Handwerk Special Nr. 108 vom 17. Dezember 2005 - page 6

17. Dezember 2005
Nr. 108
Winterausstellung der HwK: bis 28.12. kommen, sehen, kaufen!
Schenken Sie Handwerk!
Aussteller und ihre Objekte in der Winterausstellung
Noch bis zum 28.Dezember
sind ihre Türen offen - die
Winterausstellung in der
Koblenzer Galerie Handwerk,
Rizzastraße 24-26. 200
Kunsthandwerker aus ganz
Deutschland zeigen hier über
3000 Unikate und Kleinserien
aus Keramik, Holz, Glas,
Metall, Seide, Leder, Gold und
zahlreichen anderen Materiali-
en. Handwerk Special hat sich
mit einigen Ausstellern aus der
Region unterhalten.
„Seit es die Weihnachts- bzw.
Winterausstellung in der Gale-
rie Handwerk gibt, bin ich da-
bei“, so Brigitte Eisenmenger-
Finke, Glasmalermeisterin und
Glasveredlungstechnikerin aus
Höhr-Grenzhausen. Die 50-Jäh-
rige ist seit 25 Jahren selbst-
ständig. Bei den Käufern beliebt
und seit Jahren in der Winter-
ausstellungbewährt, ist ihr Fens-
terschmuckmitMotivenwieEn-
gel, Kerzen, Sterne und Niko-
läuse. Hauptthema ihrer Arbeit
ist jedoch die Kunst am Bau.
Zahlreiche Bleiverglasungen
vonKirchenfenstern, so imevan-
gelischen Gemeindezentrum
Horhausen und in der katholi-
schen Kirche Ransbach-Baum-
bach, tragen ihre Handschrift.
Infos: Tel.: 02624/4448.
Teller und Waschbecken
ZumdrittenMal istHildeSchaal,
Keramikerin aus Schlierschied
im Hunsrück, in der Winteraus-
stellung dabei. „Mich reizt das
Material, dieVerformbarkeitdes
Tons, die Faszination im Zu-
sammenspiel von Erde, Wasser
und Feuer“, erklärt die 41-Jähri-
ge ihre Liebe zum Beruf. Sie
zeigt Gebrauchskeramik, die sie
bei 1260°C imGasbrand brennt.
Natürliche Oberflächengestal-
tung durch Feldspatglasuren
zeichnen ihre Arbeiten, die so-
wohl hitze- als auchkältebestän-
dig, backofentauglich
und spülmaschinenfest
sind, aus. Zu ihrenVer-
kaufsschlagern gehört
auch ein Handwasch-
becken. „Beim Experi-
mentieren entwickeln
sich Stil und Form. Da-
her ist meine Keramik
weiterhin in Bewe-
gung“, betont sie.
Infos: Tel.: 06765/648
Raketenstart in der Galerie
„Ich möchte in meinen Impres-
sionen dieKlangfarben des Lan-
des einfangen und die Neugier
und Lust der Betrachter auf das
Leben in anderen Ländern we-
cken“, so Markus Gloger, Foto-
graf aus Waldesch. Der 29-Jäh-
rige ist seit Februar selbstständig
und möchte mit seinen Fotos in
derWinterausstellung seinKön-
nen dokumentieren und auf sich
aufmerksam machen. Gezeigt
werden spektakuläre Fotos vom
Start der Rakete Sojus TMA-7
in Baikonur in Kasachstan, bei
der er live dabei
war. Der Einfall
desLichts,Details,
die sein fotografi-
sches Auge auf-
nimmtundfesthält,
machen seine Fo-
tos so einmalig.
„Meine Arbeit ist
mein Leben. Wie,
wann und wo ich
arbeite,istmiregal.
Ich fotografiere,
was mir vor die
Linse kommt und
spannend ist“, sagt
er.Nicht jederAuf-
trag ist dabei so in-
teressant wie sein Fotobericht
über Delphine, den er als Be-
Brigitte
Eisenmenger-
Finke, Glas-
malermeisterin
und Glas-
veredlungs-
technikerin
aus Höhr-
Grenzhausen.
Hilde Schaal,
Keramikerin aus
Schlierschied.
gleiter einer Forschungsexpedi-
tion auf den Azoren erstellt hat.
Für Reisemagazine fotografier-
te er in Nepal, Tibet und Bah-
rain. Natur undMenschen faszi-
nieren ihn gleichermaßen. Mar-
kus Gloger hat sein Fotostudio
mit Labor in Waldesch bei Ko-
blenz.
