Handwerk Special Nr. 243 vom 15.09.2023

Azubi-Nachzügler willkommen! Die duale Ausbildung beginnt meistens am 1. August oder 1. September, das stimmt. Aber „Bewerberinnen und Bewerber, denen es gelingt, die Betriebe zu beeindrucken, haben auch jetzt noch guteAussichten, eineLehrstelle zu finden. Dann stehen wir als Kammer mit Rat und Tat zur Seite, um gemeinsam mit den Lehrlingen und Ausbildungsbetrieben individuelle Lösungen zu finden“, macht Jens Fiedermann, Leiter desAusbildungswesens der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, den Spätentschlossenen Mut. „Wichtig ist es, amBall zubleibenund sich aktiv zu bewerben, denn es kann schneller gehen als gedacht“, rät Christian Balter (großes Foto oben) aus eigener Erfahrung. Er hatte imvergangenenJahr den regulären Ausbildungsstart zunächst verpasst. Doch dann ging es ruckzuck: Noch am selben Tag, an dem der damals 17-Jährige seine Bewerbung persönlich einreichte, erhielt er eine Einladung zum Probearbeiten und begann nur kurze Zeit später seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bei der Landmaschinen Schüttler GmbH in Grafschaft. „In der Vergangenheit haben wir bereits das ein oder andere Mal Ausbildungsnachzügler im September oder Oktober eingestellt. Es ist sogar vorgekommen, dasswir von einemBewerber soüberzeugt wurden und diesen zusätzlich einstellten, obwohl alle geplanten Ausbildungs- plätze für das Jahr schon vergeben waren“, stimmt Geschäftsführer Benedikt Schüttler seinemLehrlingzu. Festgezurrte Regeln zum Einstieg in eine Ausbildung gibt es also nicht. Kontakt: Landmaschinen Schüttler GmbH Tel. 02641/ 244 77 www. schuettler-landmaschinen.de 14 Der jährliche Ausbildungsbeginn ist in vielen Köpfen mit dem 1. August verbunden, doch auch ein späterer Start in die Lehre im Handwerk ist kein Problem. Grundsätzlich ist der Einstieg in eine Ausbildung im Handwerk jederzeit möglich, sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. Dennoch gilt es, schnell zu handeln. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Stoff wird in der Berufsschule verpasst, der dann bis zur Abschlussprüfung nachgeholt werden muss. Keine Zeit zu verlieren haben daher vor allemdiejenigen, die ihreAusbildungszeit nicht verkürzen können, beispielsweise weil sie keine berufliche Vorbildung oder erfolgreichen Abschluss der allgemeinen Hochschulreife mitbringen. Hilfestellung bei der verspäteten Einstellung vonAuszubildenden gibt dieAusbildungsberatung der Handwerkskammer Koblenz. Sie unterstützt Betriebe wie Lehrlinge bei allen Fragen rund um das Thema Berufsausbildungsverhältnisse. Plus bei Ausbildungszahlen Zum 1. September meldet die Handwerkskammer Koblenz ein Plus bei der Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse von 4,4 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 2022 waren es 2.632, nun sind es 2.747 Jugendliche, die sich für einenHandwerksberuf entschiedenhaben. „Das ist ein starkes Signal und unsere zahlreichen Anstrengungen im Sinne der Fachkräftesicherung tragen Früchte“, zieht HwK-HauptgeschäftsführerRalfHellrich eineZwischenbilanz. Denn auch in den kommenden Wochen wird es im Ausbildungssektor Bewegungen geben „und letztlich können wir erst verlässlich zum Jahresende sagen, wie sich die Zahlen genau entwickelt haben“, so Hellrich. „Die aktuelle Entwicklung stimmt uns aber positiv und mit den Erfahrungen der Vergangenheit rechnen wir mit einer Bestätigung dieses Trends“, schaut der Hauptgeschäftsführer der zweiten Jahreshälfte positiv entgegen. Foto: Laura Antonia Herzmann Kontakt: HwK-Ausbildungsberatung Tel 0261/ 398-333 ausbildung@hwkkoblenz.de

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