Handwerk Special Nr. 245 vom 29.02.2024

Schwerpunktthema: „Le Championnat du Chocolat à Coblence“ am 16. und 17. März im Koblenzer Schloss HANDWERK SPECIAL 245 29. Februar 2024 www.handwerk-special.de Titelbild: das HwKKonditorenteam Handwerkskammer Koblenz and r s Ko l

Hochgenuss dank Handwerk! Die Nahrungsmittelhandwerke stehen eindeutig im Rampenlicht dieser Ausgabe! Und es gibt obendrauf ein Sahnehäubchen: Am 16. und 17. März 2024 ist das Kurfürstliche Schloss in Koblenz Veranstaltungsort des „Championnat du Chocolat à Coblence“ und wir vermitteln redaktionell einen Vorgeschmack auf das, was viele Tausend Besucher und Schokoladenfans begeistern wird. Erleben Sie die „Deutsche Meisterschaft“ der Schokoladenkunst! Das ist wörtlich zu nehmen, denn erstmals wird in den Wettbewerben „Freestyle“ und „Artistik“ die deutsche Meisterschaft ausgetragen. Es geht also um handwerkliche Expertise, Kreativität, außergewöhnliche Gestaltung, guten Geschmack und... viel Genuss! Einen Überblick zu den Inhalten dieser zweitägigen Großveranstaltung, organisiert durch die Handwerkskammer Koblenz in Kooperation mit der Stadt Koblenz, gibt es im Internet: www.championnat-du-chocolat.info Kulinarische Hochgenüsse aus dem Handwerk – das bieten auch Bäcker, Fleischer, Brauer und Mälzer, Müller, Speiseeishersteller oder Weinküfer. Sie alle verbindet die handwerkliche Arbeit mit Nahrungsmitteln ebenso wie eine lange Tradition. Doch darauf ausruhen lässt sich nicht, berichten die von uns in dieser Ausgabe vorgestellten „GenussHandwerker“. Denn die Ansprüche der Kunden sind hoch und: sie verändern sich! Kreativität und Experimentierfreude sind gefragt wie auch der Mut, neue Wege einzuschlagen, auszuprobieren. So bei der Herstellung neuer Secco-Sorten, für die in der Winninger Weinküferei von Christian Kloss Kräuter der Region mit heimischen Weinen kombiniert werden. Fünf Weinküfereien weist die Handwerksrolle der HwK aktuell aus und Kloss führt die jüngste. Um flüssige Handwerksprodukte geht es auch in den Betrieben der Brauer und Mälzer, von denen es aktuell 13 handwerkliche im Norden des Landes gibt. Rein statistisch gesehen ein Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Gerade die sogenannten Hausbrauereien liegen im Trend, wie auch Bruno Schneider aus Merxheim weiß. Der Bauunternehmer kaufte 2007 eine alte Kapelle und baute sie zur Brauerei um. Eine ungewöhnliche wie seltene Geschichte, wenn aus dem Bau- ein Brauunternehmer wird. Die Verbindung aus Handwerk und kirchlichen Gemäuern spielt auch im Leben von Malermeister und Denkmalspezialist Norbert Theis aus Pfaffen-Schwabenheim eine ganz wichtige Rolle, ebenfalls nachzulesen in dieser Ausgabe. Und wir stellen hier auch Fleischer und Bäcker vor, die mit neuen, pfiffigen Ideen Hauptgeschäfts- führer Ralf Hellrich Kontakt: Handwerkskammer Koblenz Tel. 0261 398 108 ralf.hellrich@hwkkoblenz.de Impressum: V.i.S.d.P.: Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich Redaktion / Layout: Jörg Diester, Denise Nuß, Dagmar Schweickert Fotos: wie an Fotos gekennzeichnet / private Fotos aus Betrieben / HwK Koblenz / Titel: Michael Jordan Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-EbertRing 33, 56068 Koblenz, Tel. 0261/ 398-160, in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz Anzeigen: rz Media GmbH, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz, Evangelos Botinos (verantwortlich) Techn. Herstellung: Industrie Dienstleistungsgesellschaft mbH, 56070 Koblenz und stimmigen Konzepten auf Erfolgskurs liegen. Außerdem berichten wir über Genusshandwerker, die bereits am „Championnat du Chocolat“ teilgenommen haben und auch in diesem Jahr wieder dabei sind. Mit Konditormeisterin Lucia Kranz nimmt eine Preisträgerin von 2018 teil, die anschließend ein eigenes Unternehmen gründete und heute erfolgreich betreibt. Schokolade und Speiseeis, handwerklich kombiniert – auch das ist als Programmpunkt unserer Veranstaltung am 16. und 17. März im Schloss Teil dieser Ausgabe. Von deren Titel strahlen Sie – von links nach rechts – Rainer Hahn, Rowena Redwanz und Joachim Schäfer an, die als Ausbildungsmeister im Bereich Konditor und Bäcker bei der HwK Verantwortung tragen. Sie sind auch die Macher unseres Schokoladen-Events im Schloss, zu dem wir Sie gerne begrüßen – Ihr Seiten 16 und 17 junge Fleischer mit pfiffigen Ideen setzen auf Regionalität Seiten 8 und 9 Das Brauer- und Mälzerhandwerk hat Tradition – und Zukunft! 02 aus dem Inhalt Seite 5 Konditormeisterin Lucia Kranz begeistert mit ihren Kuchenkreationen Foto: Klaus Herzmann ab Seite 3 handwerkliche Schokoladenkunst im Koblenzer Schloss am 16. und 17. März

Die schöne Form der Schokolade Am16. und 17. März 2024 verwandelt sich das Kurfürstliche Schloss zu Koblenz in ein märchenhaftes Schokoladenparadies, wenn „Le Championnat du Chocolat à Coblence“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz erneut die Herzen tausender Besucher höherschlagen lässt. „Bei unserem ‚Championnat du Chocolat‘ kommt die Crème de la Crème der Chocolatiers aus ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus zusammen, um die hohe Kunst des Konditorenhandwerks zu präsentieren“, unterstreicht Bäcker- und Konditormeister JoachimSchäfer, Fachbereichskoordinator Ernährung und Hauswirtschaft der HwK Koblenz. Erlesene Köstlichkeiten rund um das kakaohaltige Genussmittel wie Tafelschokolade, Pralinen, Trüffel, Wein und Spirituosen laden zum Probieren und Kauf ein.HochkarätigeVorführungennamhafter Chocolatiers und Konditoren begeistern mit spannenden Darbietungen. Ganztägig besteht die Möglichkeit, die Technik des Zuckerblasens von Rainer Hahn und die Kunst desMarzipanmodellierens vonKlaus Jacobzubewundern.VielepraktischeTipps und Tricks für zu Hause erhalten die Besucher auch von der DeutschenMeisterin der Konditoren, Rowena Redwanz. EinbesonderesHighlight derVeranstaltung sind jedes Mal aufs Neue die imposanten, oft meterhohen Schokoladenkunstwerke der Wettbewerbe. Jahr für Jahr ziehen sie die staunenden Blicke von Jung und Alt auf sich. Erstmals wird in den beiden Wettstreitkategorien „Freestyle“ für Lehrlinge und „Artistik“ für Betriebe, Gesellen und Meister die Deutsche MeiFotos: Klaus Herzmann 03 Erste Deutsche Meisterschaft zeigt am 16. und 17. März beim „Championnat du Chocolat“ der HwK Koblenz Schokoladenkunst der Extraklasse. sterschaft ausgetragen. Neben