Nischen finden, Zukunft sichern

Koblenzer Handwerksunternehmen Künster geht mit Strom auf Reisen

Führen als Geschäftsführer gemeinsam das Unternehmen „Elektro-Künster“: Handwerksmeister Marco und Volker Kraus (rechts).

Sei es beim Peter-Maffay-Open-Air-Konzert vor dem Koblenzer Schloss, Nature One in Kastellaun, Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems oder anderen diversen Großveranstaltungen in und außerhalb der Region. Die Stromkästen mit ihrem leuchtend orangenen Logo auf rotem Grund fallen ins Auge und zeigen: Hier sorgt das Koblenzer Handwerksunternehmen Elektro-Künster für die optimale Stromversorgung.

In diesem Jahr feierte der 1955 vom inzwischen verstorbenen Werner Künster gegründete Elektrobetrieb 50-jähriges Firmenjubiläum. 32 meist langjährige Mitarbeiter, darunter derzeit 8 Lehrlinge, bilden das Team. „Engagement, Flexibilität, Mut, Neues zu wagen und Nischen zu finden“, nennt Volker Kraus, seit 1981 Geschäftsführer, als wichtige Faktoren, um sich erfolgreich am Markt zu behaupten. „Dadurch ist es möglich gewesen, auch in Zeiten schwächelnder Konjunktur schwarze Zahlen zu schreiben“, so Elektroinstallateurmeister Marco Kraus, der 1991 ins Unternehmen eintrat und heute wie sein Vater als Geschäftsführer tätig ist.

Immer unter Strom ...

Das Betätigungsfeld der Firma Elektro-Künster ist sehr breit gefächert und reicht von der Elektrotechnik, Lichtplanung, innerer und äußerer Blitzschutz bis hin zu Hightech wie dem Europäischen Installationsbus, einem cleveren System, das die gesamte Haustechnik miteinander verknüpft, Satellitenanlagen und EDV-Installationen.

Ein Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf der mobilen Stromversorgung von Veranstaltungen. Bis der Strom aus der Steckdose kommt, müssen Leitungen verlegt und die richtigen Anschlüsse hergestellt werden. So wurden 150 Stromverteiler und mehrere Trafostationen mit einer Gesamtleistung von 4.000 KW beim diesjährigen Rheinland-Pfalz-Tag installiert. 14 Tage vor dem traditionellen Lukasmarkt Mayen im Oktober beginnen für die Mitarbeiter der Firma Künster bereits die Vorarbeiten. 5 Lkw-Ladungen werden auf die Reise geschickt. „Hier sind wir in der Tat auf eine echte Nische gestoßen, die allerdings Bereitschaft der Mitarbeiter rund um die Uhr voraussetzt“, so Kraus nicht ohne Stolz.

Leistungen aus einer Hand

Schreinermeister Stefan Kraus komplettiert seit zwei Jahren mit seiner im Betrieb integrierten Schreinerei die Angebotspalette des Familienunternehmens. „Die Kunden profitieren bei Aufträgen und Ausführungsarbeiten von Synergieeffekten, die sich zwischen unseren Kernbereichen ergeben“, betont Kraus. Er zählt sowohl private als auch gewerbliche Kunden zu den Auftraggebern, die den Service der verschiedenen Leistungen, aber alles aus einer Hand, gern in Anspruch nehmen. Ausgefallene Aufträge wie kürzlich der Bau eines Treppenhandlaufes in Eiche mit integrierter Beleuchtung sind immer wieder eine reizvolle Herausforderung für die Meisterbrüder Kraus.

Steckbrief: Elektro-Künster, Koblenz
alle Elektroarbeiten, mobile Stromversorgung, Tischlerarbeiten gegründet 1955 32 Mitarbeiter, 8 Lehrlinge Tel.: 0261/33106

Ausbildung Jugendlicher hat Tradition bei Elektro-Künster
Top-Thema Ausbildung: Auch im Herbst 2005 starten viele Jugendliche mit einer Ausbildung ihre berufliche Karriere im Handwerk. Zu den Betrieben, die traditionell ausbilden, zählt Elektro-Künster. 100 Lehrlinge gab es seit der Firmengründung 1955, über viele Jahre ausgebildet durch den inzwischen verstorbenen Werner Künster. Einen guten Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife nennt Marco Kraus, der das Unternehmen heute zusammen mit seinem Vater führt, als schulische Voraussetzungen für den Start in die Lehre. „Die theoretischen Anforderungen sind in unserem Beruf sehr hoch. Die Leistungsschwächeren bleiben in der Berufsschule zurück und verlieren die Lust“, nennt er seine Erfahrungen.

Darüber hinaus entscheiden ein Eignungstest und das persönliche Gespräch über die Einstellung. Wichtig ist auch, „dass neben dem geschlossenen Auftreten aller für die Firma nach außen auch die innerbetriebliche Chemie stimmt. Die Lehrlinge sind selbstverständlich auch bei Großeinsätzen dabei. Sie werden von Anfang an in alle Arbeiten und Aufträge mit eingebunden und lernen so, Verantwortung zu übernehmen“, erklären die beiden Geschäftsführer Marco und Volker Kraus.