Handwerk Special Nr. 243 vom 15.09.2023

Schwerpunktthema: Existenzgründungen im Handwerk HANDWERK SPECIAL 243 15. September 2023 www.handwerk-special.de Titelbild: Fleischermeister René Johann will Deutschlands „Mister Handwerk“ werden Handwerkskammer Koblenz and r s Ko l

Existenzgründer und ihre Erfolgsgeschichten ... sind das Schwerpunktthema dieser Ausgabe und ich gebe zu: das sind beeindruckende Geschichten, die jeder Einzelne auf seine Weise schreibt. Sie sind geprägt von unternehmerischem Mut, Optimismus, Tatkraft und fachlichem Können. Wir stellen Hintergründe vor und das reicht vom Existenzgründer um die 50 bis zum ganz jungen Jungunternehmer, beschreibt den Weg von Migranten hinein ins Handwerk und ihre Träume von Selbstständig- und Unabhängigkeit. Vor einigen Jahren kamen sie nach Deutschland in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Sprachprobleme und damit verbundene Schwierigkeiten einer Integration in Schule, Ausbildung, Gesellschaft – das haben sie mit enormem Ehrgeiz, Fleiß und sicherlich auch dank vielfacher Unterstützung gemeistert. Es macht nachdenklich, wenn man sich mit ihnen unterhält und von einem Stellenwert der Selbstständigkeit hört, den so mancher in unserer Wohlstandsgesellschaft aus dem Blick verloren hat. Denn die Verantwortung als Unternehmer verbindet sicherlich nicht jeder mit persönlicher Freiheit und Verwirklichung. Umso schöner, es auch einmal aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Auch unser Fleischermeister auf dem Titel dieser Ausgabe, René Johann, hat sich erst vor zwei Jahren selbstständig gemacht. Er ist nicht nur Unternehmenslenker, sondern auch ein richtig guter Botschafter des Handwerks und Kandidat für „Mister Handwerk“. Er vertritt wie auch Maler- und Lackierermeister Arthur Artjukevic unseren Kammerbezirk bei diesem bundesweiten Wettbewerb. Wie wir alle unsere Handwerksmeister auf diesem Weg unterstützen können, erfahren Sie auf Seite 19. Wir stellen nicht nur viele, interessante Beispiele von Existenzgründungen in ganz unterschiedlichen Handwerken vor, sondern geben auch Tipps und Informationen zu konkreten Hilfestellungen durch die Handwerkskammer Koblenz. Denn unsere Beratungsleistungen haben eine Gruppe ganz besonders im Blick: die der Existenzgründer. Was es da alles gibt an kostenloser Unterstützung, auch das ist Thema dieser Ausgabe. Gleichermaßen greifen wir die Existenzgründer auf, die sich vor rund einem halben Jahrhundert auf den Weg in die Selbstständigkeit gemacht haben. Am 17. und 18. Oktober kommt es zu deren „Gipfeltreffen“, wenn wir mit ihnen die Altmeisterfeier begehen. Ganz sicher wird dann auch darüber gesprochen, wie es war, damals den eigenen Betrieb zu gründen. Viele haben ihn ein ganzes Arbeitsleben lang geführt und bestenfalls in jüngere Hände übergeben. So bleibt ein Stück erhalten von dem, was mal einst als Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich Kontakt: Handwerkskammer Koblenz Tel. 0261/ 398-108 ralf.hellrich@hwkkoblenz.de Impressum: V.i.S.d.P.: Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich Redaktion / Layout: Jörg Diester, Denise Nuß, Dagmar Schweickert Fotos: wie an Fotos gekennzeichnet / private Fotos aus Betrieben / HwK Koblenz / Titelbild: Dagmar Schweickert Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-EbertRing 33, 56068 Koblenz, Tel. 0261/ 398-160, in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz Anzeigen: rz Media GmbH, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz, Evangelos Botinos (verantwortlich) Techn. Herstellung: Industrie Dienstleistungsgesellschaft mbH, 56070 Koblenz Unternehmensgründung seinen zarten Anfang nahm. Auch das ist ein gutes wie starkes Gefühl: da bleibt etwas von dem, in das viel Liebe und Energie gesteckt wurde. Stichwort viel Energie: die steckt sicherlich auch im „Tag des Handwerks“, der am morgigen 16. September begangen wird. Viele Betriebe laden ein zum „Tag der offenen Tür“ und informieren über sich, ihre Arbeit und machen Lust auf Handwerk. Ein Motto, das ganz sicherlich auch am 4. November zur „Nacht der Technik“ der Handwerkskammer Koblenz die zentrale Rolle spielt. Nach pandemiebedingter Unterbrechung findet dieses Groß-Event mit mehr als 10.000 Besuchern in diesem Jahr zum 15. Mal statt. Einen Vorgeschmack gibt es auf Seite 18. Viele Spaß mit dieser Ausgabe wünscht Ihr Seite 18 Vorschau auf „Nacht der Technik“ am 4. November Seite 19 Unterstützung auf dem Weg zu „Mister Handwerk“ ab Seite 3: Beispiele aus der handwerklichen Gründerszene 02 aus dem Inhalt Seiten 14 und 15 Ausbildungszahlen steigen – Einstieg noch immer möglich! Foto: Klaus Herzmann

