Handwerk im Herbst vom 11.10.2003


Aufgeschoben ist nicht...

Offensichtlich werden die Karten neu gemischt, und wenn das so ist, hoffe ich, dass wir die Trümpfe wieder in die Hand bekommen. Jedenfalls wird die Prozedur der Handwerks-Gesetzgebung in Bundesrat und –tag verschoben, offen ist auf welchen Termin.

Aber wir wissen alle, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wappnen wir uns also! Warum wird eigentlich verschoben? Gilt es auf besseres politisches Wetter im Lande zu hoffen, Zeit für blitzartige Entscheidungen zu finden oder ist die noch laufende Einnordung von Abweichlern in Fraktionen der Grund?

Es ist aber auch denkbar, dass sich die seriöse Einsicht durchsetzt: Die vorgesehene Veränderung der Handwerksordnung war ein Schnellschuss, jetzt soll die Ausbildungsleistung des Handwerks trotz mieser Wirtschaftslage nicht gefährdet werden. Oder: Es wird ein vernünftiger Kompromiss mit dem Handwerk angestrebt. Oder: Die Erkenntnis setzt sich vielleicht durch, dass Bundesländer und unsere Gesellschaft mit ihrem Handwerk immer gut gefahren sind.

Es mehren sich auch dem Vernehmen nach Stimmen in der großen Regierungspartei, dass der Herr Bundeswirtschaftsminister mit seinem anfangs ungebremsten Eifer auch hier nicht die große Reform aus dem Hut zaubern konnte. Vielleicht wollte er auch nur das gelegentlich aufmüpfige Handwerk auf Vordermann bringen.

Zurechtstutzen der Kammern, Verkleinern der Betriebe, Gründung von Ich-AGs, Aufbau von Niedriglohngruppen. Es passte so schon alles zusammen. Nur mit Zukunft, High-Tech, Umweltschutz, Verbraucherverhalten, Ausbildungsbereitschaft, Arbeit, die sich lohnt, hat das alles nix zu tun.

„Handwerk im Herbst vom“ bleibt am Ball, verehrte Leser, um ein wenig zur politischen Besinnung beizutragen und den Kontakt mit Ihnen zu pflegen. Die vielen Anzeigenkunden unterstützen uns. Danke

Ihr
Karl-Jürgen Wilbert
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