Handwerk Special Nr. 242 vom 01.07.2023

Schwerpunktthema: Was eine Ausbildung im Handwerk alles möglich macht HANDWERK SPECIAL 242 1. Juli 2023 www.handwerk-special.de Titelbild: Raoul Petak startet als Tischler und Fußballer durch Handwerkskammer Koblenz and r s Ko l

Jetzt noch für eine Lehre bewerben! Der Start des neuen Ausbildungsjahres sendet deutliche Signale. Zum einen freuen wir uns über ein Plus neu abgeschlossener Ausbildungsverträge. Das ist ganz im Sinne der Fachkräftesicherung eine sehr positive Nachricht. Zum anderen können sich Jugendliche noch immer bewerben auf eine Ausbildungsstelle im Handwerk. Es sind noch Plätze in ganz unterschiedlichen Berufen frei und wir wollen mit dieser Ausgabe eindeutig motivieren, die berufliche Zukunft mit dem Handwerk zu planen. Ganz in diesem Sinne stellen wir viele junge Lehrlinge vor, die ihre Erfolgsgeschichten im und mit dem Handwerk erzählen. Schon mit dem Titel verbindet sich eine solche, sicherlich sehr ungewöhnliche, Story. Denn Raoul Petak ist nicht nur Tischlerlehrling, sondern auch hoffnungsvoller Nachwuchsfußballer bei Bayer 04 Leverkusen. Die sportlich-handwerkliche Kombination ist eine Herausforderung und vom Leistungswillen geprägt. Gerne spreche ich dem 17-Jährigen ein großes Kompliment aus für die Entscheidung, die berufliche wie auch sportliche Ausbildung voranzutreiben. Die Handwerkskammer Koblenz hat ihn dabei unterstützt und wird das auch weiterhin tun. Welche Möglichkeiten eine Ausbildung bietet, wo man als junger Handwerker überall hinkommen kann – auch das stellen wir vor. Auslandspraktikum, Studium, Meisterqualifizierung - alles ist möglich! Und natürlich kann man auch als Geselle im Handwerk sein Lebensglück finden. Beispielhaft steht dafür die Biografie von Maurer Josef Waldorf. Er wurde vor 50 Jahren im Baugeschäft Robert Fuhrmann in Dünfus ausgebildet. Jetzt wurde er dort in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Von der Lehre bis zur Rente in einem Betrieb – das spricht für Verbundenheit, Zufriedenheit und Erfüllung. Ganz ähnlich liest sich die Lebensgeschichte von Marika Koch. Mit 49 Jahren hat sie sich für eine Ausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk entschieden und sagt nach vielen beruflichen Stationen und durchaus verantwortungsvollen Positionen, dass sie nun da angekommen ist, wo sie sich eigentlich immer sah. „Was zählt, ist der Spaß an der Arbeit!“ Und den hat sie, wird außerdem vom Chef gelobt für ihren Fleiß und die handwerkliche Gründlichkeit. Neben dem Schwerpunktthema Ausbildung widmen wir uns traditionell in der Sommerausgabe Ausflugszielen in der Region, die Handwerk und Tourismus auf interessante und spannende Weise verbinden. Fotograf und Reisejournalist Klaus Herzmann, dessen Tochter Laura Antonia übrigens auch vor wenigen Wochen ihre Ausbildung als drittbeste Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich Kontakt: Handwerkskammer Koblenz Tel. 0261/ 398-108 ralf.hellrich@hwkkoblenz.de Impressum: V.i.S.d.P.: Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich Redaktion / Layout: Jörg Diester, Denise Nuß, Dagmar Schweickert Fotos: wie an Fotos gekennzeichnet / private Fotos aus Betrieben / HwK Koblenz / Titelbild: Michael Jordan Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-EbertRing 33, 56068 Koblenz, Tel. 0261/ 398-161, in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz Anzeigen: rz Media GmbH, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz, Evangelos Botinos (verantwortlich) Techn. Herstellung: Industrie Dienstleistungsgesellschaft mbH, 56070 Koblenz deutsche Nachwuchsfotografin abschließen konnte, stellt in dieser Ausgabe den Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg und Handwerksbetriebe entlang der Strecke vor. Liebe Leserinnen und Leser, ich denke, die Themenmischung dieser Ausgabe bietet Jedem etwas. Alles steht in enger Wechselwirkung mit dem Handwerk und das ist mir besonders wichtig: es soll das gesellschaftliche Interesse am Handwerk stärken, gerade in der Frage der Ausbildung und Fachkräftesicherung. Ihr Seiten 16 bis 19 Sommerliche Ausflugstipps mit dem Handwerk Seite 13 Studieren im Handwerk? Das geht! ab Seite 3: Welche Möglichkeiten und Chancen eine handwerkliche Ausbildung bietet 02 aus dem Inhalt Seiten 8 und 9 Spannende Erfahrungen im Ausland sammeln Foto: Laura Antonia Herzmann

Mehr Jugendliche gehen ins Handwerk „Der massive Einbruch von über acht Prozent des Jahres 2020 spielt natürlich in der Gesamtbilanz aller Ausbildungsverhältnisse im Kammerbezirk eine negative Rolle“, stellt Bernd Hammes als HwK-Geschäftsführer Berufsbildung klar. Bei einer dreijährigen Ausbildungszeit ist die Delle des Jahres 2020 nun deutlich sichtbar. „Den Einbruch konntenwir leider nicht indenFolgejahrenkompensieren.Und doch stimmt uns die aktuelle Entwicklung optimistisch. Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für eine Ausbildung im Handwerk und wir bauen auf ein kontinuierliches Plus“, so Hammes. Dazu zählen auch eine Reihe neuer Formate, um Jugendliche anzusprechen. „Veranstaltungen mit Schulen oder Ausbildungsmessen für Jugendliche können wieder durchgeführt werden und das macht sich natürlich positiv am Ausbildungsmarkt bemerkbar. Und auch bei den medialen Formaten tut sich einiges, denn die Koblenzer Kammer ist Vorreiter, gerade und auch bei den jugendlichen Formaten in den sozialen Netzwerken.“ Hammes berichtet auch, „dass sich das gesellschaftliche Bild des Handwerks immer positiver darstellt. Denn Fachkräfte werden dringend gesucht und Jugendliche spüren sehr genau, wo ihre Arbeit gebraucht und geschätzt wird. Das ist eine sehr positive Motivation, die sich mit einer Ausbildung verbindet.“ Deutliche Signale sendet auch in dieser Hinsicht der Landkreis Ahrweiler, denn nach der Flutkatastrophe ist die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverhältnisse deutlich gestiegen von 265 (Jahr 2015) auf 279 im Flutjahr 2021 auf zuletzt 306. „Hier ist besonders sichtbar: Jugendliche wollen anpacken und den Wiederaufbau gestalten. Dafür suchen sie gezielt nach Möglichkeiten und sehen in Handwerksbetrieben die Chance, sich in die Aufbauarbeiten einzubringen und eine berufliche Grundlage für die Zukunft zu legen. Das ist eine ideale Verbindung. Und für das Ahrtal natürlich einZugewinn. Das sind auchEntwicklungen, die man in dem Flutereignis sicherlich nicht vermuten konnte und die für eineMacherqualität desHandwerks und seiner Auszubildenden spricht.“ Positivbewertet dieHwKdieGesamtzahlen im Vergleich 2022 und 2023: hier gibt es einPlus neu abgeschlossenerAusbildungsverhältnisse im Kammerbezirk von drei Prozent. „Wir schauen also optimistisch auf das neue Ausbildungsjahr und werden gemeinsam mit unseren Betrieben diesen Trend weiter pushen.