der Chance auf Preise im Gesamtwert von 6.250 Euro bietet das „Championnat du Chocolat“ den Teilnehmern die einmalige Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu messen und ihr handwerkliches Können unter Beweis zu stellen. Eine Expertenjury nimmt sich der anspruchsvollen Aufgabe an, die außergewöhnlichen handwerklichen Leistungen zum Thema „Die schöne Form der Schokolade“ zu beurteilen. Unter denTeilnehmernwerden altbekannte wie neue Gesichter erwartet. Es bleibt also spannend, wer sich beim „Championnat du Chocolat“ am 16. und 17. März 2024 im Kurfürstlichen Schloss in Koblenz den Titel sichern wird. Veranstaltung: 16. März, 11-17 Uhr 17. März, 10-17 Uhr Kurfürstliches Schloss zu Koblenz 56068 Koblenz www.championnat- du-chocolat.info Das Programm 2024 Die Besichtigung der Schaustücke ist während der Öffnungszeiten durchgängig möglich. Samstag, 16. März, von 11 bis 17 Uhr 11 bis 11.15 Uhr, Eröffnung durch den HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich 11.15 bis 11.45 Uhr, Vorstellung der Teilnehmer des Artistik-Wettbewerbs 11.45 bis 12 Uhr, Vorstellung der Aussteller 12 bis 12.45 Uhr, Vorführung von Rowena Redwanz: Trüffel mit Mangogelee und Kokosganache 13.15 bis 14 Uhr, Vorführung von Rowena Redwanz: Torteletts mit Zitronencurd und Baiserhaube 14 bis 14.15 Uhr, Vorstellung der Fachjury 14.15 bis 15.15 Uhr, Verköstigung und Bewertung der Geschmacksproben (Torten) des Artistik-Wettbewerbs durch die Fachjury 15.15 bis 16 Uhr, Vorführung von Rainer Hahn: Schokoladenschaustück Sonntag, 17. März, von 10 bis 17 Uhr 10 bis 10.15 Uhr, Eröffnung durch den HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich 10.15 bis 10.45 Uhr, Vorstellung der Teilnehmer des Artistik-Wettbewerbs 10.45 bis 11 Uhr, Vorstellung der Aussteller 11 bis 12 Uhr, Vorführung von Rowena Redwanz: Trüffel mit Mangogelee und Kokosganache 12 bis 12.45 Uhr, Vorführung von Rowena Redwanz: Moussetörtchen 13 bis 13.15 Uhr, Vorstellung der Fachjury 13.15 bis 14 Uhr, Vorführung von Rowena Redwanz: Schokoladenschaustück 13.15 bis 15 Uhr, Verköstigung und Bewertung der Geschmacksproben (Torten) des Artistik-Wettbewerbs durch die Fachjury 16 bis 17 Uhr, Siegerehrung und Preis-/Urkundenüberreichung mit Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, HwK-Präsident Kurt Krautscheid, Obermeister der Konditoren-Innung Rheinland-Pfalz Jean Warnecke und Gerhard Schenk, Präsident des Deutschen Konditorenbundes

Genusskunst von den Profis abgucken Unzählige Auszubildende, angehende Meister und Genusshandwerker, die sich weiterbilden möchten, schwirren normalerweise durch die „heiligen Hallen“ des Zentrums für ErnährungundGesundheit. In der hauseigenenBackstube undFleischerei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz lernen sievonder Pike aufGenusshandwerk vom Feinsten. Doch nicht nur sie dürfen sich von den professionellen Dozenten die Basis und natürlich ganz viel Feinschliff beibringen lassen. Viele Seminare können auch von ambitionierten Amateuren gebucht werden. „Gewisse Vorkenntnisse sollten bei den meistenKursen schonvorhanden sein, denn wir fangen nicht bei Null an. Aber grundsätzlichkann sich zuvielenSeminaren jeder anmelden“, betont Joachim Schäfer. Er ist nicht nur Bäcker- und Konditormeister, sondern auch Fachbereichskoordinator Ernährung und Hauswirtschaft der HwK Koblenz undAusbildungsleiter imZentrum für Ernährung und Gesundheit. „Grundsätzlich findenhier auch regelmäßig Seminare außerhalb der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung oder unserer Meisterkurse statt und gern beraten wir interessierte Amateure dazu im Vorfeld, um sicherzustellen, dass das Seminar passt und einen echten Mehrwert bietet.“ ImmerwiederwerdenKurse auch für ganze Gruppen angeboten. So waren vor Kurzem erst dieUnternehmerfrauen zuGast, umdie Kunst der Croissant-Herstellung zu erlernen. Und natürlich eignen sich dieKurse als besondere Geschenkidee für passionierte Hobbyköche, -konditoren oder Grillfans. Einen Überblick über einige Kurse der HwK Koblenz in den kommenden Monaten, bei denen kulinarische Highlights im Mittelpunkt stehen und Profis raffinierte Tricks und Kniffe vorführen, erläutern und effektiv vermitteln, gibt es hier: Croissants 20. März von 8 bis 15.30 Uhr Pralinen 19. März von 8.15 bis 15.30 Uhr Dragées und Snacking 21. bis 22. Mai jeweils von 8.15 bis 15.30 Uhr Törtchen und Gateaux 23. bis 24. Mai, jeweils von 8.15 bis 15.30 Uhr Vegane und glutenfreie Patisserie 14. bis 15. Mai von 8.15 bis 15.30 Uhr Zusatzverkauf durch Präsentverpackungen für jeden Anlass 16. bis 17. April Food-Shootings und Bildbearbeitung mit dem Smartphone 22. bis 23. April, jeweils 9 bis 16.30 Uhr Eine besondere Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in Food-Fotografie und Bildbearbeitung auf ein neues Level zu heben, Social Media effektiv einzusetzen und das Smartphone samt passenden Apps als kreativesWerkzeug zu nutzen, bietet dieser Workshop, der inZusammenarbeitmit dem Gastronomischen Bildungszentrum der IHK Koblenz stattfindet. Informationen und Anmeldung: Handwerkskammer Koblenz Tel. 0261 398 325 michelle.unger@ hwk-koblenz.de Profis hinter der Theke Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk tragen viel Verantwortung, auf die sie während ihrer Ausbildung bestens vorbereitet werden. Ob in der Bäckerei, Fleischerei oder Konditorei – Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk sind das Gesicht des Betriebs, denn sie stehen täglich mit den Kunden in Kontakt, die sie mit ihrem Fachwissen informieren und beraten. Neben dem Verkauf und der Präsentation ist ein weiterer wichtigerAufgabenbereichdieKontrolleund fachgerechte Lagerung von verderblichen Waren. Täglich sorgen die ProfishinterderThekedafür, dassalleHygienevorschriften imVerkaufsraumeingehaltenwerden–einegroßeVerantwortung, auf die derzeit 255Auszubildende imBezirk der Handwerkskammer Koblenz optimal vorbereitet werden. 04 Im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der HwK Koblenz lernen beileibe nicht nur angehende Bäcker, Konditoren und Fleischer ihr Handwerk. Auch ambitionierte Amateure können sich in genüsslichen Seminaren an feinste Kniffe wagen. Fotos: Klaus Herzmann

