Handwerk Special Nr. 230 vom 21.03.2020

Im Porträt: Die Besten ihres Handwerks Nr. 230 21. März 2020 www.handwerk-special.de 4 613 Meisterprüfungen in 27 unterschiedlichen Handwerksberufen stehen für Vielfalt und umfang- reiches fachliches Wis- sen. Einer ist dabei die Nummer 1 und hat das al- lerbeste Prüfungsergebnis erreichen können. Achim Kill, 23-jähriger Dachdecker aus Büdes- heim (Eifelkreis Bit- burg-Prüm) ist der Beste aller 613 Absolventen des aktuellen Meisterjahr- ganges. Dabei zog es ihn zunächst ganz woanders hin – er wollte als Kind Forstwirt werden. „Das handwerk- liche Geschick des Va- ters war sicher auch ein Grund für meine Wahl.“ So wurde aus Achim Kill ein Dachdecker „und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich bereits in den ersten Ausbil- dungstagen am Schiefer- dach mitarbeiten durfte.“ Der Weg zur Meister- schule nach Mayen folgte, „da ich mich Dachdeckermeister Achim Kill weiterbilden wollte und den Meisterbrief für meine berufliche Zukunft benötige. Es war eine schöne Zeit, aber ich bin auch froh, wieder zurück auf der Baustelle zu sein.“ Perspektivisch möchte Achim Kill die Weiterbildung zum Energieeffizi- enz-Experten mit dem jetzigen Beruf kombinieren „und mit dieser Mischung erfolgreich sein.“ Foto: Michael Jordan Dass er eines Tages Elek- trotechnikermeister sein würde und obendrein noch freiberuflicher Do- zent bei der Handwerks- kammer Koblenz, daran hatte Wolfgang Wagner vor einigen Jahren noch nicht gedacht. Denn ur- sprünglich verfolgte der Koblenzer ganz andere Pläne und schrieb sich zum Studium ein. Doch dann wuchs die Erkenntnis: „Alles viel zu theoretisch, ich wollte doch etwas tun“, sagt der heute 36-Jährige. Die Zeit an einer Hochschu- le war dennoch keine Verschwendung, denn seine Neugier und seinen Wunsch, sein Wissen an andere weiterzugeben, kann er als Elektrotechni- kermeister besonders gut einbringen. Das Motiv für den Meis- terbrief war für ihn, seine Kenntnisse zu vertiefen und weiterzukommen. Mit dem Großen Befä- higungsnachweis ist es für Wagner allerdings Elektrotechnikermeister Wolfgang Wagner nicht getan. Er möchte sich nun im Bereich der erneuerbaren Energien und intelligenten Netze weiterbilden und sich auch zum Sachverständigen qualifizieren. „Der Meisterkurs war anspruchsvoll, fordernd, aber gleichzeitig fair gestaltet. Durch die Themenbreite im Elektrohandwerk war die jeweilige The- mentiefe gut kalkuliert.“ So fällt seine Bilanz positiv aus. Foto: Michael Jordan delsteinschleifer- und raveurmeister Alexan- er Allerborn aus Fisch- ach (Landkreis Birken- eld) wollte eigentlich eistungssportler in der eichtathletik werden. Er atte sogar erste Spon- orenverträge in der Ta- che, doch dann kam al- es ganz anders. Als seine amilie von Kirgisistan ach Idar-Oberstein um- og, begann auch für den eute 37-Jährigen eine hase der Neuorientie- ung. Doch diese währte icht lang. Seine neue eimat war und ist die ichtigste Edelsteinstadt n Deutschland als Zen- rum für Handwerk und ndustrie dieser Branche. n seinem Freundes- und ekanntenkreis gab es iele, die den Weg in ie Schlüsselbranche ewählt hatten. Auch er and Gefallen und nach ehreren Praktika legte r sich fest – eine Ent- cheidung, „die ich nie ereut habe!“ Und jetzt ält er den Meisterbrief er Handwerkskammer oblenz in den Händen. Edelsteinschleifermeister Alexander Allerborn „Es war nicht leicht“, sagt er mit Blick auf den Meisterkurs. Alexander Allerborn gefiel es aber, dass er gefordert wurde. Sein Engagement hat sich gelohnt. Bei seinem Arbeitgeber Groh und Gripp, einer Manufaktur mit rund 30 Mitarbeitern, für die er seit 2000 arbeitet, hat er eine anspruchsvolle Stelle als Abteilungsleiter. Foto: P!EL media Mediengestalterin wollte Verena Sand als Kind werden. Doch nach dem Abitur „habe ich mich mit 19 Jahren für das Augenoptikerhandwerk entschieden“, erzählt die gebürtige Wiesbadenerin. Drei Jahre hat sie als Gesellin in ihrem Ausbil- dungsbetrieb gearbeitet, dann „wollte ich auch an die Sachen ran, die den Meistern vorbehalten waren.“ So bei der Au- genmessung. „Und natür- lich hatte ich auch nichts gegen eine finanzielle Verbesserung im Beruf“, erklärt die heute 27-Jäh- rige die Mission Meis- terbrief. „Die Zeit an der Meisterschule Optonia in Diez war super! Die Do- zenten waren sehr hilfs- bereit und haben uns gut auf die Meisterprüfung vorbereitet“, sagt sie. Als Drittbeste aller 613 Meisterabschlüsse in 27 Gewerken konnte sie die- ses wichtige Kapitel be- ruflicher wie persönlicher Entwicklung abschließen. Augenoptikermeisterin Verena Sand Heute arbeitet Verena Sand in Stuttgart an einer Augenklinik, übernimmt dort sogar als OP-Assistentin Verantwortung. Was anatomisches Wissen voraussetzt, „das ich mir im Meisterkurs angeeignet habe und nun permanent weitere Erfahrungen sam- meln kann. Ich bin glücklich mit dem, was ich mache!“ Auf ihr Prüfungsergebnis kann Verena darüber hinaus auch stolz sein! Foto: privat

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