“ Kontakt: HwK-Ausbildungsberatung Tel. 0261/ 398-331 ausbildung@hwkkoblenz.de Lehrstellen und Praktikumsplätze Das neue Ausbildungsjahr beginnt in wenigen Wochen. Wer sich für das Handwerk interessiert und eine Ausbildung in einem von 130 Berufen absolvieren möchte, kann sich im Internet über freie Lehrstellen wie auch Praktikumsplätze informieren oder die Ausbildungsberatung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz persönlich ansprechen. Unter www.hwk-koblenz.de den Menüpunkt „Ausbildung“ wählen und dann ein Klick auf „Lehrstellen & Praktikumsplätze“ – fertig: so einfach lässt sich ein Überblick über aktuell 1.500 freie Ausbildungs- sowie 2.500 angebotene Praktikumsplätze verschaffen. Die Suche kann auf Berufe und Regionen eingeschränkt werden. Die Ausbildungsberatung der HwK Koblenz bietet darüber hinaus individuelle Leistungen zu Berufsneigung wie auch persönlich wichtige Informationen. Kontakt: ausbildung@hwk-koblenz.de 03 Im Vorfeld des neuen Ausbildungsjahres machen die Zahlen neu abgeschlossener Lehrverträge Mut: 2.883 Ausbildungsverhältnisse wurden bisher für 2023 abgeschlossen. Das ist ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber immer noch deutlich hinter dem Vor-Corona-Niveau (3.128). Foto: Laura Antonia Herzmnann

Morgens hobeln, abends kicken Was für ein Pensum für einen 17-Jährigen: Raoul Petak aus Netzbach imRhein-LahnKreis ist Auszubildender zum Tischler und gleichzeitig ein hoffnungsvoller Nachwuchsfußballer, der bei Bayer 04 Leverkusen trainiert. Um das unter einen Hut zu bekommen, absolviert er seine Ausbildung inTeilzeit. Er steigt jedenTag nach sechsStundenBerufsschule,Werkstatt oder Baustelle in den ICE nach Köln, steigt um nach Leverkusen und gibt als U-19-Spieler nochmals alles auf demPlatz.Anschließend geht es zurück nach Limburg, wo er abgeholt wird oder sich auf seine 125er setzt und nach Netzbach fährt. Für Raoul das Normalste der Welt: „Manchmal bin ich abends schon ein bisschen müde. Aber das klappt trotzdem immer. Ich weiß ja, wofür ich das tue“, meint der sympathische junge Mann völlig entspannt. Freunde trifft er eben am Wochenende und natürlich freut er sich auf den Sommer, wenn der Fußball mal Pause hat und er Urlaub machen kann. Damit Raoul Petak seine duale Ausbildung und Fußballkarriere so kombinieren kann, greifen einige wichtige Zahnrädér ineinander. Da ist die Familie, in der unter anderem der Großvater eine regionale Fußballlegende ist. Die Eltern und Geschwister unterstützen Raouls Chance, im Profi-Fußball durchzustarten, schon immer. Mit drei Jahren hat er angefangen zu kicken. Über den TUS Hahnstätten und den SV Wehen ging es zu den Sportfreunden Eisbachtal. Nach Sichtungen kamen Angebote aus ganzDeutschland, wieRaoul trotzdem bescheiden erzählt. München, Köln und eben Leverkusen waren dabei. Er schaute sich um, in Leverkusen gefiel es ihm am besten und die Entfernung zum Elternhaus hielt sich in Grenzen. Dann ist da der Ausbildungsbetrieb: Das Ehepaar Karen und Frank Biebricher leitet das Familienunternehmen, die Schreinerei Poths in Burgschwalbach, in der sechsten Generation. Seit 1870 gibt es den Handwerksbetrieb. Er hat heute acht Mitarbeiter und ist spezialisiert auf Maßarbeiten im Bereich, Fenster, Türen, Innenausbau, Küchen und Möbelbau. Auch die Biebrichers sind fußballbegeistert. Als Raoul sich beim Schulpraktikum in der neunten Klasse gut anstellte und anschließend freiwillig in den Ferien bei den Biebrichers arbeitete, stand fest, dass sie ihn gern als Auszubildenden zum Tischler einstellen. Raouls Vater ist ebenfalls Tischler und der Jugendliche fiel in derWerkstatt durch seinenEinsatzwillen auf. „Eigentlich so, wie es auch im Sport ist: Er packt an, ist fleißig, sieht, was zu tun ist und legt los“, lobt Frank Biebricher. Und auch die organisatorische Seite klappte: Dass Raoul durch sein Fußballtalent eine Ausbildung in Teilzeit machen sollte, war für die Biebrichers nie ein Problem. „Die Handwerkskammer Koblenz hat uns toll unterstützt. Ihr Coach für betriebliche Ausbildung Martin Gilles kam zu uns, hat erklärt, wie das auf denWeg gebracht wird. Das funktioniert problemlos“, berichtetKarenBiebricher. Auch dass Raoul wegen der Nähe zum ICE-Bahnhof die Berufsschule und Lehrgänge im hessischen Limburg besucht, war keine Hürde. Der 17-Jährige ist nun dankbar und glücklich, dass er zwei Träume gleichzeitig verwirklichen kann: „ Ich will Fußball spielen und meine Ausbildung durchziehen!“ Als hervorragender Stürmer hat er den Abschluss dabei fest im Blick und auf dem Fuß. Kontakt: Schreinerei Poths Tel. 06430/ 7853 www.schreinerei- poths.de So klappt die Ausbildung in Teilzeit Eine Ausbildung in Teilzeit ist seit 1. Januar 2020 keine Ausnahmeregelung mehr für Menschen in besonderen Lebenslagen, sondern grundsätzlich für alle zulässig. Hier sind wichtige Rahmenbedingungen: Zunächst einmal gibt es grundlegende Voraussetzungen, damit eine Teilzeitausbildung möglich ist. Die Ausbildungsvertragsparteien müssen mit der Teilzeitberufsausbildung einverstanden sein. Die Teilzeitausbildung muss schriftlich vereinbart werden. Die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit darf nicht um mehr als 50 Prozent der normalen Ausbildungszeit gekürzt werden. Die Dauer der Ausbildung verlängert sich individuell angelehnt an die Kürzung. Im Detail erläutert die Arbeitsgemeinschaft (AG) der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz, dass bei der Teilzeitberufsausbildung die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit nach Bedarf verkürzt werden kann. So kann man die Ausbildung optimal anpassen. Gleichzeitig gilt: „Auch bei der Teilzeitberufsausbildung ist sicherzustellen, dass die volle berufliche Handlungsfähigkeit während der Ausbildungszeit erworben wird. Es muss gewährleistet sein, dass die Auszubildenden trotz Kürzung der betrieblichen Ausbildung mit den Betriebsabläufen vertraut gemacht werden“, erklärt die AG. Es sei also wichtig, dass auch in Teilzeit planvoll und strukturiert ausgebildet wird und ein betrieblicher Ausbildungsplan beachtet wird. Die Berufsschulpflicht bleibt voll erhalten und auch die Kurse der überbetrieblichen Ausbildung sind zu 100 Prozent zu besuchen. Informationen zu Urlaubsregelungen, Prüfungen oder zur Vergütung gibt es hier: www.handwerk-rlp.de/ausbildung-in-teilzeit/ ausbildung@hwk-koblenz.de, Tel. 0261 / 398-333. 04 Raoul macht sein Ausbildung in Teilzeit. Wenn er mittags die Schreinerei Poths in Burgschwalbach verlässt, wird aus dem Tischlerlehrling ein Fußballstürmer und Raoul fährt zu Bayer 04 Leverkusen ins Training.

