Handwerk Special Nr. 230 vom 21.03.2020
Im Porträt: Die Besten ihres Handwerks Nr. 230 21. März 2020 www.handwerk-special.de 9 Handwerker wollte Pa- trick Schaumann (32) schon als Kind werden. Doch dass er eines Tages ein gestandener Stra- ßenbauermeister auf Er- folgskurs sein würde, war ursprünglich gar nicht so klar. Denn eigentlich wollte der Handwerker aus Kirchheimbolanden Tischler werden. Er hatte sogar ein Praktikum in einer Tischlerei absol- viert. Da war Patrick Schaumann erst 14 Jahre jung – und auch offen für andere Handwerksberufe. Dass er dann dauerhaft im Straßenbau landete, lag vor allem auch an sei- nem Ausbildungsbetrieb in Alzey. „Dort hat man mir einen guten Einblick in das kommende Berufs- leben gegeben“, erinnert er sich. Und offenbar hat man ihm auch den rich- tigen Impuls gegeben, sich beruflich weiterzu- entwickeln. Die besseren Chancen für einen beruf- lichen Einstieg waren für Patrick Schaumann das entscheidende Argument, sich auf eine anstren- Straßenbauermeister Patrick Schaumann gende Zeit an der Meisterakademie einzulassen. „Die Meis- tervorbereitungskurse bei der Handwerkskammer Koblenz sind sehr empfehlenswert, sie gehen sehr mit der Zeit und sind stellenweise fortschrittlicher als bei anderen Kammern. Und die Dozenten sind wirklich sehr gut“, bilanziert Schaumann. Jetzt hofft er auf große Projekte in leitender Position. Foto: Michael Jordan Vom Hochbaubetrieb ins Schloss: Der Werdegang von Nico Ernst (39) ist so außergewöhnlich wie abwechslungsreich. „Als Kind wollte ich Zimmer- mann werden“, erzählt er. Das handwerkliche Ta- lent war früh erkennbar, die Entscheidung für eine Zukunft im Handwerk folgerichtig. So begann Nico Ernst zunächst im klassischen Hochbau, ar- beitet sich dort nach oben zum Baustellenleiter. „Doch meine wirklichen Ziele konnte ich nicht erreichen.“ Über die Weiterbildung hin zum Meistertitel als Stucka- teur – das waren die nächsten Karriereschritte. Seine Arbeit führte ihn nach Nassau, wo er eine Anstellung im privaten Steinschen Schloss an- trat. Hier ist er nicht nur als Handwerker gefragt, sondern übernimmt auch in der Bauverwaltung Verantwortung. Arbeiten im 400 Jahre alten Schloss, leben zu- sammen mit der Familie Stuckateurmeister Nico Ernst in unmittelbarer Nachbarschaft – so sieht der Alltag des frisch gebackenen Handwerksmeisters heute aus. Schluss in Sachen Weiterbildung ist aber lange noch nicht. „Der Restaurator in der Denkmalpflege ist das nächste Ziel.“ So wie er dann Werte erhalten will, gilt es sie zu vermitteln: „Ich möchte die Freude und Bedeutung des Handwerks an meine Kinder weitergeben.“ Foto: Michael Jordan ür Marcus Gabriel aus berhausen bei Kirn war chon in frühen Kinder- agen ganz klar: er wird chreinermeister! Ganz ufällig fällt sie nicht, ie Entscheidung für das olzhandwerk. Denn as Handwerk hat in der amilie eine lange Tra- ition und „ich wollte in nserer Schreinerei schon ls kleiner Junge Dinge elber bauen.“ un geht ein doppelter indheitswunsch in Er- üllung, denn der heute 4-jährige Marcus ist icht nur Tischlermeis- er, sondern hat zum 1. ärz 2020 auch den Fa- ilienbetrieb übernom- en. Nun darf er dort ls Chef bauen, was er öchte ... ier hat er schon die usbildung absolviert nd wird nun als Meister ine lange Familien- radition fortsetzen ... so wie der Vater, mein roßvater, Urgroßvater, r-Urgroßvater. Ich bin eneration Nummer Tischlermeister Marcus Gabriel fünf und die Firma besteht seit 150 Jahren.Tradition muss bestehen bleiben. Der Meister gehört dazu!“ Der Weg dahin war weit – geografisch. Denn berufsbegleitend ging es jeden Freitagabend und Samstag zur Meisterschule - immerhin 400 Kilometer in zwei Tagen. „Dann mit Frau und Kind – alles unter einen Hut zu bekommen, war nicht so einfach!“ Foto: Michael Jordan Der jungentypische Berufswunsch Feuer- wehrmann hatte sich für Markus Klingel (28) aus Peterswald-Löffelscheid schnell erledigt. Denn der Zimmerermeister kommt aus einer Handwerkerfa- milie und hatte schon als Schüler die Möglichkeit, im elterlichen Betrieb zu helfen. Die Arbeit in der Zimmerei gefiel ihm gut, und es kam, wie es kom- men musste. Auch wenn er gut vorbe- reitet war, gab es beim Einstieg in die Lehre einiges zu beachten. „Die ersten Ausbildungstage waren vollgepackt mit neuen Informationen und Regeln im Umgang mit Maschinen und der Ar- beitsumgebung“, erinnert er sich. Den Meisterbrief hatte Markus Klingel schon früh fest im Blick. „Er bedeutet für mich Quali- tätssicherung und einen hohen Ausbildungsstan- dard“, betont er. Ein weiteres Argument: Der Zimmerermeister Markus Klingel Jungmeister will sein Handwerk durch die Ausbildung von jungen Leuten lebendig halten und eines Tages den elterlichen Betrieb übernehmen. „Der Vorbereitungskurs war, wie ich es erwartet habe, sehr anspruchsvoll“, bilanziert er. Für ihn ist die Meisterausbildung der HwK Koblenz sehr empfehlenswert – auch aus menschlicher Sicht. Foto: Michael Jordan
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