Handwerk Special Nr. 223 vom 13.10.2018

Nachgefragt bei Kurt Krautscheid Mit der Koalitions- einigung zur Die- selfrage und den vom Bundeskabi- nett verabschiedeten Eckpunkten für ein Fachkräfteeinwan- derungsgesetz hat die Bundespolitik jüngst wichtige Ent- scheidungen getrof- fen, die auch das regionaleHandwerk betreffen. Präsident Kurt Krautscheid ordnet die Aus- wirkungen für das hiesige Handwerk ein und geht auch auf aktuelle Veran- staltungen bei der Handwerkskammer Koblenz ein. Herr Krautscheid, ist die jüngste Dieselentscheidung das, was das Handwerk erwartet hat? DasDieselproblemdarfnichtaufdemRückenderFahrzeugbesitzer ausgetragenwerden–daswarvonAnfanganunsereklareAussage. Wennhier fahrzeugspezifischeFehler gemachtwurden, dannmüs- sen diejenigen dafür gerade stehen, die sie zu verantworten haben. AusSichtdesHandwerksistentscheidend,dassdienunvorgestellte Einigungnicht lediglich sogenannteUmtauschprämienbeinhaltet, sondern endlich die vomHandwerk lange geforderte Möglichkeit zurNachrüstungdafürgeeigneterFahrzeugegeschaffenwird.Auch die Lösung einer Nachrüstförderung für Nutzfahrzeuge zwischen 2,8und7,5Tonnen,vomBundmiteiner80-prozentigenFörderung unterlegt, um in allen 65 Städten mit Grenzwertüberschreitungen und angrenzenden Gebieten gezielt Handwerksbetrieben zu helfen, ist zu begrüßen. Als problematisch sehe ich die bislang vorgeschlagene Lösung, dass eine Pkw-Nachrüstung nur in den 14 der ammeisten belasteten Städten ermöglicht werden soll. Das ist für die privaten und gewerblichen Pkw-Nutzer nicht ausreichend und orientiert sich nicht an der Praxis. Handwerksbetriebe, die in betroffenenRegionenKundenversorgenundAufträgeübernehmen wollen, benötigen ebenfalls die Möglichkeit, Nachrüstoption zu nutzen. Hier muss noch nachjustiert werden und sich dabei an den praktischen Gegebenheiten orientiert werden. Auch die Fachkräftesicherung ist ein heißes Thema. Wel- che Wirkung erhofft sich das Handwerk vom neuen Fach- kräfteeinwanderungsgesetz? Es ist gut undwichtig, dass dieKoalition sich auf Eckpunkte für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz geeinigt hat. Für das Handwerk besonders positiv ist die vereinfachte Zuwanderung von beruflich qualifizierten Fachkräften. Auch die vom Handwerk geforderten Bleiberechtsregelungen für schon länger in Deutschland lebende, gutintegriertegeflüchteteMenschensindimInteressederBetriebe. Das bedeutet eine verbesserte, langfristige Personalplanung. Dass die Bundesregierung die Weichen für eine gesteuerte, strikt arbeitsmarktorientierte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte stellt, ist sicherlich zu begrüßen. Doch verkennen wir nicht: Das ist ein Baustein von vielen bei der Fachkräftesicherung. Bei mehr als 1.000 offenen Lehrstellen für 2018 und 2019 im Kammerbezirk Koblenz müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, Jugendliche für das Handwerk zu gewinnen. Was das Handwerk alles bietet – technisch und über Aufstiegschancen – werden wir einem breiten Publikum auch auf der „Nacht der Technik“ am 10. November vorstellen. Und auch unsere Sieger im Leistungs- wettbewerb, der aktuell läuft, stehen für gut ausgebildete, hoch motivierte Nachwuchshandwerker. Gerne schlage ich die Brücke zur Altmeisterfeier vor wenigen Tagen: Hier gab es ein eindeu- tiges Votum pro Handwerk und Meisterbrief, mit dem sich viele Lebensträume erfüllt haben. HwK-Präsident Kurt Krautscheid. Foto: Fotostudio Reuther Nacht der Technik / Interview mit Präsident Krautscheid Nr. 223 13. Oktober 2018 www.handwerk-special.de 3 10.11.: Nacht der Technik Am 10. November ist es wieder soweit: Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz lädt zur „Nacht der Technik“ ein. Von 14 bis 24 Uhr erwartet die Besucher dann wieder ein Feuerwerk aus Unterhaltung, Show, Wissenschaft, Technik ... und natürlich Handwerk! Wenn ein Event wie dieKoblen- zer „Nacht der Technik“ bereits zum 13. Mal stattfindet, spricht das für das Konzept. Die Mi- schung kommt an, die Präsen- tation ebenso. Experimente, Mitmachstationen, Vorfüh- rungen und Vorträge – alles ist dabei und begeistert Jung und Alt! Ab 14 Uhr bis Mitternacht stehen die HwK-Zentren in der Koblenzer August-Horch-Stra- ße 6-8 (Industriegebiet) offen und verzaubern mit einem außergewöhnlichem Programm (vollständig vorgestellt in der nächsten Ausgabe „Handwerk Special“, die am 9. November erscheint oder imInternet:www. nachtdertechnik.de ): „Menschen und smarte Maschi- nen“, „Verzerrungen in Raum und Zeit“, „Großes Kino am Firmament“,Möglichkeitenund Zukunft des 3D-Drucks, Entde- ckertour oder das großeWissen- schaftsspektakel auf der Bühne der „Physikanten“ – auch die 13. AuflagedesTechnik-Eventsver- spricht mit einer Mischung aus altbewährtenundneuen Inhalten wieder ein Besuchermagnet zu werden. Jahr für Jahr lockt die „NachtderTechnik“über10.000 Besucher in die HwK-Zentren. „Bitte nicht berühren“, gibt es dann nicht und die Einladung Shows, Vorträge und Vorführungen zu Wissenschaft und Technologie Die HwK-Zentren in der Koblenzer August-Horch-Straße 6-8 laden am Samstag, 10. November, zur „Nacht der Technik“ ein. Beginn der Veranstaltung ist 14 Uhr. zum Ausprobieren, Anfassen und Erfahren steht im Mittel- punkt.Das Programmverspricht mit mehr als 100 Veranstal- tungspunkten Abwechslung pur und spricht Besucher aller Altersgruppen und Interessen an. Mehr als 100 Aussteller be- teiligen sich an der „Nacht der Technik“. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Schwerpunkt desWissenschaftsjahres,initiiert durchdasBundesministeriumfür Wissenschaft und Forschung. „Die „Arbeitswelten der Zu- kunft“ sind das Thema 2018. In diesem Jahr werden sich viele Ausstellungen, Vorträge und Präsentationendiesemwichtigen Thema in Theorie und Praxis widmen. Der zehnstündige Infotain- ment-Mix bietet kleinen und großen Besuchern auf beson- dere und einmalige Weise die Möglichkeit, in einer Nacht mo- dernste Technik live zu erleben, spannendeNaturwissenschaften undhandwerklicheBerufsfelder kennenzulernen – und ganz viel Spaß zu haben. Besuchermagnet „Nacht der Technik“ in Koblenz: Die Programmzusammenstellung aus Technik, For- schung, Wissenschaft und Show kommt gut an. Foto: Klaus herzmann Mitmachen und Ausprobieren sind auf der „Nacht der Technik“ erwünscht! Foto: P1EL media Foto: P1EL media

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