Handwerk Special Nr. 224 vom 09.11.2018
Nacht der Technik / Aktionen / Altmeisterfeier 2018 16 Nr. 224 9. November 2018 www.handwerk-special.de 181 Altmeister gefeiert 181 Meisterbriefe der Jahrgänge 1968, 1958, 1953 oder sogar aus dem Jahr 1948 – „das sind 181 Lebenswerke, die Sie mit dem Meisterbrief erfolg- reich gestaltet haben.“ Das stellte Kurt Kraut- scheid, Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz bei den beiden Altmeisterfeiern 2018 im Zentrum für Ernährung und Gesundheit heraus. HwK-Präsident würdigt große Leistungen der Jubilare Die Altmeisterfeier, zu der die HwKKoblenz auchdieAngehö- rigender Jubilare einlädt, ist eine Hommage der Kammer für die Jubilare. Diese wurden mit ganz besonderen Meisterbriefen ge- ehrt.„IhrLebenswegwargeprägt von der Aufbruchstimmung und demhohenLeistungsdenken der damaligenZeitunddamittypisch für die 50er- und 60er-Jahre.Mit dem Erwerb des Meistertitels habenSiedokumentiert, dassSie bereitwarendenwirtschaftlichen Aufschwung voranzutreiben“, begrüßte Kurt Krautscheid auch im Namen von Hauptgeschäfts- führer Alexander Baden und dessenNachfolger Ralf Hellrich die Ehrengäste. Start unter sehr schwierigen Bedingungen Für die Verleihung von 120 Goldenen, 45 Diamantenen und 15 Eisernen Meisterbriefen kam Kurt Krautscheid zu jedem Einzelnen und fand dabei auch einige persönlicheWorte. Einen besonderen Platin-Meisterbrief konnte Maler- und Anstrei- chermeister Albert Bendel aus Altmeisterfeier im Atrium des Zentrums für Ernährung und Gesundheit der HwK Koblenz: Aufgrund hoher Anmeldezahlen findet die Veranstaltung an zwei Tagen statt. Insgesamt wurden 120 Goldene (50 Jahre Meisterjubiläum), 45 Diamantene (60),15 Eiserne (65) Meisterbriefe und ein Platin-Meisterbrief (70) verliehen. Hachenburg entgegennehmen. DerMeisterbriefdes95-Jährigen stammt aus dem Jahr 1948 und ist damit 70 Jahre alt. „Das war die Zeit des Wiederaufbaus un- ter schwierigen Bedingungen. Das Handwerk hat – trotz aller Widrigkeiten inderMaterialver- sorgung und äußerer Umstände – seinenBeitrag geleistet. Sehen wir die positive Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte, ist diese eng mit dem Handwerk verbunden!“, machte der Kam- merpräsident deutlich. Starkes Engagement für die Ausbildung Kurt Krautscheid ging auf die einzelnenMeisterjahrgänge und markante historische Ereignisse ein,schlugaberaucheineBrücke in die Gegenwart. „Sie haben über viele Jahre hinweg Lehr- linge zu tüchtigen Gesellen aus- gebildet und zahlreicheGesellen wiederumandieMeisterprüfung herangeführt. Inzwischen ist al- lerdings auch im Handwerk der demographische Wandel sehr deutlich spürbar.“ Auch das wurde bei der Feier deutlich: Der akademische Weg vieler Jugendlicher vorbei ander handwerklichenAusbildunghin- terlässt Spuren bei der Fachkräf- tesicherung. Dabei steht gerade dasLebenswerkder Jubilare und deren Erfahrungsschatz für ein außergewöhnliches Erfolgsmo- dell,dasdurchdasHandwerkund den Meisterbrief geformt wird. „Für viele bedeutet das auch Erfüllung und Zufriedenheit, dennSie haben etwas aufgebaut, weiterentwickelt und weiterge- geben. Ihr handwerkliches Ver- mächtnis wird fortbestehen – als Wissensschatz, Betriebsüberga- be und in Produkten. Das sind Werte, diewir stärker vermitteln müssen um den Blickwinkel der Jugendlichen, aber auch ihrer Eltern auf das Handwerk positiv zu verändern.“ Das Thema Werte griffen auch Steinmetz- und Steinbildhauer- meisterHansGerhardBiermann und Fleischermeister Josef Seul auf,beideMeisterjahrgang1958: Beide wurden im Rahmen der Feier befragt zummeisterhaftem Werdegang und zu einer Bot- schaft an die heutige Jugend. Die fiel beeindruckend aus, denn bereits vor 60 Jahren waren aka- demische Bildung und Karriere imHandwerkkeinWiderspruch. Biermann und Seul haben stu- diert, doch der Kontakt zum Handwerk blieb, und sie haben ihren weiteren Lebensweg auf Grundlage des Meisterbriefes gestaltet. „Genauso würden wir es wieder machen“, lautete das beeindruckende Fazit auch als Vorbild für andere. Abwechslungsreiches Rahmenprogramm Das Programm gestalteten der Handwerker-Chor aus Birken- feld, das Malte Grimm Trio und dieMusikschule„Musikscheune Amadeus“ausMülheim-Kärlich. Ein Kurzfilm stellte drei ausge- zeichnete Altmeister vor. Die ModerationübernahmEvaVogt, MitarbeiterinderHwKKoblenz. Fotos von der Altmeisterfeier gibt es im Internet unter www.hwk-koblenz.de/fotos Foto: Michael Jordan
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