Handwerk Special 97 vom 07.02.2004


„Design ist nicht lebensnotwendig“

Günter Matten baut Öfen die gut aussehen

Design ist für Günter Matten mehr als „nur“ Gestaltung. Dies beweisen seine mehrfach preisgekrönten Arbeiten, die eine einzigartige Verbindung aus Feuerstätte, Wohnraum und Brennmaterial sind.
Günter Matten bei der Arbeit: Unter seinen Händen nehmen individuell gefertigte Öfen und Feuerstellen Gestalt an.
Günter Matten bei der Arbeit: Unter seinen Händen nehmen individuell gefertigte Öfen und Feuerstellen Gestalt an.

„Bin ich ernsthaft verletzt, ist es mir egal, ob die Sauerstoffmaske ein gutes Design hat. Sitze ich dagegen stundenlang im Stau und blicke auf ein schlecht gestaltetes Armaturenbrett, stört mich das schon entscheidend.“ Günter Matten über den alltäglichen Umgang mit Design. Und mit einem Lachen sagt er, dass er das Wort genauso wenig leiden kann wie die Berufsbezeichnung Designer. „Ich gestalte.“ Konkret in seinem Fall sind es Öfen.

Niederroßbach im Westerwald, in der Nähe von Bad Marienberg. Hier arbeitet Metallbauermeister Günter Matten seit fast 30 Jahren daran, Effizienz und Ästhetik von Feuerstellen weiterzuentwickeln. Mit Erfolg, denn seine Öfen aus Metall lodern in aller Welt. Dabei machen sie nicht nur ein gute Figur, sondern überzeugen auch durch ihre hohe handwerkliche Qualität. Mehrfach wurde der Handwerker für seine Arbeiten ausgezeichnet, zuletzt im Dezember 2003 mit dem rheinland-pfälzischen Designpreis, ausgeschrieben durch das Wirtschaftsministerium.

Drehbaren Ofen entwickelt

Ausgezeichnet wurde Mattens jüngste Kreation, die Feuerstelle Matt-var. „Es ist ein Ofen, in dessen Seite sich das Brennholz lagern lässt. Das ist praktisch.“ Und sieht gut aus. Außerdem lässt sich der Ofen drehen. Für den Besitzer bietet sich so täglich die Gelegenheit, eine andere Kulisse an und mit seinem Ofen zu erleben.

Gestalter aus Überzeugung

Die Verbindung aus Feuerstätte, Wohnraum und sogar dem natürlichen Brennmaterial spielt in den gestalterischen Überlegungen Mattens eine wichtige Rolle. „Ruft mich ein Kunde an, hat er meistens Ideen im Internet oder Fachzeitschriften gefunden, die er mit mir umsetzen möchte. Entweder lade ich ihn in meine Werkstatt ein oder sehe mir vor Ort an, wo der Ofen stehen soll. Ich berate und versuche gleichzeitig, die Ideen des Kunden in meine Überlegungen einzubringen. Wobei ich den Kurs angebe.“ Ein Gestalter aus Überzeugung, den sein Instinkt für gutes Design bisher nicht im Stich gelassen hat. „Obwohl ich nicht sagen kann, dass meine Öfen ein gutes Design haben. Das entscheiden andere, beispielsweise Fach-Jurys. Ich baue sie so, dass sie mir gefallen.“ Was entsteht, passt sich architektonisch und technisch der Umgebung an und prägt diese wiederum entscheidend mit. Und sorgt natürlich für wohlige Wärme – was ja für einen Ofen auch nicht ganz unwichtig ist...

Mit dem Wärmepass Energie sparen

Die Verwendung energiesparender Materialien und der Einsatz moderner Technik ist heute bei Neubauten gang und gäbe. Doch bei alter Bausubstanz sieht das schon ganz anders aus: Das Mauerwerk oder die Haustechnik entsprechen nicht den Anforderungen der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV). Wo bei Altbauten konkreter Handlungsbedarf ist, zeigt der Wärmepass des Landkreises Mayen-Koblenz.

Der Wärmepass zeigt die Schwachpunkte des Hauses auf und bietet so einen ersten Ansatz für Sanierungsmaßnahmen. Um den Wärmepass für den Hausbesitzer attraktiver zu machen, hat der Landkreis Mayen-Koblenz ein Rückerstattungsmodell ins Leben gerufen. Der Landkreis fördert jeden Wärmepass zur Zeit mit 52 Euro. Für den Hausbesitzer bleibt ein Eigenanteil von 28 Euro. Dieser Eigenanteil kann dem Hausbesitzer aber durch einen Handwerksbetrieb erstattet werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Hausbesitzer durch den erstattenden Betrieb Sanierungsmaßnahmen durchführen oder Fachplanungen im Wert von mindestens 500 Euro erstellen lassen. Rund 70 Handwerksbetriebe aus dem Landkreis Mayen-Koblenz beteiligen sich an diesem Modell. Weitere Informationen über den Wärmepass erteilt das Zentrum für Umwelt und Arbeitssicherheit der Handwerkskammer Koblenz, Telefon 0261/398-651. Die Adressen der teilnehmenden Betriebe und weitere Informationen findet man auch im Internet unter www.mayen-koblenz.de.