Handwerk Special Nr. 226 vom 15.02.2019
Durchstarter: 27-jähriger Handwerksmeister und seine Erfolgsstory Nr. 226 15. Februar 2019 www.handwerk-special.de 5 Schritt für Schritt Das alles hat viel mit demHandwerk zu tun. Sein Beruf: Orthopädietechniker. Berufswünsche von Kindern sind in der Regel Lokführer, Pilot, Kindergärtnerin ... Kein Mensch kommt als Orthopädietech- niker auf die Welt. „Mit 13 stand für mich fest: Das ist es!“ Diese Entscheidung ist eng an einen Namen gekoppelt: Thomas Kipping. Der selbstständige Orthopädie- technikermeisterbetreibtseinUnternehmen APT in Stockum-Püschen – Wohnort von Peter Ferger. „Jede freieMinute habe ich in derWerkstatt verbracht“, schwärmt der heutige Betriebs- leiter. Nach der Schule oder auf dem Weg zum Fußballtraining biegt Ferger ab in den Handwerksbetrieb, mit 16 beginnt er dort seine Ausbildung. APT genoss schon damals einen erstklas- sigen Ruf. Die Kundschaft kommt aus dem gesamtenBundesgebiet indenWesterwald. Im Spitzensport der Behinderten ist Chef Kipping der Technik-Mann für alle Fälle und reist rund um den Globus mit zu den Wettkämpfen. Weltmeisterschaften sind dabei und auch Paralympics. Wenn beim Warmlaufen die Feinjustierung an der Prothese der Athle- ten verändert werden muss, ist er da: wie in der Formel 1 geht es dann an die Box. Spezialwerkzeug und das Hintergrundwis- sen, wo jetzt ohne langes Ausprobieren angesetzt werden muss, sind Stärken von Thomas Kipping. Die Sportler schätzen seine Erfahrung – im handwerklichen wie auch psychologischen Bereich. Denn viel spielt sich im Kopf ab. Peter Ferger ist in all das hineingewachsen. Schritt für Schritt hat er sich eingearbeitet. DerAusbildung folgte dieMeistervorberei- tung. Seit Sommer 2018 ist er Orthopädie- technikermeister und für dieKundenbetreu- ung bei APT zuständig. Eine Aufgabe, die vielWissenundauchEinfühlungsvermögen voraussetzt. „Zu uns kommen Menschen, die oft genug schwierige Lebensphasen durchlaufen haben. Amputationen nach Unfällen oder Krankheiten, Rückschläge undverlorengegangeneMobilität.Natürlich verbinden sich Hoffnungen mit dem, was wir ihnen bieten. Doch der Weg zurück auf zwei Beinen ist alles andere als einfach und oft auchnicht geradlinig“,weißPeter Ferger aus immerhin elf Jahren Berufserfahrung. Damit die Versorgung vor Ort und in Kun- dennähe erfolgenkann,wurde einFilialnetz aufgebaut. In elf Städten – von Bad Lipp- springe über Köln bis Würzburg – ist APT vertreten. Ob einfache Gehprothese oder Prothetik für den Spitzensport, „da machen wir keine Unterschiede und alle Kunden werden individuell versorgt“. Und auch Peter Ferger macht – ganz wie seine Kunden – nun den nächsten großen Schritt: „Er wird das weiterführen, was ich aufgebaut habe – nicht von heute auf mor- gen, aber kontinuierlich“, schaut Thomas Kipping nach vorne. 27 Jahre und nun auf demWeg zum Unter- nehmer, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht: eine Erfolgsgeschichte imund mit dem Handwerk geschrieben! Kontakt: APT Service GmbH 56459 Stockum- Püschen Tel: 02661/ 953 796 Internet: apt-prothesen.de Peter Ferger: 27 Jahre, Handwerks- meister, Betriebsleiter und Chef- techniker der Leichtathletik- Nationalmannschaft im Behinder- tensport. Der junge Westerwälder hat eine beeindruckende Karriere hingelegt. Stichwort Orthopädietechniker Das Orthopädietechnikerhandwerk ist ein „Anlage A“-Beruf der Handwerksordnung, setzt also zum Führen eines Betriebes den Meisterbrief voraus. Im Unternehmen APT sind mehrere Handwerksmeis- ter beschäftigt, darunter Chef Thomas Kipping (links im Bild) wie auch Peter Ferger. Fragt man die beiden nach dem schönsten Handwerks- beruf der Welt, fällt die Antwort eindeutig aus. Beide sind mit Herz, Seele und Hand Orthopädietechniker und haben dank ihres Handwerks schon viel erlebt. Mit der Nationalmannschaft der Leichtathleten ging es mit dem Behindertensport rund um den Globus, aber auch der Kundenkontakt im Betrieb ist spannend, abwechslungs- reich und oft auch emotional. Denn wenn Menschen, die durch Schicksalsschläge ihre Beine verloren haben durch die Handwerker versorgt werden, bedeutet das nicht nur mehr Mobilität, sondern auch ein deutliches Plus an Lebensqualität. Mehr Infos zum Beruf bei der HwK: www.hwk- koblenz.de , Menüpunkt „Ausbildung“
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