Handwerk Special Nr. 230 vom 21.03.2020
Im Porträt: Die Besten ihres Handwerks Nr. 230 21. März 2020 www.handwerk-special.de 6 Patrick Lindner aus Andernach fand seine berufliche Bestimmung in luftiger Höhe beim Bau eines Baumhauses. „Das hat Spaß gemacht, und ich entdeckte meine handwerkliche Ader.“ Der Kindheitswunsch Rennfahrer wurde an den Nagel gehängt. Doch mit Fahrzeugen hatte auch die Zukunft des heute 34-Jährigen etwas zu tun, denn er entschied sich für das Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk, wobei die Erinnerungen an die ersten Ausbil- dungstage in Patrick Lindner noch immer ein Lächeln auslösen: „Ich war hoffnungslos über- fordert und überwältigt von der Technik.“ All das hat er erfolgreich hinter sich gelassen. Dann stand die Mis- sion Meisterbrief an, „um meine Position als Werkstattleiter zu stärken und um mich fachlich und persönlich weiter zu entwickeln.“ Der Teilzeitkurs bei der HwK Koblenz war eine Herausforderung, „denn nach einem anstrengenden Arbeitstag musste ich mich dort voll konzen- trieren auf den Unterricht.“ Trotzdem würde er das so auch anderen empfehlen, „im Wissen, dass es nur wenig Zeit für Privates gibt.“ Auf der anderen Seite standen „tolle Kontakte, sehr, sehr nette Dozenten, fachlich sehr gut und absolut fair.“ Foto: Michael Jordan Mit seiner Arbeit kommt Danny Kirchbach aus Hanau hoch hinaus: Der 27-Jährige ist Gerüstbau- er. „Als Kind wollte ich Tierpfleger werden, habe dann mit 17 Jahren ein Praktikum als Gerüstbau- er absolviert und mich für dieses Handwerk entschieden.“ Körper- lich war die Arbeit in den ersten Wochen sehr anstrengend, „machte mir aber viel Spaß“. Der Ausbildung folgte der Meisterkurs, „für den ich mich entschieden habe, um beruflich wei- terzukommen und in der Zukunft abgesichert zu sein.“ Das entsprechende Know-how wurde in der Meistervorbereitung bei der HwK Koblenz ver- mittelt, „die ich absolut empfehlen kann. Hier würde ich den Meister- kurs nochmals absolvie- ren, stünde ich als Gesel- le vor der Frage, wo ich das machen möchte. Es gab im Zuge der Meister- vorbereitung viele neue Gerüstbauermeister Danny Kirchbach Erkenntnisse, insbesondere im Bereich Abrechnungen und neueste Regeln.“ Der frisch gebackene Vater einer kleinen Tochter sieht nun voller Optimismus in die Zukunft, die er sich langfristig auch als Chef eines eigenen Unternehmens vorstellen kann. Foto: Michael Jordan „Wie die meisten Kinder wollte ich Feuerwehr- mann werden“, lacht der heute 34-jährige Andreas Ibald aus Müden (Land- kreis Cochem-Zell). Ein Wunsch, der sogar in Erfüllung ging, denn „ehrenamtlich bin ich bei der Freiwilligen Feuer- wehr tätig.“ Hauptberuflich kam es ganz anders, denn „ich war schon immer praktisch orientiert und entschied mich für eine Ausbildung. Da ich auch eine Begeisterung für Technik – insbesondere für PC-Systeme und Te- lekommunikation – habe, war die Ausbildung als IT-Systemelektroniker genau das richtige für mich“. Es folgte ein Stu- dium, „jedoch habe ich schnell festgestellt, dass mir praktische Arbeit eher liegt als die theo- rielastige Büffelei. So fing ich bei der KEVAG Telekom als Mitarbeiter im Netzservice an.“ „Nach zehn Jahren im Beruf war es Zeit für eine Informationstechnikermeister Andreas Ibald neue Herausforderung. So traf ich die Entscheidung für den Meisterkurs – berufsbegleitend in Teilzeit. Dabei waren die kaufmännischen Fächer die größte Herausforderung, da ich hiermit bisher überhaupt keine Berührungspunkte in meiner Arbeit hatte.“ Als Informationstechnikermeister ist Andreas Ibald nun als Bauleiter für Trassen und Leitungsbau tätig. Foto: Michael Jordan „Als Kind war mir nicht klar, was ich mal wer- den möchte, aber da ich schon immer gern Sa- chen repariert habe, war mir auch klar, dass es mal ein Handwerksberuf wird“, erinnert sich Jens Schulz. Dem Hauptschul- abschluss folgte ein Jahr an der Berufsbildenden Schule in Lahnstein im Berufsfeld Elektrotech- nik. „Dort wurde mir schnell klar, dass mir der Beruf Spaß macht. Im selben Jahr entschied ich mich dann auch für ein Praktikum als Anlagen- mechaniker. Nach zwei tollen Wochen, in denen ich schon viel lernen durfte, wurde mir ein Ausbildungsplatz ange- boten. In diesem Betrieb arbeite ich heute noch!“ Mit der nun bestandenen Meisterprüfung möchte der 31-Jährige aus Kaub (Rhein-Lahn-Kreis) „den Betrieb meines Chefs Andreas Wittemann, den er liebevoll über 30 Jahre aufgebaut hat, weiterfüh- ren. Dafür wurde ich im Meisterkurs vorbereitet, und das richtig gut!“ Das Resümee über die Zeit der Meisterschule? „Es war eine nicht leichte, aber schöne Zeit.“ Die Frage, wo er sich in zehn Jahren sieht, beantwortet Jens Schulz eindeutig: „Auf der 40-Jahrfeier meines Betriebes, zusammen mit den Leuten, die mir das er- möglicht haben.“ Foto: Michael Jordan Installateur- und Heizungsbauermeister Jens Schulz Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Patrick Lindner
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