Konditormeisterin aus Leidenschaft Bunter Trubel, eine Vielfalt von süßen Leckerbissen und eine herzliche Stimmung erwartet jedes Wochenende die Besucher von Lucis Kuchenhaus inMendig. Ob zum Mitnehmen oder beimVerzehr imliebevoll dekorierten Innenhof und der gemütlich eingerichteten Kuchenscheune: Es ist ganz offensichtlich, weshalbdie handgefertigten Schokoladen, Kekse und Torten begeisterten Anklang finden, denn Lucia Kranz ist Konditorin aus Leidenschaft und das sieht und schmeckt man. „Die Konditorei ist ein abwechslungsreiches, spannendes Handwerk – ein wunderbarer Beruf für kreative Menschen mit viel Fantasie, die mit offenen Augen und Begeisterung durch die Welt gehen. Ob im Hotel oder auf dem Schiff, im Restaurant oder fürs Catering, deutsche oder französische Patisserie und vieles mehr – es gibt so viele Nischen, in denen man sich verwirklichen kann. Texturen, Arbeitsweisen, Rezepte: Wenn man will, lernt man nie aus, denn die unterschiedlichen Formen erfordern entsprechende Kenntnisse“, schwärmt Konditormeisterin Kranz.Mit gerade einmal 32 Jahrenkann sie seit dem Beginn ihrer Ausbildung im Jahr 2012 schon heute auf eine bemerkenswerte berufliche Laufbahn zurückblicken, die sie als Chef Pâtissière bereits in renommierte 5-Sterne-Hotels führte. Seit 2022empfängtKranznunmit viel guter Laune in ihrer eigenen Kuchenmanufaktur großewie kleineFeinschmecker, die sich an den süßen Leckereien erfreuen. Besonders stolz ist sie auf ihr engagiertes Team, das ihre Liebe zur Konditorei teilt. Während Konditormeister Bernhard Neis routiniert undmit großer Erfahrung die Schokoladen, Tortenböden und den Gebäckteig anfertigt und sich Geselle Justin Stangenberg (Foto Mitte) voller Begeisterung der Zubereitung der kleinen Törtchen und den Einlagen wie Cremes, Gelees undKompott widmet, setzt Auszubildende Leonie Bolz die Torten der Auftragsarbeiten und die Macarons zusammen, die sie mit viel Liebe zum Detail dekoriert. „Das ist das Großartige an der Konditorei, hier kommen alle auf ihre Kosten, denn jeder findet eine Aufgabe, die zu seiner Persönlichkeit passt“, erklärt die junge Chefin. Neben dem emsigen Treiben in der Backstube dienstags bis freitags dürfen sich die KonditorenamWochenendeauf zusätzliche Unterstützung von Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Claudia Vachovec (Foto links) und ihrenKollegen imVerkauf freuen, um gemeinsam hinter der prall gefüllten Theke um die Wette zu strahlen. Das ist Kranz wichtig: „Der Kontakt, die schönen Begegnungen und natürlich auch die positiven Rückmeldungen zur Arbeit stärken das eigene Selbstvertrauen und die Motivation des Teams.“ Das macht sich bemerkbar, denn sowohl für die Konditormeisterin als auch für ihre Mitarbeiter ist es ein besonderes Highlight, wenn sie alle drei Monate ihre Köpfe zusammenstecken und mit großem Ideenreichtum und inspiriert von aktuellen Trends der weltweiten Konditoreiszene neue Kreationen mit außergewöhnlichen Garnituren und Dekorationen erschaffen. Genau dieseLiebe zurKonditorei ist es, mit der Lucis Kuchenhaus die Kunden auch in Zukunft begeistern möchte. Kontakt: Lucis Kuchenhaus Tel. 0157 30871556 https://luciakranz.de 05 Mit ihrer Hingabe für das Handwerk steckt Lucia Kranz (im Bild rechts) sowohl ihr be- geistertes Team als auch ihre Kundschaft an. Championnat du Chocolat 2024 Lucia Kranz freut sich auf das „Championnat du Chocolat“ am 16. und 17. März in Koblenz, mit dem sie viele Erinnerungen verbindet. Freudestrahlend blickt Lucia Kranz, Inhaberin von Lucis Kuchenhaus in Mendig, auch auf ihren Sieg beim „Championnat du Chocolat à Coblence“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz im Jahr 2018 zurück. Damals gewann ihr kunstvolles Schokoladenschaustück nicht nur den ersten Platz in der Artistik-Kategorie für Profis, sondern auch die Herzen der Besucher und den Publikumspreis. „Es gibt nur wenige andere Veranstaltungen in Europa, bei denen es Wettbewerbsarbeiten auf einem so hohen Niveau zu sehen gibt. Das ‚Championnat‘ bietet eine einmalige Gelegenheit, sichmit einem solch anspruchsvollen Schaustück zu verwirklichen, denn in den aufwendigen Kunstwerken stecken viele Arbeitsstunden. Das würde hohe Kosten bedeuten und wird somit im Berufsalltag selten von Kunden nachgefragt“, erklärt die 32-jährige Konditormeistern. Mit vollen Körben hin und leeren Körben nach Hause: „Das ‚Championnat duChocolat‘ ist eine tolle Plattform, umunsere liebevoll hergestellten Produkte zu präsentieren“, betont Kranz, die imvergangenen Jahr auf die Seite der Aussteller wechselte: „Unsere Schoko-Variationen und das Gebäck, insbesondere unsere Macarons, sind prima angekommen. Die Kinder waren begeistert, die unterschiedlichen Schokoladen zu probieren und zu vergleichen. Allein schon der Schokoladenduft, der die Gänge des Kurfürstlichen Schlosses erfüllt, verzaubert. Sehr gefreut haben wir uns auch über die Folgeaufträge und die Besucher, die später in unseremLaden inMendig vorbeischauten – oft bei einemWochenendausflug in die Region, zum Beispiel in Verbindung mit einem Besuch des Klosters Maria Laach oder der Vulkan-Brauerei.“

Eiskalt den Westerwald genießen Handarbeit, Leidenschaft für die Region und Mut, immer wieder Neues zu versuchen, macht die Familie Schmitz und ihr Unternehmen Westwood Icecream aus. Heute produzieren sie im kleinen Westerwaldort Deesen bis zu 1.000 Liter Eis pro Tag und bei großen Aufträgen auch mal die Nacht hindurch. Beim Championnat du Chocolat in Koblenz gehören sie wieder zu den Ausstellern. Angefangen hat ihre Erfolgsgeschichte mit dem Wunsch, ihr Leben so zu gestalten, dass sie genug Zeit für ihre Patchworkfamilie haben und gemeinsam ihre Leidenschaft fürs Eis zum Berufmachen können. Beides ist gelungen. GuidoSchmitzhat inden90er Jahren seinen Abschluss als Speiseeishersteller gemacht. 