Ein zuverlässiges Trio, das sind Maurermeister Thomas Fuhrmann (Foto oben, Mitte) und seine beiden Gesellen Werner Krämer und Josef Waldorf (links und rechts). Zusammen kommen die drei auf weit über 100JahreBetriebszugehörigkeit. Ungefähr zur gleichgen Zeit vom Vater der Nachbarsfamilie geründet und später von dessen Sohn Thomas Fuhrmann übernommen, entschied sichder jungeWaldorf 1973 für die Lehre als Maurer. Er war der erste Auszubildende des Betriebs. Seit 50 Jahren, vondamalsbis zuseiner kürzlichen Verabschiedung in den Ruhestand, kann sich das Baugeschäft Robert Fuhrmann aus Dünfus auf ihn verlassen. „Ich kann mich an mein erstes Bauprojekt als Lehrling erinnern, als wäre es gestern gewesen“, lacht der ausgeglichene, fröhliche Waldorf und erklärt: „Nachdem wir die Fenstersteine der Kapelle hier in Dünfus gesetzt hatten, musstenwir unsere zugenauenFugen zugunstendes altertümlichenCharmeswieder einwenigungleichmäßiger machen.“ Die Kapelle steht noch immer und auch sonst gibt es kaum ein Haus in Dünfus, an dem das eingespielte Maurerteam noch nicht gearbeitet hat. In den fünf Jahrzehnten seiner Maurertätigkeit betreuteWaldorf regelmäßigmehrere Generationen derselben Familien, Eltern und ihre später erwachsenen Kinder, die auf die hohe Qualität und Zuverlässigkeit des Dreierteams vertrauen. DieBegeisterung für dasMaurerhandwerk hat sichWaldorf über all die Jahrebewahrt. Getreu dem Motto „Lust auf Handwerk“ bleibt er demBaubetrieb auch nach seiner Verabschiedung weiterhin erhalten. 05 Kontakt: Baugeschäft Robert Fuhrmann Tel. 02672/ 7284 buero@bau- fuhrmann.de Fundament für eine glückliche Zukunft Mit einer Zugehörigkeit von 50 Jahren in seinem Ausbildungsbetrieb steht eines fest: Josef Waldorf hat als Maurer seinen Traumberuf gefunden. Gesellen-Wettbewerb: Deutsche Meisterschaft im Handwerk Mit einem neuen Namen geht der traditionelle Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks ab diesem Jahr in die nächste Runde. Die besten Gesellen können sich bis 16. August anmelden. Bekannt ist er als PLW (Profis leisten was). Ins Leben gerufen wurde er vor mehr als 50 Jahren als Praktischer Leistungswettbewerb. Ab sofort treten die besten Prüflinge nun an bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“. An den Teilnahmebedingungen und dem Modus ändert sich dadurch nichts. Der Wettbewerb wird in rund 130 Handwerksberufen und auf drei Stufen durchgeführt. Er beginnt auf Kammerebene, dann folgen Landes- und Bundesebene. Um teilzunehmen, müssen Gesellen mindestens die Note „Gut“ in der Prüfung erreichen und dürfen höchstens 27 Jahre alt sein. Jedes Jahr nehmen rund 3.000 junge Menschen an dem Wettbewerb teil. Für die Sieger gibt es je nach Platzierung Urkunden und Geldpreise. Die 1. Bundessieger reisen zur Ehrung nach Berlin. Die Wettbewerbe in den meisten Berufen finden auf Kammerebene am 16. September in Koblenz und auf Landesebene am 14. Oktober in Kaiserslautern statt. Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung bis August gibt es auf www.hwk-koblenz.de unter dem Pfad „Ausbildung“, „Prüfungen“, „Deutsche Meisterschaft im Handwerk“. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Koblenz ist Theresa Just, Tel. 0261/ 398-421, theresa.just@hwk-koblenz.de Foto: Laura Antonia Herzmnann

Anzeige Azubispots machen Lust auf Ausbildung Junge Menschen und Arbeitgeber zusammenzubringen, ist das Ziel der Azubispots, einer ganz besonderen Form der Ausbildungsmesse, die die Handwerkskammer (HwK) Koblenz mit der IHK Koblenz und der Agentur für Arbeit anbietet. Die Freiluftmessemit umfangreicher Beratung und vielfältiger Unternehmermeile ist bei Jugendlichen ein echter Publikumsmagnet. Das war auch bei der jüngsten Auflage in der besonderen Atmosphäre vor dem KurfürstlichenSchloss inKoblenz zu sehen (Bildunten).Bei strahlendemSonnenschein präsentierten sich 120 Arbeitgeber aus der Region, während Hunderte Jugendliche auftauchten. Es gab Handwerk zumAnfassen und Mitmachen beispielsweise bei den Dachdeckern (Bild rechts), Kulinarisches zum Kosten und bis in den Nachmittag hinein fanden intensive Infogespräche statt. Die potentiellen Auszubildenden hatten sichgut vorbereitet, stelltengezielteFragen oder überreichten bei klaremgegenseitigen Interesse auch direkt ihre Lebensläufe. Wer noch nicht so weit war, ließ seine Bewerbungsunterlagen bei der Agentur Informationen: HwK Koblenz jens.fiedermann@ hwk-koblenz.de Tel. 0261/ 398-351 06 für Arbeit checken und bekam am Stand der HwK Koblenz wertvolle Tipps zur Berufswahl. Auch die Aussteller waren zufrieden: Es gab reges Interesse an Praktikumsplätzen und tatsächlich wurde hier und da bereits einAusbildungsvertrag vorbereitet, wie Unternehmen berichteten. Nachdem die Azubispots on tour in Koblenz, Andernach und Mayen so ein großer Erfolgwaren, findet ihr Finale am kommenden Freitag, 7. Juli, von 9 bis 15 Uhr im Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler statt. Versicherungen: Auch als Auszubildender richtig versichert Schule geschafft; Ausbildungsvertrag in der Tasche. Der Start ins Berufsleben gelungen und damit auch der erste Schritt zum selbstverdienten Geld. Da hat man erst einmal wenig Lust, sich um die nötige Absicherung zu kümmern. Doch um einen Fehlstart zu vermeiden, ist es wichtig, mit Beginn der Ausbildung seinen Versicherungsschutz zu überprüfen und anzupassen, rät die SIGNAL IDUNA Gruppe. Nicht nur für Berufseinsteiger steht die private Absicherung der Arbeitskraft an erster Stelle. Wer gerade seine berufliche Laufbahn begonnen hat, denkt zwar noch nicht unbedingt an ein Ausscheiden aus dem Berufsleben. Doch sollte niemand vergessen, dass statistisch jeder vierte Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig den Hut nehmen muss. Daher zählt dieBerufsunfähigkeitsversicherung zu den wichtigsten Versicherungen, um die man sich bereits als „Neueinsteiger“ ins Arbeitsleben kümmern muss. Mit der Grundfähigkeitsversicherung SI WorkLife Komfort bietet SIGNAL IDUNA eine Alternative an: Sie sichert den Verlust von Grundfähigkeiten wie Hören, Gehen, Greifen oder Autofahren ab. Verliert der Versicherte eine der vereinbarten Grundfähigkeiten, wird die volle vereinbarte Rente gezahlt, und zwar unabhängig davon, ob der Versicherte noch seinen Beruf ausüben könnte. Wer später doch in eine Berufsunfähigkeitsversicherung wechseln möchte, kann dies bis zu seinem 35. Lebensjahr ohne Gesundheitsprüfung tun, wenn er die kostenloseEXKLUSIV-Option vereinbart hat (bis zum 30. Lebensjahr möglich). Wichtig: auf jeden Fall den Haftpflichtversicherungsschutz überprüfen. Wer nicht unter Umständen ein Leben lang für verschuldete Schäden finanziell geradestehen möchte, für den ist eine Haftpflichtversicherung obligatorisch. Bis zum Ende der ersten Berufsausbildung sind unverheiratete Kinder zwar über den Vertrag der Eltern abgesichert. Voraussetzung ist allerdings, dass diese überhaupt eineprivateHaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Sehr sinnvoll ist eine private Unfallversicherung, denn dieGesetzlichezahltnichtbeiFreizeitunfällen. Mit der Versicherungsleistung lassen sich die finanziellen Folgen eines schweren Unfalls abmildern und beispielsweise eventuell notwendig werdende behindertengerechte Umbauten SIGNAL IDUNA Gruppe, Koblenz Tel. 0231/ 135 - 0, gd.koblenz@signal-iduna.de der Wohnung finanzieren. Auch das Thema Altersvorsorge sollte man als Berufseinsteiger nicht ganz aus dem Auge verlieren – trotz des noch schmalen Geldbeutels. Denn die gesetzliche Altersrente wird später nicht ausreichen. Je früher man beginnt privat vorzusorgen, desto mehr lässt sich schon mit geringen Sparbeträgen erreichen. Zudem gibt’s vom Arbeitgeber zumeist noch vermögenswirksame Leistungen und bei niedrigen Einkommen vonVater Staat dieArbeitneh-

