Handwerk Special Nr. 218 vom 07.04.2018

Vom Sieger zum Meister „Ja, ich wollte ein Meister in meinem Beruf sein. Den Titel kann mir keiner nehmen“, so Fliesen-, Platten und Mosaikleger- meister Martin Münch aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Er gehört mit 21 Jahren zu den jüngsten Meistern, die von der Handwerks- kammer (HwK) Koblenz mit dem Meisterbrief ge- ehrt werden. Wie Martin Münch konsequent auf der Erfolgsspur bleibt Erst Landessieger, dann Jungmeister und Chef Nr. 218 7. April 2018 www.handwerk-special.de 23 „Ich war erst 20 als ich die Prüfung abgelegt habe“, erzählt er stolz. Für den Meistervorbe- reitungskurs, den er in Vollzeit Norbert, Martin und Christel Münch stehen an der Spitze des Be- triebs, der auf 14 Mitar- beiter gewachsen ist. absolviert hat, konnte er finan- zielle Mittel aus der Begabten- förderung nutzen. Denn er hat 2016 die Gesellenprüfung als Bester mit sehr gut abgelegt, im gleichen Jahr war er Landes- sieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks und Fünfter auf Bundesebene unter 16 Teilnehmern. Martin Münch weiß genau, was er will und arbeitet zielstrebig an seiner beruflichen Karriere im Handwerk. „Ich bin im elter- lichen Betrieb groß geworden. Dort habe ich oft geholfen. Und so stand mein Berufswunsch nach dem Realschulabschluss schon früh fest“, berichtet er. Gelernt hat er bei Vater Nor- bert. „Extrawürste für ihn gab es aber nicht. Ich habe ihm klar gesagt, du bist der Lehrling“, so der Fliesenlegermeister. Als Martin von denMitarbeitern der „kleine Chef“ genannt wurde, haben Norbert Münch und Ehe- frau Christel gleich klargestellt: „Einen kleinen Chef gibt es bei uns nicht.“ Trotzdem bereut der junge Mann die Lehrzeit beim Vater nicht. „Ichhabe alleTricks von ihm gelernt, kenne die Fä- higkeitenderKollegenundweiß um die internen, geschäftlichen Angelegenheiten. Schließlich möchte ich den Betrieb einmal übernehmen“, so der Jungmei- ster. Mit demMeisterbrief hat er sichAchtung imMitarbeiterteam erarbeitet. Auf Baustellen muss er manchmal schmunzeln, wenn ihn Kunden wegen seines Alters fragen, ob er denn alleine sei, oder obderGesellenochkommt. Die praktische Arbeit ist für Martin Münch sehr wichtig, „denn man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat“, sagt der 21 Jährige. Er freut sich aber auch, dass er mit dem erworbenenMeisterwissenmehr Einblick in die Büroarbeit be- kommen hat. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Arbeit auf der Baustelle und im Büro möchte er praktizieren. Viele Privat-und Geschäftskunden, vorrangigausdemKreisAhrwei- ler, nutzen das breit gefächerte Dienstleistungsangebot von Fliesen Münch. Renovierungen und Sanierungen von Bädern und Terrassen gehören dazu. „Ich bedauere es sehr, dass der Meisterbrief in unserem Hand- werk mit der Novellierung der Handwerksordnung in unserem Handwerk gefallen ist“, so Norbert Münch. Der 55-Jährige weiß, wovon er spricht. Oft wird er als „Feuerwehr“ gerufen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. „Verur- sachte Schäden durch schwarze Schafe in unserer Branche sind leider keine Seltenheit. Ohne Meisterbrief kann man keinen Betrieb fachgerecht führen“, ist er überzeugt. Er ist sehr stolz, dass sein Sohn die Meistertra- dition fortführt. Er selbst hat einst mit vier Mit- arbeitern begonnen und führt inzwischen ein Team von 14 Kollegen. In einer großen Aus- stellung finden die Kunden eine Vielzahl von Fliesen, Mosaiken undNatursteinen. „Die individu- elle Beratung der Kundenmacht auch einen Meisterbetrieb aus“, so der frisch gekürte Meister. Er will nochvieleErfahrungensam- meln und immer stärker in die Betriebsführunghineinwachsen. Familie Münch und ihre Mitarbeiter sind flexibel: Sie statten auch größere Objekte wie Hotels aus. Ein Blick zurück: Martin Münch landete beim Landes- entscheid ganz oben auf dem Siegertreppchen. Fliesen Münch, Bad Neuenahr-Ahrweiler Gegr. 1990 | 14 Mitarbeiter | Fliesen, Granit, Treppen, Marmor Tel. 02641/ 903 240 | www.fliesenmuench.de

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