2008 gründete er die Deutsche Eis Akademie in Deesen. Dort finden bis heute regelmäßig Seminare rund um die Eisproduktion statt. Maria Kerber-Schmitz ist gelerntePhysiotherapeutinund längst inder GeschäftsführungvonWestwood Icecream. Die Geburtsstunde dieser Marke war 2018 die regionale „Culinaria-Messe“ in Ransbach-Baumbach. Dort stellte Guido Schmitz die Deutsche Eis Akademie vor. „Damals haben wir acht Sorten regionales Eis angeboten. Die Nachfrage war enorm – und die Idee geboren, eine eigene Marke daraus zu machen“, erinnert sich GuidoSchmitz. Zunächst baute die Familie eine Garage um, entwickelte Sorten mit natürlichen Zutaten, ohne Emulgatoren und einem klaren Bezug zur Region. „Der Westerwald ist eine wunderbare Gegend. Das wollen wir mit unserem Namen und unseren Eissorten unterstützen“, betont Maria Kerber-Schmitz. KeinWunder also, dass es da auch „Schwarz Wäller Kirsch“ gibt, indemKirschwasser derWesterwälder Birkenhof Brennerei für Schwung sorgt. Von Anfang an setzte das Ehepaar bei ihrer Produktion zudemauf verpacktes Eis. Eine weise Entscheidung, denn kurz nach der Gründung von Westwood Icecream fand ihr Eis während der Corona-Pandemie reißenden Absatz. „Diese Zeit war für unser Eis ein Beschleuniger“, erinnert sich Guido Schmitz. DieMenschen standen auf der Straße mit Abstand und Maske an, um sichmit demabgepacktenEis einzudecken. Bis heute wird jeder 150- oder 500-Milliliter-Becher in der hauseigenen Produktion vonHandabgestrichen,mit Folieversiegelt, mit Deckel und Aufkleber versehen. 65 Sorten gibt es inzwischen und die Auswahl ändert sich regelmäßig. Inspirationen bekommen die Deesener Speiseeishersteller auf Messen, aus der Gastronomie und von Kunden. So gibt es mittlerweile Eis mit knusprigem Bacon und zum Neuwieder Currywurstfestivalwurde derWunschnach Currywursteis erfüllt. Werbung musste das familiäre Team von Westwood Icecream übrigens nie machen. IhreEisbechermachten sich selbst bekannt. Heute beliefert Familie Schmitz (Foto rechts Sohn Maximilian) Supermärkte, Hofläden, Tankstellen, Campingplätze, Schiffe, Gastronomie und Friseursalons. Dazu kommt Eventeis auf Bestellung. Zeit bleibt wie gewünscht dennoch. Dafür sorgt die konsequente Beschränkung auf zwei Tage Werksverkauf pro Woche und der bewusste Verzicht auf eine Eisdiele. So kann die Familie auch selbst in Ruhe genießen:MariaKerber-Schmitzbevorzugt aktuell „Erdbeer rettet Joghurt“ und Guido Schmitz ganz klassisch Pistazie. Kontakt: Westwood Icecream Tel. 0160 5508837 westwoodicecream. de Preisträger im Genusshandwerk Als Zeichen der Wertschätzung für das Lebensmittelhandwerk vergibt das Land Rheinland-Pfalz seit 2023 den Landespreis im Genusshandwerk. Das Westerwälder Unternehmen Westwood Icecream gehört zu den ersten Preisträgern, die als „die Besten im Land“ ausgezeichnet wurden. Der Preis soll das Augenmerk lenken auf die vielfältigen Lebensmittel zum Genießen, die mit handwerklicher Sorgfalt und Zutaten aus der Region hergestellt werden und er soll die Menschen hinter denProdukten sichtbarmachen.DieBewerbungum denLandesehrenpreis 2024 ist bis 17.Märzmöglich. Teilnehmen können Betriebe aus dem Bäcker-, Konditoren-, Speiseeishersteller-, Fleischer- undBrauerhandwerk, die in Rheinland-Pfalz in der Handwerksrolle eingetragen sind. Informationen: www.genusshandwerk-rlp.de 06 Westwood Icecream hat sich als besonderes Familienunternehmen dem regionalen Speiseeis verschrieben. In Handarbeit entstehen so in Deesen täglich bis zu 1.000 Liter Genuss zum Dahinschmelzen in 65 Sorten.

Winninger Wein-Miraculix BeimBlick aus demFenster kannChristian Kloss sehr gut erklären, woher all die natürlichen Zutaten stammen, die gerade im Keller zu etwas Groß- wie Einzigartigem heranreifen. Da sind zum einen die Winninger Weinberge zu sehen. Und auch viele Kräuter und Sträucher. Was im Moseltal quasi vor der Haustür wächst, macht der 55-Jährige zu erlesenen Secco- und Sektsorten. Seit Mai 2023 ist Kloss bei der Handwerkskammer Koblenz für das Weinküferhandwerk eingetragen – als einesvon insgesamt fünfUnternehmen, die es aktuell in diesem seltenen Gewerk gibt. Ein Besuch bei Christian Kloss ist eine kleine Weltreise. Nicht weil Winningen weit außerhalb liegt, sondern eher, weil der kreative wie umtriebige Küfer schon einiges erlebt hat. Im ersten Leben hat er Betriebswirtschaft studiert, mischte dann imzweitenLebendieBerlinerStartup-Szene der jungen 2000er Jahre auf. Das dritte Leben spielte sich im Rheingau ab und Kloss absolvierte ein Weinbaustudium in Geisenheim. Damit startete er ins vierte Leben und leitete das sachsen-anhaltische Staatsweingut auf Kloster Pforta in der Nähe von Naumburg. Es war eine Reise zurück in der Familiengeschichte, denn wenige Kilometer entfernt lebte einst der Ur-Urgroßvater. Auf ihn geht die Liebe zumSekt zurück undChristianKloss setzt so auch eine Familientradition fort, die ihren Ursprung im Jahr 1856 hat. Wenn er über den Osten Deutschlands und die dortigenWeinanbaugebiete spricht, glänzt er nicht nur mit Fachwissen um Rebe und Riesling. Das ist auch ein spannender Exkurs in Geschichte. Seine Sichtweise reicht weit über die Weinberge hinaus. Das gilt auch für sein aktuelles Leben in Winningen. An die Mosel führte ihn die Übernahme der Sektkellerei von Canal. Ein Experimentierfeld, in das sich Kloss als Betriebswirtschaftler, Weinküfer wie auch mit ganz persönlicher Leidenschaft einbringen kann. „Der Betrieb passte in keineSchublade undbotmir daher interessante Möglichkeiten der Neuausrichtung. So bei der Secco-Herstellung. Kloss und seine vierVollzeit-wie auch zwei TeilzeitkräfteerschaffenwahreTrink-Kunstwerke und kombinieren dafürWeinmit Kräutern und Früchten. Wenn der Chef über die Kombinationen aus Hagebutte, Holunder, Rosmarin, Flieder oder Salbei spricht, ist das Bild von Miraculix, dem Druiden von Asterix und Obelix, kaum auszublenden. Für die Vielfalt sprechen auch die farbenfrohen Etiketten der Secco-Flaschen im Ausstellungsraum. Das Design ist modern und steht für Ideenreichtum rund um die Weinherstellung. Doch auch Traditionsflaschen sind zu sehen mit dem „alten“ Erscheinungsbild „von Canal“. So deckt der Betrieb alle Wünsche und Geschmacksrichtungen ab, selbst die ohne Alkohol. Das nennt sich hier „Sparkling Tea“ und ist eine Mischung aus Wein, Lindenblüten, Brennnessel, Pfefferminz, Melisse – unter anderem. „Letztlich entscheide ja nicht ich, was beimKunden gut ankommt. Die Macht des Verbrauchers ist auch für unseren Erfolg ausschlaggebend“, nennt Kloss ein Grundprinzip der Unternehmensphilosophie. Also bietet man Vielfalt, die schmeckt, und will so auchneueKundenkreiseerschließen. „Den tausendstenWinzersekt vonderMosel neu zu erfinden, ist kaum zielführend.“ Doch Kontakt: Sektkellerei & Weingut von Canal Christian Kloss Tel.: 0177 2317219 www.sekt-von- canal.de 07 Mit viel Erfahrung, Experimentierfreude und rein natürlichen Zutaten zaubert Weinküfer Christian Kloss (im Bild) perlige Kreationen – und beschreitet Neuland in einem Traditionshandwerk. Sekt, das verrät einWeg durch denKeller, spielt für Christian Kloss und sein Team durchaus eine große Rolle. Für viele Winzer aus nah und fern stellt er aus angelieferten Trauben das perlige Getränk her. Das reicht vom Reifeprozess im Sektkeller, was viele Jahre dauern kann, bis zumAbfüllen der Flaschen imObergeschoss (Fotooben). InSummeverlassenso rund 100.000 Flaschen pro Jahr dieWinninger Betriebsstätte. Bleibt die Frage, wie das nächste Leben von Christian Kloss aussehen wird. Mit einem Lächeln sagt er, mit dem Hier und Jetzt ganz zufrieden zu sein. „Ich darf tun und lassen, was ich will, kann mich in dem verwirklichen, was mein Leben schon immer ausgemacht hat“. Eigentlich könnte man sagen: Angekommen! Doch wer will schon so richtig ankommen, wenn es immer noch so viel zu erleben gibt, das Herumexperimentieren mit Wein und Kräutern eingeschlossen? Zumal Ankommen mit Stehenbleiben gleichgesetzt werden könnte – wahrhaft nicht der Anspruch von Christian Kloss an sich und dieses Leben …