Infos: Tel.: 02628/984735
Anleihen aus der Natur
„Meine Ideen finde ich in der
Natur. Knospen, Blätter, kleine
Tiere regen die Fantasie an“, er-
klärt Goldschmiedemeisterin
Dorothea Wald aus Horn/Huns-
rück ihre Arbeiten. Die 37-Jäh-
rige hat ihren ausgefallenen
Schmuck zum ersten Mal in die
Winterausstellung gebracht.
Nach Jahren beruflicher Tätig-
keit in Berlin ist sie Anfang des
Jahres wieder in den Hunsrück
zurückgekehrt. „Hier habe ich
meine Wurzeln.“ Klare Formen
bestimmen ihre Ringe undHals-
ketten. Ausgefallene Materiali-
enreizensie.SieverarbeitetLava
mit Zuchtperlen und Granat,
Bergkristall und Aquamarin, in
Gold und Silber, aber auch in
Markus Gloger, Fotograf
aus Waldesch.
Holz gefasst. Besonders raffi-
niert sind Schmuckstücke, die
sich beidseitig tragen lassen und
dabei eine völlig andere Optik
vermitteln. Neben neuen Ent-
würfen arbeitet sie auch alten
Schmuck um. IhreWerkstatt hat
sie im Pfarrhaus. Zum Verkauf
nutzt sie Märkte und Verkaufs-
ausstellungen. „Ich hoffe, dass
‚Geiz ist geil’ keine Zukunft hat
und sich in unserer Branche der
Umsatz verbessert“, betont sie.
Infos: Tel.: 06766/961676
Holz in Form gebracht
„Holz spricht die Sinne an“, so
Christian Bruns, Holzbildhauer
und Drechsler aus Koblenz. Sei-
ne Schalen aus sorgfältig ausge-
wählten heimischen Hölzern
sind fürs „Auge allein viel zu
schade“. Sie fühlen sich unter-
schiedlich an, verströmen den
Duft von Holz. „Ich nutze das
Holz mit all seinen Eigenarten
und weiß, dass die Gestaltung
beim ersten Schnitt mit der Mo-
torsäge beginnt“, sagt der 44-
Jährige, der seit 1983 selbst-
ständig ist. Der Baum, sein na-
türlicher Wuchs ist in seinen
Objekten, die er aus einemStück
bearbeitet, stets erkennbar. Er
erzählt von einer Robinie in Bad
Breisig, die er 20 Jahre im Auge
hatte, weil sie so „unvergleich-
bar schön war.“ Als sie plötzlich
nicht mehr da stand, ging er auf
Spurensuche. Wer hat sie ge-
fällt, wo ist das Holz? Er wurde
fündig und bearbeitete das Holz.
Goldschmiedemeisterin Doro-
thea Wald aus Horn/Hunsrück.
„Ich wähle die Schale, weil sie
etwas Ursprüngliches, etwas
Mütterliches hat“, erklärt Chri-
stian Bruns. In der Symbiose
von Kunst und Handwerk der
ausgewähltenArbeitenhat er ein
„gutes Forum“ zusammenge-
stellt, „das hoffentlich die Besu-
cher derWinterausstellungüber-
zeugt.“ Mit dabei sind auch net-
te Geschenkideen zum kleinen
Preis, so Weinkorken und
Schlüsselanhänger aus Holz.
Infos: Tel.: 0261/15325.
Wenn es quakt ...
„Ich will neue Trends aufspüren
und bin deshalb immer auf der
Suche“, sagt Ute Bruns, Kera-
mikermeisterinausLehmen.Die
38-Jährige ist seit 1998 selbst-
ständig. Sie hat sich auf Garten-
keramik spezialisiert, stellt aber
auchGebrauchskeramikinunge-
wöhnlichen Farbschattierungen
her. Bei ihrer zweiten Teilnah-
me an der Winterausstellung
zeigt sie unter anderem Wasser
speiende Frösche. Kein Besu-
cher geht an ihnen vorbei, ohne
Stehen zubleiben, sodrollig sind
sie. „Ich bin Handwerkerin und
ich möchte den Leuten mit mei-
nen Stücken Freude bereiten.
Das ist meinAnliegen“, sagt sie.
Ute Bruns besucht an die acht
Kunsthandwerker- und Töpfer-
märkte im Jahr. Die Galerie
Handwerk ist für sie
eine „gute Adresse,
zum Ausstellen,
Schauen und Kau-
fen.“
Infos: Tel.: 02607/
8380, Internet:
Ute Bruns, Keramiker-
meisterin aus Lehmen.
Christian
Bruns, Holz-
bildhauer und
Drechsler aus
Koblenz.
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