhalt innerhalb des Kurses entstanden ist und er sich bei den Dozenten durch deren Einsatz sehr gut aufgehoben gefühlt hat. In der Zukunft möchte der Maurer- und Betonbauermeister Bauleiter werden und eigene Baustellen führen. Dankbar ist er Foto: privat wurde. Gleichzeitighatte er gehörigen Respekt vor den beruflichen Tätigkeiten. Stolz erinnert er sich an ein besonderes Projekt, als er während der Ausbildung ein Einfamilienhaus als Baustelle hatte mit besonderen statischen und rückblickend nicht nur seinem Opa, der ebenfalls gelernter Maurer ist und seinem Bruder, der ihn von der Lehre überzeugt hat, sondern auch seiner Freundin, die ihn immer unterstützt und Tim Pürling, der ihn überzeugt hat, denMeister zumachen. ganz ungewöhnliche Orte führen sollte. „Mein ersterEinsatz alsLehrlinggalt demAnstricheiner ... und so startete Lucas 2021 seine handwerkliche Karriere, die ihn bald an DasändertesichdurcheinzweiwöchigesPraktikumimBereich Oldtimer-Restaurierung. Das handwerkliche Schrauben an alten Fahrzeugen und das Erlebnis, was man mit seiner Arbeit im Vorher-Nachher-Vergleich erreicht, entfachte die Leidenschaft für seinen späteren Beruf. Während Mit dem Meisterbrief will er einen Grundstein für seine berufliche Zukunft legen. Schon jetzt arbeitet der 22-Jährige, der sich als „ehrgeizig, mit Benzin im Blut“ beschreibt, als stellvertretenderWerkstattleiterundnebenberuflicherDozent. steht nebendemvomUrgroßvater von1913, dender auch schon bei der Handwerkskammer Koblenz gemacht hat. 10

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