Auf in die Flaschen-Füllerei Mit einem Lächeln im Gesicht hält Brauer- und Mälzermeister Tim Müller seinen Hakenschlüssel hochund erklärt stolz: „Der hat schon viele, viele Rohre zusammengebaut und unzählige Schellen festgezogen, um Wege für das Bier zu legen. Seit unser LeitenderBraumeistermir diesenzuBeginn meiner Lehrzeit überreichte, ist er mein täglicher Begleiter. Den trage ich immer am Mann.“ Maische ansetzen, Würze kochen, Hopfen zugeben, den einwöchigen Gärprozess begleiten und schließlich die sechswöchige Lagerung der Biere: Nach der abschließenden Filtration beginnt die Arbeit für Müller und seine Kollegen in der Flaschen-Füllerei. Mit computergesteuerten Maschinen und Anlagen sorgen sie dafür, dass die Fässer und Flaschen mit den verschiedenen Biersortender bis heute inhabergeführtenFamilienbrauerei inHachenburg optimal gefüllt werden. Dabei achten sie stets darauf, dass alleProzesse undAnlagen inderAbfülllinie zuverlässig funktionieren, umeinqualitativ einwandfreies und hochwertiges Bier in Fass und Flasche zu bringen. Das bedarf großer Erfahrung. Regelmäßige Einstellungen sowie Reinigungs- und Wartungsarbeiten sind erforderlich, damit die Maschinen stets reibungslos laufen, die richtigen Füllmengen treffen und die in einem Lebensmittelbetrieb äußerst wichtigen Hygiene- und Sauberkeitsanforderungen getroffen werden. Um die Anlagen für den nächsten Arbeitsauftrag vorzubereiten, rüstet der junge Brauer- und Mälzermeister Müller die Maschinen täglichum, tauscht vorgefertigte Formteile je nach Gebindeart und stellt die Maschinen auf die entsprechendeFlaschenform neu ein. Er ist jedes Mal begeistert, wenn die Abfüllanlage der Westerwald Brauerei auf ein Neues anläuft. „Das Schöne an meinem Beruf ist für mich die Verbindung von traditionellem Brauhandwerkmit moderner Technik“, resümiert Brauer- undMälzermeisterMüller. Kontakt: Westerwald-Brauerei H. Schneider GmbH & Co. KG Tel. 02662 8080 www.hachenburger. de Tradition und Technik Schon in jungen Jahren entdeckte der gebürtige Hachenburger Tim Müller seine Begeisterung für die Kunst des Bierbrauens. WährendderOberstufe jobbteer inderWesterwald-Brauerei, die nurwenigeSchritte von seinemElternhaus entfernt liegt. Voller Elan entschied er sich nach einem zweiwöchigen Praktikum imAnschluss an sein Abitur schnell für eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer. Vor allem der traditionelleBrauprozess inder Privatbrauerei hatte es ihm angetan: Die Westerwald-Brauerei braut ausschließlich mit 100 Prozent Aromahopfen aus Deutschland und lässt ihren Bieren mindestens sechs Wochen Zeit, um in Ruhe zu reifenund ihrenvollenGeschmackzuentwickeln. Trotz modernsterTechnik ist für dasBrauen inHachenburgauch noch viel Handarbeit nötig – eine Mischung, die für Tim Müller reizvoll wie auch abwechslungsreich ist. 08 Brauer- und Mälzermeister Tim Müller (im Bild) liebt seinen Arbeitsplatz: Die Flaschen-Füllerei der Westerwald-Brauerei in Hachenburg.

Brauen, bauen, trauen Bei der handwerklichen Arbeit und den eingesetzten Materialien gibt es natürlich schon gewaltige Unterschiede. Doch im speziellen Schneider-Fall geht es weit darüber hinaus. Hildegard von Bingen spielt hier eine Rolle und eine vergessene Kapelle, über 600 Jahre alt. Klingt nach einer interessanten Baumaßnahme, „und das war es auch, damit wir hier unser Bier brauen können“, verrät der 66-Jährige. Die Geschichte beginnt mit demWandermönchDisibod imJahr 640 nachChristus. Der lässt sich auf einem Berg zwischen den Flüssen Glan und Nahe nieder. Nach seinem Tod wird dort eine kleine Kirche gebaut, schließlicheineganzeKlosteranlage. Auf Kloster Disibodenberg lebt später die weltberühmte Hildegard von Bingen. Der Komplex wächst und bald wird in Bad Sobernheim ein „Außenposten“ errichtet. Es entsteht ein Wirtschaftshof mit Kapelle. Doch mit der einsetzenden Reformation wird ab 1566 aus der Kapelle ein Lagerhaus. Um- und Ausbauten finden statt. Die wirtschaftliche Nutzung erhält den ehemals sakralen Bau fast im Originalzustand. „Ganz ohne bauliche Sanierungsarbeiten ging das natürlich nicht“,weißBrunoSchneider (Bild rechts) und nennt das Jahr 1900 als letzte große Maßnahme, bevor er das alles imJahr 2007 kaufte. Seine Idee: Zwei Dinge mit viel Geschichte zu kombinieren. EinBrauhaus in der Kapelle … das wärs! Er holt sich einen Partner sowie Fachleute ins Boot. Denkmalpfleger, Architekten, Fachhandwerker überlegen nun mit dem erfolgreichen Bauunternehmer, wie aus der Idee Wirklichkeit werden könnte. Schneider, der 1980 das 1928 gegründete Familienunternehmen in Merxheim mit seinen 18 Mitarbeitern übernahm und daraus 200 werden ließ, weiß, wie große, anspruchsvolle Projekte anzugehen sind. „Doch hätte ich gewusst, was hier auf uns zukommt … ich weiß nicht, wie die Sache ausgegangenwäre.“Mit vielOptimismus, Enthusiasmus und auch finanziellem Unterbau legt er los. Nach einem Architektenwettbewerb wird ein Neubau in die Kapelle ein-, an- und drumherumgebaut. „DasNeue sollte sichdemAlten anpassen, ohnees zukopieren.“Eine interessantewie spannendeSymbioseaus jahrhundertealter Kapelle mit neuer, moderner Architektur undTechnik.Der alteDachstuhlmit seinen Originalhölzern des Jahres 1453 liegt so nur wenige Meter entfernt vom Panzerglas-Fußboden, der Edelstahlbrautechnik oder demTraualtar. Denn auch das ist hier möglich: Heiraten in einer alten Kapelle, die zugleich ein modernes Brauhaus ist. 2018 wurde das erste Craftbier der Eigenmarke „Denkmalz“ gezapft. Ein weiter Weg und doch waren es nur die ersten Schritte in ein neues Zeitalter. „Dann kam der schwarze Freitag am 13. März 2020“, erinnert sich Bruno Schneider an den Corona-Shutdown. „Im Keller hatten wir 7.000 Liter und mussten die Gastronomie schließen.