Handwerk Special Nr. 225 vom 08.12.2018
Westerwälder Qualität „Es passiert nicht alle Ta- ge, dass man den Service Quality Award gewinnt. Wir sind alle unheimlich stolz auf diese Auszeich- nung von Volkswagen“, freut sich Kraftfahrzeug- mechanikermeister Wolf- gang Krah. Der 56-Jährige führt das 1960 von seinen Eltern gegründete Au- tohaus mit von seinem Schwager geleiteter ange- schlossener Tankstelle in Herschbach. Autohaus Krah zählt zu den TOP 100 Serviceunternehmen Europas Servicequalität auf Europaniveau / Vollversammlung in Koblenz Nr. 225 8. Dezember 2018 www.handwerk-special.de 16 Er verweist auf das gute Be- triebsklima. „Nur mit kunden- orientierten Mitarbeitern, die unsere Leitkultur täglich in die Praxis umsetzen, ist so ein Preis überhaupt möglich“, schätzt er ein und bedankt sich bei seinem Team.IndiesemZusammenhang verweist er darauf, dass einige Kollegen schon 25 Jahre und länger dabei sind. Wenn die Blasmusik spielt In der Tat ist die Auszeichnung für den Servicebetrieb der Marken Volkswagen, Audi und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Lediglich sieben Betriebe in vergleichbarer Größe wurden deutschlandweit ausgezeichnet und in Europa gehört das We- sterwalder Unternehmen zu den Top100! „DieKundenkommen weit über die Region hinaus. Sie schätzen den Service und fühlen sich bei uns fair behandelt, sehr gut beraten und rundherum gut aufgehoben. Das spricht sich Das Autohaus Krah bestet bereits seit 1960. In zweiter Generation führt heute Wolfgang Krah den Familienbetrieb. rum“, so der Firmenchef. Dazu gehören auch Events, beispiels- weise„BlasmusikimAutohaus“, die immer imSeptember stattfin- dendeVeranstaltung fürKunden undFreunde.DaspieltWolfgang Krah selbst die Trompete. Investition in die Zukunft Kontinuierliches Wachstum ist äußeres Zeichen für den Er- folg. So erforderte die ständig wachsende Kundschaft bereits 2008 den Bau einer neuen voll unterkellerten Werkstatt. Die Anzahl der Hebebühnen wurde von fünf auf zehn verdoppelt. 2013 erfolgte dann die Einwei- hung eines völligneugestalteten Autohauses. „DurchdenErwerb eines Grundstückes gegenüber wurdenzusätzlichParkplätze für MitarbeiterundKundengeschaf- fen“, so Krah. Er ist überzeugt davon, dass die Vielzahl der Investitionenindenvergangenen Jahren auch Ausdruck für die Qualität der Arbeit ist und sie Bausteine für die Zukunft sind. „Wir möchten für die Kunden stets auf demneustenStand sein. Techniker und Büromitarbeiter besuchen deshalb auch ständig Schulungen.“ Besonders stolz ist Wolfgang Krah aber auf seine Tochter Alina. 2018 erwarb sie den Gesellenbrief als Kfz-Mecha- tronikerin. In ihrer vorangegan- genenAusbildung zur Industrie- kauffrau erwarb sie zusätzlich ihr kaufmännisches Wissen. Zurzeit bereitet sie sich auf den Abschluss zum Betriebswirt im KFZ-Gewerbe vor. In der 24-Jährigen sieht der Vater die dritte Generation Krah. Autohaus Krah GmbH, Herschbach Gegr. 1960 | 32 Mitarbeiter in Werkstatt und Tankstelle | Servicebetrieb VW, Audi | Tel. 02626/ 522 1 | autohaus.krah@online.de Hoher Einsatz Vor dem Hintergrund einer gesunden Konjunktur und guten Wirtschaftsnachrichten aus den 19.000 Betrie- ben im Kammerbezirk ging Kurt Krautscheid als Prä- sident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz zur Voll- versammlung auf eine Reihe positiver Entwicklungen im Handwerk ein. Sorgen bereiten dem Handwerk nach wie vor die Fachkräftesi- cherung und einige Baustellen, die durch die Politik „gar nicht oder nur oberflächlich bearbeitet werden, Stichwort Diesels- kandal. Beim Blick nach Berlin fragt man sich: wann wird dort mit dem Regieren weiter gemacht? Die Regierungsparteien sind stark mit sich selbst beschäftigt und die Nachrichtenlage wird vom GroKo-Innenleben bestimmt, weniger von konkreten Er- gebnissen für die weitere Entwicklung unseres Landes.“ In sei- ner Rede vor dem höchsten Parlament des Handwerks, das sich aus Arbeitergebern wie auch Arbeitnehmern zusammen setzt, lobte Krautscheid die gute Zusammenarbeit mit der Landesregie- rung, die „ganz im Sinne des Handwerks beispielhaft die Frage beantwortet, wie sich Politik effektiv und nachhaltig einbringen kann.“ Als Gastrednerin griff Daniela Schmitt, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau diesen Gedanken auf und lobte das Handwerk für seinen wirtschaftlichen, aber auch gesamtgesell- schaftlichen Beitrag. „Das Handwerk im Land ist gut aufgestellt und vermittelt Werte wie Zuverlässigkeit, Gründlichkeit, Qua- lität und Treue auf außergewöhnliche Weise.“ Ein besonderes Lob ging an das Ehrenamt: „Die Selbstverwaltung im Handwerk steht und fällt mit ehrenamtlichem Einsatz und da wir gut daste- hen, leisten Sie alle hervorragende Arbeit“, wandte sich Schmitt an die Mitglieder der Vollversammlung – allesamt Handwerker und ehrenamtlich initiativ. Vollversammlung: Lob für Ehrenamt Schmitt nannte den Meisterbrief einen Grundpfeiler im Sinne hochwertiger Ausbildung und Wirtschaftskraft. Kurt Kraut- scheid griff diesen Aspekt auf und forderte eine Aufwertung des Meisterbriefes für das gesamtdeutsche Handwerk. „Fakt ist: In den 53 zulassungsfreien Berufen finden derzeit nur noch fünf Prozent der Ausbildungsleistungen im Handwerk statt. In den 41 Meisterberufen 95 Prozent.“ Die Abschaffung der Meisterpflicht in vielen Berufen im Jahr 2004 hat die damals formulierten Ziele nicht erreicht und war ein Fehler – „eine Erkenntnis, die inzwi- schen auch viele Politiker ganz klar so formulieren!“ Insofern ist eine bundespolitische Korrektur überfällig, was auch der Arbeit- nehmerflügel des Handwerks so sieht. Weitere Informationen zur Vollversammlung bei der HwK Koblenz, Telefon 0261/398-161, joerg.diester@hwk-koblenz.de , www.hwk-koblenz.de Konstruktive Atmosphäre im Parlament des Hand- werks: Hauptthema der jüngsten Vollversammlung war die Nachwuchssicherung.
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