Perspektivwechsel und „Selbstversuch“ Jahrelang hat er als Betriebsberater der Handwerkskammer (HwK) Koblenz Handwerkern inganz unterschiedlichenThemenfeldern zur Seite gestanden, auch solchen, die eineExistenzgründung anstrebten.Dann wurde aus demBerater selbst einGründer… Am Stattstrand von Koblenz trafen sich im Juni rund260 InteressiertezurVeranstaltung „Startup“, zu der unter anderem die HwK eingeladenhatte.EsgingumdenErfahrungsaustausch in der Gründerszene. Auf dem Podium stand als einer von vier Referenten Alexander Baier, 37 Jahre alt, und ging auf seine berufliche Entwicklung der letzten Jahre ein. Zum Kaufmann in einem Elek- trounternehmen ausgebildet, folgten sieben Jahre Betriebsberatung bei der HwK und einigeHundertGesprächemitHandwerkern. Erfahrungen zumThemaExistenzgründung lagenalsovor.DannderWegausderTheorie in die Praxis: Zusammen mit Installateur- und Heizungsbauermeister Eduard Epp aus Düngenheim im Landkreis Cochem-Zell organisierte Baier eine Neugründung in und für ein Unternehmen, das es bereits seit 2015 gab. Epp hatte nach bestandener Meisterprüfung 2014 mit seinem Bruder einen Betrieb im Fachbereich Sanitär- und Heizungsbau gegründet. Der eine war fürs Büro zuständig, der andere, Eduard, für dieBaustellen. Doch irgendwann schlug das Bruder-Duo neue Wege ein. „Es war ein totaler Zufall, dass ich davon erfuhr und dachte: DieZeit bei der HwKwar klasse, dochdieHerausforderung, mein Wissen in ein eigenes Handwerksunternehmen einzubringen, reizte mich sehr.“ Eduard und Alexander schlossen sich kurz und im August 2022 verpassten sie der Epp Haustechnik in neuer Gesellschaftsform einen Neustart. Beide halten 50 Prozent am Betrieb. Es war der Auftakt eines Rollentauschs „und ich musste feststellen: alles lässt sich nicht planen“, so Baier. Schlaflose Nächte und viel Zeitinvestment in die betriebswirtschaftlichenAbläufe zähltendazu. In„alten“ Aufträgen steckten noch einige Hinkefüße, die bürokratischen Anforderungen waren schwieriger zu bewältigen als gedacht. „Du brauchst vielDurchhaltevermögen“, bekennt Baier. Doch Aufgeben war nie eine Option undspätestensmit selbstgestalteten, „neuen“ Aufträgen kamStruktur und Ordnung in die Betriebswirtschaft des Unternehmens mit seinen fünf Mitarbeitern. „Die Auftragslage ist gut und wir suchen Verstärkung im Team, gerne auch Jugendliche für eine Ausbildung.“ Und der größte UnterschiedzurBeratertätigkeit,woliegtder? „Wenn ich abends Feierabend mache, sehe ich die Fortschritte auf den Baustellen und bin dann sehr zufrieden. Das ist eine andere Art der beruflichenBestätigung.“Dabei sind BaierundEppeineingespieltesTeam,dassich blindaufeinander verlässt. „Diemenschliche Ebenemuss stimmen und in grundsätzlichen Beurteilungen sind wir einer Meinung, so beim Verhältnis Beruf und Familie.“ Denn ohnedenRückhaltderFamilieläuftgarnichts. Was auch bedeutet, für die Familie da zu sein und sie in die unternehmerischen Planungen mit einzubeziehen. Die erste, sicherlich schwierigstePhase,habensiegemeistert.Nun soll der Betrieb Schritt für Schritt ausgebaut werden„undwirplanen, auf zehnMitarbeiter anzuwachsenundauchneueKundeninneuen Regionen zu gewinnen.“ Kontakt: Epp Haustechnik Tel. 02653/ 9158 735 www. epp-haustechnik.de StartUp Beach für Gründer In lockerer Atmosphäre am Strand über Existenzgründungen sprechen – das bietet das Format „Start Up Beach“. Viele wichtige Erfahrungen aus erster „Gründer-Hand“ undderAustauschuntereinander in lockerer, sommerlicher Atmosphäre am Koblenzer Stattstrand – das klingt gut und wurde mit 260 Teilnehmern auch stark nachgefragt. Eingeladen hatten HwK Koblenz und IHK Koblenz gemeinsam mit der Startup League. Unter anderem gaben vier Existenzgründer tiefe Einblicke in ihre Startphase als Unternehmer, darunterAlexanderBaier (Reportagedieser Seite). Er hatte zehnMonate zuvor einSHK-Unternehmen mitgegründet, nachdem er sieben Jahre bei der HwK als Betriebsberater tätig war. Kontakt: tobias.klein@hwk-koblenz.de 03 Wenn ein Betriebsberater erst Existenzgründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet und dann selbst ein Unternehmen gründet – Alexander Baier (2. von links) hat diesen „Selbstversuch“ im Oktober 2022 gewagt.

Nachhaltiges Gründerglück „Joy“, das deutscheWort für „Freude“ und derNameihreszuckersüßenMops-Welpen, hält Zahra Bazani-Kücük nicht nur in ihren Armen (großes Foto oben). Glücksgefühle empfindet sie auch jedes Mal, wenn sie die Türen ihres Kosmetikstudios Cosa - Cosmetics & Skincare Studio in Koblenz aufschließt. „Es ist wie ein wahr gewordener Traum, von dem man vorher nicht einmal wusste, dass man ihn hat“, berichtet die gelernte medizinische Assistentin der Chirurgie und ausgebildete Kosmetikerin. Obwohl sie schon immerHerausforderungen liebte, standdieExistenzgründungeigentlichnicht auf demLebensplan der freiheitsliebenden 46-Jährigen. „Trotz der Verpflichtungen undVerantwortung, diemit der Selbstständigkeit einhergehen, fühle ich mich jetzt freier als zuvor. Jetzt kann ich selbst bestimmen“, weiß die umweltbewusste Kosmetikerin heute, wenige Wochen nach der Studioeröffnung, zu schätzen. Das gilt für die Gestaltung ihres Arbeitslebens ebenso wiefürdieGestaltungihrerWirkungsstätte. In ihrem topmodernen Kosmetikstudio verwendet Bazani-Kücük ausschließlich vegane, schadstofffreie Produkte von nachhaltig arbeitenden Unternehmen, die keine Tierversuche durchführen oder unterstützen. Auf sich allein gestellt fühlte sie sich während des Gründungsprozesses nie. Neben Familie und Freunden ist sie begeistert von den vielen unterschiedlichen Anlaufstellen, wie der Betriebsberatung der Handwerkskammer Koblenz, die ihr während der gesamten Zeit mit Rat und Tat beiseite standen. Kontakt: Cosa – Cosmetics & Skincare Studio Tel. 0261/ 9833 9778 www. cosa-skincare.de Als Betriebswirt die Zukunft des Unternehmens gestalten Die Teilnehmer der HwK-Fortbildung „Geprüfte/r Betriebswirt/in (HwO)“ bearbeiten alle wesentlichen Themen, die für das berufliche Gelingen in Führungspositionen und den unternehme- rischen Erfolg von kleinen und mittleren Betrieben entscheidend sind. Für Ralf Hauschild (Foto, rechts) stand schon in jungen Jahren fest, dass er in die Fußstapfen seines Vaters als Maler und Lackierer treten möchte. Geselle, Meister und nun Betriebswirt - die Entscheidung für die Qualifikation „Geprüfte/r Betriebswirt/in (HwO)“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz fiel ihm leicht: „Ich habe mich für die Fortbildung entschieden, um ein noch besseres Verständnis für betriebswirtschaftliche Abläufe zu bekommen und mein Wissen darin zu vertiefen. So bin ich bestens darauf vorbereitet, den Betrieb meiner Eltern zu übernehmen, weiterzuführen und die Zukunft des Unternehmens mitzugestalten.“ Genau das ist das Ziel der HwK-Weiterbildung. Umfassende und vertiefte Kenntnisse ermöglichen es den Teilnehmern, strategische Entscheidungen zu treffen und sich in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche einzuarbeiten, wie beispielsweise in das Personalwesen, Marketing und die Finanzierung. Informationen, Termine und Ansprechpartner sowie weitere Fortbildungsangebote: www.hwk-koblenz.de 04 Manchmal fügt sich im Leben alles zusammen, man muss nur den ersten Schritt machen. Das ist auch die Erfahrung der frisch gebackenen Unternehmensgründerin Zahra Bazani-Kücük. In ihrem Kosmetikstudio in Koblenz verwendet sie ausschließlich umweltfreundliche Produkte.