“ Schneiders Idee: an kleinen, dezentralen Verkaufsständen das nun in Flaschen abgefüllte Bier coronakonform andenMannunddieFraubringen.DieGeburtsstunde desAußerhausverkaufs.Denn auch das ist Bruno Schneider: „Selbst in einer solchenKrise findet sich irgendetwas Gutes! Man muss es nur suchen – und finden.“ Er baut den Onlineshop auf und aus, Kontakt: DENKMALz – Die Kapellenbrauerei Tel.: 06751 8577 080 www.denkmalz.de 09 sucht ein Partnerunternehmen für das Abfüllen der Flaschen und marschiert so durch die Corona-Krise. Ein Konzept, an dem er festhielt und das er ausbaute. Heute kann man das Craftbier in vier Sorten auch außerhaus übers Internet oder in einigen Supermärkten kaufen. Rund 75.000 Liter Bier werden so jährlich unter den Fittichen von Braumeister und Biersommelier Nils Kappen handwerklich hergestellt. Je nach Jahreszeit lässt sich das TraditionsgetränkvorOrt imObergeschoss derKapelle oder imBiergarten genießen. Ein kulinarisches wie optisches Vergnügen, denn in der Kapellenbrauerei gibt es viel zu entdecken und jeder Winkel bietet Geschichte wie auchModerne, ganz besonders bei den Brauereiführungen. Dann wird genau erklärt, was im fünfwöchigemHerstellungsprozess mit und imBier passiert. „Unsere Kunden kommen nicht nur aus der Region, sondern weit darüber hinaus, selbst aus Mainz.“ Ein Ausflug, der es sicher wert ist und in dem auch ein wenig der Geist der Hildegard von Bingen steckt, geht es um die Bier-Kreationen: alles nach alter Rezeptur und aus rein natürlichen Zutaten hergestellt. Wohl bekomm’s! Das wird es in Deutschland wohl kein zweites Mal geben: Bruno Schneider aus Merxheim ist für zwei Handwerke eingetragen, die orthografisch nur ein Buchstabe trennt: Er ist sowohl Bau- wie auch Brauunternehmer. Mit Trauungen hat er außerdem etwas zu tun.

Pützerkirche prächtig herausgeputzt Eine ganze Kirche als überdimensionales Meisterstück – ungefähr so lässt sich das beschreiben, wasNorbert Theismit seinem Mitarbeiter in der Pützerkirche (siehe Kasten rechts) von Pfaffen-Schwabenheim in 13 Monaten kreiert hat. Dabei hat Norbert Theis seinenMeisterbrief seit 1986, ist seit 25 Jahren Obermeister und wenn es um Denkmalpflege geht – insbesondere die Restaurierung von Kirchen –, macht ihm so schnell niemand etwas vor. Trotzdem ist die Gustav-Adolf-Kirche in seinem Heimatort Pfaffen-Schwabenheim für ihn eine besondere Herzensangelegenheit, auf die er heute „überstolz“ ist. Grund dafür sind nicht nur 2.800 Arbeitsstunden für dieRestaurierungsarbeitenplus 1.500 Arbeitsstunden für Verputzarbeiten und Putzrestaurierung, die er in die kleine Kirche investiert hat. Hinzu kommen unzählige Stunden, in denen er rund um den besonderenAuftrag recherchiert, geforscht und vorbereitet hat. Denn die evangelische Kirche war zunächst weißverputzt, die Balken schwarz verrußt. Die nachträgliche Elektrifizierung der Kirche hatteNarben in FormvonunschönenSchlitzenhinterlassen. Das Gotteshaus hatte kein eigenes Flair mehr undverbarg seine prächtigeSchönheit für Jahrzehnte. Als danndieAusschreibung der Landeskirche kam, die Pützerkirche in ihren Originalzustand zu versetzen und sie durch einen neu gestalteten Raum mit mehr Gemeindeleben zu füllen, machte sich Norbert Theis mit einer Energie daran, den Auftrag zu bekommen, die bis zur Vollendung der Arbeiten anhielt. „Ich habe mit Skalpell und Lupe kleine Fenster freigelegt, umdieursprünglichenMalereien sichtbar zu machen“, erinnert er sich. Es ähnelte einer akribischen Spurensuche und überdimensionalem Puzzle, aber Norbert Theis wurde fündig. So wurden Teile der Orgel ausgebaut, um eine Ecke mit Malereirelikten freizulegen.Bei all dembekamer ein Gespür für die Pracht dieser Kirche und neunMonate, nachdemeine50-köpfigeDelegationmehrereMuster begutachtet hatte, bekamTheis denZuschlag.Was folgte, war weitere Gedulds- und Forschungsarbeit, gepaart mit höchster Malerkunst. Die vorhandene Dispersionsfarbe musste entfernt werden. Muster, die darunter zum Vorschein kamen, digitalisierte Norbert Theis. So konnte er Schablonen erstellen, mit denen sein Mitarbeiter und er die grafischen, filigranen Muster in feinster Handarbeit aufbringen konnten. Eine besondere Herausforderung war auch die Wahl der Farbigkeit: Es gab nur SchwarzWeiß-Aufnahmenvon früher undminimale Hinweise unter der Dispersionsfarbe. Also holte sich Norbert Theis Inspirationen bei zeitgenössischen „Kollegen“ aus dem Umfeld von Kirchenbaumeister Friedrich Pützer. Befundewaren reichlichvorhanden. Längst türmen sich imBüro des Malermeisters dicke Wälzer und überdimensionale Kladden voller Stilmuster und Hinweisen auf Kirchenfarben zu Pützers Zeiten. Entschieden hat sich Kirchenrestaurator Theis für warme Farben, die nun für eine wohlige Atmosphäre sorgen. Besonders stolz istNorbert Theis darauf, dass nicht nur der Kirchenraum in neuer, alter Farbigkeit erstrahlt. Auch jeder Nebenraum von der Taufkapelle über das Treppenhaus bis zum neuenGemeinderaumwurde indetaillierter Muster- und Farbenpracht zu neuemLeben erweckt – ein echtes Meisterwerk eben. Kontakt: Maler- und Denkmalpflegewerkstätten Norbert Theis Tel. 06701 7877 www.maler-theis.de Freier Blick für alle im Gottesdienst Kirchenbaumeister Friedrich Pützer hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts vielen Kirchen und Gebäuden im Rhein-Main-Gebiet eine besondere Note verliehen. Typisch für die Pützerkirchen ist dabei, dass der Altar, die Kanzel und die Orgel auf einer Blickachse liegen. Dadurch können Besucher die zentralen Elemente eines evangelischenGottesdienstesvon jedemPlatz inderKirche aus sehen. Der Baukörper von Pützerkirchen wird oft der Reformarchitektur oder dem Heimatstil zugeordnet. Im Inneren finden sich häufig Jugendstilelemente. Die evangelische Gustav-Adolf-Kirche in Pfaffen-Schwabenheim wurde in den Jahren 1907/08 als romanisierender Bau errichtet. Das Innere ist asymmetrisch gestaltet und hat nur auf einer Seite eine Empore. Infos: www.ekhn.de/themen/kirchen 10 Mehr als ein Jahr hat Malermeister und Denkmalspezialist Norbert Theis in der Pfaffen-Schwabenheimer Kirche gearbeitet, um ihr alten Charme und neues Leben einzuhauchen.

