Handwerk Special Nr. 232 vom 12.09.2020

Zwei Freunde, ein Ausbildungsberuf, 21 Lehrlinge, ein Betrieb Nr. 232 12. September 2020 www.handwerk-special.de 7 Echte Naturtalente „Anpacken, etwasmit den eigenenHänden erschaffen zu können, und am Ende des Tages sehen, was man geleistet hat“, sind sich die beiden Azubis und Freunde einig bei der Frage nach der Motivation zur Berufswahl im Straßenbauerhandwerk. Jannik Fischbach und Fynn Grossert sind imdritten und letzten Lehrjahr beimHand- werksbetrieb Gebr. Schmidt in Kirchen. Aus den beiden Jugendlichen mit einer Vorliebe zum Handwerk sind seit Ausbil- dungsbeginn zwei echte Naturtalente und Fachkräfte von morgen geworden. „Das Aufgabenfeld im Straßen- und Tiefbau ist unglaublich vielfältig. Es müssen Baustellen eingerichtet und ge- sichert werden, Versorgungsleitungen verlegt, Straßenschäden behoben oder auch Randbefestigungen sowie Beläge versetzt werden. Langweilig wird es hier nicht!“, gibt der 18-jährige Fynn Grossert aus Kirchen einen Einblick in seinen Ar- beitsalltag. Für Jannik Fischbach ist das teilweise noch vorherrschende Berufsbild des Straßenbauers als „Harke- und Schau- felmann“ veraltet und überholt. „Klar ist es immer noch ein körperlich intensiver Beruf. Aber eben auch ein hochmoderner. Wir arbeiten gemeinsam als Team mit modernster Technik, angefangen beim Einsatz von GPS-Technik, automatischer Maschinensteuerung und dem Einsatz von Lasern und Drohnen. Die Mischung aus Handwerk und High-Tech ist klasse und vielseitig!“ Im eigenen Bekanntenkreis ist der Beruf bereits durch die Ausbildung in den Fokus gerückt. „Aus unserem Umfeld kommt häufig die Frage, was wir die Woche gemacht haben und wo wir unterwegs waren. Da ist Interesse und Anerkennung spürbar“, sagt Fynn. Mit Blick auf die Zu- kunft hat Jannik die Meisterqualifikation bereits fest eingeplant, Fynn möchte sich als Maschinist weiterentwickeln. DassindPerspektiven,dieGebr.Schmidtall seinen Auszubildenden bietet. „Im Bereich der technischen Leitung als Vorarbeiter, Polier, Straßenbauermeister, -techniker, Ingenieur oder durch eine interne Weiter- qualifizierung zum Baumaschinenführer, um hier den Umgang mit den ganz großen Hightech-Baumaschinenzuerlernen“,zählt PersonalerMichaelWilhelmMöglichkeiten auf, seinen eigenen Weg als Geselle in- nerhalb des Betriebs weiterzugehen. „Die Ausbildung ist für uns ein zentrales Thema. Nur mit kontinuierlicher Nachwuchsarbeit ist der Betrieb auch für die nächsten fünf bis zehn Jahre gut aufgestellt.“, soWilhelm. Mit jährlich acht neuen Ausbildungsplät- zen und aktuell 21 Auszubildenden ist eben dafür ein solides Fundament gelegt. „Die Azubis werden bei uns vom ersten Arbeitstag einem festen Schachtmeister zugeordnet. Das ist die Vertrauensperson über die gesamteAusbildungszeit.“Zudem wird ein regelmäßiger Austausch zwischen Lehrling, Eltern, Betrieb und Schule ge- fördert. So werden eventuelle Probleme schnell erkannt und oft im Keim erstickt. „Der Aufwand, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern ist groß. Aber es ist eine Investition, die sich auszahlt“: So fällt Wilhelms Fazit bezüglich der gut strukturierten und qualitativ hochwertigen Ausbildung bei Gebr. Schmidt aus. Kontakt: Gebrüder Schmidt Tel. 02741/ 6809-0, gebrueder- schmidt.de Jannik Fischbach und Fynn Grossert sprechen über die Vielfalt im Straßenbauerhandwerk. Straßenbauerhandwerk in Zahlen Das Handwerk befindet sich nicht zuletzt wegen der Möglichkeiten der Digitalisierung im Wandel. Ein Gewerk, dass davon besonders profitiert, ist das Straßenbauerhandwerk. Vielfältige und hochmoderne Hilfsmittel bieten größtmögliche Abwechslung in einem traditionsreichem Beruf. 47 junge Menschen haben sich nicht zuletzt wegen dieser Vielfalt im Jahr 2019 zu einer Ausbildung im Straßenbauerhandwerk entschieden. Und dieser Trend hält trotz Corona weiter an. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Zahl der Auszubildenden in diesem Jahr mit 53 Lehrverträgen nochmals gesteigert. Informationen zur Ausbildung sowie allen anderen Handwerksberufen bieten die HwK-Ausbildungsberater. Kontakt: ausbildung@hwk-koblenz.de