Reels und Stories von der Baustelle „Heute haben wir die Decke des Untergeschosses betoniert. Ab morgen beginnen wir, die Treppe zu schalen. Außen wird von der Bauherrschaft verfüllt und die restlichen Dämmplatten angebracht“, so lautet ein typischer Beitrag, den Christian (im Bild rechts) und Martin Baumgärtner samt Foto auf Instagram veröffentlichen. Die Söhne in der Bauunternehmung Peter Baumgärtner aus Bretzenheim an der Nahe arbeiten im zehnköpfigen Team nicht nur aktiv auf den Baustellen mit, sondern nehmen sich auch jeden Tag zwischen 15 und 60 Minuten Zeit, um ihre Arbeit in den sozialen Medien zu präsentieren. Das machen sie seit zehn Jahren und haben so ihre eigene Erfolgsgeschichte geschrieben. „Wenn wir Fachkräfte suchen, finden wir immer welche. Wenn wir ausbilden möchten, bekommen wir sofort Bewerbungen. Gleichzeitig können wir auf unseren Social-Media-Kanälen einfach über unsere Arbeit berichten. Die Menschen schauen uns quasi über die Schulter und erleben den Fortschritt bei unserenAufträgen Stück für Stück mit“, berichtet Unternehmer Peter Baumgärtner. Sein Sohn Christian hat vor zehn Jahren auf Facebook angefangen, einfache erste Beiträge zu posten. „Das war für Betriebe völlig unüblich. Ich habe unkompliziert angefangen mit ein paar Fotos und etwas Text.“ Im Laufe der Jahre wurden die Beiträge ausgefeilter, die technischen Möglichkeiten entwickelten sich. „Als auf Instagram die Hashtags kamen, konnten wir gezielt Fachkräfte, Regionen oder Berufe ansprechen“, erinnert sich Christian Baumgärtner. Er hat die Kamera auf der Baustelle am häufigsten in der Hand, aber alle im Team machengernmit, beliefern ihnmit aktuellenFotos, wenn er nicht vor Ort sein kann. Das Beantworten vonKommentaren undAnfragen teilen sich die Brüder Christian undMartin.Das typische Influencer-Selfie und blinkende Sticker sucht man dabei vergeblich. Dem Team geht es um Fakten und reale Einblicke in den Alltag als Maurer und Betonbauer. Natürlich werten sie auch die Daten ihrer Kanäle aus und wissen, was gut ankommt bei ihren mehr als 15.000 Followern: „Wenn spontan einHaustier durchsBild läuft, bekommt das viele Klicks und interessanterweise auch, wenn wir Treppen bauen.“ Auch internationale Unternehmen haben die große Reichweite und professionellen Beiträge der Baumgärtners im Blick: „Die beobachten denMarkt genau und bietenuns inzwischen regelmäßig Kooperationen an“, berichtet Peter Baumgärtner. Der Betrieb bekommt kostenlos Maschinen oder Werkzeuge, nutzt oder bewertet sie regelmäßig in ihren Beiträgen. „Unser neuester Partner ist ein amerikanisches Unternehmen, das in Europa expandiert und demwir aufgefallen sind.“ Die Baumgärtners raten handwerklichen Betrieben, sich unbedingt mit der Thematik zu beschäftigen. „Es lohnt sich auf jeden Fall!“ Kontakt: Peter Baumgärtner Bauunternehmung Tel. 0671/ 920 209 055 Instagram: bauunternehmung_ baumgaertner Social Media: HwK hilft den Betrieben Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz ist selber auf vielen Social-Media-Kanälen aktiv. Sie unterstützt Handwerksbetriebe, soziale Medien gekonnt zu nutzen. Begeistert sind die Baumgärtners davon, wie aktiv die HwK Social- Media-Aktivitäten imHandwerk unterstützt: Nicht nur, dassman sich natürlich gegenseitig erwähnt, verlinkt und Beiträge repostet: „Die HwKKoblenz ist selber ein aktiverVorreiter, was Social-Media-Aktivitäten angeht“, betont Peter Baumgärtner. Sie hat dafür verschiedene Kanäle auf Instagram, Facebook, TikTok und LinkedIn und bietet dort auch zielgruppenorientierte Informationen für Jugendliche, Fachkräfte oder Betriebe. Außerdem bietet sie Betrieben praktische Unterstützung beim Einstieg und der Nutzung der sozialen Medien.s 07 Die Bauunternehmung Baumgärtner aus Bretzenheim ist täglich auf Social Media aktiv. Sie gewinnt so Fachkräfte, Kunden, Kooperationen und wirbt direkt vom Bau aus intensiv fürs Handwerk. www.fussgesundheit-koblenz.de Gymnasialstr. 5 56068 Koblenz Tel. 0261/31669 Hairweaving große Sofortauswahl Luxusperücken Abrechnung mit d. Krankenkasse Spezialist für feine und keine Haare Endlich Haare! Haare nach Maß Karthäuserhofweg 29 · D-56075 Koblenz/Karthause-Ost www.haarersatz-koblenz.de · Tel. 02 61/5 52 12 Haare bei Chemotherapie B Löhrstraße 137 Nähe Hauptbahnhof 56068 Koblenz Tel.: 0261-34764 · Fax: 0261-32176 ernährung & gesundheiT

Valencia sorgt für strahlendes Lächeln Offen sein für neue Erfahrungen, das ist der wohl wichtigste Tipp, den Diego Höft jungen Handwerkern mit auf den Weg gibt, nachdem er als junger Geselle drei Wochen imspanischenValencia gearbeitet hat. Der jungeZahntechniker nennt dieZeit dort „unvergesslich schön“ und sprudelt vor Begeisterung, wenn er über die positiven Aspekte seines Auslandspraktikums berichtet. Höft hat 2019 seine mittlere Reife in Hargesheim gemacht und gleich imAnschluss eineAusbildung bei Hobbach Zahntechnik in Bad Kreuznach begonnen. In der Berufsschule warb ein Lehrer dann früh bei den Auszubildenden dafür, im Ausland Praxiserfahrungzu sammeln. „Ichbindankbar, dass die Handwerkskammer (HwK) Koblenz das dann so gut mitorganisiert hat. Ich stand kurz vor der Abschlussprüfung“, berichtet Höft. Die Mobilitätsberatung – allen voran Petra Laudemann – habe ihn hervorragend durch den Bewerbungsprozess begleitet und ihn in die Partnerstadt derHwKnachValencia an einen passenden Praktikumsbetriebbegleitet. „Dass ichnach Spanien gehe, lag für mich auf der Hand – meine Mutter ist aus Chile und ich bin zweisprachigaufgewachsen“, verrätDiego. Im August 2022 ging es nach Spanien, im November war seine Abschlussprüfung. Das alles ließ sich dank der HwK kombinieren.Höfts Praktikumsbetriebwar zentral in der wunderschönen Stadt gelegen. Der deutsche Praktikant wohnte in einer WG. Mit einem gemieteten Fahrrad war er nicht nur binnen fünf Minuten am Arbeitsplatz, sondern konnte auch in aller Ruhe die Stadt erkunden. Im Labor waren die Arbeitsbedingungen teils ähnlich wie zuhause, „so habe ich viel dazu gelernt.