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Azubispots zeigen den Weg ins Handwerk Ursprünglich aus der Corona-Not heraus geboren, haben sich die Azubispots unter freiem Himmel als Gemeinschaftsveranstaltung der Handwerkskammer Koblenz mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz sowie der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen in den letzten Jahren zu einemErfolgsmodell entwickelt, das sowohl von Unternehmen als auch von Jugendlichen und ihren Eltern gern genutzt wird. Nun stehen die Termine für die Azubispots 2024 fest: Am 15. Mai geht es auf dem Mayener Marktplatz los. Am 14. Juni können sich Arbeitgeber vor dem Kurfürstlichen Schloss in Koblenz präsentieren, und am 28. Juni findet der Messereigen seinen Abschluss imKurpark Bad Neuenahr. Erwartet werden bei den drei Veranstaltungen wieder rund 300 Arbeitgeber, darunter auch viele Handwerksbetriebe, die ihre Unternehmen präsentieren und ganz persönlich um Nachwuchs werben möchten. Zusätzlichgibt es hilfreicheTipps rundumdieBerufswahl undBewerbungen. Dass sich die Teilnahme für beide Seiten lohnt, zeigen die hohen Besucherzahlen der bisherigenAzubispots. Imvergangenen Informationen: www.jazubi.eu/azubispots Jahr kamen fast 6.000 Menschen zu den Messen. Die Betriebe können ihre Stände dort individuell gestalten und insbesondereHandwerksbetriebe bieten gernMitmachaktionenan, damit Jugendliche die Berufe praktisch ausprobieren können. Bei den bisherigen Azubispots herrschte erfreulicherweise nicht nur ein enormer Andrang von Jugendlichen, sondern es wurden auch viele Kontakte geknüpft, die kurze Zeit später in einen unterschriebenen Ausbildungsvertrag mündeten. Arbeitgeber, die bei den Azubispots dabei sein wollen, sollten sich zeitnah mit einem der Organisatoren in Verbindung setzen, denn noch können sie sich um einen – übrigens kostenlosen – Standplatz bewerben. Aus Platzgründen stehen allerdings nicht beliebig viele oder große Ausstellungsflächen zur Verfügung. Für Fragen zu den Azubi- spots gelten folgendeTelefonnummern: HwKKoblenz 0261 398 333, IHK 0261 106 248, Arbeitsagentur 0261 405 212. ANZEIGEN Gebietsdirektion Koblenz Löhrstraße 80, 56068 Koblenz Telefon 0231 135-0 gd.koblenz@signal-iduna.de Noch kein eigenes Auto? Mit EaSI Drivemobil von Anfang an! Für junge Menschen, die noch kein eigenes Auto haben, gibt es EaSI Drive – exklusiv von SIGNAL IDUNA. Übrigens erhielt SIGNAL IDUNA 2023 erneut die Auszeichnung „Fairster Kfz-Serviceversicherer“. HG_24_232x160_mm.indd 1 02.02.24 06:46 12

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Tango um die Hobelbank „Meister geben den Takt an“ und „im Handwerk spielt die Musik“ – derlei Weisheiten treffen zu und passen hervorragend zu motivierenden Ansprachen bei einer Meisterfeier. Doch Tischlermeister Axel Wienker hat seine ganz eigenen Möglichkeiten, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen. In seiner Werkstatt in Katzen- elnbogen (Rhein-Lahn-Kreis) erklingen regelmäßigTangoklänge zwischen schweren Maschinen, findet Schauspiel direkt neben der Hobelbank statt, dasGanze garniert mit ein paar Häppchen. Dann verwandelt sich die „Kulturschreinerei“ zur Erlebnis- und Kulturbühne. Dafür hat Axel Wienker seit einiger Zeit Hobby und Arbeit in seiner großzügigen Werkshalle im Rhein-Lahn-Kreis auf geniale Weise verknüpft. Einen Teil seines Betriebes imtatsächlich idyllischenGewerbegebiet nutzt er regelmäßig als Veranstaltungsraum.Das hat überraschendeVorteile. „Ich spiele inmehrerenBands und seit 2018 haben wir hier regelmäßig geprobt“, erinnert sich der Hobbymusiker. Lage, Größe und technischeAusstattung der Schreinerei boten einfachhervorragendeBedingungen. Und dann kam eins zum anderen. Zunächst fand er die große Liebe in seiner Bandkollegin Beatrice Hutter. Die spielt in der gemeinsamen Tango-Combo nicht nur Akkordeon und Violine, sondern ist auch professionell ausgebildete Schauspielerin. Mit ihren eigenenStücken undMärchenbearbeitungen ist sie bundesweit erfolgreich. „Weil genugPlatz und jedeMengeTechnik vorhanden ist, war klar, dass man hier auch hervorragend für ein Theaterstück proben kann“, erinnert sich Axel Wienker. So wurde die Schreinerei in kleinen Schritten zur Bühne, „und plötzlich wurde nicht nur geübt, sondernauchspontanumdieMaschinen herum Tango getanzt. Da wussten wir, dass hier auch Veranstaltungen klappen“, erzählt Beatrice Hutter. Was folgte, war eine Art Minifestival mit mehreren Bands, die 2022 auftraten oder eine Theateraufführung für Kitas der Region vor wenigen Wochen. Die Verbindung vom Handwerk zur Kunst liegt für Axel Wienker auf der Hand: „Schreinerei ist von sich aus Kultur“, ist er überzeugt. In jedem Besucherstuhl und jedemTisch stecke auch dieKultur desHandwerks. Außerdemhabe dieses Konzept ganz praktische Vorzüge, berichtet Beatrice Hutter, die auch als Regisseurin aktiv ist: „Wenn wir hier proben und auf einmal merken, dass da an unseren Requisiten noch was fehlt, ein Brett, eine Lehne – dann geht Axel direkt an die Hobelbank und baut das mal eben.“ Die Organisation dieser Veranstaltungen während des laufendenHandwerksbetriebs ist dabei nicht zu unterschätzen. Werbung, Dekoration, Bestuhlung für bis zu 60 Gäste im Kulturbereich der Werkstatt sind zeitintensiv. Und gleich montags laufen in der Schreinerei wieder die Maschinen an. Bis dahin müssen alle Spuren von Kultur beseitigt sein.DasPaar ist überzeugt undbegeistert vomKonzept derKulturschreinerei. Gleichzeitig wollen beide das Programm nicht zu groß werden lassen. Die kleinen Veranstaltungen sollen etwas Besonderes bleiben und genug Raum lassen für die hauptberuflichen Tätigkeiten. Handwerk und Kunst – das erfährt hier eine ganz besondere Verbindung. Kontakt: Schreinerei Wienker Tel. 06486 9031 587 schreinerei- wienker.de 14 Die Schreinerei Wienker verwandelt sich regelmäßig in einen Konzertsaal, ein Theater oder eine Tanzfläche. Dabei bietet die besondere Umgebung viele Vorteile, wie Beatrice Hutter und Axel Wienker berichten. ETAK: Kunst im Handwerk erleben Bei den europäischen Tagen des Kunsthandwerks vernetzen sich Kreative und geben Besuchern Einblick in ihre vielfältige Branche. DieEuropäischenTagedesKunsthandwerks –kurzETAK – sindein langesWochenende imFrühjahr zumZuschauen undMitmachen. Sie findenvom5. bis 7.April zeitgleich in 24europäischenLändern statt. InDeutschlandzeigenviele Regionen in elf Bundesländern die unterschiedlichsten kreativen Handwerke. In diesem Jahr finden die ETAK zum zehnten Mal statt. Kunsthandwerker öffnen ihre Werkstätten,LädenundAteliersund lassenBesucherhinter die Kulissen schauen. Auch Museen, Theater und viele weitere Einrichtungen bieten Ausstellungen, Führungen und weitere Angebote mit Kunsthandwerksbezug an. Informationen: www.kunsthandwerkstage.de Foto: Photo-Herzmann