Betriebsgründung vor drei Wochen Im Lebenslauf des 30-Jährigen spielt Frankreich eine wichtige Rolle. Und das Handwerk. Denn bereits einenMonat nach der Geburt im Westerwaldort Dernbach ging es ab nach Südfrankreich, wo die Familie fortan lebte. So wuchs Yann-Tristan zweisprachig auf, erlernte nach Schulende das Zimmererhandwerk und verschrieb sich einer jahrhundertealtenTradition. „Ich ging auf dieWalz und lernte in achtjähriger Wanderschaft nicht nur viele Betriebe, Traditionen und Arbeitsweisen, sondern auch Lamin Spülbeck kennen, wie ich damals Zimmerergeselle.“Beide verbindet seitdem eine Freundschaft, nun auch im neugegründetenUnternehmenSVHolzbau. Auf dem Weg dahin arbeitete Steinebach nicht nur in leitenden Positionen auf internationalen Baustellen, er absolvierte nach der „Rückkehr“ nach Deutschland 2021 auch die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz sowie die Zusatzqualifizierung zum„Restaurator im Zimmererhandwerk“. Und auch Lamin Spülbeck nahm diese beiden Hürden. Von der Walz über die Meisterprüfung hin zum Zweimannbetrieb – das ist die Geschichte dieser beiden Handwerker. Damit liegt die Meisterquote im neugegründeten Betrieb bei 100 Prozent! „Wir haben das solide vorbereitet“, berichtet Chef Steinebach. Die HwK-Betriebsberatung hat dabei kräftig mitgeholfen, so bei der Erstellung eines Finanzierungsvorschlags, einer Liquiditätsplanung sowie einer Rentabilitätsvorschau. „Das lief richtig gut, auch bei den Finanzierungsgesprächen mit der Hausbank.“ Auf die Frage, ob er aus eigenen Fehlern bei der Unternehmensvorbereitung anderen einen Tipp geben könnte, überlegt Yann-Tristan Steinebach einige Zeit, sagt dann: „Nein, es gab keine ernsthaften Schwierigkeiten.“ Man sollte früh anfangen mit der Planung und alle Themen gründlich und in Ruhe durchdenken – „so wie wir das auch gemacht haben.“ Ein glatter Start, dem nun der unternehmerische Alltag folgt. „Mit Lieferanten Gespräche führen, Kalkulationen erstellen, die Kunden beraten – und natürlich gewinnen.“ Wobei das Meisterteam mit seiner Qualifizierung gerade im Bereich Sanierung, Restaurierung und Denkmalpflege seine Stärken voll ausspielen kann. Doch auch Neubauten, Reparaturen, kleine und großeAufträgewerden übernommen. „Wir können das alles handwerklich ausführen, verfügen über viel Erfahrung und brauchen uns ganz sicher nicht zu verstecken.“ In kleinen Schritten soll das junge, gerade einmal dreiWochen alte Unternehmen nun weiterentwickelt werden. Wenn man die beiden Zimmerermeister live erlebt, muss man sich um die Zukunft ihrer Mission Selbstständigkeit keine Sorgen machen. Kontakt: SV Holzbau Tel. 0179/ 4804 588 www.svholzbau.de 05 Ende August hat sich Yann-Tristan Steinebach Vezin als Zimmerermeister im Westerwälder Elbingen selbstständig gemacht. Der erste Auftrag ist bereits abgearbeitet, zwei weitere sind in der Umsetzung. Wie waren die ersten Tage als Chef? Wie lief die Gründungsphase? Am Strand über Nachfolge geredet Der zweite Nachfolge-Beach bekam für seine vielfältigen Inhalte und sein besonderes Format mit spannenden Sessions hervorragendes Feedback. Die Nachfolgewerkstatt der HwK Koblenz hat mit der Hochschule Koblenz (Modellprojekt Successor) einen erfolgreichen zweiten Nachfolge-Beach am Koblenzer Stattstrand veranstaltet. Passend zum bundesweiten Tag derUnternehmensnachfolge kamenÜbergabewillige und Nachfolgeinteressierte aus dem Handwerk und von der Hochschule inBeachclubatmosphäre zusammen, umsich über das ThemaUnternehmensnachfolge, Gründung und Unterstützung zu informieren. Ähnlich einem Barcamp konnten sich die rund 120 Teilnehmer in zwei mal drei Sessions mit Experten zu denThemenSteuern, Existenzgründung, Suchen/Finden/ Passen, Finanzierung/Förderung, Recht und Prozessbegleitung austauschen. Im nächsten Jahr gibt es wegen der positiven Resonanz voraussichtlich wieder einen Nachfolge-Beach. Kontakt und weitere Informationen: nachfolge@hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398-166 SV Holzbau bietet auch im Zuge des Wiederaufbaus im Ahrtal handwerkliche Leistungen an, direkt im Unternehmen oder unter www.handwerkbaut-auf.de

Recht, Steuer, digital: Experten stehen parat Der Schritt indieSelbstständigkeit bedeutet für künftige Existenzgründer zunächst, sich mit vielfältigen Überlegungen und Entscheidungen auseinanderzusetzen. Zum Glück sind sie dabei nicht allein: Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz unterstützt ihre Gründer mit einer großen PaletteankostenfreienBeratungsangeboten und begleitet gründungswillige Handwerker von der Idee bis zur Eröffnung und darüber hinaus. Neben individuellen Terminen, die Existenzgründer mit Beratern der HwK Koblenz vereinbaren können, gibt es unter dem gemeinsamen Dach der „Starterzentren“ Sprechtage zu den wohl wichtigsten Fragen und Themen, die rund um eine Unternehmensgründung geklärt werden müssen. InZusammenarbeitmitKooperationspartnern geht es dabei um die Bereiche Steuern, Recht und Digitalisierung. Steuern Vor allem das Thema Steuern verunsichert vieleGründungswillige.Deshalb sollten sie sich dazu imVorfeld intensiv bei Experten informieren. Bei denSprechtagen derHwK stehenqualifizierteSteuerberater denHandwerkern für eine kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Diese Sprechtage finden in diesem Jahr noch an folgenden Terminen in der Rizzastraße 24-26, 56068 Koblenz jeweils donnerstags von 12.30 bis 16.30 Uhr statt: 21. September, 19. Oktober, 16. November und 14. Dezember. Recht Gemeinsam mit der Rechtsanwaltskammer Koblenz veranstaltet die HwK Koblenz auch einen kostenlosen Rechtsanwaltssprechtag für Existenzgründer im Handwerk. Dabei können Fragen geklärt werden zur Rechtsformwahl, Firmenrecht, gewerblichemRechtsschutz sowie arbeitsrechtlichenund sozialversicherungsrechtlichen Themen. Kompetente Rechtsanwälte stehengern für einekostenloseErstberatung zur Verfügung. In diesem Jahr findet noch ein Rechtsanwalts-Termin am Mittwoch, 8. November, von 13 bis 17 Uhr in der Rizzastraße 24-26, 56068 Koblenz statt. Digitalisierung Auch die vielfältigen Möglichkeiten beim Thema Digitalisierung sind für viele Gründungswillige ein wichtiges Thema. Daher hilft die HwK Koblenz künftigen Handwerksbetrieben auch hier mit kostenlosen Beratungen. Bei den Thementagen informieren dieDigitalisierungsberater der HwK über digitale Geschäftsmodelle und die Digitalisierung von (Unternehmens-) Prozessen. Sie beleuchten den Bereich der digitalen Kommunikation sowie die Themen Online-Marketing und Social-Media. Außerdem geben sie wertvolle Tipps zur IT-Infrastruktur sowie IT-Sicherheit im Betrieb, um sich beispielsweise vor Hackerangriffen zu schützen. Sprechtage zur Digitalisierung gibt es in diesem Jahr noch an folgenden Terminen in der Rizzastraße 24-26, 56068 Koblenz jeweils dienstags von 10 bis 16.30 Uhr: 10. Oktober, 14. November und 12. Dezember. Anmeldung Zu den Sprechtagen ist eine Anmeldung erforderlich: www.hwk-koblenz.de/ artikel/formulare-downloads-zur- existenzgruendung-52,0,206.html. Individuelle Termine unter Telefon 0261/398-251, beratung@hwk-koblenz.de Kontakt: Handwerkskammer Koblenz Tel. 0261/ 398-251 beratung@hwkkoblenz.de www.hwk-koblenz. de/artikel/ businessplan- 52,250,214.html 16. September: Tag des Handwerks Der Schwerpunkt, auf den die Wirtschaftskraft in diesem Jahr hinweist: Wie das Handwerk mit seiner Schaffenskraft Deutschland prägt und gestaltet. Deutschland ohne Handwerk? Unvorstellbar. 1 Million Betriebe und 5,6 Millionen Beschäftigte in über 130 Berufen gestalten das Land. Sie erfüllen es mit Leben und erschaffenZukunft.VonKultur bisEnergiewende–es gibt viel zu tun: Das Handwerk baut auf, erhält, verschönert, macht sauber, wärmt und kühlt, repariert und mobilisiert. DasHandwerk inspiriert und erschafft das,was dieGesellschaft weiterbringt – voller Innovationskraft, Kreativität und Leidenschaft. Und so lautet das Motto zum Tag des Handwerks 2023 mit einigem Stolz: „Wir machen, was unser Land ausmacht.“ Informationen: www.handwerk.de/tdh 06 Die Handwerkskammer Koblenz bietet rund um die Gründung eines handwerklichen Betriebs kompetente und kostenlose Beratung an. Dabei ist sie eine verlässliche Partnerin vom Businessplan bis zur Eröffnung. Foto: bloomua@fotolia.com Foto: DHKT / werbeportal.handwerk.de

