Handwerk Special 101 vom 23.10.2004


Dachdecker mit dem „Wasser-Stethoskop“ auf Spurensuche

Dachdecker halten mit ihrer Arbeit nicht nur den Regenschirm des Hauses

Dachdeckermeister
Dachdeckermeister und Kreishandwerksmeister Peter Mumbauer.
Mit speziellem Messgerät „horcht“ Dachdeckermeister Herbert Gärtner nach Feuchtigkeit in der Wand.
Mit speziellem Messgerät „horcht“ Dachdeckermeister Herbert Gärtner nach Feuchtigkeit in der Wand.
Kein nordisch Walking auf dem Garagendach: Gerade bei Flachdächern kann es schnell zum Wasserstau kommen, den der Fachmann messen kann.Kein nordisch Walking auf dem Garagendach: Gerade bei Flachdächern kann es schnell zum Wasserstau kommen, den der Fachmann messen kann.

„Grundsätzlich gilt Wasser als die wichtigste Quelle des menschlichen Lebens. In Gebäuden jedoch kann ein unkontrolliertes Eindringen oder Anfallen von Wasser die Lebensqualität entscheidend verschlechtern. Nicht nur die Bausubstanz wird nachhaltig geschädigt, auch die menschliche Gesundheit leidet“, so Dachdeckermeister Herbert Gärtner in seiner Funktion als Sachverständiger oder besser: „www.dachverstaendiger.de“.

Gemeinsam mit Peter Mumbauer, auch Dachdeckermeister und Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rhein-Hunsrück, informiert er darüber, „dass gerade jetzt, in der kalten und nassen Witterung die Gefahr für feuchte Wände besonders groß ist. Bauschäden und Schimmel können die Folge sein. Ein Haus-Check, den das Dachdeckerhandwerk in Form eines Wartungsvertrags anbietet, kann verhindern, dass aus kleineren Schäden größere Folgeschäden entstehen“.

Analyse für alle Dacharten

Dies gilt auch für Flachdächer, Gründächer oder Dächer mit Abdichtungsbahnen mit integrierter Fotovoltaik für erneuerbare Energien. Doch liegt nicht nur die Sorge für das Dach in der Hand des Dachdeckers, dekorative wie auch wärmedämmende Wandbekleidung und Bauwerksabdichtung gehören ebenso dazu. Die Experten machen dabei deutlich, „dass Bauwerksabdichtungen an allen Gebäudeteilen, die mit Feuchtigkeit in Berührung kommen, notwendig sind“.

Mumbauer wie auch Gärtner sind ehrenamtlich vielfältig engagiert, ob im Fachverband, als Sachverständige, in der Dachdeckerfachschule Mayen oder auch im Bundesfachverband, „der die technischen Regeln erarbeitet, die für Dachdecker rechtsverbindlich sind“. Der Dachdecker kümmert sich auch um eine zuverlässige Abdichtung des Fundaments gegen Grundwasser und die Durchfeuchtung der Erde bei Regen, um das Bauwerk vor Wasser und Frostschäden zu schützen. An einer der spektakulärsten Baustellen diesbezüglich hat das Westerwälder Unternehmen „Koch Bedachungen“ gearbeitet: Dachdecker haben für die Abdichtungsarbeiten unter dem Spielfeld des neuen Müngersdorfer Stadions gesorgt.

„Frühjahr und Herbst sind die richtigen Jahreszeiten, um sich gegen Feuchtigkeit, die von unten ins Haus eindringt, zu wappnen“, so Gärtner. „Der Dachde-cker dichtet das Fundament fachgerecht ab, damit die Feuchtigkeit auch keine höher gelegenen Räume erreicht. Tiefer liegende Räume, die korrekt abgedichtet sind, können besser genutzt werden. Bäder und Duschen müssen gleichfalls fachgerecht abgedichtet werden, um andere Wohnräume vor Feuchtigkeit zu schützen.“