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Vielfalt in Eigenherstellung Die Zeiten haben sich geändert, seit der 1935 geborene Walter Hambel als sogenannter Adventsmetzger vor allem in der Vorweihnachtszeit von Bauernfamilie zu Bauernfamilie zog, um ihnen vor Ort Wurst aus ihrer eigenen Schweinezucht herzustellen. Schon er ging damals mit der Zeit, als er sich entschied, eine Metzgerei mit Ladengeschäft in Wachenheim an der Weinstraße zu eröffnen. Nachdem 1985 Sohn Klaus Hambel als frischgebackener Fleischermeister den gut laufendenBetrieb übernahm, legte sich die Familie, frei nach dem Motto „weniger ist mehr“, auf sechs Pfälzer Wurstspezialitäten fest, um diese in höchster Qualität zu produzieren. Der gute Ruf verbreitete sich schnell und schon nach wenigen Jahren lieferten Vater und Sohn ihre Delikatessen an Sterneküchen, die hochrangige Staatsgäste wie Margaret Thatcher und Helmut Kohl verköstigten. Bis heute überzeugen Leber-, Blut- und Bratwurst, Schwartenmagen, Leberknödel und der original Pfälzer Saumagen. In dritterGeneration befindet sich nun auch der 24-jährige PhilippHambel auf geradem Weg, die Metzger-Tradition der Familie weiterzuführen.Nach erfolgreichemAbitur erwarb er während seines Bachelor- und Masterstudiums in der Betriebswirtschaft alle theoretischen Grundlagen für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Seit April 2023 folgt der Theorie die praktische Ausbildung. Während seiner Lehre zum Fleischer möchte er ein möglichst breites Spektrum des Handwerks erlernen und ist dafür bei seinem Ausbilder Uwe Schmidt, seit über 20 Jahren Inhaber der gleichnamigenFeinkostmetzgerei inKoblenz, ander richtigenStelle. Bereits seit 1806besteht die familieneigene Metzgerei, in der bis heute die Liebe zum Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben wird. Neben den ausschließlich im Betrieb verarbeiteten Fleischprodukten stellt die Metzgerei ihr regionales Wurstsortiment selbst her und ergänzt dieses mit ausgewählten Spezialitäten unter anderem aus Italien. Nicht nur der bundesweit gefragte Rheinische Saftschinken vom Schwäbisch-Hällischen Schwein aus der Region Hohenlohe ist ein Verkaufsschlager. Ein echter Hingucker im Geschäft ist auch der Reifeschrank, in dem sich Rindfleisch am Knochen ganz gemächlich in bis zu 10 Wochen zum zarten Dry Aged Steak wandelt. Neben handverlesener Feinkost, darunter ausgewählte Weine und Öle, gehören auch hausgemachte Delikatessen zumMitnehmen,wieBologneseSauceoder Rindergulasch, zum festen Bestandteil des Sortiments. Fleischermeister Schmidt zählt dabei auf eine hohe Fleischqualität, „die ohne vorangestelltes Tierwohl nicht zu erreichen ist“ und auf ausgewählte landwirtschaftliche Partner, die er regelmäßig vor Ort besucht. Ihmist klar: „Alleinstellungsmerkmalewie ein hoher Qualitätsanspruch und eine ausgewählteProduktpalette sindwichtig.Ohne Besonderheiten, die denBetrieb einzigartig machen, wird es schwierig, mitzuhalten.“ So lernt der zielstrebige Philipp Hambel sowohl von seinemAusbilderUweSchmidt als auch von seinemVater, seine Begeisterung für das Fleischerhandwerk und die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in Zukunft erfolgreich einzusetzen. Kontakt: Feinkostmetzgerei Uwe Schmidt Tel. 0261 973 0366 www.feinkost- schmidt.de Mit dem Handwerk ins Ausland Los in die Welt, Neues erleben: Auch während einer Ausbildung im Handwerk ist es möglich, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Das unterstützt auch Fleischermeister Uwe Schmidt, Inhaber der gleichnamigen Metzgerei in Koblenz. Er schlug seinem Lehrling Philipp Hambel vor, ein Praktikum im Ausland zu machen: „Ein Auslandsaufenthalt ist eine einzigartige Gelegenheit, den persönlichen wie beruflichen Horizont zu erweitern und später erfolgreich durchzustarten.“Gesagt, getan.MitUnterstützungderMobilitätsberatung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz besuchte der Fleischer-Azubi zwei Wochen lang einen Metzgerbetrieb in Wien. „Es war eine tolle Erfahrung mit vielen Eindrücken. Zum Beispiel war das Bedienen an der ‚heißen Theke‘ etwas ganz Neues für mich. Die Wiener Kollegen und Kunden waren sehr freundlich und ich lernte auch schnell, dass mit ‚10 Deka‘ nicht etwa 10 Scheiben, sondern 100 Gramm gemeint sind“, lacht der sympathische Philipp Hambel. Das TeamderMobilitätsberatung der HwKKoblenz kann Entsendungen in 33 Länder Europas für Interessenten organisieren und bei der Beantragung von Stipendien zur finanziellen Unterstützung helfen. Auszubildende in Handwerksbetrieben aus dem Kammerbezirk und Gesellen, die in den vorangegangen zwölf Monaten ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, erhalten so die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Auslandsaufenthalte in ihren Gewerken zu erleben. Die Aufenthaltsdauer beträgt zwischen zwei Wochen und drei Monaten. Das Programm „Berufsbildung ohne Grenzen“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Im Vordergrund steht das Ziel, über Grenzen hinweg voneinander zu lernen. Kontakt: Petra Laudemann, Tel. 0261 398 337, mobira@hwk-koblenz.de 16 Hoher Qualitätsanspruch und handgemachte Delikatessen: Philipp Hambel (im Bild) lernt bei Fleischermeister Uwe Schmidt, worauf es in der Koblenzer Feinkostmetzgerei ankommt.

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