Handwerk Special Nr. 214 vom 02.11.2017
Vorträge stellen Phänome der Natur in den Mittelpunkt 9 Nr. 214 2. November 2017 www.handwerk-special.de Dr. Christoph Kiener: spannender Vortrag zu „Natur als Vorbild“ Die Natur liefert für komplexe Probleme oft einfache, auf minima- listischem Einsatz be- ruhende Lösungen, die auch in der Wissenschaft und Wirtschaft genutzt werden können. Von anfänglicher Faszination des „3D-Druckens“ entwickelt sich Additive Manufacturing (AM) zur professionellen Fer- tigungstechnologie fürMetalle, Kunststoffe und Keramiken und beweist immer öfter auch jenseits des Prototypenbaus, Demonstratoren und Funkti- onsmodellen seine Fähigkeit als Fertigungstechnologie für Anwendungen in der Hochtech- nologie. DurchAMkanndieFormenspra- che aus der Natur viel leichter in technische Bauteile überführt werden: Jetzt können Wissen- schaftler und Ingenieure durch Bionik lernen,wiephysikalische Probleme in der Natur mit mi- nimalem Einsatz von – oft sehr einfachem – Baumaterial gelöst werden, unddieseErkenntnisse in ihreeigenenFragestellungen übertragen. CAD-Software und Simulationstechniken unterstützendabei undmachen eineoptimierteBauteilplanung auch von sehr komplexen Objekten für additive Manu- facturing möglich. Referent Dr. Christoph Kie- ner ist Experte der Siemens AG, Corporate Technology, München/Berlin. SeinVortrag findet um 18.30 Uhr im Raum 2.01 des METZ statt. Was sind Vulkane und lassen sich Ausbrüche vorhersagen? Der renommierte Vulkan- experte Prof. Dr. Hans-Ul- rich Schmincke aus Kiel geht in zwei Vorträgen auf die geologischen Beson- derheiten unserer Vulkan- region ein. Der Laacher See Vulkan mit knapp 13.000 Jahren und das noch jüngere Ulmener Maar sinddie jüngstenEifelvulkane. Beide entstanden nach der letzten Eiszeit und sind daher definitionsgemäß als aktive Vulkane zu bezeichnen. Der Laacher See-Ausbruch war die größte hochexplosive Eruption in ganz Mitteleuropa in den ver- gangenen200.000Jahren, größer als die berühmte Eruption des Vesuvs 79 n. Chr., der Pompeji zum Opfer fiel. Die Asche ging in weiten Teilen Europas nieder und reichtebisSüdschwedenwie auch Norditalien. Die Eruption führte nicht nur durch die vul- kanischen Phänomene selbst zu Verwüstungen. Ein massiver Kollateralschaden entstand durch die Nähe des Rheins, der aufgestaut wurde. Etwa zurHalbzeit derHaupteruption rasten Glutlawinen durch das Brohltal bis ins Rheintal und bauten dort, rund 30 km rhein- abwärts von Koblenz entfernt, einen 50 m hohen Staudamm auf, der stromaufwärts fast bis Mannheim reichte. Ein spannendes Thema zur Erd- geschichte mit regionalen Bezügen: 17.30 Uhr in Raum 1.16 Bauzentrum und 19 Uhr in Raum 2.04 METZ. Die Physikanten Wenn sich Wissenschaft, Klamauk, Action, Expe- rimente und gute Unter- haltung auf einer Bühne treffen, ist garantiert „Physikanten“-Zeit! Deutschlands größte Wissen- schafts-Comedy-Gruppe taucht in diesem Jahr auf der „Nacht der Technik“ ab: in die Tiefen der Meere und Ozeane. Die brandneue Show verzaubert die großen und kleinen Fans mit Erkenntnissen und Eigenarten von Phänomenen, wie sie nur dieTiefsee bereit hält undnimmt das Publikum mit in Bereiche, die normalerweise Menschen vorbehalten bleiben. Die einzigartige Mischung aus spektakulären Experimenten, Humor und Aha-Erlebnissen sind Markenzeichen der Co- medy-Wissenschaftler, die mit schriller Kleidung und nie ganz vorhersehbaren Experimenten seit Jahren auf der „Nacht der Technik“ fürvolleHallensorgen. Auftritte sind um 15.30, 17.45, 20 und 22.30 Uhr im Raum 7.1, Bauzentrum. Vier Shows verbinden Wissenschafts-Klamauk und Action pur Die „Physikanten“ widmen sich in diesem Jahr wis- senschaftlich (gewohnt unkonventionell) den Phäno- men der Tiefsee und sprechen ihr Publikum direkt an. Foto: © Die Physikanten Foto: Klaus Herzmann
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