Handwerk Special Nr. 218 vom 07.04.2018

Lebenswerk mit Zukunft Die Werkstatt von Sebas- tian Hoppen, geprüfter Restaurator im Schmiede- und Schlosserhandwerk in Dattenberg, ist gefüllt mit wertvollen Objekten, die restauriert werden müssen. Seit Dezember 2017 hat auch Metallbau- ermeister Stefan Hoppen hier seinen Arbeitsplatz. „Mein Vater hat die Liebe zum Entwerfen und Ge- stalten meinem Bruder Thomas, ebenfalls Me- tallbauermeister und mir weitergegeben. Handwerksmeister Hoppen aus Dattenberg gestaltet Metall Generationswechsel in Kunstschmiede / Mobira-Plakette verliehen Nr. 218 7. April 2018 www.handwerk-special.de 15 Schon als Kinder haben wir ihm inderWerkstatt über dieSchulter geschaut“, soder23-Jährige.Sein Vater Sebastian Hoppen, der auch von der HwK Koblenz be- stellter undöffentlichvereidigter Sachverständiger ist, freut sich, dass seine Söhne einmal sein Lebenswerk fortsetzen werden. „Man muss schon Liebe zum Handwerk haben und eine ge- wisse Leidenschaft mitbringen“ betont er und fügt hinzu: „Wir orientieren uns an alter hand- werklicher Technik, die auch Kunstschmiede Hoppen, Dattenberg Gegr. 1946 | 11 Mitarbeiter | Restaurierung, Metallarbeiten Tel. 02644/ 9614-0 | www.hoppen.de neu geschaffenen Werkstücken zugutekommt“, sagt er. Gegen- wärtig arbeiten die Hoppens im Team mit zwölf Mitarbeitern. Mutter Monika ist zuständig für die Büroabwicklungen im Familienbetrieb. Zurzeit wird ein sechs Meter hohes Pferd, das sonst mit Reiter als Denkmal am Köln-Deutzer Rheinufer steht, restauriert. „Für den Transport auf einem Tieflader wurden dem Pferde vorab die Beine abgetrennt. Die Figur war bis oben hin voll mit Wasser. Es gibt viele Öffnungen wie zum Beispiel Einschüsse. Die Stahlkonstruk- tion im Inneren vom Pferd ist total kaputt und muss komplett erneuert werden“, sagt Hoppen. Eine vorherige Kartierung und Nummerierung der Platten bei der Demontage gewährleistet, dass diese wieder an ihren ur- sprünglichenOrt gelangen.Nach derFertigstellungwirdderReiter wieder auf seinenPlatz gehoben. Einweiterer aktuellerAuftrag ist die Restaurierung von 137 Git- terwerkenamDomhotel inKöln. DieWerkstätten imDattenberger Handwerksbetrieb sind geräu- mig und hell. Den Schmiedefeu- ern sind fahrbare Lufthämmer zuzuordnen. Entwurfsaufrisse von Türen und Fenstergittern liegen auf tischhohen Holzplat- ten. Einige Stäbe sind passgenau vorbereitet. Dann weiter eine zu restaurierende Turmbekrönung. Fotos und Skizzen liegen zur Orientierung bereit. „Es gibt genug zu tun und wird nie langweilig“, betont Stefan Hoppen. Eigentlich hat er In- dustriemechaniker gelernt, sich dann aber entschieden, denMei- sterbrief imHandwerkabzulegen undhier seineberuflicheZukunft zu finden. Die Qualifizierung zum Betriebswirt im Handwerk bei der HwKKoblenz möchte er demnächst in Angriff nehmen. Mit großer Kunstfertigkeit und Liebe zu außergewöhn- licher Qualität im Handwerk gehen die Hop- pens bei der Re- staurierung vor. Vater Sebastian Hoppen mit seinen beiden Metallbaumei- ster-Söhnen Stefan (rechts) und Thomas (links) in der Werkstatt des Familienbetriebs. Restauration eines sechs Meter hohes Denkmals des Kölner Rheinufers. Metallbaumeister Stefan Hoppen bei der Restaurie- rung an einem von insgesamt 137 Gitterwerken des Kölner Domhotels. Berufsbildung ohne Grenzen: Silberne Mobira-Plakette für Durwen Maschinenbau in Plaidt Die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer (HwK) Koblenz hat den Maschinenbaubetrieb Durwen in Plaidt für das besondere En- gagement im Rahmen des Projekts „Berufs- bildung ohne Grenzen geehrt“. Das mittelständische Unter- nehmen gehört mit zu denVor- reitern, die Lehrlingen bereits während der Ausbildung einen Auslandsaufenthalt ermöglichen und jungen Leuten mit fremden Pass die Möglichkeit geben, im deutschen Handwerksbetrieb zu schnuppern. Dafür gab es jetzt von der Mobilitätsberatung (mobira) der HwK Koblenz die Silberne Mobira-Plakette und eine Urkunde. Seit Beginn des Projekts 2009 bekamen 19 Durwen-Lehrlinge dieChanceamvonderHwK-mo- bira organisiertenAustausch in Österreich, Spanien und Finn- land teilzunehmen. 10 junge Leute aus Österreich, Spanien, Frankreich, Dänemark und Finnland kamen nach Plaidt. Zudem nahmen zwei Mitar- beiter des Handwerksbetriebs an einer Ausbilderreise nach Spanien teil. Für dieVerleihungder Plakette nahm die HwK-mobira aus- schließlich auf das Jahr 2017 Bezug, wo bei Durwen eine Entsendung nach Finnland und eine Aufnahme aus Frankreich registriert sind. Ab fünf wird die goldene Plakette verliehen. Die Geehrten erhalten auch ein Online Siegel, das sie beispiels- weise auf der Homepage nutzen können. „Wenn ein Handwerks- betrieb Lehrlingen einräumt, im Ausland über den Gartenzaun zu schauen und andere Kulturen kennenzulernen, spricht sich das schnell positivherum“, freut sich GeschäftsführerKlausDurwen. Er selbst war 1978 als16-Jäh- rigermit derHwKKoblenzzum Austausch in Norwich. „Ein Auslandsaufenthalt prägt einen jungen Menschen. Er kommt mit vielen Erfahrungen und neuen Impulsen zurück. Auch der Betrieb profitiert.“ Auskünfte über Austauschpro- gramme gibt die HwK-Mobi- litätsberatung, Tel. 0261/ 398- 331 ,mobira@hwk-koblenz.de. Foto: privat

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