Handwerk Special Nr. 218 vom 07.04.2018

Arbeitsplatz auf dem Meer Ab Mai fährt Friseurmei- sterin Caroline Ikowiak zur See. Ihr Arbeitsplatz ist dann das Urlauber- schiff Aida. „Ich gehe in Stockholm an Bord und dann geht es nach New York“, freut sie sich. Friseurmeisterin Carolin Ikowiak tritt Stelle auf der Aida an So geht Erfolg „Ich bin Friseurmeisterin aus Leidenschaft und sehe mei- ne Kunden als Gäste, die ich verwöhnen will“, so Vanessa Schwarzer. Die 27-Jährige hat 2015 ihren Salon in Montabaur eröffnet. Nach der Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Koblenz 2011 hat sie die Arbeit in unterschiedlichen Friseur- geschäften auch dazu genutzt, Erfahrungen zu sammeln. „Die Selbstständigkeit war aber immer mein Ziel“, betont sie. Als sich die Gelegenheit bietet, ein Ladenlokal in einem Son- nenstudio in Montabaur zu mieten, nutzt sie diese. Die junge Meisterin hat die Hilfe der HwK-Betriebsberatung bei ihrer Existenzgründung gern genutzt. „Ich habe bei Null angefangen. Jede Unterstützung, vor allem in Rechts- und Marketingfragen, ist da sehr wichtig“, resümiert sie. Vanessa Schwarzer nutzt jede Gelegenheit, um für ihren Beruf und das Handwerk zu werben. In ihrem Salon liegen Friseurzei- tungen statt der „Klatschpresse“ aus. Auch in Schulen möchte sie über ihren Weg sprechen. Jetzt hat sie sich auch an die Pres- sestelle der HwK Koblenz gewandt. In Handwerk Special will sie darstellen, dass das Sprichwort „Handwerk hat goldenen Bo- den“ keine Worthülse ist. „Wer etwas leistet und für seine Arbeit brennt, wird erfolgreich sein. Man muss dafür nicht studieren und sollte auf sein Herz hören“, ist sie überzeugt. Sie räumt aber auch ein, dass es ein „emotionaler Weg ist, auf dem auch Tränen fließen und manchmal Selbstzweifel kommen.“ Die Meisterin hat 2014 eine Fortbildung zur Linergistin (Spezi- alistin für Permanent-Make-up) abgeschlossen und führt diese Herausforderung mit Perfektion aus. Sie möchte ihren Betrieb vergrößern und hat auf der Suche nach Fachkräften und Nach- wuchs bereits mehrere Anzeigen geschaltet. Auch auf ihrer Homepage wirbt sie progressiv. Glücklich konnte sie darauf hin im März eine neue Mitarbeiterin begrüßen. „Ich bin bereit, übertariflich zu bezahlen, wenn die Leistung stimmt und ich spü- re, dass sich Mitarbeiter mit ihrer Arbeitsstelle identifizieren.“ Weiterbildung ist der jungen Meisterin sehr wichtig. Mehrere Zertifikate im Salon bestätigen die erworbenen Kenntnisse. Die Haarverlängerung und -verdichtung zählt beispielsweise dazu. Auch ihre Teamkollegin wird zukünftig Schulungen besuchen. „Das Handwerk bietet viele Möglichkeiten, man muss sie aber auch sehen und annehmen“, betont sie. Die Friseurmeisterin von 2011 gratuliert den Meistern, die 2017 ihren Meisterbrief bei der HwK Koblenz abgelegt haben, zu ihrer Entscheidung. „Der Meisterbrief sichert den Qualitätsstandard und Fortbestand des Handwerks!“ Vanessa Schwarzer brennt für ihren Beruf Fiseurmeisterin auf großer Fahrt / Der Weg zum eigenen Salon Nr. 218 7. April 2018 www.handwerk-special.de 19 Die 25-Jährige aus Siegen verwirklicht sich ihren Traum, Arbeit und Reisen zu verbinden. „IchhabeFernweh“, bekennt sie. Amwichtigsten ist es ihr jedoch, die Kunden im Friseursalon kreativ zu verwöhnen und fach- gerecht zu beraten. Für Carolin Ikowiak standderBerufswunsch übrigens schon früh fest. „Ein Bürojob ist nichts für mich. Ich bin sehr kommunikativ und die Arbeit mit denKunden liegt mir. Außerdem sind meine beiden Tanten Friseurmeisterinnen.“ Nach der Realschule geht sie in die Lehre und wird von ihrem Ausbildungsbetrieb übernom- men. Den Meisterbrief hat Carolin Ikowiak fest imBlick. „Er öffnet beruflicheKarrieretüren“, ist sie sicher.Auf derMeisterschulebei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz erhält sie einen Flyer der HwK-Mobilitätsberatung in die Hand. Sie informiert sich über Möglichkeiten, im Ausland Berufserfahrungen zu sammeln. Die Entdeckerfreude ist geweckt. Drei Monate geht die Meisterschülerin nach Tot- nes in Südengland. „Ich habe während dieser Zeit auch meine Englischkenntnisse optimiert. Das kommt mir im neuen Job zugute“, sagt sie. Im Internet bewirbt sie sich um die ausgeschriebene Stelle als Bordfriseur auf demKreuzfahrt- schiff. Der Meisterbrief ist Vo- raussetzung. Das Vorstellungs- gespräch wird teilweise auch in englischer Sprache geführt. Carolin Ikowiak überzeugt, und sie bekommt einen Vertrag für sieben Monate. „Wenn es mir gefällt, würde ich bleiben. Vielleicht gehe ich auch in einen Salon in eine Großstadt. Vor der Selbstständigkeit habe ich noch zu großen Respekt“, blickt sie in die berufliche Zukunft. Der Meisterbrief hält viele Optionen offen. Eine junge Frau geht ihren Weg – und erfüllt sich ihren Traum: Carolin Ikowiak wird schon im Mai an einem ganz besonderen Arbeitsplatz durchstarten – im Salon auf dem Urlauberschiff Aida. Vanessa Schwarzer ist eine vielseitige Meisterin . Vanessa Schwarzer, Montabaur Gegr. 2015 | 2 Mitarbeiter | Friseurmeisterin, Linergistin Tel. 02602/ 674 80 44 | www.vanessa-schwarzer.de Fernweh muss nicht weh- tun. Wer seine Ausbildung zeitweise im Ausland fort- setzen möchte, kann sich an die Mobilitätsberater der Handwerkskammer (HwK) Koblenz wenden. Innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Abschlussprüfung erhalten auch Gesellen finanzielle Fördermittel aus dem Programm „Eras- mus+“. Die individuelle Reise-Checkliste wird ge- meinsam Punkt für Punkt erarbeitet. Auslandsaufenthalte kön- nen individuell oder in der Gruppe durchgeführt werden. Ob einige Wochen oder ein ganzes Jahr, es gibt für jedes Handwerk zahlreiche Möglichkeiten, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.. Infos bei der HwK Koblenz: E-Mail mobira@hwk-koblenz.de Ab ins Ausland! HwK berät kostenlos Info-Tel. 0261/ 398-331

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