Lebenstraum verwirklicht Mit gerade einmal 24 Jahren ist dieser Traum für Ardit Elshani in Erfüllung gegangen. Er ist Elektrotechnikermeister und Chef. Wenn der jungeMann über sein Leben spricht, staunt man als Zuhörer und ist beeindruckt. Daweiß einer, was er will, wo er hin will. Und ist dabei ganz ruhig und sehr bescheiden. 1998 imKosovo geboren, lebt die Familie Elshani seit 2014 inSinzig. Für dendamals 15-jährigenArdit bedeutet das auch: neues Umfeld, andere Gewohnheiten und eine fremde Sprache. Er paukt jeden Tag viele Stunden Deutsch und schafft den hiesigen Schulabschluss. EineAusbildung bei ElektroQueckenberg alsVerkäufer soll folgen. „Dochdas lagmir nicht. Die Auslieferung und Installation von Haushaltsgeräten weckte dann mein handwerkliches Interesse.“ Also wurde ein Ausbildungsvertrag zum Elektriker abgeschlossen. 2019 besteht Ardit die Gesellenprüfung – eine Top-Leistung! Doch er bleibt nicht stehen. Es folgt die Meistervorbereitung bei der Handwerkskammer (HwK)Koblenz inVollzeit, finanziert vom Arbeitgeber Queckenberg. Und das, obwohl man dort die Träume von der Selbstständigkeit des inzwischen 21-Jährigen kennt. „Wir haben das Potential in Ardit erkannt und ihngern auf seinemWeg unterstützt. Er hat im Gegenzug zugesagt, dass er als Meister zwei Jahre bei uns weiterarbeitet“, erzählt Daniel Queckenberg. Sechs Jahre vorher sprach Ardit Elshani kein Wort Deutsch, nun sitzt er im Meisterkurs und von ihm wie allen anderen Teilnehmernwird erwartet, dass er sich im Fachterminus Elektrokunde auskennt wie auch allen Erklärungen der Dozenten zu Betriebswirtschaft oder Rechnungswesen folgenkann.Wieder eineHerausforderung, die zusätzlich „garniert“ wird durch die Rahmenbedingungen des Corona-Lockdowns. Einen Monat vor der Prüfung wird auf Online-Unterricht umgestellt. Und doch besteht er die Meisterprüfung 2021. Dann folgt in seiner Heimatregion die Flutkatastrophe „und auch wenn ich unmittelbar nicht davon betroffen war, hat sich hier natürlich alles verändert.“ Die Queckenberg-Elektrofachleute waren, wie viele andere Fachhandwerker, imDauereinsatz. Am 1. Mai 2023 geht dann der Traum von Ardit Elshani in Erfüllung. Er macht sich selbstständig, auch wenn er nach wie vor sehr eng mit den Queckenbergs zusammenarbeitet. Ab September wird dann sein 22-jähriger Bruder als Mitarbeiter miteinsteigen und der 19-jährige Cousin alsElektroniker ausgebildet. „Wir sind ein klassisches Familienunternehmen!“ Meister Ardit ist dann der älteste Mitarbeiter im jungen Betrieb. Die Auftragslage ist gut, „denn zu tun gibt es mehr als genug!“ Im Umkreis von 50 Kilometern hat der Jungunternehmer bereits Kunden gewinnen können. Schritt für Schritt soll der Betrieb expandieren. „Ich freuemichdarauf, zubeobachten,wie meineTräumeweiter inErfüllung gehen“, sagt einer, der mit seinen 24 Jahren schon viel erreicht hat. Stehenbleiben wird er deswegen noch lange nicht. Kontakt: Ahr-El Elektrotechnik Tel. 0171/ 8168 363 info@ahrel.de 07 Solange er sich erinnern kann, hat er diesen Wunsch: die eigene Firma gründen. Damit ver- bindet sich Unabhängig- und Selbstständigkeit. Beratung, Verkauf und Ausführung von Fliesen-, Platten- und Mosaikarbeiten – innen und außen Meisterbetrieb Am Ufer 16a | 56070 Koblenz | Tel. 02 61 / 8 19 87 | Fax 02 61 / 80 55 77 www.fliesen-strunk.de | info@fliesen-strunk.de www.steppdeckensiebenmorgen.de B Löhrstraße 137 Nähe Hauptbahnhof 56068 Koblenz Tel.: 0261-34764 · Fax: 0261-32176 Hairweaving große Sofortauswahl Luxusperücken Abrechnung mit d. Krankenkasse Spezialist für feine und keine Haare Endlich Haare! Haare nach Maß Karthäuserhofweg 29 · D-56075 Koblenz/Karthause-Ost www.haarersatz-koblenz.de · Tel. 02 61/5 52 12 Haare bei Chemotherapie Bauen &Wohnen ParTner des handWerKs

