Handwerk Special Nr. 232 vom 12.09.2020

Kfz-Techniker stellen sich der Meisterprüfung Nr. 232 12. September 2020 www.handwerk-special.de 11 Trotz Corona durchstarten Die Corona-Auflagen konnten die Meis- tervorbereitung bei der Handwerkskam- mer (HwK) Koblenz nicht ausbremsen – auchweil dieVerantwortlichen in dieser Krise zusammen sehr schnell Lösungen fanden, die Vorgaben zu Abstandsrege- lung oder Kontaktbeschränkungen zu erfüllen. So suchten die Mitglieder des Prüfungs- ausschusses imKfz-Technikerhandwerk mit den HwK-Ausbildern und Mei- sterschülern eine Alternative bei der praktischen Prüfung, die bislang in den HwK-Bildungswerkstätten durchgeführt wurde. Solidarisch und unkompliziert boten dieAusschussmitglieder dieWerk- stätten in ihren Betrieben an. „Da parallel zur Meisterausbildung auch die überbetriebliche Lehrlingsun- terweisung durchgeführt wird, mussten wir mit Rücksicht auf die Gruppenstär- ken und Kontaktbeschränkungen eine dezentrale Lösung finden“, erklärt die Leiterin der HwK-Meisterakademie, Silke Below-Köfer. Sie spricht ein großes Kompliment für das Engagement der Ausschussmitglieder aus. „Sie haben sofort ihre Unterstützung zugesagt und in den Werkstätten für beste Rahmenbe- dingungen gesorgt.“ So wurden in Brohl-Lützing (Kfz-Un- ternehmen Gebrüder Nonn), in Windeck (Auto-Reparatur-Service Merten) und Weißenthurm (Autohaus Norren und Hoffmann) einige Arbeitsplätze für die Meisterprüfungen „reserviert“. Dort, wo sonst Kundenfahrzeuge überprüft oder repariert werden, suchten nun die angehenden Kfz-Technikermeister nach Lösungen auf die Prüfungsfragen. Dafür wurden einige Fahrzeuge „mani- puliert“ und Fehler in die Bordelektrik oder Motorentechnik eingebaut, die es zu finden galt. Auch der Aufbau einer Lichtverkabelung oder sogar Arbeiten an den Zylindern eines geöffneten Motors standen auf dem Prüfungsplan der 32 Absolventen. Eine von ihnen ist Charlotte Mohrs. Mit gerade einmal 23 Jahren ist sie eine der Jüngsten der neuen Meistergeneration. Ihre Prüfung hat sie mit Bravour be- standen. „Die Bedingungen waren gut, wobei wir natürlich nicht die Verhält- nisse in der HwK Koblenz als Maßstab kennen. Prüfungsfahrzeuge wurden aus der Handwerkskammer mitgebracht, die Ausbilder und Prüfer waren uns natürlich auch vertraut, und so hatte man nicht das Gefühl eines „Auswärtsspiels“ mit Ein- gewöhnungszeit in die Meisterprüfung. Wir konnten uns voll auf die Aufgaben konzentrieren. Die Bedingungen an Ort und Stelle waren hervorragend.“ Mit der abgeschlossenen Meisterprüfung wird Charlotte nun imUnternehmen eine neue, verantwortungsvollere Position besetzen. „Ich arbeite in Polch im Kfz-Unterneh- men Buchholzer und werde als stell- vertretende Annahmemeisterin weitere praktische Erfahrungen sammeln.“ Der nächste Meistervorbereitungskurs für Kfz-Techniker beginnt bei der Hand- werkskammer Koblenz im Januar 2021 (Vollzeit in Koblenz), anschließend im April (Vollzeit in Bad Neuenahr-Ahr- weiler). Kontakt: HwK-Meisterakade- mie (Kfz-Technik) Mario Manderscheid, Tel. 0261/ 398-313, Mario.Manderscheid @hwk-koblenz.de Mit dem Abi Lehrling, nun Meisterin! Charlotte Mohrs (im Bild ganz oben) kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken – trotz oder gerade ihrer 23 Jahre. Nach dem Abitur entschied sie sich für eine handwerkliche Ausbildung. Nun ist sie Meisterin! 2016 begann Charlotte eine Ausbildung zur Kfz-Mecha- tronikerin. Aufgrund ihres Abiturs war eine verkürzte Ausbildung möglich. Der Gesellenprüfung schloss sich zügig die Meisterschule bei der Handwerkskammer Koblenz an. Und auch wenn die Corona-Krise Auswir- kungen auf den Schulbetrieb hatte und hat, konnte sie nun die Meisterprüfung erfolgreich abschließen. Mehr Infos zu Karrierechancen von Abiturienten im Handwerk gibt die HwK-Ausbildungsberatung, Tel. 0261/398-333 ,www.hwk-koblenz.de, hier„Ausbildung“, dann „Ausbildungsberatung“ . Foto: Michael Jordan Meisterprüfungen in Corona-Zeiten: Das schließt neue Ideen und Wege ein. Die HwK-Meisterprüfung fragt umfassendes Wis- sen ab – einschließlich Arbeiten am offenen Motor. Foto: Michael Jordan