Handwerk Special 107 vom 15.10.2005


Informationen aus erster Hand

Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer bei der Handwerkskammer Koblenz

Dr. Richard Auernheimer zu Gast beim Handwerk, wo der Politiker in der Schweißwerkstatt selbst zum Werkzeug griff.

Wie stellt sich die aktuelle Lehrstellensituation dar? Welche regionalen Gegebenheiten wirken? Wo drückt der Schuh in den Ausbildungsbetrieben? Informationen aus erster Hand holte sich Dr. Richard Auernheimer, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit Rheinland-Pfalz, im Gespräch mit den HwK-Ausbildungsberatern bei einem Besuch im HwK-Metall- und Technologiezentrum.

Zunächst suchte der Staatssekretär das Gespräch mit Lehrlingen in der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. Fazit: Die Ausbildung der Jugendlichen erfolgt auf einem hohen Niveau, die jungen Leute sind zufrieden mit Beruf und Ausbildungsbetrieb. „Fachlichen Tiefgang“, so Dr. Richard Auernheimer, „vermittelte der Austausch mit den Ausbildungsberatern. Hier habe ich ein sehr komplexes Bild von der Lehrstellensituation 2005 und aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit der Experten erhalten.“

Aktueller Tenor: Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt ist angespannt und schwieriger als im Vorjahr, hat sich aber in den letzten Tagen etwas entspannt. „Mit Unterstützung durch Politik, Kommunen, Kirchen und Ehrenamt können wir die Herausforderungen für den beruflichen Nachwuchs meistern“, ist Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. mult. Karl-Jürgen Wilbert überzeugt. Lehrstellen-Aktionstage wie die „Chancengarantie“ am 20. Oktober und der Einsatz vieler im persönlichen Kontakt zu den Handwerksbetrieben unterstreichen dies. „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass der Lehrstellenmarkt nicht pauschal bearbeitet werden kann. Hier greift das auf die individuelle Situation abgestimmte Engagement der Kammer effektiv“, so der Staatssekretär. An einer Reihe von Einzelfällen wurde die Arbeit transparent - sowohl aus Sicht der Unternehmen wie der Jugendlichen. „Das Thema bekommt ein Gesicht. Es ist beeindruckend, wie breit aufgestellt die Arbeit der Ausbildungsberatung ist. Der Erfolg verwundert nicht.“

Im Weiteren ging es um konkrete Engpässe, die durch die HwK-Experten ausgemacht wurden und bei deren Korrektur die Politik ihren Beitrag leisten kann, so bei der Ausschreibung von Förderprogrammen durch die Agentur für Arbeit.


Bester Nachwuchs-Kfz’ler Jörg Oberreiter siegt im Leistungswettbewerb

Top-Leistung beim Leistungswettbewerb: Jörg Oberreiter beim Vermessen einer Achse.

Engagiert gingen alle acht jungen Kfz-Gesellen an die fünf Aufgaben in ihrem Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend (PLW) heran. Als eindeutiger Sieger setzte sich schließlich Jörg Oberreiter aus Treis-Karden im Landkreis Cochem-Zell durch.

Zu den Aufgaben gehörten u.a. die Fehlerdiagnose am Motortester, das Vermessen einer Achse und das Hartlöten und Schweißen. Sein handwerkliches Können eignete sich Jörg Oberreiter im Autohaus Meurer in Cochem an. Nach seiner Gesellenprüfung beschäftigte ihn der Betrieb ein halbes Jahr weiter; derzeit sucht er eine neue Anstellung. Langfristig sind die Meister- oder Technikerausbildung das Ziel des Spitzen-Kfz´lers.

Mitte Oktober stellt er sich dem Landesentscheid in Mainz, bei dem er seine Fahrkarte zum Bundeswettbewerb im November lösen kann.