“ Er war dort der erste deutsche Austauschschüler. Die Kollegen nahmen ihn schnell und herzlich auf und integrierten ihn in das alltägliche Leben. Für den jungenMannwaren die drei Wochen inValencia eingroßer persönlicher Gewinn: Im Beruf hat er neue Methoden kennengelernt. Gleichzeitig hat er erlebt, wie wichtig es ist, viele Fragen zu stellen und sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen: „Mein Tipp ist auf jeden Fall, sich nicht zurückzuhalten, zu erzählen, wasman schon alles kann. Dann kann man auch schnell selbst mitarbeiten.“ Gleichzeitig hat ihn die entspannte Stimmung der Menschen und des Lebens in Valencia begeistert. Dort herrsche ein ganz anderesKlima, dieMenschen seien freundlich und entspannt, man lerne sich schnell kennen. „Die Stadt habe ich per Fahrrad erkundet, bin durch den stillgelegten Fluß gefahren, der heute ein großer Park ist. Ich war Standup-Paddeln am Strand und habe das Oceanografic besucht, das größte Aquarium Europas.“ Persönlich hat ihn die Reise auch weitergebracht, weil er erstmals allein gewohnt hat. Das hat ihn selbstbewusster gemacht. Inzwischen ist der Zahntechniker wieder zuhause, hat dieGesellenprüfungbestanden und arbeitet in einer Praxis für Kieferorthopädie in Bad Sobernheim imLabor. Für die Zukunft hat er ausValenciamitgenommen, dass man sich mehr zutrauen kann, als man es in jungen Jahren vielleicht vermutet. Gefördert werden die Auslandsaufenthalte von „Berufsbildung ohne Grenzen“, dem HwK-Beraternetzwerk, finanziert vom BMWK, Erasmus+und der Sequa gGmbH. Kontakt: HwK-Mobilitäts- beratung Petra Laudemann Tel. 0261/ 398-337 petra.laudemann@ hwk-koblenz.de Junger Ausbildungsbotschafter Diego Höft möchte seine beruflichen Erfahrungen gern teilen. Dabei will er nicht nur dafür werben, Auslandserfahrung zu sammeln, um sich persönlich wie beruflich weiterzuentwickeln. Der 20-Jährige möchte auch als Ausbildungsbotschafter aktiv um Nachwuchs im Handwerk werben. „Ich finde es wichtig, den Jugendlichen den Beruf praktisch vorzustellen, um Interesse zu wecken, denn davon bekommt man in der Schule nicht wirklich viel mit.“ Er habe genau auf diese anschauliche Weise bei einem Berufsinformationstag „einen tollen Beruf gefunden“, betont der Zahntechniker. „In meinem Beruf verhelfe ich Menschen zu schönen Zähnen - und dadurch zu sehr viel mehr: Die Menschen freuen sich. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass das, woran man arbeitet, später dafür sorgt, dass es einem Menschen wieder besser geht, dass man ihnen tatsächlich wieder zu einem Lächeln verhilft.“ Künftig möchte Diego Höft daher in Schulen mit Jugendlichen sprechen und sie von seinemBeruf, aber auch grundsätzlich vom Einstieg ins Handwerk überzeugen. Er möchte dafür Teil des Projekts „Ausbildungsbotschafter“ werden. Damit will die Handwerkskammer (HwK) Koblenz junge Menschen auf Augenhöhe über eine duale Ausbildung im Handwerk informieren. Das geht am authentischsten durch junge Handwerker. Als Ausbildungsbotschafter eignen sich Auszubildende ab dem zweiten Lehrjahr, junge Gesellen und Jungmeister. Sie erhalten eineSchulungundZertifikat derHwK, stärkendurch ihren Einsatz in Schulen ihre persönlichen Kompetenzen und stellen ihre fachlichen Fähigkeiten unter Beweis. Infos bei der HwK: juergen.cornely@ hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398-563. 08 Der frischgebackene Zahntechniker- Geselle Diego Höft (Foto) verbrachte mit Unterstützung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz drei unvergessliche Wochen in Spanien. Die Liebe zum Radfahren war nicht das einzige Souvenir. Foto: privat

Feinschliff fürs Leben Laura Martens will reisen, lernen und ihren Horizont im wahrsten Sinne des Wortes erweitern. Die 23-jährige Tischlergesellin ist nachmehrerenberuflichenAuslandsaufenthalten einFandesErasmus+Programms undmöchte auch andere jungeHandwerker ermutigen, über den Tellerrand zu schauen. Ihre Ausbildung zur Tischlerin hat sie im rheinland-pfälzischen Ötzingen absolviert. Nach der Gesellenprüfung wollte sie ihr handwerkliches Können in mehreren Ländern weiter verfeinern. Zu dem Zeitpunkt fühlte sie sich noch zu unsicher, um gleich beruflich durchzustarten. Also nahm sie sich Zeit, ihren Beruf in vielen Facetten kennenzulernen und die Grundlagen zu festigen. Über mehrere Auslandspraktika hat sie inzwischen Schweden, Lettland und Italien sowie ihren Beruf aus ihrer ganz eigenen Perspektive kennengelernt. Sie ist noch immer froh, dass sie früh vom Programm „Berufsbildung ohne Grenzen“ der Handwerkskammer (HwK) Koblenz hörte. Auf eigene Faust wäre es wohl eine echte Herausforderung gewesen, sich die Auslandspraktika zu organisieren und zu finanzieren. Laura Martens erinnert sich an ihre Ziele: „Finde eine Tischlerei im Ausland, die sich auf Deine Bedürfnisse einlässt, mit deren Firmenbild Du Dich identifizierst und in der Du nicht als billige Arbeitskraft fungierst, inklusive wichtiger Versicherungen und Finanzierung der Unterkunft. ZumGlück wurde ich in der HwK auf das Erasmus+ Stipendium aufmerksam gemacht!“ Damit können junge Menschen während und nach ihrer beruflichen Ausbildung erste Arbeitserfahrungen im EU-Auslandsammeln. Siewerdenfinanziell unterstützt beim Transport, der Betreuung undUnterkunft. LauraMartens bewarb sich und bekam schnelle, praktische Hilfe bei allen Formalitäten, der Vorbereitung und Suche nach einemBetrieb. Schon bald ging es für sie nach Schweden, dem Land, für das sie bereits als Kind geschwärmt hatte. Sie arbeitete zwei Monate lang in Lund bei einer Firma, derenFokus aufNachhaltigkeit und Restaurierung ausgelegt war – ganz nach Lauras beruflichem Interesse. „Der Betriebkauft gebrauchteBüromöbel auf und gibt ihnen durch eine Wiederaufbereitung ein neues Leben. Das Geschäft boomt. Nie zuvor habe ich erlebt, mit welcher Wertschätzung und Professionalität gebrauchte, aber moderne Möbel im großen wirtschaftlichen Stil Absatz finden.“ Und auch wenn ein Arbeitsaufenthalt natürlich etwas ganz anderes ist, als das Schweden aus den Büchern ihrer Kindheit, kommt sie aus demSchwärmen gar nicht mehr heraus. „Schweden ist wirklich schön. Abgesehen von herrlich viel Natur und all den bunten Häuschen hat mich das Land durch sein Lebensgefühl überzeugt. Die Schweden arbeiten gewissenhaft und fleißig wie die Deutschen. Aber die meisten legen zusätzlich eine große Ruhe, Gelassenheit und Lebensfreude an den Tag.“ Diese Mentalität am Arbeitsplatz tat Laura gut. Das Praktikum habe ihr neben praktischer Erfahrung auch „ein ganz neues Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten geschenkt und mich im Kopf viel flexibler gemacht.“ Das Auslandspraktikum hat sie beeindruckt: „Ich habe das Land nicht nur alsTouristin, sondern authentisch imAlltag kennenlernen dürfen.