Vom Flüchtling zum Gründer Wenn er heute zurückdenkt an die Prüfungsphase, dannsiehtMohammadAlbash vor allem sein Zimmer, übersät von Papier in jeglicher Form. Zettel, Bücher, Hefte, Notizblöcke.Monatelang, sokommt es ihm heute vor, hatte er sich damals im Zimmer eingeigelt.„MeinLebenbestandausSchule, Lernen, schlafen, das war’s“, erinnert sich der 28-jährige Meister für Energie- und Gebäudetechnik.Dasgingsoweit, dass sich seine Eltern, in deren Haus in Kastellaun er wohnt, Sorgen um seine Gesundheit machten. Doch die Strapazen sind vorbei und haben sich gelohnt. Der junge Mann, der mit seiner Familie 2012 aus Damaskus floh und 2015 in Deutschland seine neue Heimat gefunden hat, ist seit 1. Juli stolzer Unternehmensgründer. Mit beeindruckendem Fleiß und Durchhaltevermögen hat er seinenTraumverwirklicht, der inmittender Flucht begann. In seinerHeimat Syrienwar Mohammad zur Schule gegangen, hatte in den Ferien als Näher gejobbt. Während der Flucht arbeitete er im Libanon in einem Restaurant alsKüchenhilfeund imService. Ein Freund, der dort als Elektroingenieur regelmäßig etwas reparierte, ließ ihn helfen. Damit war Mohammads Interesse am Elektro-Handwerk entfacht. Nach einer Flucht durch viele Länder galt es in Deutschland zunächst, die Sprache zu lernen. Mohammad nahm privaten Sprachunterricht in Kastellaun, lernte per Youtube, um die Zeit bis zum offiziellen Sprachkurs zu überbrücken und war beim Einstufungstest schon sogut, dass er gleich zwei Stufen überspringen konnte. Über Bekannte bekamerKontakt zu seinemspäteren Ausbildungsbetrieb Elektro Kramb, der später in die Firma Konrath überging. Nach einemPraktikummachte er dort eine Ausbildung zumElektroniker für Energie- undGebäudetechnik.DiedualeAusbildung war fremd für den jungen Syrer. So gut er das Systemheute findet, so einschüchternd waresanfangs. „DiepraktischeAusbildung war in Ordnung, aber vor der Schule hatte ich Angst. Da gab es so viele Fachwörter. IchhabemirauchspäterbeimLernenfürdie Meisterprüfung Karteikarten geschrieben, oft deutsch und arabisch, oder deutsch mit deutscher Erklärung.“ Der Einsatz hat sich gelohnt: Die Zwischenprüfungbestander alsKlassenbester! Ab da stand für ihn fest, dass er auch die Meisterprüfung machen will. Das zweite Ausbildungsjahr fiel ihm bereits leichter. Er fand eine tolle Lerngruppe und bestand die Gesellenprüfung 2021 als Zweitbester der Klasse. Schon vor dieser Prüfung hatte er sich für denMeisterkurs angemeldet. Erneut war die Sprache eine Herausforderung.Er lernte Tag und Nacht, dachte ans Aufgeben, aber wusste genau: „Wenn ich es jetzt nicht hinkriege, werde ich es nie wieder versuchen.“ DieSorgewar unbegründet. Er bestandam 7. März 2023 und stellte sich konsequent der Gründung als nächsten Herausforderung. Die Formalitäten empfand er als kompliziert, doch seit 1. Juli 2023 ist er in der Handwerksrolle eingetragen und leitet offiziell die Firma Elektro Albash. Sein Traum für die berufliche Zukunft? „Ich will einFamilienunternehmen leiten, nicht zu groß, es soll persönlich zugehen. Auf jeden Fall möchte ich ausbilden – aber so, dassgenugZeit bleibt, denAzubiswirklich in Ruhe etwas beizubringen.“ Kontakt: Elektro Albash Tel. 0175/ 3409 747 ma@elektro-albash. de Dankbar für viel Hilfe auf dem Weg Der junge Gründer Mohammad Albash hat auf dem Weg zum eigenen Unternehmen ganz unterschiedliche Unterstützung bekommen – auch von der HwK. Dankbar denktMohammadAlbashanvieleMenschenund Institutionen, die ihmauf demWegvomFlüchtlingsjungen ohneSchulabschlusszumUnternehmerbegleitet haben.Da war derElektroingenieur imLibanon, der ihmzutraute, bei elektrischen Reparaturen zu helfen. Da waren die Damen in Kastellaun, die als ehrenamtliche Helfer bei Formalitäten, den ersten Deutschstunden und auf dem Weg zum Führerschein halfen. Gern erinnert sich der 28-Jährige an „tolle Lehrer“ an der Berufsschule Simmern und an das Vertrauen, das sein Lehrherr hatte, als er ihn dank einer Ausnahmeregelung auch ohne Schulabschluss als Auszubildendenannahm.Mit Freudedenkt er andiemotivierende Lerngruppemit einemGeorgier und einemAfghanen, mit denen er für die Gesellenprüfung lernte. Er ist dankbar, dass das Jobcenter ihm Nachhilfe ermöglichte, damit er in der Berufsschule nicht den Anschluss verliert. Und als es an dieGründung ging, war der Gründungszuschuss von der Agentur für Arbeit ebenso eine Unterstützung wie die Begleitung durch die Handwerkskammer Koblenz. Erst mit der Eintragung in die Handwerksrolle konnte er sich schließlichbeimNetzbetreiber alsUnternehmenanmelden. Schwierig bleibt es nur, so berichtet Albash, als Neugründer einen Kredit zu bekommen. Doch seine Ansprüche sind ohnehin bescheiden: Er braucht momentan keine eigene Werkstatt, da er vorwiegend direkt auf Baustellen arbeitet. Ihm reicht für den Anfang sein Transporter mit den wichtigsten Werkzeugen und Maschinen sowie ein kleines Lager in der Garage. Aufträge bekommt er schon jetzt ohne Probleme. Und alles andere wird im Lauf der Zeitwachsen, das ist bei diesemzielstrebigen, besonnenen Gründer gar keine Frage. Kontakt und weitere Informationen: beratung@hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398-251 08 Für Mohammad Albash (Bild) aus Kastellaun stand schon während der Ausbildung zum Elektroniker fest, dass er Existenzgründer werden will. Dieses Ziel hat er mit außergewöhnlichem Fleiß direkt erreicht. Seit 1. Juli ist der 28-jährige Syrer selbstständig. Foto: privat

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Mein Chef? Ich selbst! Geschafft!DiebestandeneMeisterprüfung Mitte Mai war für Sascha Stiegler ein wichtigerMeilenstein auf seinemWeg zur Selbstständigkeit. Zwar erscheint es auf den ersten Blick untypisch, im Alter von 47JahreneineneigenenHandwerksbetrieb auf die Beine zu stellen, für den Dachdeckermeister jedoch war es genau der richtige Zeitpunkt, seine Firma Bedachungen SaschaStiegler inWeyerbuschzugründen. Dasbestätigt auchdas fabelhaftePrüfungsergebnis - Note 1,5! „Obwohl mir das Lernen durchaus schwerer fiel, als es vielleicht in meiner Jugend der Fall gewesen wäre - damals hättemir der nötigeBiss und Ehrgeiz gefehlt. Lernen, richtig zu lernen, das ist dasGeheimnis,“erklärt Stiegler ehrlich und gibt den Rat: „Zu wissen, wie und wann man am besten lernt, das Setzen von Prioritäten, eineumfassendeVorbereitung und sich viel Lernzeit einzuräumen, all das war für mich ungemein hilfreich.“ Der Wunsch, sein eigener Chef zu sein und sein gesamtes Know-how im eigenen Betrieb einzusetzen, war die Motivation Stieglers zur Existenzgründung. Die erforderliche Erfahrung bringt er aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in den unterschiedlichsten Dachdeckerbetrieben mit, von Zweieinhalb-Mann-Armeen bis zu Unternehmen mit mehreren Arbeitskolonnen. Auch die Verantwortung für den reibungslosen Betriebsablauf ist ihm vertraut. Neu ist allerdings, und darauf freut er sich sehr, dass er zukünftig selbst bestimmen wird, ob und welche Aufträge er annimmt. Das gilt besonders im Hinblick und mit Rücksicht auf sein Team. Stiegler ist es wichtig, ein guter Chef für seine Mitarbeiter zu sein. Dazu gehört für ihn ebenfalls die Erkenntnis, dass auch alte Hasen immer wieder neue Tricks lernen müssen. Die Weiterbildung zum Photovoltaikmanager unmittelbar nach der Meisterschule war deshalb eine längst beschlosseneSacheunddieQualifizierung zumGründachmanagerwirdebenfallsnicht lange auf sich warten lassen. Eineinhalb Jahre lang gab es für Sascha Stiegler kein anderes Thema, als auf seine Selbstständigkeit imDachdeckerhandwerk hinzuarbeiten. Neben der Meisterschule brachte er alles auf den Weg, um seinen Betrieb direkt im Anschluss an die bestandene Prüfung in die Handwerksrolle eintragen zu lassen. Sein Tipp: „Eine gute Antragsvorbereitung macht Eindruck, vor allem,wennesumdieBewilligungvonFördermitteln und Finanzhilfen geht. Hat man bei einem Antragstermin alle Unterlagen zusammen, zeigt man damit indirekt, dass man das Zeug zum Gründen hat. Unverzichtbar war dabei die Beratungsleistung der Handwerkskammer Koblenz“, die ihm mit Finanzierungsvorschlägen, Tragfähigkeitsberechnungen und Liquiditätsplänen zur Seite stand. Auch in der Zeit nach der Gründung eines Betriebs gibt es viele Formalitäten zu regeln. „Die Existenzgründung ist eine harte Aufgabe. Manchmal gibt es Momente, in denen man sich überfordert fühlt. Aber wenn man sich den Herausforderungen stellt und sein Bestes gibt, dann kann man nichts falsch machen,“ spricht Sascha Stiegler all denjenigen Mut aus, die ebenfalls darüber nachdenken, sich beruflich selbstständig zu machen. Kontakt: Bedachungen Sascha Stiegler Tel. 02686/ 9887 514 www.bedachungen- stiegler.de Mit dem Meister in die Zukunft Ob selbstständig oder angestellt, in einem zulassungspflichtigen oder zulassungsfreien Handwerk: Der Meisterbrief ist ein Qualitätssiegel. Deshalb entscheiden sich nicht nur Kunden gern für den Meisterbetrieb. Auch für das Unternehmen und den Handwerker selbst ist die Meisterausbildung der richtige Weg, denn es gibt genug Gründe, umMeister zu werden. Durch das erfolgreiche Ablegen der Meisterprüfung erhalten die Kursteilnehmer alle notwendigen fachlichen, betriebswirtschaftlichen und pädagogischen Qualifikationen, um selbstständig ein Unternehmen zu führen und Nachwuchskräfte zu unterrichten. Während der Meisterbrief dieVoraussetzung für die selbstständigeTätigkeit und für das Ausbilden von Lehrlingen aus Unternehmersicht ist, bietet er den angestellten Meistern die Aussicht auf einen zukunftssicheren Platz im Handwerk. Mit den Werkzeugen, die in der Meisterausbildung vermittelt werden, steht einem Karriereschub nichts mehr im Weg! Informationen: www.hwk-koblenz.de/meister Foto: Michael Jordan 10 Im Alter von 47 Jahren verwirklicht sich Sascha Stiegler seinen Traum von der Selbstständigkeit. Der Weg: ein Meisterbrief im Dachdeckerhandwerk. Das Ziel: die Gründung seines eigenen Bedachungsbetriebs.

