Handwerk Special Nr. 232 vom 12.09.2020
Handwerkskammer fördert eigene Fachkräfte / Auslandspraktikum Nr. 232 12. September 2020 www.handwerk-special.de 12 Meisterhafte Leistung Andreas Frank und Christian Eulgem sind frischgebackene Meister im Infor- mationstechnikerhandwerk. Die beiden sind aber nicht nur Absolventen der höchsten Qualifikation im Handwerk, sondern arbeiten auch dort, wo sie für die Meisterprüfung gebüffelt haben: Bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Mit Blick auf die bisherigen Lebensläufe der zwei Jungmeister zeigt sich schnell, dass die Förderung der eigenen Fachkräfte seitens der Handwerkskammer nicht nur an die Betriebe vermittelt, sondern diese Botschaft selbst auch gelebt wird. „Seit ich zu meinem sechsten Geburtstag einen Nintendo geschenkt bekommen habe, hatmichdas fasziniert“, erinnert sich Christian Eulgem bei der Frage, wann er das erste Mal mit dem Thema Technik in Berührung gekommen ist. Aus Interesse wurde Leidenschaft und so war der alte und kaputte Computer des Vaters ein paar Jahrespäterschnellauseinandergeschraubt und auf Vordermann gebracht. Angefangenhat seineberuflicheLaufbahn 2014mit demBeginn derAusbildung zum InformationselektronikermitSchwerpunkt Bürosystemtechnikbei derHwKKoblenz. „Bereut habe ich diesen Weg nie, denn ich habe letztlich ja nur mein Hobby zum Beruf gemacht“, beschreibt er den ersten Schritt hinein insBerufsleben. EinSchritt, demweiterefolgten. 2018wurdeChristian Landessieger im Praktischen Leistungs- wettbewerb des Handwerks, nun, mit 22 Jahren, Meister. „Es war ein logischer Schritt, um das eigene Fachwissen zu erweitern“, zieht Christian Eulgem sein ganz persönliches Fazit. Ähnlich geht es Jungmeister Andreas Frank. „Eigentlich war der Plan, Wirtschaftsinformatik an einer Fernuni- versität zu studieren, und damit habe ich auch angefangen“, erzählt der 32-Jährige. „Doch das war in Verbindung mit einem Vollzeit-Job und der Pendelei in den Prä- senzphasennur schwer zu realisieren.“Der gelernte Fachinformatiker für Systemin- tegration ist seit März 2018 bei der HwK Koblenz beschäftigt. Mit dem Arbeitge- berwechsel kam noch in der Probezeit das Angebot, denMeisterkurs zu absolvieren. Gezögert hat er an diesem Punkt nicht: „Ich habe sehr schnell gemerkt, dass die Meisterausbildung viel praktikabler mit dem Berufsleben in Einklang zu bringen ist, und man erlangt einen Abschluss mit Gleichwertigkeit zum Bachelor.“ Der Hintergrund: Seit Beginn des Jahres ist der Meisterabschluss nicht mehr nur auf Qualifikationsebene gleichzusetzen mit dem Bachelor-Abschluss, sondern trägt ebenfalls die Zusatzbezeichnung „Bache- lor Professional“. Einig sind sich beide Absolventen darin, dass die Qualifikation zumMeister für sie eine große Herausforderung war, gleich- zeitig aber auch einen echten Mehrwert bietet. „Viele Dozenten und Prüfer sind selbst Meister und vermitteln ihr Wissen daher sehr praxisbezogen und anwend- bar. Gerade in unserem Handwerk ist Erfahrung und ständige Weiterbildung unbezahlbar.“ Mit Abschluss der Meis- terprüfung übernehmen beide Fachkräfte bereitsinjungenJahreninnerhalbderHwK Koblenz Projekt- undPersonalverantwor- tung und haben so den Grundstein für ihre berufliche Zukunft gelegt. Kontakt: HwK Koblenz Tel. 0261/ 398-311, meister@hwk- koblenz.de Als Lehrling ins Ausland Berufsbildung ohne Grenzen: Die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Koblenz bietet Lehrlingen über ein umfangreiches wie spannendes Programm die Möglichkeit, im Ausland Erfahrungen zu sam- meln. Länder, Menschen, Abenteuer ... Corona – zugegeben, das sind keine guten Zeiten, um durch Reisen berufliche Erfahrungen und Erlebnisse rund um den Globus zu sammeln. Junge Menschen und Ausbilder, die sich für ein Auslandspraktikum entschieden haben und ihre be- ruflichen Kenntnisse erweitern möchten, werden gerade ziemlich auf die Probe gestellt. Für Auslandsaufenthalte sind die Rahmenbedingungen ungünstig, das Risiko einer Infektionsgefahr für Teilnehmer und deren Kontaktper- sonen ist zu hoch. Ganz anders sieht das mit den Möglichkeiten aus, neue Kontakte in derWelt zu knüpfen und sich virtuell frischen Wind um die Nase wehen zu lassen. Hier gibt es Chancen unddiesenutztdieHwKKoblenzderzeit,umHandwerkern auch in der Zukunft neue und lehrreiche Erfahrungen und Erlebnisse zu ermöglichen. Die Planungen für Auslandspraktika laufen also weiter. Auchzukünftigentsendet dieMobilitätsberatungderHwK Jugendliche nach Österreich, Irland, Finnland, Spanien oder Frankreich und arbeitet daran, weitere Ziele ins Programm aufzunehmen. Insofern schaut das HwK-Team nach vorn und freut sich auf künftige Reisen imRahmen der Auslandsprojektewie auch neue Angebote. Die Mobilitätsberatung informiert fortlaufend über ihr Programmund den aktuellen Sachstandmöglicher Ter- mine: Petra Laudemann, Tel. 0261/ 398 337, mobira@ hwk-koblenz.de . Die Informationstechniker Christian Eulgem und Andreas Frank sind Mitarbeiter der HwK und Meister ihres Handwerks.
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