Handwerk Special Nr. 247 vom 03.07.2024

Auf Erkundungstour durch Europa Seit ihrer Meisterprüfung vor gut einem Jahr hat die 24-jährige Alicia Hietbrink (rechtes Bild) aus Bad Neuenahr-Ahrweiler viel vonderWelt gesehen.Bei verschiedenen Auslandspraktika verbrachte sie zwischen siebenundneuneinhalbWochen je Aufenthalt in Spanien, Italien, Lettland und zuletzt Irland. Nicht immer war sie allein unterwegs. Sowohl in Italien als auch in Irland war die 20-jährige Hanna Breitbach aus Kehrig ihre Reisegefährtin. Das dynamische Duo lernte sich während des Meisterkurses bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz kennen: „Wir haben gleichzeitig über Auslandspraktika nachgedacht und so hat es sich ergeben“, freuen sich die beiden jungen Maler- und Lackierermeisterinnen darüber, das Erlebte miteinander zu teilen. Vor Kurzem sind sie nach einem zweimonatigen Auslandsaufenthalt in Irland wieder nach Hause zurückgekehrt. Und was für einen richtig typischen Einsatzort könnte es wohl während ihres Praktikums bei einem Farbhändler in Limerick gegeben haben? Richtig! Einer ihrer Arbeitsaufträge bestand darin, einen Rugbyclub zu renovieren. Innen und außen wurde der Farbpinsel geschwungen. Dabei erhielten die beiden Maler- und Lackierermeisterinnen nicht nur neue Eindrücke von der Vielfalt derLacke, sondernauch,wie sooft bei ihren Auslandseinsätzen, Inspiration in puncto Werkzeugen und Materialien. Aus Spanien schaffte so ein runder Pinsel zum Abdrehen statt zum Abstreichen seinenWeg imReisegepäcknachDeutschland. In Irland fand dagegen ein spezieller Rührstab mit Griffen und Löchern zum Umrühren und Mischen von Farben großen Anklang als Alternative zu den in Deutschland weit verbreiteten Pinseln oder Bohraufsätzen. „Auslandspraktika sind eine einmalige Gelegenheit, umandereKulturen, neueArbeitsmethoden,MaterialienundTechniken kennenzulernen“, erklärtAliciaHietbrink. Bereits amEnde ihrerGesellenausbildung zeigte sie ihre Leidenschaft für ihr Handwerk und durfte als Beste des Landes ihr Können im Bundesentscheid bei der „Deutschen Meisterschaft imHandwerk - GermanCraft Skills“ unterBeweis stellen. In ihrer Begeisterung für das Maler- und Lackiererhandwerk steht ihr Hanna Breitbach in nichts nach. Auch die jüngste Meisterabsolventin des aktuellen HwK-Abschlussjahres berichtet begeistert: „Auslandsreisen sind eine tolle Möglichkeit, mehr aus sich herauszukommen und offener zu werden. Durch das Verständigen mit Händen und Füßen wächstmanüber sichhinaus unddas stärkt das Selbstvertrauen.“ „Sprachbarrieren stellen kein Hindernis dar und man merkt schnell Fortschritte“, fügt Hietbrink hinzu. „Dennoch kommt es gelegentlich zu lustigen Zwischenfällen“, berichtet sie über ihren Aufenthalt in Riga und lacht: „Trotz Übersetzer-App und der Google-Fotosuche habe ich häufiger Lebensmittel auf gut Glück gekauft. Einmal nahmichmir einenvermeintlichenHotdog aus der Backwarenabteilung mit – die Wurst stimmte nur das Brötchen war ein süßes Teilchen und der Käse stellte sich als Pudding heraus.“ Kontakt: Mobilitätsberatung der HwK Koblenz Tel. 0261 398 337 www.hwk-koblenz. de/mobira Mit dem Handwerk die Welt erleben Nicht nur Meister und Gesellen können nach ihrer Prüfung die Welt erkunden. Schon während der Ausbildung im Handwerk besteht die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Das TeamderMobilitätsberatungderHandwerkskammer (HwK) Koblenz unterstützt Auszubildendewährend ihrer Lehrzeit in Handwerksbetrieben aus dem Kammerbezirk sowieGesellenundMeister imJahrnachdemerfolgreichen Abschluss ihrerPrüfungbeiderOrganisationvonAuslands- praktikaunddemBeantragenvonStipendien.ZurAuswahl stehen zweiwöchige bis dreimonatige Aufenthalte in 33 Ländern Europas. Das Programm „Berufsbildung ohne Grenzen“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Im Vordergrund steht das Ziel, über Grenzen hinweg voneinander zu lernen. Informationen: mobira@hwk-koblenz.de Fotos: privat 04 Vor wenigen Wochen kehrten die beiden Maler- und Lackierermeisterinnen Alicia Hietbrink (rechts) und Hanna Breitbach von einem Berufspraktikum aus Irland zurück. Im Gepäck: Viele neue Eindrücke, die sie in ihre heimischen Betriebe tragen.

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