Kampf gegen Label bei Upcycling-Mode Sinah Schlemmer sprudelt vor Enthusiasmus, vor Wut und vor Kreativität. Wenn sie anfängt zu erzählen, gleicht ihre Themenvielfalt dem bunten Stoffmix, der sie überall in ihren Räumen in Welschneudorf umgibt. Doch den berühmten roten Faden hat sie, wenn sie erzählt. Von Anfang an: Sinah Schlemmer ist mit ihrem Betrieb seit dem 14. Januar 2021 für das Maßschneider-Handwerk und Dekorationsnäher-Gewerbe bei der Handwerksrolle Koblenz eingetragen, seit November 2020 ist sieEinzelunternehmerin mit ihrem Studio Amaran Creative. Sie ist keine klassische Schneiderin, sondern kreative Designerin, die seit ihrer Kindheit das Talent hat, in ihrem Kopf kunstvolle Welten entstehen zu lassen. Sie entwirft ihre Schnittmuster selber, an ihrer Nähmaschine verwandelt sie unterschiedlichste Stoffe mit oft atemberaubender Geschichte zu einzigartiger Mode. Klassisches Upcycling ist das also, was da in ihren vierWänden entsteht. Stufenröcke, Jacken, Gehröcke, gerüscht, geknöpft, tailliert oder bewusst gerade gehalten. Die Vielfalt auf den Kleiderständern von Sinah Schlemmer ist faszinierend. Mittendrin fallen dann weite Oberteile auf, sehr weit, gerade geschnitten: „Don’t label me“ springt als gedruckter Schriftzug ins Auge. Für die 43-jährige Designerin sind diese Worte inzwischen zu einer Mission geworden. Sie kämpft gegen ganz unterschiedliche Label an - im Kopf und im Kleidungsstück. Zum einen will sie Mode schaffen, die nicht eindeutig zuzuordnen ist für ein bestimmtes Geschlecht oder Alter: Kleidung gegen zu enge Ansichten, was Mode darf und wer was tragen sollte. Doch neben diesem optischen „Etikettenschwindel“ kämpft Sinah Schlemmer seit ihrer Existenzgründung vor allem gegen die kleinen Labels, mit denen sie bisher in jedem ihrer Unikate nachweisen soll, aus welchen Textilfasern ihre Kleiderkunstwerke bestehen (siehe Kasten rechts). Sie bekommt fast alle ihreStoffe gespendet. Da sind ehemalige Tischdecken, Gardinen, Kleidung, die sie auftrennt und zu neuen Stoffbahnenmacht. So ist derGrundgedanke des Upcycling: Aus Alt mach neu und oft ganz anders. „Viele Kleidungsstücke, die ich gespendet bekomme, haben keine Etiketten mehr.“ Um die Textilfasern zu bestimmen, bräuchte sie ein Labor - illusorisch. Dazu kommt, dass sie den Anteil der Textilsorten inProzent angebenmuss. Sinah Schlemmer kann das höchstens, indem sie denStoff abwiegt, ausrechnet und dann von Hand Etiketten herstellt mit einem kleinen Drucksetzkasten (Foto oben). Ein enormer Aufwand, den sie als unsinnig erachtet. Also kämpft sie voller Energie dafür, dass Upcycling eine Ausnahme in der Textilkennzeichnungsverordnung bekommt.Mit ihrer Onlinekampagne „Don’t label me“ will sie Upcycling als Teil einer textilen Kreislaufwirtschaft in der EU etablieren. Sie wendet sich an Abgeordnete, Fachverbände und NGO’s, hat von der Politik bislang keine zufriedenstellende Antwort bekommen. Secondhand-Mode ist von der Kennzeichnungspflicht befreit, für Upcycling wird „bisher kein Bedarf gesehen.“ Schlemmer kämpft weiter, informiert auch via ihren Instagramkanal dontlabelme_eu. Ende 2023wird dieVerordnung überarbeitet und die Westerwälderin hofft, dass ihre Stempelkästen dann überflüssig werden. Kontakt: Studio Amaran Creative Tel. 02608/ 944 783 www. amarancreative.com Gesetz und Patchwork beißen sich Laut Textilkennzeichnungsverordnung von 2011 müssen Bestandteile von Textilerzeugnissen prozentual aufgeschlüsselt per Label nachgewiesen sein. So heißt es im §14 Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr.1007/2011 des Europäischen Parlaments: „Textilerzeugnisse werden zur Angabe ihrer Faserzusammensetzung etikettiert oder gekennzeichnet, wenn sie auf dem Markt bereitgestellt werden.” Die gesetzlich vorgesehene Kennzeichnung ist für vieleUpcycling-Labels inderPraxis nicht umsetzbar. Ihre Mode besteht aus Textilabfällen und Stoffresten. Die Aufschlüsselung der Bestandteile ist oft unmöglich. Viele gespendete Altkleider haben keine Etikettenmehr oder bestehenausMischgewebe.Daher lebt Upcycling von Patchwork-Looks, die aus kleinen Stoffresten zusammengesetzt sind. Die Kreationen von Sinah Schlemmer (kleinesBild) sindein typischesBeispiel dafür. Foto: Johanna Link 11 Modedesignerin Sinah Schlemmer erweckt in ihrem Studio Amaran alte Stoffe zu neuer Modekunst. Ihre größte Hürde seit der Gründung: Die Textilkennzeichnungspflicht.

