63 Jungschweißer aus 14 DVS-Landesverbänden stellten sich in der Schweißtechnischen Lehranstalt der HwK Koblenz dem Wettbewerb. Mit Professor Dr. Helmut Pütz als Schirmherrn in der Mitte versammelten sie sich zum Gruppenbild vor dem HwK-Metall- und Technologiezentrum |
„Der Bundeswettbewerb ‘Jugend schweißt’ ist ein Ausweis für die Stärke unseres Dualen Berufsbildungssystems und für die Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen. Beides rührt auch aus den enormen finanziellen Leistungen, die nicht der Staat, sondern die Betriebe in die Qualifikation investieren“, betonte Professor Dr. Helmut Pütz, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), als Schirmherr des 6. Wettbewerbes.
Und er ergänzte: „Es ist an der Zeit, einen Pisa-Ländervergleich zur beruflichen Bildung zu starten. Wir brauchen davor keine Angst zu haben, denn ich bin sicher, dass wir dabei an der Spitze liegen werden.“ In der aktuellen Diskussion um die Bildungspolitik in Deutschland vermisst Professor Dr. Pütz den Hinweis auf das enorme Engagement der Unternehmen, die jährlich 20 Milliarden Euro für die Ausbildung und noch einmal 25 Milliarden Euro für die betriebliche Weiterbildung investieren. „Wenn Minister Eichel diese Summen aufbringen müsste, hätte er ein Problem.“ Im Bundeswettbewerb sieht er eine Anerkennung der vielfältigen und lohnenden Investitionen in die berufliche Bildung. „Wir sprechen viel über die Angebote für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. Genauso notwendig ist das Engagement für die Leistungsstarken und Leistungswilligen.“
Als Gastgeber hob der Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz, Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert, das Qualifizierungssystem des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. (DVS) als Voraussetzung für die Qualität und Leistungsfähigkeit der Unternehmen hervor. „Das Verabreden von Normen und Standards in den Verbindungstechniken auf höchstem Niveau ist zu einem Exportartikel besonderer Güte geworden.“ Die Schweißtechnische Lehranstalt (SL), die im Koblenzer Metall- und Technologiezentrum einen beachtlichen Raum einnimmt und seit 1992 besteht, konnte 2001 eine Außenstelle in Hanoi/Vietnam eröffnen, die heute wirtschaftlich eigenverantwortlich arbeitet. - Am Rande des Bundeswettbewerbes unterzeichneten die HwK Koblenz, der DVS und die Verantwortlichen aus Hanoi Verträge, die zum Ausbau der bisherigen Kursstätte zur selbstständigen SL innerhalb des DVS führen wird.
„Bereits die Teilnahme am Bundeswettbewerb ist für jeden ein Gewinn“, führte der stv. rheinland-pfälzische Landes- und Koblenzer Bezirksverbandsvorsitzende des DVS, Helmut Eßer, in den eigentlichen Wettbewerb ein, in dessen Verlauf „die Besten der Besten“ aus den 14 Landesverbänden in zwei Leistungsklassen gekürt wurden. Dass nicht nur der Olympische Gedanke zählt, sondern auch die Wettbewerbsregeln diesem Anspruch genügen, erläuterte der Bundesvorsitzende der DVS-Arbeitsgruppe „Jugend schweißt“, Heinz M. Klein, den Teilnehmern.
DVS-Präsident Dr.-Ing. Adolf Gärtner bescheinigte bei der Siegerehrung der HwK Koblenz und ihren Mitarbeitern in der SL als den Ausrichtern eine „perfekte Vorbereitung und Durchführung des Bundeswettbewerbs“.
Während die Jury ihre Arbeiten auswertete, besuchten die Wettbewerbsteilnehmer in einer Exkursion das Werk des Schweißgeräteherstellers EWM Hightec Welding in Mündersbach. Dort durften sie in der Produktion einen Blick hinter die Kulissen werfen und in Vorführungen modernste Anwendungen kennen lernen, wie das Roboterschweißen. Das Westerwälder Unternehmen hatte für die Durchführung des Bundeswettbewerbes Schweißgeräte und Sachpreise zur Verfügung gestellt.
DVS-Präsident Dr.-Ing. Adolf Gärtner (l.) gratuliert den Erstplatzierten in den verschiedenen Schweißverfahren. Patrik Gelbe aus Walschleben (2.v.l.) errang als Sieger in der Leistungsklasse A - Wettbewerb in zwei frei wählbaren Schweißverfahren - auch den Gesamtsieg. In der Leistungsklasse B sicherten sich jeweils den 1. Platz (v.l.): Patrick Irmscher (Markersdorf, WIG-Schweißen), Ricardo Paul (Alterstedt, Lichtbogenhandschweißen), Christian Bley (Gotha, MAG-Schweißen) und André Friedrich (Gräfenhain, Gasschweißen).
Als bester Rheinland-Pfälzer platzierte sich Sebastian Dhein aus Dudenroth/SIM mit dem 6. Platz in der Leistungsklasse A und dem 10. Rang in der Gesamtwertung. Seine Ausbildung hatte er bei der Firma Bomag in Boppard absolviert.
... beurteilte die Jury unter Leitung des Bundesvorsitzenden der DVS-Arbeitsgruppe „Jugend schweißt“, Heinz M. Klein (2.v.l.), die Wettbewerbsarbeiten.
Am Rande des Bundeswettbewerbes unterzeichneten die Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert (r., HwK Koblenz) und Professor Dr. Detlef von Hofe (l., DVS Düsseldorf) gemeinsam mit der Direktorin des „Handwerk Center Hanoi“ (HwC), Hoang Thanh Van, und dem Generaldirektor von STAMEQ (Hauptabteilung des vietnamesischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Umwelt und langjähriger Projektpartner der HwK), Dr. Ngo Quy Viet, einen Vertrag, der zum Ausbau der bisherigen Schweißkursstätte in Hanoi zur Schweißtechnischen Lehranstalt nach DVS-Standard führen wird.