Handwerk Special Nr. 228 vom 06.09.2019

Ausflugstipp mit dem Handwerk Nr. 228 6. September 2019 www.handwerk-special.de 6 Nahe-Traumschleifen Das Naheland ist eine höchst interessante Region voll naturgegebener Höhepunkte, farbenreich und geradezu gespickt mit sehenswerten Überresten aus allen histo- rischen Epochen der keltischen, römischen und mittelalterlichen Zeit. Eine Gegend, die überraschende Momente bereithält – besonders dann,wennman einige der vielen unverlaufbarenTraumschleifenbewandert. Das Tal wird enger, die dicht bewaldeten Hänge steiler, das Rheinische Schiefer- gebirge zeigt sich in seiner topographi- schen Vielfältigkeit. Hier im Herzen von Rheinland-Pfalz liegt die Edelsteinstadt Idar-Oberstein. Umgarnt von den Flüssen Mosel, Nahe, Saar und Rhein, die diesem Standpunkt zusätzlich Attraktivität verlei- hen. Inmitten dessen blickt die Kleinstadt auf eine bewegte 1.000-jährige Geschichte zurück.EineGeschichte,dievonBurgherren undSchlossbesitzern erzählt, aber auch von funkelnden Edelsteinen, die den Standort nachhaltig prägten. Von den ersten Sonnenstrahlen gestreichelt liegtdasberühmteWahrzeichenderStadtim M orgenlicht:DieFelsenkirche.Sieentstand durchWirich IVvonDaun-Oberstein. 1482 ließ er auf den Fundamenten der „Burg im Loch“ die heute protestantische Kirche er- bauen. Erstwar dieseBurgeineWehranlage der Herren von Stein und Zufluchtsstätte für die Bewohner der Siedlung im Tal. Die große Naturhöhle des „oberen Steins“ an der Nahe gab Oberstein seinen Namen. Die Felsenkirche ist heute für Besucher durch einen in der Neuzeit angelegten Felstunnel zugänglich. Darüber gelegen stehen die Reste der Burg Bosselstein, linker Hand thront hingegen das Schloss Oberstein. Ein wirklich bemerkenswerter Blickfang. Den Auftakt zur ersten Wanderung mar- kiert die „Traumschleife Gräfin Loretta“. Startpunkt ist dasNaheufer gleichunterhalb der Frauenburg, die sich aus einem Meer von Bäumen erhebt. Der Beschilderung folgend geht’s bergan in den Hochwald hinein. Der Weg wird zum Pfad und schon stehen wir an den mächtigen Mauern der Burg. Gräfin Loretta von Sponheim, 1300- 1346, verbrachte hier die letzten Jahre ihres Lebens. Mutig und tapfer soll sie gewesen sein, ja furchtlos im Umgang mit politisch schwierigen Zeiten, wo sie nach dem Tod ihres Mannes die wirtschaftlichen Ge- schicke der Grafschaft lenken musste. Für eine Besichtigung ist Zeit genug bevor wir Kontakt: Klaus Herzmann Tel. 0172/ 6513378 www.klaus- herzmann.de Fotograf und Reisejournalist Klaus Herzmann er- kundete die Traum- schleifen entlang der Nahe. Die Edelsteinbearbeitung in Idar-Oberstein ist traditionell eng verbunden mit dem Handwerk, die Region insgesamt ein Urlaubsgebiet. Edelsteinbearbeitung mit Geschichte Die historische Entwicklung der Orte Idar und Ober- stein hängt eng zusammen mit Edelsteinvorkommen und ihrer handwerklichen Bearbeitung. DieBearbeitungvonAchat,JaspisundanderenEdelsteinen hat in der Region Idar und Oberstein eine jahrhunderte- lange Tradition. In der Folge wurden auch Goldschmiede heimisch, hauptsächlich am Obersteiner Naheufer. Die Achatschleifer nutzten hingegen das Wasser des Idarba- ches alsAntriebsquelle für die Schleifsteine ( imBild oben Axel Stolterfoth in der Historischen Weiherschleife ). Die Zusammenarbeit der Gewerkemachte Idar-Oberstein zu einer der führenden deutschen Schmuckhochburgen. Das prägt den Ort mit seiner langen Geschichte bis zum heutigen Tag. Aktuell sind 40 Betriebe für das Gold- und Silberschmiedehandwerkeingetragen sowie27Edelstein- schleifer und -graveure. Foto:Klaus Herzmnann Fortsetzung auf Seite 7 Foto:Klaus Herzmnann

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