Handwerk im Herbst vom 11.10.2003


Handwerker und Professor im Team

Technologietransferpreis für Tüftler und Tischler Harry Krischer

Harry Krischer (li.), Prof. Dr. Manfred Helmus und die preisgekrönte Condoor-Tür

Handwerk + Wissenschaft = Innovation. Bei einem Handwerker trifft dies ganz besonders zu, bei Harry Krischer, einst, 1980, mit gerade mal 20 Jahren jüngster Tischlermeister Deutschlands, der sich mit dem Meisterbrief allein allerdings nicht zufrieden geben wollte. Deshalb führte er nicht nur den vom Großvater übernommenen Betrieb in Oberzissen weiter, sondern holte das Abitur nach und studierte in den 90er Jahren Architektur.

„Ganz nebenbei“ sammelt Krischer Patente, beispielsweise für seine Condoor-Türen, hergestellt in leichter und verwindungsarmer, vom Flugzeugbau abgeschauter Schalenbauweise, die durch das passende Innenleben optimalen Schall- und Wärmedämmschutz ermöglicht. Für sie erhielt er jetzt zusammen mit Prof. Dr. Manfred Helmus von der Universität Wuppertal, und vier anderen „Tüftlerpaaren“ den insgesamt mit 25000 Euro dotierten „Professor-Adalbert-Stifter-Preis für Technologietransfer“, besser bekannt unter dem Stichwort: „Meister sucht Professor“. „Die Kooperation zwischen beiden Bereichen ist wichtig, um möglichst schnell technologischen Fortschritt im Handwerksbetrieb nutzen zu können und um andererseits mit Hilfe der Wissenschaft Modelle zu entwickeln, wie man Innovationen aus dem Handwerk am effektivsten auf den Markt bringt und vertreibt“, kommentiert Harry Krischer. Ein Thema, dessen er sich in Theorie und Praxis annimmt. Ähnliche Themen, meint er, sollten auch stärker bei der Ausbildung der Meister berücksichtigt werden. An seinem uneingeschränkten Ja zur Meisterprüfung ändere dies allerdings nichts.

Steckbrief: Harry Krischer , Oberzissen
Innovative Tür- und Fensterkonstruktionen mehrfach ausgezeichnet für seine Entwicklungen Tel.: 0 26 36 / 97 57-0