Handwerk Special Nr. 247 vom 03.07.2024

Elektro-Witsch legt sich mächtig ins Zeug Aufgeben ist keineOptionbeimUnternehmenElektro-Witsch inGrafschaft –weder wenn es darum geht, Auszubildende zu finden, noch sie langfristig als gute Mitarbeiter zu halten. Nachdem in der Vergangenheit immermalwieder einLehrling dieAusbildungfrühzeitigabgebrochenhat, reagierte die Geschäftsführung des über 20 Jahre alten Unternehmens nicht etwa trotzig oder resigniert. „Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, woran es lag und was wir tun können, damit Auszubildende sich vom ersten Tag an willkommen fühlen, eingebundenwerden und nach der Ausbildung imbesten Fall als gut ausgebildete Fachkraft bei uns bleiben“, berichtetGeschäftsführerWernerGies. Er istMeister desElektrotechnikerhandwerks sowie Bachelor Professional und hat das Unternehmen, dases seit 1965 inAhrweiler gab, im Jahr 2001 übernommen. Aktuell hat er 31 Mitarbeiter. „WirhabeneinPatenschaftsprogrammentwickelt als Onboarding imHandwerk: JederAuszubildende – ob imElektrobereich oder als Kaufleute für Büromanagement –wirdvon seinemPaten, einemerfahrenen Mitarbeiter, anfangs intensiv persönlich begleitet, kann ohne Hemmschwellen Fragenstellen, bis er sichzurechtfindet und wohlfühlt“, erklärt Gies. Und seine Nachwuchskräftekommendirekt indenGenuss einesFörderprogramms durcheinenexternen Dienstleister, das Elektro-Witsch für denNachwuchs organisiert und finanziert. Die „Neuen“ nehmen zu Beginn ihrer Ausbildung an Intensivwochen in Köln teil und bekommen dort fachliches Basiswissen in kurzer Zeit kompakt vermittelt. „WirmöchtenunsereAuszubildendenvon Anfang an aktiv einbinden. In manchen Unternehmen laufenAzubisdrei Jahre lang nur mit. Wir brauchen aber Facharbeiter, sonst haben wir die doppelte Arbeit, wenn wir ausgelernten jungen Leuten nochmal alles beibringen müssen“, unterstreicht Werner Gies. Mit dieser Erkenntnis wählt das Unternehmen seine Bewerber aus und hat damit die Abbrecherquote inzwischen auf Null reduziert. „Ich habe mittlerweile ein gutes Bauchgefühl, ob jemand zu uns passt.“ Neben der persönlichen Erfahrung setzt das Unternehmen auf einen Einstellungstest, den Werner Gies sich speziell auf den Betrieb hat zuschneiden lassen. „Wir brauchen keine Azubis, bei denen direkt klar ist, dass sie in der Berufsschule permanent hinterherhinken. Das können wir nicht auffangen. Die Anforderungen und Komplexität in unserem Beruf sind gestiegen, da passt es nicht, wenn jemand undiszipliniert ist.“ Gute Erfahrungen hat er mit Studienabbrechern sowie (Fach-) Abiturienten gemacht. „Das ist allerdings keinAussieben – natürlich bekommt jeder eine Chance, der wirklich lernenmöchte.“ Diese Azubis bekommen den fünfwöchigen Intensivkurs als Einstieg sowie bei Interesse weitere Weiterbildungen bezahlt. „Wir führen regelmäßig Feedback-Gespräche, umdieAzubis individuell zu fördern. Wenn jemand das Zeug zum Meister hat, schauen wir auch da, ob wir das sponsernkönnen.“ IhrneuesProgramm hat Erfolg: Momentan hat Elektro-Witsch sechs Auszubildende, die dankbar für die großeWertschätzung sind. „Für 2024 und auch schon das Jahr 2025 nehmenwir gern weitere Bewerbungen an“, lädt Gies ein. Kontakt: Elektro-Witsch GmbH & Co. KG Tel. 02641 267 33 www.elektro- witsch.de Zukunft seit 400 Jahren im Blick Das Unternehmen Schwarz Fensterbau in Holzappel (Rhein-Lahn-Kreis) gibt es seit 400 Jahren und elf Unternehmergenerationen. Viele Auszubildende sind dem Unternehmen ihr gesamtes Berufsleben lang treugeblieben. Zum beeindruckenden Jubiläum gratulierte der Präsident derHandwerkskammer (HwK)KoblenzKurtKrautscheid (von rechts) bei einer Feierstunde Geschäftsführer Thilo Schwarz – hier mit Tochter Clara –, Seniorchef Reimund Schwarz und dem Auszubildenden Florian Volk. Thilo Schwarz betonte, dass Ausbildung für das Unternehmen immer ein wichtiges Thema gewesen sei. Für das hohe Niveau der Ausbildung und auch die Mitarbeiterzufriedenheit imUnternehmen spricht, dass immer wieder Auszubildende bis zum Renteneintritt bei Schwarz geblieben sind. www.fensterbau-schwarz.de 06 Damit kein Azubi mehr frühzeitig abbricht, sucht das Elektrounternehmen in Grafschaft seine angehenden Fachkräfte sehr genau aus und begleitet sie mit einem persönlichen Onboarding sowie intensivem fachlichem Förderprogramm bis zum Meister. Foto: Elektro-Witsch

RkJQdWJsaXNoZXIy NzU4Mzk=