Handwerk Special Nr. 218 vom 07.04.2018

Die Jahrgangsbesten aus 24 Handwerksberufen im Porträt (1) Nr. 218 7. April 2018 www.handwerk-special.de 5 Sie sind Spitze! 669 Jungmeister werden von der Handwerkskammer Koblenz mit dem Großen Be- fähigungsnachweis geehrt. Die besten Jungmeister aus 24 Gewerken trafen sich tradi- tionsgemäß zum Titelfoto von Handwerk Special im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Fotografenmeister Michael Jordan aus Koblenz, Obermeister der Fotografenin- nung Mittelrhein, setzte sie meisterhaft in Szene. Das Handwerk ist stolz auf seine Mei- sterinnen und Meister. Denn sie sichern die Zukunft der „Wirtschaftsmacht von Die Jahrgangsbesten unter 669 Meistern im Porträt nebenan“. Wir haben die Chance genutzt, die erfolgreichen Absolventen nach ihrem Werdegang und ihren Plänen zu befragen. Mit Recht sind alle Absolventen stolz auf das Geleistete. Viele haben sich nach der täglichen Arbeit erneut auf die Schulbank gesetzt. Sie sind viele Kilometer gefahren und haben manche Entbehrungen auf sich genommen. Ihre Familien haben sie gestärkt. Die Mitarbeiter der HwK-Mei- sterakademie und die Dozenten standen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Der Dank aller gilt den Mitgliedern der Meisterprü- fungsausschüsse, die sich ehrenamtlich für die Zukunftssicherung im Handwerk einsetzen. Wir haben die Aussagen der Jungmeisterinnen und Jungmeister zu folgendenKurzporträts zusammengefasst. Maurer- und Betonbauermeister Christian Ahnen . . . ist 24 Jahre alt und kommt aus 56820 Senheim: Ich finde es super, neue Bauwerke zu schaffen und den Menschen ein schönes Heim zu geben. Mein Handwerk verbin- det körperliche Arbeit und kreatives Denken, genau das wollte ich. Den Meisterbrief ha- be ich erworben, um mich selbstständig zu machen. Im Juli 2017 habe ich dieses Ziel in meinem Heimatort Sen- heim realisiert. Ich habe gern mit Menschen zu tun und trage gern auch Verantwortung für mein Team. Die HwK-Betriebsberater haben mich bei der Existenzgründung begleitet. Jetzt bin ich überwiegend im Roh- baubereich tätig. Ich wünsche mir, dass sich mein Betrieb durch Qualitätsarbeit und Zuverlässigkeit einen Namen macht. In meiner Freizeit spielt mein einjähriger Sohn Ben die erste Geige. Außerdem bin ich Jugendwart in der freiwilligen Feu- erwehr. Foto: Michael Jordan Augenoptikermeisterin Janina Braun . . . ist 25 Jahre alt und kommt aus 63755 Alzenau: Mein Beruf vereint Handwerk, Bürotätigkeit und Kundenkontakt. Es gefällt mir, Menschen gesundheitlich zu helfen und modisch zu beraten. Den Meisterbrief habe ich erworben, um be- ruflich voranzukommen und um ausbilden zu können. Die Arbeit mit dem Nachwuchs macht viel Freude. Wenn man selbst für den Beruf brennt, überträgt sich das. In zehn Jahren will ich eher in einem kleinen Familienbetrieb arbeiten als in einem Großunternehmen. Die Arbeitsatmosphäre ist mir wichtig. In der Freizeit gehe ich zu meinem Pferd und treffe mich mit Freunden. Foto: Michael Jordan Metallbauermeister Dennis Bersch . . . ist 36 Jahre alt und kommt aus 56626 Andernach: Handwerk liegt bei uns in der Familie. Mein Vater war über 45 Jahre als Kfz-Meister tätig. Mein Bruder hat 1996 seinen Metallbaubetrieb eröffnet. Dort bin ich seit 2006 tätig. Das selbst Geschaffene zu sehen und Menschen damit zu erfreuen, finde ich sehr reizvoll. Der Besuch der Meisterschu- le war für mich ein lo- gischer Schritt. Ich wer- de weitere Fortbildungen nutzen, etwa die der Schweißtechnischen Lehranstalt der HwK Koblenz. Ich möchte als angestellter Meister mitarbeiten. Ich wünsche mir, dass das Handwerk in der Ge- sellschaft wieder den Stellenwert einnimmt, den es einmal hatte und auch verdient. Die Freizeit gehört meiner Frau und den Kindern. Ich jogge und schwimme. Foto: Michael Jordan Sie ist die Beste! Die Beste des Meisterjahr- gangs 2017/18 blickt bereits auf einen ungewöhnlichen Lebenslauf zurück. Denn Gesa Kohlenbach hat ein abge- schlossenes Architekturstu- dium in der Tasche. Doch die heute 35-Jährige entschied sich für das Kondtiorenhand- werk. Den Wechsel zur „Wirt- schaftsmacht von nebenan“ hat sie nicht bereut. „Ich habe bereits in meinem Architektur- studium gemerkt, dass ein Bürojob nichts für mich ist. Daher habe ich nach dem Abschluss 2010 mein Café Annabatterie in Mainz eröffnet. Dort bin ich in Vollzeit meinerLeidenschaft, demBackenundKre- ieren von Torten, nachgegangen“, betont die Diplom-Ingenieurin. Die aus Gau-Bi- schofsheim kommende Handwerks- unternehmerin weiß, was sie will. Um ihr Können zu verfeinern, entschloss sie, sich für eineAusbildungzurKöchin. 2015 legte sie die Prüfung erfolgreich ab. Neben der gesammeltenBerufserfahrungwardaseine entscheidendeVoraussetzung, umein Jahr später zum Meisterkurs der Konditoren zugelassen zu werden. „Das Handwerk des Konditors ist ein sehr kreativer Beruf, das Arbeiten mit den Händen macht mir unglaublich viel Spaß. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, der Menschen glücklich macht. Zufriedene Kunden, diemit einemLächeln denLaden verlassen, sind immer die schönsteBezah- lung“, freut sich die Jungmeisterin, die noch einiges vorhat. Unter anderem will sie sich aufHochzeitstorten spezialisieren. „Diese besonderen Torten darf man nur als Meister anfertigen. Deshalb war das Gesa Kohlenbach macht Tortenträume wahr AblegenderPrüfung fürmichein logischer Schritt“, ergänzt sie. Auch als Unternehmerin ist Gesa Koh- lenbach sehr erfolgreich. Sie beschäftigt heute 20 Angestellte. Das kommt nicht von ungefähr. Erfolg im Handwerk hat auch viel mit der Einstellung und der Fähigkeit zu tun, selbstbewusst nach vorn zu blicken. „Grundsätzlich bin ich immer bestrebt, mein Wissen zu vergrößern und meine Arbeit zu verfeinern. Ich kann mir aber auch andere Dinge vorstellen, zum Beispiel, noch eine zeitlang in einem Sterne-Restaurant als Patissier mitzuar- beiten, gerne auch im Ausland“, sagt sie. Wer die Herausforderung sucht, braucht auch einen Ausgleich. „Ich mache sehr viel Sport und meditiere. Außerdem bin ich oft in meiner zweiten Heimat Amster- dam. Diese Stadt inspiriert mich für neue Kreationen, und sie gibt mir Kraft, ebenso wie das Meditieren“, sagt sie. Gesa Kohlenbach ist die Beste der Besten des Meisterjahr- gangs 2017. Foto: privat

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