Handwerk Special 66 vom 27.01.1999


HwK gewinnt Pokal beim ersten europäischen Brotfestival

Brotfestival

Verführerische Düfte, goldgelbe Farben, knusprige Formen ... Brot in seiner ganzen Pracht. An diesem sonnigen Wochenende drängeln sich die Menschen im 'Venedig des Périgord', Brantome in Frankreich. Für zwei Tage wird das Städtchen zur europäischen Hauptstadt des Brotes: Das erste 'Festival du Pain' läßt das Universum des Grundnahrungsmittels entdecken.

Lebende Werkstatt
In Périgord wie auf der Koblenzer Handwerksmesse sind die Lebenden Werkstätten Publikumsmagnet Nr. 1: Die Besucher können den Handwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.
Wappen
Mit einer bunten Vielfalt von Backerzeugnissen (Bild am Seitenkopf) beteiligte sich die HwK Koblenz am Brotfestival. Wirklich Pokalverdächtig: Das Wappen der deutschen Bäcker-Innung.
Back-Wagen
Frisches Brot bereiteten die Bäcker vor den Augen der Besucher zu.

Bäcker aus Spanien, Irland und Deutschland feiern mit ihren französischen Kollegen einen großen Festschmaus. Feinste Pasteten, ausgesuchte Käsesorten, rundum knackfrisches Brot - wem läuft dabei nicht das Wasser im Munde zusammen? Brantome hat sich herausgeputzt, die Häuser sind mit Garben, Strohbündeln und Papierblumen in blau, weiß, rot dekoriert, und die Sonne taucht Straßen und Plätze in ein goldenes Licht.

Ein Potpourri aus Geschichte, Werkstätten, Konferenzen und Degustationen fesselt das Publikum. Eine Ausstellung zeigt Brot in allen Kulturen: Von den Ägyptern, für die Brot d a s Lebensmittel bedeutete, über die Römer, die zu „Brot und Spielen" einluden, Leben und Arbeiten der Bäcker im Mittelalter, bis zur modernen Bäckerei im 20. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz zeigt eine Gruppe Kinder das Dreschen mit Flegeln und verdeutlicht, wie mühsam diese Arbeit früher war ... der ganze Weg des Brots vom Korn bis zum Backofen wird dargestellt.

Lebende Werkstätten begeistern an diesem Sonntag groß und klein. Das Konzept, an dem die regionale Bäckerinnung gemeinsam mit der Handwerkskammer Périgueux gearbeitet hat, geht auf. Keine Frage, die Partner in Europa machen mit: Eine Attraktion ist der Wettbewerb des 'dekorativen' Brotes, an dem sich Partner und Freunde aus Spanien, Irland und Deutschland beteiligen. Klaus Jacob, Bäcker- und Konditormeister und Ausbilder von der HwK Koblenz, zaubert ein 'gemischtes Brotsortiment', das es in sich hat.

Vollkornbrot, Roggenbrot, Mehrkornbrot, Laugenbrezeln ... von 400 Sorten, die es in Deutschland gibt, wählt er die knackigsten aus und bringt sie in Form: Ob als „Brot-Korb", Igel oder Eidechse, als Wagenrad oder Wappen der deutschen Bäckerinnung - der knusprigen Vielfalt aus Koblenz kann die französische Jury nicht widerstehen.

Michel Dézou, Präsident der Handwerkskammer Périgueux, selbst Bäckermeister, gratuliert der HwK Koblenz: „Mit Freuden überreiche ich Ihnen das Diplom und den Pokal dieses europäischen Wettbewerbs. Ich beglückwünsche Sie und danke Ihnen, daß Sie gleich beim ersten Mal mit großartigen Produkten dabei waren. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme im kommenden Jahr."