Handwerk Special Nr. 237 vom 23.10.2021

Existenzgründung im Handwerk: Ein Beispiel aus Argenthal Nr. 237 23. Oktober 2021 www.handwerk-special.de 14 Der Fleißige EigentlichhatRaphaelMetzseinenMeister- briefbereitsseitOktober2019inderTasche. Doch dann kam die Corona-Krise, und die großeFeierinKoblenzmussteausfallen.Das Fest für ihn und seine Handwerkerkollegen wird amWochenende endlich nachgeholt – und für den jungen Metallbaumeister und Familienvater gibt es aktuell gleich zwei gute Gründe zum feiern. Erst Anfang des Monats hat sich Raphael Metz mit seinen eigenen Betrieb im Hei- matortArgenthalselbstständiggemacht.Die Gründung hat er sorgfältig vorbereitet und imRahmeneinernebenberuflichenTätigkeit ausgelotet,wasgehtundwasnicht.Wasnicht ging: Auch in den kommenden Jahren einen beruflichen Spagat meistern, der ihn täglich von 7 Uhr Morgens bis zum späten Abend in Anspruch nimmt. RaphaelMetzmusste sich also entscheiden: Zwischen einem sicheren Job mit Füh- rungsverantwortung bei der Pyreg GmbH, einemUnternehmen für Maschinenbau und Umwelttechnik inDörthbei Emmelshausen und demAbenteuer Selbstständigkeit. Eine schwereWahl, zumal der 30-Jährige auf ein sehrgutesVerhältniszuseinemArbeitgeber verweist. Dort hatte er es trotz junger Jahre bereits zum Werkstattleiter gebracht. Wie die Reaktion auf seine Entscheidung war. „Die Begeisterung hielt sich natürlich in Grenzen“, sagt der Jungmeister. Denn auch aufdemHunsrücksindmotivierteFachhand- werker,diebereitsind,Führungsverantwor- tungzuübernehmen,rar.ImUmkehrschluss heißt das aber auch, dass die Karrierechan- cen für junge Leute, die ihre Zukunft im Handwerk sehen, trotz Corona-Krise und weltweiter wirtschaftlicher Turbulenzen nach wie vor gut sind. Und auch die Risiken einer Selbstständigkeit imHandwerk halten sichausSichtvonRaphaelMetzinGrenzen. Schon jetzt ist die Auftragslage für ihn gut, undseinbisherigerArbeitgeberPyreggehört zu den ersten Stammkunden des jungen Handwerksbetriebs. Das RaphaelMetz nahtlos in die Selbststän- digkeitstartenkonnte,istdasErgebnisharter Arbeit.DieVorbereitungenbegannen,alser 2017 eine alte Scheune auf einem Grund- stück der Familie in der Bingener Straße abriss und durch ein Werkstattgebäude er- setzte. Bei allen Schritten hat er selbst Hand angelegt. Ganz ohne Hilfe? Nicht ganz. Auf dem Hunsrück hält man zusammen. Und dann gibt es ja auch noch Ehefrau Maike. „Ohnesiehätteichdasallesnichtgeschafft“, sagt der Jungmeister, der nun zusammen mit einem vierköpfigen Team die nächsten Schritte in Richtung Zukunft gehen will. Was Raphael Metz anbietet? Der Meister ist ein Allrounder und versucht, möglichst alle Wünsche im Metallbau zu erfüllen, die seine Kunden haben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Geländern, Treppen und Terrassen, Balkonen Trägerkonstruktionen sowie Möbel. Dass er all dies realisieren kann, führt der Meister auf seine vielseitige Ausbildung zurück. „Eine Lehre in einem kleinen Betrieb kann da durchaus Vorteile haben“, ist er überzeugt. Er selbst hat bei Metallbau Jakoby in Dickenschied gelernt. Den Handwerksbetrieb gibt es bereits seit 1920, traditionelle Handwerkskunst gehört dort quasi zumAusbildungsstandard. „Dort habe ich wirklich sehr viel gelernt“, sagt er rückblickend. Dabei klingt Dank an all diejenigen an, die ihn unterstützt haben. MetallbauMetz Tel. 0171/ 934 69 65 www.metallbau-metz.de Meisterbrief, Selbstständigkeit, Familie: Wie Metallbaumeister Raphael Metz aus Argenthal seinen Weg geht. Die HwK berät Gründer Raphael Metz hat die Gründung seines Handwerks- unternehmens sorgfältig vorbereitet. Dazu gehörte auch die Abstimmung mit der Betriebsberatung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Eine Gründung ist auch mit vielen rechtlichen und steu- erlichen Aspekten verbunden. Ein Handwerker, der sich vor allemauf seine eigentlichen fachlichenKompetzenzen konzentrierenwillundmuss,brauchtdeshalbUnterstützug – auch wenn er in den Meisterkursen das Wissen für Füh- rungsaufgaben im Handwerk erworben hat. Ein Gespräch mit denBetriebsberatern der HwKKoblenz lohnt sich also auf jeden Fall. Denn die Ansprechpartner beantworten eine Reihe von Fragen, die sich bei der Vorbereitung einer Selbstständigkeit stellen. So müssen Jungunternehmer im Handwerk sich mit Rechtsformen für ihren Betrieb sowie mit deren Vor- und Nachnachteilen befassen. Darüber hinaus müssen eine Reihe von Formalien erledigt werden, dieunteranderemVoraussetzungfürKreditverhandlungen sind. Wichtig ist dabei die Erstellung eines Businessplans, aus denen einBankberater zumBeispiel ableiten kann, wie realistischdasGeschäftsmodellistundwieeinUnternehmer die Zukunft plant. Kontakt zur HwK-Betriebsberatung: Tel. 0261/398-251, beratung@ hwk-koblenz.de . Foto: Pa@fotolia.com

RkJQdWJsaXNoZXIy NzU4Mzk=