Der Lanz-Flüsterer 1921 rollte das erste Modell in Mannheim vomBand.Dassdiese„Ackerschlepper“unverwüstlich sind, beschreibt ein Exemplar inderWerkstattvonChristianSpiekermann auf besondere Weise. Es ist aus dem Jahr 1921 – damit also über 100 Jahre alt und stammt aus dem Lanz-Museum. „Wir zerlegen diesen Ur-Lanz in alle Einzelteile, überarbeiten diese und bauen am Ende die Maschine wieder so zusammen, dass sie einwandfrei funktioniert.“ So einfach kann das sein, wenn die Basis stimmt. Die hat, ganz nach Modell und Baujahr, bis zu zehn Liter Hubraum „und schluckt alles, was irgendwie Paraffine enthält“, erklärt derFachmann, der sichseit frühester Kindheit für diese sehr markanten wie auch beliebten Fahrzeuge begeistert. Es muss also nicht Diesel sein. Selbst altes Frittenfett oder Butter lassen den Motor laufen, der deshalb auch als „Vielstoffverbrenner“ gilt. Eigentlich ist Spiekermann Diplom-Soziologe, doch das Handwerk und die Lanz-Traktoren haben ihn früh in ihren Banngezogen. Sowurde der heute 47-Jährige vor 15 Jahren Mitarbeiter in einer Fachwerkstatt. Im Sommer 2022 hat er diese übernommen und ist nun selbst Chef des Lanz-Mannheim-Stützpunkts imWesterwälder Hilgert mit acht Mitarbeitern, darunter vier Lehrlingen. „Da Lanz einst Weltmarktführer war und die Traktoren ewig halten, haben wir Kunden rund um den Globus wie auch in direkter Nachbarschaft. Eigentlich steht noch immer in jedem Dort ein Lanz“, weiß Spiekermann aus eigener Erfahrung. Allein im Umkreis von 20 Kilometern sind es über 100 Fahrzeuge, die er natürlich alle kennt. DieeinfachstenAusführungenhattennicht einmal Kabel für eine Stromübertragung. „Da gab es weder Licht noch anderen elektrischen Schnickschnack“, lacht Spiekermann, der schon als Zehnjähriger stolzer Lanz-Besitzer war. Heute repariert oder restauriert er nicht nur diese rollenden Zeitzeugnisse. Auch ein imposantes Ersatzteillager mit über 19.000 Produkten gehört dazu. Für alle Modelle und Fälle ist etwas dabei. Dank Internetvermarktung ist auch hier die Nachfrage weltumspannend. Für den Lanz-Flüsterer Spiekermann hat sich so Leidenschaft, Beruf und (Jung-) UnternehmertumineinemTraktor vereint. Und das spürt man deutlich bei einem Besuch im Betrieb: da geht einer mit viel Herzblut und Sachverstand zu Werke. Kontakt: Spiekermann GmbH & Co. KG Tel. 02624/ 948 891 www. derlanzmannheim.de Die lange Lanz-Geschichte 1859 wurde die Heinrich Lanz AG als Landmaschinenhersteller in Mannheim gegründet. Zwischen 1921 und 1960 fertigte das Unternehmen den Lanz Bulldog mit einer Stückzahl von fast 220.000 Exemplaren. Dank seiner einfachen, sehr robusten Bauweise gilt der „Ackerschlepper“ als unverwüstlich und hat eine große Fangemeinde. In seinem Unternehmen bietet Christian Spiekermann nicht nur handwerkliche Leistungen an, sondern auch 19.000 Ersatzteile und sogar Nachdrucke von Betriebsanleitungen. Sein Betrieb ist Lizenznehmer des Unternehmens John Deere, das die „Heinrich Lanz Mannheim AG“ Ende der 1950er Jahren übernahm. Spiekermann und sein Team arbeiten im Schwerpunkt Reparatur und Wartung von Lanz-Traktoren, wofür er aufgrund einer Altgesellenregelung nach bestandener Prüfung 2022 in die Handwerksrolle der HwK Koblenz eingetragen wurde. Foto: privat 12 Viiiieeeel Hubraum, ein Zylinder und wenn die Maschine startet, ist das ein Festival für alle Sinnesorgane. Die Rede ist vom Traktor Lanz Bulldog, der längst Kultstatus genießt. Christian Spiekermann widmet sich beruflich dieser außergewöhnlichen Landmaschine.

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Azubi-Nachzügler willkommen! Die duale Ausbildung beginnt meistens am 1. August oder 1. September, das stimmt. Aber „Bewerberinnen und Bewerber, denen es gelingt, die Betriebe zu beeindrucken, haben auch jetzt noch guteAussichten, eineLehrstelle zu finden. Dann stehen wir als Kammer mit Rat und Tat zur Seite, um gemeinsam mit den Lehrlingen und Ausbildungsbetrieben individuelle Lösungen zu finden“, macht Jens Fiedermann, Leiter desAusbildungswesens der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, den Spätentschlossenen Mut. „Wichtig ist es, amBall zubleibenund sich aktiv zu bewerben, denn es kann schneller gehen als gedacht“, rät Christian Balter (großes Foto oben) aus eigener Erfahrung. Er hatte imvergangenenJahr den regulären Ausbildungsstart zunächst verpasst. Doch dann ging es ruckzuck: Noch am selben Tag, an dem der damals 17-Jährige seine Bewerbung persönlich einreichte, erhielt er eine Einladung zum Probearbeiten und begann nur kurze Zeit später seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bei der Landmaschinen Schüttler GmbH in Grafschaft. „In der Vergangenheit haben wir bereits das ein oder andere Mal Ausbildungsnachzügler im September oder Oktober eingestellt. Es ist sogar vorgekommen, dasswir von einemBewerber soüberzeugt wurden und diesen zusätzlich einstellten, obwohl alle geplanten Ausbildungs- plätze für das Jahr schon vergeben waren“, stimmt Geschäftsführer Benedikt Schüttler seinemLehrlingzu. Festgezurrte Regeln zum Einstieg in eine Ausbildung gibt es also nicht. Kontakt: Landmaschinen Schüttler GmbH Tel. 02641/ 244 77 www. schuettler-landmaschinen.de 14 Der jährliche Ausbildungsbeginn ist in vielen Köpfen mit dem 1. August verbunden, doch auch ein späterer Start in die Lehre im Handwerk ist kein Problem. Grundsätzlich ist der Einstieg in eine Ausbildung im Handwerk jederzeit möglich, sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind. Dennoch gilt es, schnell zu handeln. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Stoff wird in der Berufsschule verpasst, der dann bis zur Abschlussprüfung nachgeholt werden muss. Keine Zeit zu verlieren haben daher vor allemdiejenigen, die ihreAusbildungszeit nicht verkürzen können, beispielsweise weil sie keine berufliche Vorbildung oder erfolgreichen Abschluss der allgemeinen Hochschulreife mitbringen. Hilfestellung bei der verspäteten Einstellung vonAuszubildenden gibt dieAusbildungsberatung der Handwerkskammer Koblenz. Sie unterstützt Betriebe wie Lehrlinge bei allen Fragen rund um das Thema Berufsausbildungsverhältnisse. Plus bei Ausbildungszahlen Zum 1. September meldet die Handwerkskammer Koblenz ein Plus bei der Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse von 4,4 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 2022 waren es 2.632, nun sind es 2.747 Jugendliche, die sich für einenHandwerksberuf entschiedenhaben. „Das ist ein starkes Signal und unsere zahlreichen Anstrengungen im Sinne der Fachkräftesicherung tragen Früchte“, zieht HwK-HauptgeschäftsführerRalfHellrich eineZwischenbilanz. Denn auch in den kommenden Wochen wird es im Ausbildungssektor Bewegungen geben „und letztlich können wir erst verlässlich zum Jahresende sagen, wie sich die Zahlen genau entwickelt haben“, so Hellrich. „Die aktuelle Entwicklung stimmt uns aber positiv und mit den Erfahrungen der Vergangenheit rechnen wir mit einer Bestätigung dieses Trends“, schaut der Hauptgeschäftsführer der zweiten Jahreshälfte positiv entgegen. Foto: Laura Antonia Herzmann Kontakt: HwK-Ausbildungsberatung Tel 0261/ 398-333 ausbildung@hwkkoblenz.de

