Handwerk Special Nr. 219 vom 05.05.2018

90 Jahre Kfz-Geschichte(n) Als der schwarze Käfer 1960 vom Wolfsburger Fließband rollte, war die heutige Besitzerfamilie Schlotter schon zehn Jahre VW-Vertragshänd- ler. Den gleichnamigen Betrieb in Wirges gab es da schon 32 Jahre lang. Ein Kfz-Unternehmen mit Geschichte und geschrie- ben durch drei Generati- onen .... 1928 eröffnete Familie Schlotter in Wirges eine Werkstatt Foto: privat PS-starkes Handwerk: Kfz-Unternehmen Schlotter aus Wirges Nr. 219 5. Mai 2018 www.handwerk-special.de 6 „Die Entscheidung für VW traf mein Opa Josef aus einer LKW- Phobie heraus“, erklärt Heiko Schlotter, der heute zusammen mit seiner Schwester Maria Luise Schlotter-Kraushaar das Unternehmen mit seinen 43 Mitarbeitern führt. „DerOpawar im Krieg verpflichtet, LKW als kriegswichtiges Gerät instand zu setzen“, erklärt Enkel Heiko Wirges, Christian-Heibel-Straße: Hier eröffnete 1928 die Familie Schlot- ter auf der grünen Wiese ihre Werkstatt mit Tankstelle am Wohnhaus. Die gleiche Adresse 90 Jahre später: Das Wohnhaus steht immer noch, die Tankstelle zog einige Meter weiter. und so verwundert es nicht, dass sich der Vorfahre nach dem zweiten Weltkrieg gegen alle Hersteller entschied, die LKW im Programm hatten. 1950 wurde man so zu einem der ersten VW-Vertragshändler in der Region – eine Verbindung, diebis zumheutigenTagbesteht. Vieles hat sich verändert in den Jahren – nicht nur in der Automobiltechnik. War das Armaturenbrett des alten VW Käfer noch mit drei Schaltern undeinemTachorecht übersicht- lich eingerichtet, wurden Rich- tungswechsel über ausklappbare Winkhebelchen angezeigt, hat die Fahrzeugtechnik in den zu- rückliegenden fünf Jahrzehnten wahrhaft Quantensprünge zu- rückgelegt. Zwischen all den modernen Automobilen wirkt der Käfer im Ausstellungsraum wie aus der Zeit gefallen. Auch der Standort hat sich massiv verändert. „Wir haben ständig aus- und umgebaut und sind mit den permanent wachsenden Herstelleranforderungen an uns als VW-Partner kontinuierlich gewachsen.“ Ein altes Foto zeigt ein Wohn- haus samt kleinerWerkstatthalle, drum herum einige Obstbäume und Niemandsland. „So sah das hier 1928 aus“, erklärt Heiko Schlotter undman kann es kaum glauben, dass es sichumdenglei- chen Standort handelt, der über die Jahre auf stattliche 10.000 Quadratmeter wuchs. Allein das Ersatzteillager des Autohauses ist mit 350 qm größer als die Werkstatt im Gründerjahr. „Mit einer kleinen Tankstelle und ReparaturarbeitenanFahrrädern und Nähmaschinen fing vor 90 Jahren alles an. Manchmal kam Markenübergreifende Unfallinstandsetzung ist ein Schwerpunkt im Kfz-Unternehmen. sogar einAutovorbei!“, entführt Enkel Heiko in die Gründerjah- re unter Josef und Katharina Schlotter. Es folgten die Eltern Siegfried und Hildegunde. Seit 2000 führt die dritte Schlot- ter-Generation das Unterneh- men, heute auch Servicepartner für VW-Nutzfahrzeuge und die Marken Audi und Skoda. Heiko Schlotter am Käfer von 1960. Da war man bereits 10 Jahre VW-Partner. 43 Mitarbeiter zählt der Kfz-Familienbetrieb heute.

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