Handwerk Special 101 vom 23.10.2004


Kreative Steinschläge sind unvergänglich

Über 50 Jahre Steinmetzbetrieb der Familie Grahs in Bad Salzig

Individuelle Handarbeit ist bei der Arbeit von Steinmetzmeister Grahs genauso wichtig wie der Einsatz von Hightech, so im CNC-Bereich.
Individuelle Handarbeit ist bei der Arbeit von Steinmetzmeister Grahs genauso wichtig wie der Einsatz von Hightech, so im CNC-Bereich.
Individuelle Handarbeit ist bei der Arbeit von Steinmetzmeister Grahs genauso wichtig wie der Einsatz von Hightech, so im CNC-Bereich.
Jeder Stein ist anders: Willibald Grahs (rechts) und sein Nachfolger Jürgen Daheim haben immer das richtige Material auf Lager.
Jeder Stein ist anders: Willibald Grahs (rechts) und sein Nachfolger Jürgen Daheim haben immer das richtige Material auf Lager.

„Steine sind ein Symbol für die Ewigkeit. Sie sind unvergänglich. Mich fasziniert es, diesem harten, widerstrebenden Material eine Form aufzuzwingen. Die Entscheidung über die Form ist immer endgültig, deshalb müssen alle Bearbeitungsschritte vom Rohling bis zum fertigen Produkt sorgfältig geplant werden“, beschreibt Steinmetz- und Steinbildhauermeister Willibald Grahs aus Bad Salzig bei Boppard die Faszination seines Berufes.

Seit 1963 bestimmt Naturstein die Arbeit von Grahs, der den 1952 gegründeten Betrieb in zweiter Generation weiterführt. Handwerkliche Spitzenleistung und spritzige Ideen - mit diesem Rezept hat Willibald Grahs seit Jahren Erfolg bei seinen Kunden. Wer glaubt, Natursteine dienen ihm ausschließlich zur Herstellung von Grabmälern, der irrt. Neben den Grabsteinen hat sich der Handwerksmeister durch das Anfertigen von Möbeln und Treppen aus Granit und Marmor sowie im exklusiven Innenausbau einen Namen gemacht. Zeitlose Eleganz und individuelles Flair gehen von seinen Kreationen aus, die private Kunden über die Landesgrenzen hinaus in Auftrag geben. Mit Restaurierungen alter Sandsteingebäude hat sich Grahs, der auch Obermeister der Steinmetz-Innung Mittelrhein ist, ebenfalls einen Namen gemacht. Sein Betrieb zählt zu den empfohlenen Handwerksbetrieben in der Denkmalpflege. Zu den Referenzobjekten zählen beispielsweise das Relief „Miteinander Kirche leben“ und die Kreuzblume aus rotem Sandstein in der Pfarrkirche St. Ägidius in Bad Salzig, die Bopparder Stadtsiegel in der Unterführung zur B 9, die Figur der Epona am Eingang zum Mühltal, die Büste von Theodor Hoffmann im Kurpark von Bad Salzig sowie zahlreiche Brunnen und Skulpturen vor öffentlichen Gebäuden.

Unter seinen Händen erhält der harte Stein weiche, fließende Formen. „Mich fasziniert beim Stein, das Verborgene zu entde-cken, ihn zum Leben zu erwecken. Stein wird nie langweilig“, so Grahs. Er betont, dass „der Stein aber auch eigene Gesetze hat“. Der Naturstein wird in so genannten Unmaßtafeln überwiegend aus Spanien, Italien und Indien und seit neuestem aus China bezogen und zunächst geschnitten, poliert oder handwerklich bearbeitet. In seiner Werkstatt gehört deshalb Hightech wie die vollautomatische Brü-ckensäge, CAD gesteuerte Maschinen, Seilsäge und der Kantenschleifautomat ebenso zur Ausrüstung wie der traditionelle Meißel, der Knüpfel und der Kröndel.

„Einen Handwerksbetrieb zu führen heißt, nicht nach acht Stunden Feierabend zu haben. Man muss immer offen sein für Neues, intensive Kundenpflege betreiben und flexibel bei der Auftragsverteilung reagieren“, weiß Willibald Grahs, der sich auch zum Betriebswirt qualifiziert hat. Als von der Handwerkskammer Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Steinmetz- und Steinbildbauerhandwerk ist sein Rat auch unter Fachkollegen gefragt.

Steckbrief: Steinmetzbetrieb Grahs, Bad Salzig
alle Arbeiten mit und aus Stein gegründet 1952 6 Mitarbeiter,
1 Lehrling Tel: 06742/6316 Internet:www.steinmetz-grahs.de


Mit Kommunikationstraining erfolgreich Richtung Zukunft

Das Angebot stimmt, die Leistungen sind überdurchschnittlich. Bleibt eine entscheidende Frage: Wie werde ich in der Öffentlichkeit richtig wahrgenommen?

Zielgerichtete Unternehmenskommunikation ist das nächste Thema der Veranstaltungsreihe „Gespräche am Römerwall“, zu der die HwK Koblenz am Freitag, 5.11., 16 Uhr, in ihr Berufsbildungszentrum Rheinbrohl, Hönninger Pfad, einlädt. In der Veranstaltung werden individuelle Lösungsansätze auf diese Fragen erarbeitet.

Erneut wird die Qualifizierungsberatung der Gemeinschaftsinitiative Equal vorgestellt. Die Gemeinschaftsinitiative Equal erprobt neue Wege zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten von Arbeitnehmern und Arbeitssuchenden auf dem Arbeitsmarkt. Sie erarbeitet und testet Strategien, um für Handwerksbetriebe auch auf längere Sicht qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und speziellen Zielgruppen neue Chancen im Handwerk zu eröffnen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie vom Land Rheinland-Pfalz gefördert.
Die „Gespräche am Römerwall sind eine Gemeinschaftsveranstaltung der HwK Koblenz und der Mittelstandsförderung im Landkreis Neuwied. Sie finden zum vierten Mal statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen ist jedoch eine Anmeldung erforderlich.

Infos und Anmeldung zu den Gesprächen am Römerwall,
Tel.: 02635/95 460, E-Mail: rbrohl@hwk-koblenz.de.