Keramik dieser Welt 4

Gefäß und Skulptur sind in der keramischen Arbeit Renée Reichenbachs kein Widerspruch. Die ausdrucksstarken Gefäße werden wie selbstverständlich zur Plastik und umgekehrt. Ihre Objekte baut sie aus Platten, die montiert und mit modellierten Teilen kombiniert werden.

Die plastischen Arbeiten von Jochen Brandt leben von ihrer elementaren Kraft und Spannung. Raumgreifende Installationen schaffen in ihrer Komplexität neue Sehweisen.

Aus den Werken von Gil-bert Portanier spricht die „mittelmeerische Lust“ an der Darstellung. Seine schier unerschöpfliche Fantasie und malerische Erzählfreude verbindet sich mit subtiler Technik.

Die vierte internationale Ausstellung „Keramik dieser Welt“ ist in der Galerie Handwerk Koblenz, Rizzastraße 24-26, gestartet. Präsentiert werden anspruchsvolle und ausgefallene Keramiken von 16 international bedeutenden Künstlern und Kunsthandwerkern.

Die Teilnehmer zur Ausstellung haben Heiner Balzar und Professor Jochen Brandt aus Höhr-Grenzhausen sowie die HwK Koblenz ausgewählt und eingeladen. „Wer sich dreißig Jahre lang mit dem Thema Keramik beschäftigt, für den liegt ein solches Projekt nahe“, so HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert im Vorfeld der Ausstellungsreihe. „Das Material eröffnet immer wieder neue Möglichkeiten der Interpretation. Form und Farbe sprechen eine eigene Sprache. Erstaunlich ist, wie spannend Ton thematisiert wird“, so Dr. Beate Reifenscheid, Leiterin des Koblenzer Ludwig-Museums im Deutschherrenhaus, zur Eröffnung der Ausstellung.

Ganz zart, wie mit einem Stift gemalt, mutet das Wandbild aus Porzellan von Katja Maechtel aus München an. „Es geht mir um das Zusammenspiel der Elemente zu einem Ganzen“, sagt sie und erzählt, dass ihre Arbeit aus 68 Einzelteilen besteht, die sich beliebig verbinden lassen. Der weiche Fluss der Linien muss dabei aber gewahrt werden. „Ich habe mich von den Zuckerverzierungen der Konditoren inspirieren lassen“, bekennt sie.

Die frei aufgebauten plastischen Arbeiten von Jochen Brandt aus Höhr-Grenzhausen erinnern an Findlinge, Wunderwerke der Natur. Renée Reichenbachs keramische Gefäße, die sie aus Platten baut, die montiert und mit modellierten Teilen kombiniert werden, erzählen „tierische Geschichten“, sind als Trinkgefäß viel zu schade, regen die Fantasie an. Klaus Lehmann aus Darmstadt arbeitet vorwiegend im Bereich der keramischen Bildhauerei. In memoriam an Robert Sturm, der 1994 verstorben ist und zu den renommiertesten Keramikern Deutschlands gehörte, sind auch Highlights aus seinem Schaffen zu sehen. Der Künstler wahrte und nutzte die Form des Ursprünglichen und Einfachen und zugleich die sinnliche Anziehungskraft des Materials Ton.

„Keramik dieser Welt 4“ mit Objekten von Heiner Balzar (D), Jochen Brandt (D), Nino Caruso (I), Monika Debus (D), Jean-Nicolas Gérad (F), Kirsten Jäschke (D), Thomas Jan König (D), Klaus Lehmann (D), Johan van Loon (NL), Katja Maechtel (D), Johannes Peters (D), Sinh Pham (VN), Gilbert Portanier (F), Renée Reichenbach (D), Kyra Spieker (D), Zhou Wu (CN) und Robert Sturm (D) ist bis 29. September zu sehen.

Öffnungszeiten:
montags bis freitags 11-18 Uhr, samstags und sonntags 11-17 Uhr.

Infos zu den Ausstellungen in der Galerie Handwerk:
Tel.: 0261/ 398-277
Fax: 0261/ 398-993
E-Mail: galerie@hwk-koblenz.de
Internet: www.galerie-handwerk-koblenz.de