“ Eine wertvolle und gleichzeitig nachhaltige Erfahrung. Kontakt: HwK-Mobili- tätsberatung Petra Laudemann Tel. 0261/ 398-337 petra. laudemann@ hwk-koblenz.de Foto: privat 09 Tischlergesellin Laura Martens erweitert gern ihren beruflichen Horizont. Durch Praktika in Schweden und Lettland ist sie nun großer Fan des Erasmus+- Programms, mit dem die HwK Koblenz junge Fachkräfte bei ihren „Auslandseinsätzen“ unterstützt. OchsGmbH·Bahnhofstraße37·55481Kirchberg Tel.:0 6763/9310-0 ·mail@ochs.info·www.ochs.eu Holzbauer aus Leidenschaft! Wir suchen: Bauleiter (m/w/d) Konstrukteur(m/w/d) Holzpavillon BUGA Mannheim 3,8 to 8-geschossigerWohnturm mit Kita,Wiesbaden www.ochs.eu Weitere Infos: Holz - die nachhaltige Lösung Wohnen der Zukunft Naheweinstraße · 55585 Duchroth Tel.: 06755/471 · www.flooringtrends.de Moderne Bodenbeläge Teppichböden PVC und CV-Beläge Vinyl-Design-Beläge Lederböden Linoleum, Kautschuk Kork, Laminat Parkettböden aller Art Treppenrenovierungssysteme Restauration von Parkett, Dielenböden und Holztreppen Inhaber: Norbert Schaaf Pfarrer-Kraus-Str. 50 · 56077 Koblenz · ✆0261/ 61325 www.raumgestaltung-melzer.de Raumgestaltung Sonnenschutz Polsterarbeiten Dekorationen Gardinen u.v.m. Bauen &Wohnen Ihr kompetenter Partner für lHochbau lAn- und Umbau lAltbausanierung Auf dem Blätchen 1 · 56179 Niederwerth Telefon (02 61) 67 15 73 · Fax (02 61) 6 17 33 30 Jahre Wir suchen: Dachdeckergeselle(m/w/d) Auszubildende Dachdecker (m/w/d) ●Dächer ●Fassaden ●Abdichtungen ●Bauklempnerei Füllscheuer 20a Tel.: (0 26 32) 3 03 93 · Fax (0 26 32) 3 02 33 56626 Andernach Mobil: (01 71) 6 93 3160

Jeder Fünfte im Team ist Auszubildender Was für eineVorzeigequote! 50Mitarbeiter und zwölf Auszubildende arbeiteten in diesem Frühjahr bei IRS Gerardy in Polch und Koblenz. Wie das Unternehmen es schafft, regelmäßig Nachwuchskräfte zu gewinnen und zu halten, ist für Sabine Schell (im Bild aus dem Frühjahr 3. von rechts), die Personalverantwortliche für IRS Gerardy, Niederlassungsleiter Justas Karaliunas (rechts) und die Azubis kein Hexenwerk. Die Zutaten für ihren Erfolg sind engeBegleitung, praktischeUnterstützung und flexiblerUmgangmit besonderen Situationen. IRS bietet Ausbildungen in den Bereichen Kaufmann/-frau für Büromanagement, Kfz-Mechatroniker, Kfz-Lackierer und Karosseriebauer an. Hier finden sich männliche und weibliche Auszubildende. 30 Prozent der Mitarbeiter haben einen Migrationshintergrund und manche herausforderndeLebensumstände. Umall das unter einen Hut zu bekommen, nutzen die Führungskräfte verschiedene Instrumente. Besonders wichtig sei es, mit den Azubis auf Augenhöhe zu kommunizieren, betont SabineSchell. DasUnternehmen setzt nicht starr auf das Leistungsprinzip, sondern bietet Unterstützung an. „Das ist arbeitsintensiv, aber es bringt was: Der Mitarbeiter fühlt sichwohl, ist leistungsfähig und bleibt imUnternehmen“, berichtet Sabine Schell. Zu denHerausforderungen, dieman imUnternehmen schon erfolgreich angenommen hat, gehört eine alleinerziehende Mutter, die ihre Ausbildung in Teilzeit absolvieren konnte, mehrere Auszubildende, die während ihrer Ausbildung von einem anderen Unternehmen zu IRS gewechselt sind oder ein ungelernter Hilfsarbeiter, der soviel Potential zeigte, dass das Unternehmen ihn überzeugte, eine Ausbildung zu machen. Um so individuell auf die Mitarbeiter einzugehen, bedarf es eines starken Partners, betonen Karaliunas und Schell. Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz sei auch bei komplizierten Ausbildungssituationen eine enorme Hilfe. So ist es bei einem „positiven Betriebswechsel“ zugunsten einer erfolgreichenAusbildungunproblematisch, eine Zusatzregelung mit der HwK und Berufsschule zu vereinbaren. Manchmal, so berichtet Niederlassungsleiter Karaliunas, habendie jungenMenschen einen schweren Start, weil sie aus einem sozial schwachen Umfeld mit wenig Unterstützung kommen oder krank sind. „Das kann nicht jeder kleineBetriebauffangen“,weißKaraliunas. Bei IRS jedoch kann man zusammen mit der HwK bewerten, ob die Ausbildung fortgeführt werden kann, oder ob es besser ist, den jungen Menschen zunächst aus der Situation herauszunehmen. Das sei trotz fachlicher Kompetenz manchmal nötig, um persönliche Belastungen zu verarbeiten. „Dann kommt Michael Junglas von der HwK persönlich zu uns, damit wir die richtige Lösung finden“, erzählt Schell. Ihr ist klar, dass ihr Unternehmen mit einem so persönlichen Vorgehen eine Ausnahme ist. Doch der Erfolg gibt demUnternehmen recht: Seine Azubi-Quote von 20 Prozent übertrifft die übliche Quote von 10 Prozent für Betriebe seiner Größe deutlich. Gleichzeitig ist Platz fürweitereNachwuchskräfte: „Wir haben kein Limit bei der Einstellung von Azubis. Bewerbungen sind immer willkommen“, meint Sabine Schell zuversichtlich mit Blick in die Zukunft. Kontakt: IRS Gerardy Tel. 02654/ 881 7760 www. irs-group.com Patenmodell erleichtert Einstieg Bei der Bewerbung geht IRS Gerardy neue Wege, denn Interessenten können sich klassisch oder auch via WhatsApp bewerben. Der Einstieg erfolgt dann mit einem Patenmodell bewusst praxisorientiert. In einem zweitägigen Praktikum beschnuppern sich Bewerber und Unternehmen zunächst gegenseitig. „Viele kennen die Gewerke, die wir anbieten, nicht wirklich“, weiß Justas Karaliunas. Bei den Probetagen beobachten die Ausbilder, ob der Aspirant neben dem handwerklichen Geschick auch Kollegialität und Motivation zeigt. Das Unternehmen bietet zudemFerienpraktikavonzweiTagenbiszweiWochenanund istPartnerderBerufsbildendenSchuleMayenbeimProgramm Praxistag. Auch aus Schülerpraktika wurden bereits Azubis rekrutiert. InderAusbildungwerde jeder fachlichgut betreut. „FürdiepersönlicheBegleitungsorgtunser innerbetriebliches Patenmodell“, berichtet diePersonalverantwortliche. „Dabei handelt essichumeinrollierendesSystem.DerAzubiwandert sozusagen durch alle Abteilungen“, erklärt Karaliunas. Dort erklärenMentoren demLehrling in Ruhe jeden Fachbereich. „SoverstehenunsereneuenMitarbeiterdasUnternehmenund erkennen,wiedieAbteilungenzusammenarbeiten.“Auchdas Angebot von zusätzlichen Weiterbildungen in Kooperation mit der HwK werde gut angenommenen. Darüberhinaus gibt es bei IRS regelmäßigeEinzelgespräche und wöchentliche Gruppengespräche, um die Gemeinschaft der Auszubildenden zu fördern. Das Unternehmen bietet fachliche Nachhilfe direkt im Haus. So wurde ein Auszubildender drei Jahre lang schulisch und sprachlich gefördert und bestand die Prüfung daraufhin problemlos. Dass die Bezahlung gut ist, sorgt natürlich auch für einen guten Zulauf an Bewerbungen. Insgesamt jedoch, da sind sich Schell und Karaliunas sicher, liegt der Schlüssel zum Erfolg und ihren vielen erfolgreichen Auszubildenden darin, als Unternehmen immer die gesamte Situation eines Menschen imBlick zu haben: „Den jungenMenschen geht es langfristig um ihre Zukunft, nicht nur um Geld!“ 10 Herausforderung angenommen: Mit praktischer Hilfe und dem Blick für den Menschen findet IRS Gerardy geeignete Bewerber.

