Handwerk im Sommer vom 03.07.2004


Immer das richtige Klima

Kälteanlagenbauer haben jetzt Hochkonjunktur

Einer von vier Kälteanlagenbauermeistern des Bornicher Unternehmens Melzer ist Christoph Litz, der die Steuerung einer modernen Klimaanlage prüft

Wer erinnert sich nicht an die Hitzerekorde im Sommer 2003? Assoziationen zu Freibad und Biergärten zum einen, aber auch zu drückender Hitze, Müdigkeit, Kopfschmerzen und ausverkauften Ventilatoren kommen auf. Fazit: Für diesen Sommer wird vorgesorgt! Ein „Wohlfühlklima“ in der Wohnung wird nicht mehr dem Zufall überlassen. Die Kälteanlagenbauer haben Hochsaison. Viele Aufträge für die Koblenzer Kälte- und Klimatechnik-Firma Hüttenbrauck resultieren aus dem Jahrhundertsommer im letzten Jahr. 18 Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun. Ein Lehrling kommt demnächst dazu.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen bei einer Außentemperatur von 25°C bereits 25 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit einbüßen. „Ein fachgerecht installiertes Kühlsystem ist an einem Tag eingebaut und eine lohnende Investition sowohl für private als auch gewerbliche Räume“, so Kälteanlagenbauermeister Dirk Hüttenbrauck, Geschäftsführer der Firma und Obermeister der Kälte- und Klimaanlagenbauer-Innung Rheinland-Pfalz.

Optimal klimatisierte Räume

„In klimatisierten Räumen sollte der Temperaturunterschied von 6 bis 7°C zur Außentemperatur nicht überschritten werden“, erklärt Hüttenbrauck. In Büroräumen liegt die optimale Temperatur bei 21°C. „Die Produktivität des Menschen ist dann am höchsten. Bei 30°C fällt die Leistungskurve stark ab“, weiß er. „Optimale Planungen und fachgerechte Montage bieten die Kälteanlagenbauer-Fachbetriebe. Die Adressen findet man auf den Internet-Seiten der Kreishandwerkerschaft unter www.handwerk-rww.de“.

Splitgeräte mit Außen- und Inneneinheit

Als komfortable und gleichzeitig wirtschaftliche Klimatisierung empfiehlt Hüttenbrauck „Splitgeräte mit einer separaten Innen- und Außeneinheit. Die Temperaturen lassen sich für jeden Raum individuell einstellen. Hinzu kommt, dass die Klimatechnik durch eine optimale Wärmepumpenschaltung das ganze Jahr genutzt werden kann, d.h. wahlweise kühlen oder heizen. Klimageräte können auch mit Wärmerückgewinnungs-Lüftungsgeräten kombiniert werden. Verbrauchte Luft wird abgesaugt und gleichzeitig dem Raum frische Außenluft zugeführt“, erklärt er.

24 Stunden Notdienst

Ohne die richtige Temperatur läuft vor allem im Lebensmittelbereich gar nichts. Alle Lebensmittel unterliegen strengen gesetzlichen Auflagen, Kälteanlagen von hohem technischem Standard und laufende Kontrollen des Produktionsklimas sind unerlässlich. „Wir bieten unseren Kunden einen kostenlosen Fernüberwachungsservice rund um die Uhr. Damit können wir mögliche Fehler lokalisieren und durch Softwareeingriffe auch korrigieren, ohne dass ein Servicetechniker vor Ort anwesend sein muss“, betont Hüttenbrauck. „Die Steuer- und Regeltechnik bei Großanlagen für die Kühlung ist heute so ausgefeilt, dass sie eventuelle Störungen selbstständig in Prioritäten enteilt. Nicht jede Meldung ist gleich dramatisch“, fügt er hinzu.

Steckbrief: Hüttenbrauck Klimatechnik, Koblenz
1933 gegründet | 3. Generation | Planung, Installation, Reparatur und Wartung im Bereich der Kälte- und Klimatechnik | 18 Mitarbeiter, 1 Lehrling | Internet: www.huettenbrauck.de


Tipp vom Fachmann: Kühler Kopf beim Autofahren

Klimaanlagen im Auto sorgen im Sommer nicht nur für ein angenehmes Fahren, sie erhöhen auch die Verkehrssicherheit. „Eine Faustregel lautet, dass bei 25 Grad im Fahrzeug die Konzentrationsfähigkeit um 25 Prozent abnimmt“, so Reinhold Scherer, Obermeister der Kfz-Innung Koblenz. Damit die Anlage auch über Jahre problemlos funktioniert, „sollte man sie ein Mal jährlich vom Fachmann überprüfen lassen. Der stellt dann sehr schnell fest, ob beispielsweise die Kühlflüssigkeit ausreichend vorhanden ist. So ein Check kostet ca. 70 Euro. Bedenkt man, dass die Auswechslung einer defekten Anlage mehr als das 10fache kostet also eine sinnvolle Investition.“ Nicht permanent mitlaufende Klimaalagen sollte man auch im Winter hin und wieder einschalten, damit die Bauteile in Bewegung bleiben.