Ausbildungsstart leicht gemacht! Zurzeit gibt es viele neue Gesichter in den Handwerksbetrieben zubegrüßen, dennvor Kurzem hieß es: Ausbildungsstart in das neue Lehrjahr! Zuschauen, nachmachen, selbstmachen – und vor allem:mitmachen! „Die heutigen Auszubildenden sind die Fachkräfte von morgen. Um die Qualität im Handwerk auch in Zukunft zu sichern, ist eine fundierte Ausbildung der Lehrlinge unerlässlich. Gelingt es, die neuen Lehrlinge direkt am Anfang der Lehrzeit für ihren Handwerksberuf zu begeistern, schafft das eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Start in die Ausbildung“, verdeutlicht der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HwK) Koblenz Ralf Hellrich die Bedeutung der jüngsten Nachwuchskräfte im Handwerk. „Teamwork makes the dream work“ lautet deshalbdasMottobei Rosenmüller rundum Werbung in Niederzissen. So kommen (großes Foto oben v. l.) Betriebsinhaber und -leiter Phil Rosenmüller, die beiden Auszubildenden Jan-Niklas Markowski und Marilena Müller sowie Praktikantin Sina Biernath gemeinsam zum Ziel. Phil Rosenmüller ist sich seiner verantwortungsvollen Aufgabe bewusst. Sein Erfolgsrezept, Auszubildende vom ersten Tag an für die Arbeiten imhandwerklichen Familienbetrieb zu inspirieren: eine positive Arbeitsatmosphäre, wertschätzende Bestärkung und Hilfsbereitschaft. Dabei legt Rosenmüller großen Wert auf ein kameradschaftliches Miteinander und einen freundlichen Umgangston im Team. Für ihn steht die Menschlichkeit an erster Stelle: „Talente zu fördern, offen für Fragen Kontakt: Rosenmüller rundum Werbung Tel. 02636/ 969 690 www.rosenmueller. net 15 Vor wenigen Wochen hat das neue Ausbildungsjahr begonnen und nun gilt es, die jüngsten Nachwuchskräfte erfolgreich in die Betriebe zu integrieren und für das Handwerk zu begeistern. zu sein und Verständnis zu haben, wenn es beim ersten Mal noch nicht klappt, das ist wichtig. Die Angst, beispielsweise Fehler zu machen oder Fragen zu stellen, steht der Arbeitsproduktivität im Weg.“ Genau das wissen auch Sina, Marilena und Jan-Niklas zu schätzen. Einen Ansprechpartner zu haben, der ihnen bei Fragen hilft, ist für sie von großer Bedeutung. Die 20-jährige Marilena und der 23-jährige Jan-Niklas befinden sich im zweiten und drittenLehrjahr, sie zur Schilder- undLichtreklameherstellerin und er zum Kaufmann für Büromanagement. Die gemeinschaftliche Arbeit im Team und die kollegiale Hilfsbereitschaft bei Rosenmüller rundum Werbung sind entscheidende Aspekte für ein inspirierendes Arbeitsumfeld für die beiden jungen Talente – neben dem Spaß an ihrem Handwerk, versteht sich! HwK-Ausbildungsbetreuung Schwierigkeiten im Arbeitsverhalten, bei praktischen oder theoretischen Leistungen oder aufgrund privater Probleme – die Gründe für Herausforderungen während der Ausbildungszeit können vielfältig sein. Mit dem Projekt „Ausbildungsbegleitung zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“ unterstützt die Handwerkskammer (HwK) Koblenz Auszubildende und ihre Handwerksbetriebe. Gemeinsam ist es möglich, auch in schwierigen Zeiten Ausbildungsabbrüche zu verhindern und eine erfolgreiche Zukunft für junge Menschen im Handwerk zu gestalten. Denn jeder erfolgreiche Abschluss einer Ausbildung ist ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. Kontakt und weitere Informationen: Jürgen Stein, Tel. 0261/ 398-714, jürgen.stein@ hwk-koblenz.de

Jetzt anmelden zur Altmeisterfeier! Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz freut sich darauf, am 17. und 18. Oktober ihre Altmeisterinnen und -meister feierlich zu ehren, die vor 50, 60, 65 oder gar 70 Jahren ihre Meisterprüfung bei der HwK abgelegt haben oder im Kammerbezirk tätig waren. Im Rahmen der Altmeisterfeier werden dann Meisterbriefe in Gold, Diamant, Eisern oder sogar in Platin überreicht. Die Feier findet imZentrum für Ernährung und Gesundheit der HwK in der St-Elisabeth-Straße 2 in Koblenz statt und bietet neben der offiziellen Übergabe der Jubiläumsmeisterbriefe natürlich auch die Gelegenheit, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen wie auf dem Foto von der Altmeisterfeier im vergangenen Jahr. Der Meisterbrief legte schon immer die Grundlage für das berufliche Leben und aucheinepersönlicheErfüllung.Dochnicht nur das: Der Meisterbrief und die damit verbundene jahrelange Tätigkeit führte dazu, dass die jetzigen Altmeister Wirtschaftsgeschichte schrieben. „Sie haben maßgeblich zum Aufschwung Deutschlands beigetragenund zusätzlich ihrWissen und ihre Erfahrung über viele Jahre an ihre Lehrlinge und Gesellen weitergegeben. Der Grundstein für eine wirtschaftlich sehr erfolgreiche Entwicklung des Handwerks wurde damals gelegt“, lobt der Präsident der HwK, Kurt Krautscheid. Diese besondere Leistung zu würdigen, ist der Handwerkskammer Koblenz ein besonderesAnliegen. Eswerden deswegen Altmeister der Jahrgänge 1973, 1963, 1958 oder 1953, sowie deren Familien und das Umfeld dazu aufgerufen, die zu Ehrenden bei der HwK für die Feier anzumelden. Anmeldung und Informationen bei der Handwerkskammer: Tel. 0261/ 398-284 edith.blaurock@ hwk-koblenz.de Nachfolgewerkstatt ist Stütze für erfolgreiche Betriebsübergabe Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz bietet in ihrem Projekt Nachfolgewerkstatt zielgerichtet Informationen und praktische Hilfe für übergabeinteressierte Inhaber und übernahmeinteressierte Nachfolgende, denn eine erfolgreiche Betriebsübergabe erfordert eine effektive Vorbereitung. Für den Übergeber ist es wichtig, sich früh mit dem strategisch wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Für potentielle Nachfolger sind Information, Unterstützung und Motivation wichtig. Diesen Prozess unterstützt die Nachfolgewerkstatt mit verschiedenen Werkzeugen. Neben der persönlichen Beratung finden regelmäßig Veranstaltungen statt, bei denen über Themen rund um die Betriebsübergabe informiert wird. Außerdem bietet die Nachfolgewerkstatt auf ihrer Website „Meinen digitalen Fahrplan für die Übergabe“. Er hilft, passende Vorbereitungen für die erfolgreiche Betriebsübergabe zu treffen. Ein Angebot für den Nachfolger ist „Mein digitaler Werkzeugkasten für die Übernahme“. Er erläutert, was nötig ist, um erfolgreich einen Betrieb zu übernehmen und wie man das passende Unternehmen findet. Hauptziel des HwK-Projekts ist es, das Interesse an einer Übernahme zu steigern, denn in den nächsten Jahren stehen über 4.000 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk zur Übergabe an. Das Projekt wird gefördert vom BMWK im Rahmen der Initiative „Unternehmensnachfolge – Aus der Praxis für die Praxis.“ Informationen: www.nachfolgewerkstatt.de 16 Die Handwerkskammer Koblenz ehrt am 17. und 18. Oktober ihre Jubiläumsmeister. Wer in den Jahren 1973, 1963, 1958 oder 1953 seine Prüfung abgelegt hat, ist zur feierlichen Veranstaltung eingeladen. Foto: Michael Jordan Foto: amh-online.de

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