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Gekonnt vorbeugen gegen Schmerzen SobaldMarcBischoff dienstags inderLehrwerkstatt der Handwerkskammer (HwK) Koblenz auftaucht, sorgt er für strahlende Gesichter bei denAuszubildenden. An diesemMorgen begrüßen ihn die angehenden Maurer sogar mit spontanem Jubel, denn Marc Bischoff (Bild oben rechts) bewegt sie einfach alle. Als Gesundheitscoach der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland sorgt der Sportwissenschaftler ebenso wie Physiotherapeut Huseyn Altun dafür, Auszubildenden gleich zu Beginn ihres Handwerkerlebens gesunde Bewegung anzutrainieren. Auch im Zentrum für Ernährung undGesundheit derHwKKoblenz gibt es regelmäßig gesunden Besuch – hier von der IKK. Einmal pro Woche tauchen die Gesundheitscoaches auf. 15 Minuten lang machen sie mit den Auszubildenden bei der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) ganz einfacheÜbungen, dieGroßes bewirken. Gemeinsam werden nicht nur alle Körperpartien gekonnt gedehnt. Auch das Heben und Tragen schwerer Lasten ist ein wichtiges Thema. Die Auszubildenden an diesem Morgen sehen Marc Bischoff nicht zum ersten Mal und haben sich vom letzten Besuch viel gemerkt. Bevor schweres Material von einem zum anderen Platz getragen wird, sollte man „erstmal schauen, ob man Hilfsmittel nutzen kann, ob der Weg freigeräumt ist und ob ein zweiter Mann helfen kann“, kommen die Antworten wie aus der Pistole geschossen. Bischoff ist zufrieden. Und schon geht es weiter: „Beim Anheben eines schweren Gewichts geht Ihr nah ran, achtet auf einen stabilen Stand, hebt nicht aus demRücken, sondern geht in die Hocke. Achtet darauf, dasGewicht körpernah anzuheben“, erklärt er. Auch dass es wichtig ist, eine einseitige Last durch ein Gegengewicht oder mit dem eigenenKörper auszugleichen, bringt er den künftigen Maurern bei. Das Programm „Präventive Ausgleichsübungen am Arbeitsplatz“ ist bei der HwK Koblenz seit Jahren fester Bestandteil der Ausbildung. „Nach der Pandemie lebt es nun wieder auf, was uns sehr wichtig ist“, erklärt Anke Altmeyer, die die Gesundheitsförderung bei der HwK begleitet. Die kurzen Trainingseinheiten werden auf das jeweilige Gewerk und seine besonderen körperlichenBelastungenangepasst, erklärt sie. So brauchen Friseure eher Übungen für den Schulter- und Nackenbereich, während bei den Kfz-Mechatronikern darauf eingegangen wird, dass sie sich oft in eine unnatürliche Körperhaltung „verbiegen“ müssen. Genau dort, in der Kfz-Lehrwerkstatt, ist auch schon die nächste Station des Sportwissenschaftlers. Gekonnt motiviert Marc Bischoff auch diese jungen Handwerker dazu, Dehnungsübungen zu probieren, „die Ihr dann bei der Arbeit später einfach regelmäßig macht: Ein paar Minuten den Rücken strecken, den Unterarm dehnen oder sich so nach vorne beugen, wie wir es üben. So beugt Ihr Rückenschmerzen vor und gleicht unnatürlicheBelastungen aus.“ DenAuszubildendenmachendie einfachen, aber wirkungsvollen Übungen sichtlich Spaß und das unabhängig davon, ob sie in ihrer Freizeit ohnehin Sport treiben oder nicht. Den Sinn haben sie sofort erkannt, denn tatsächlich haben schon jetzt einige von ihnen trotz ihres jungen Alters bereits mit Rückenproblemen zu kämpfen. Kontakt: anke.altmeyer@ hwk-koblenz.de Tel. 0261/ 398-343 Videos mit den Übungen gibt es auf der AppZubi2.0 und auf YouTube. Aktive Pause statt langer Krankheit Erkrankungen an Skelett und Bewegungsapparat gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten. Regelmäßige Übungen, um den Körper zu dehnen und zu stärken, helfen, diese Erkrankungen zu vermeiden. Bei der HwK Koblenz weiß man, welcher Faktor neben den Trainingseinheiten auch wichtig ist, um körperliche Belastungen im Handwerk effektiv auszugleichen: Die Akzeptanz der Prävention imBetrieb. „Deshalb beziehen wir die Ausbilder aktiv ein und werben dafür, dass es im Arbeitsalltag gut ist, wenn ein Mitarbeiter sich mal für ein paar Minuten rausnimmt, um seine Übungen zu machen“, erklärt HwK-Expertin Anke Altmeyer. Das ist gut investierte Zeit für beide Seiten, da sind sich Sportwissenschaftler undHwKeinig, denndurchgezielte Prävention können langfristig Ausfälle im Betrieb oder gar die Aufgabe des Berufs als Folge von Erkrankungen des Bewegungsapparats vermieden werden. 12 Die Handwerkskammer Koblenz will, dass Auszubildende auf ihre Gesundheit achten. Deshalb stehen regelmäßig präventive Ausgleichsübungen auf dem Stundenplan.

Studieren im Handwerk? Das geht! Den Weg dorthin skizzierten Experten aus dem Handwerk und von der Hochschule Koblenz wie auch Absolventen im Rahmen eines Informationsabends bei der Handwerkskammer (HwK)Koblenz.Dabei ging es von der Theorie in die Praxis, als Matthias Lehnert (Foto, rechts) aus der Perspektive eines dualen Studenten von seinen eigenen Erfahrungen berichtete. Hierbei machte er auch anderen jungen Menschen Mut: „Diese Kombination ist anspruchsvoll, aber gutmachbar und schafft erstklassige Voraussetzungen für leitende Aufgaben inUnternehmen!“ Und nicht nur das: Nach erfolgreichem Abschluss seines dualen Studiums hängte der ausgebildete Bauzeichner und Bachelor of Engineering noch einen Master des Ingenieurwesens dran. Heute ist er Bauleiter bei der Firma Heinz Schnorpfeil Bau GmbH, die ihm bereits sein duales Studium ermöglichte, und betreut überregionale Baumaßnahmen des konstruktiven Ingenieur- und Straßenbaus. HandwerklicheLeistungen sindgefragtwie eh und je – aber die Handwerker selbst sind Mangelware. Ein gutes Beispiel hierfür ist dasKlimahandwerk. TatkräftigeUnterstützung durch weitere helfende Hände wird erforderlich sein, um die große Aufgabe heute wie morgen zu meistern: die Umsetzung der Energiewende. DieAussichten von Fachkräften im Handwerk sind somit zukunftssicherer denn je – sowohl für Arbeitnehmer als auch für Unternehmer. Statt nach demSchulabschluss automatisch den rein akademischen Bildungsweg einzuschlagen, ist es für Studieninteressierte daher sinnvoll, auch eineBerufsausbildung in Betracht zu ziehen, die ein fundiertes theoretischesHochschulstudiummit intensiver Berufspraxis imHandwerk verbindet. Ebenso profitieren die teilnehmenden Ausbildungsbetriebe: zum einen von den sehr gut ausgebildeten Fachkräften - insbesondere für Führungspositionen - und zum anderen vom Werbeeffekt durch das Hochschulmarketing und dem erweiterten Kreis potentieller Auszubildender in der Zukunft. Die Möglichkeit des dualen Studiums existiert auch im Handwerk schon seit vielen Jahren. InZusammenarbeit zwischen HwK, Hochschule und Handwerksbetrieb ist es für Studierende möglich, sich akademisch wie praktisch zu bilden. Am häufigsten vertreten sind als duale Studiengänge Elektrotechnik für die Elektrobranche, Betriebswirtschaftslehre für den Managementbereich und Bauingenieurwesen für das Bauwesen. Das Hochschulangebot und welche Berufe dual studiert werden können, wird dabei in erster Linie von den Unternehmen und der Nachfrage im Handwerk beeinflusst. „Das Handwerk braucht Macher. Der Student und die Studentin von heute können morgen genau diejenigen sein, die das Handwerk in die Zukunft tragen. Das duale Studium ist ein Ansatz, um auch jene für dasHandwerk zu begeistern, die sonst vielleicht eine rein akademische Ausbildung - am Handwerk vorbei - angestrebt hätten. Gleichzeitig wird es für die Absolventen beim Berufseinstieg von großem Vorteil sein, vom ersten Tag an theoretisch wie praktisch im Betrieb mitarbeiten zu können“, unterstreicht Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz. Kontakt: Jens Fiedermann, Tel. 0261/ 398-351, jens.fiedermann@ hwk-koblenz.de Bachelor of Engineering in Koblenz Ein duales Studium ist für viele junge Menschen ein idealer Einstieg in das berufliche Leben. Der Studiengang „Bauingenieurwesen, dual“ als Kooperation der Handwerkskammer (HwK) Koblenz mit der Hochschule Koblenz ist hier keine Ausnahme. Die Kombination von Berufsausbildung und Studium ermöglicht es denAbsolventen, mit demausbildungsintegrierten dualen Studium sowohl einen Gesellen- als auch einen Hochschulabschluss zu erwerben. Vor allem der Theorie-Praxis-Transfer, der regelmäßige Austauschmit den beteiligten Institutionen und die stetige Neu- und Weiterentwicklung des Studiengangs kommen sowohl den Studierenden als auch den Ausbildungsbetrieben zugute. Darüber hinaus können Unternehmen auf diesem Weg die Studierenden während der Mitarbeit im Betrieb frühzeitig für sich begeistern und so ihren eigenen Nachwuchs gewinnen, der nach Abschluss des Studiums vom ersten Tag an voll einsetzbar ist. Naturgemäß sind vor allem baupraktische Berufe sehr gut für das duale Studium „Bauingenieurwesen, dual“ geeignet, wie Beton- und Stahlbetonbauer, Gerüstbauer, Hochbaufacharbeiter, Kanalbauer, Maurer, Metallbauer, Straßenbauer, Tiefbaufacharbeiter und Zimmerer. Aber auch mit Berufen wie Brunnenbauer, Dachdecker, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer und Werksteinhersteller ist die Teilnahme möglich. Darüber hinaus könnenweitereBerufe zwischenBetrieben und der Hochschule Koblenz abgestimmt werden. Studieninteressierte und Betriebe können sich bei der HwKinformieren.DieAusbildungsberatung steht vor und während des ausbildungsintegrierten dualen Studiums im Handwerk beratend und unterstützend zur Seite. Foto: privat 13 Mit der HwK Koblenz und den Partnerhochschulen kann man nicht nur Geselle, sondern auch Bachelor werden.

The Sky is the Limit Keine Zeit für Langeweile! Bereits ab dem ersten Tag bindet die Firma Thorn Gestaltender Metallbau GmbH & Co. KG (Thorn) ihre Metallbauer-Auszubildenden der FachrichtungKonstruktionstechnik ein. Trennen, Spanen, Schweißen, dass dieFunkennur so fliegen, all das lernensie imersten Lehrjahr in den modernen Werkstätten des Betriebsmit Firmensitz inKatzenelnbogen – aber nicht an Übungsprojekten, sondern direkt imTagesgeschehen. DieHerstellung der individuellen Einzelkonstruktionen ist nicht nur abwechslungsreich, sondern auch anspruchsvoll für den Kopf. Am Ende des Tages können die Lehrlinge stolz sein auf die von ihnen bearbeiteten Werkstücke, die später in der Region und der gesamten Bundesrepublik zu bewundern sind. Ob bei Mammutvorhaben mit 1.000 laufenden Metern Treppengeländer oder Prestigeprojekten wie beim DFB-Neubau in Frankfurt am Main, ab dem zweiten Lehrjahr kann es schnell passieren, dass die angehenden Metallbauer bei einem der vielen spannenden Großprojekte in ganz Deutschland im Einsatz sind. Regelmäßig geht es dabei auch hoch hinauf in luftige Höhen. So begleiteten Kyra Hauser und Marvin Walter im Jahr 2022, damals noch in ihrem dritten und vierten Lehrjahr, den Einbau der Wendeltreppe im 31. Stock des Hochhauses The Spin inFrankfurt amMain (Foto rechts). Mittlerweile ist MarvinWalter Geselle und wurde von der Metallhandwerker-Innung Rhein-Lahn-Westerwald als Bester seines Jahrgangs augezeichnet. „Die Ausbildung des Nachwuchses ist gleichbedeutend mit dem Bildungsauftrag des Betriebs. Nicht nur mit unserer betrieblichen Ausbildung, auch in Sachen Berufsschule möchten wir unsere Azubis bestmöglich unterstützen. Denn Freude an den Tätigkeiten und eine hohe Motivation führen nicht nur zu guten Leistungen und Einsatz, sondern auch zu einem guten Betriebsklima“, unterstreicht Tobias Stroh (Fotooben,Mitte).Als Fertigungsleiter und Ausbilder ist er der erste Ansprechpartner für alle Belange der Thorn-Schützlinge. Dabeiwird fachlichund schulischvor allem auf eine individuelle Betreuung gesetzt. Durch diese Unterstützung, den engen Kontakt zur Berufsschule und Nachhilfemöglichkeiten untereinander sowie in Kooperation mit externen Institutionen erhalten die Auszubildenden die optimale Ausgangsposition für den erfolgreichen Abschluss ihrer Lehrzeit. Kontakt: Thorn Gestaltender Metallbau GmbH & Co. KG Tel. 06486/ 8873 www.thorn- metallbau.de Foto: Pascal Kaiser 14 Beim Metallbauspezialisten Thorn dürfen Auszubildende ab Tag 1 an Kundenprojekten mitwirken und finden sich so ab dem zweiten Lehrjahr schnell mal im luftigen 31. Stockwerk eines Hochhauses wieder. Berufung finden durch Ausprobieren Auch die Unterstützung junger Menschen bei der Berufsorientierung ist eine wichtige Aufgabe, die sich die Firma Thorn auf ihre Fahnen geschrieben hat. „Mit dem engen Kontakt zu den Schulen in der Region, Ständen auf Azubimessen und vielen Praktikanten, denen wir ermöglichen, in das Arbeitsfeld hineinzuschnuppern, möchten wir junge Menschen dabei unterstützen, ihren Traumberuf zu finden. Bei uns können sie ausprobieren, ob der Beruf des Metallbauers ihre Berufung ist. Wir versuchen im Rahmen unserer betrieblichen und personellen Möglichkeiten jedem Bewerber die Chance zu bieten, sich in unseremBetrieb bei einem Praktikum oder einer Probewoche als Metallbauer zu versuchen“, erklärt Geschäftsleiter Manuel Maxeiner. Der Einsatz lohnt sich, denn der Metallbaubetrieb darf sich über einen großen Zulauf an potentiellen Nachwuchskräften freuen.

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