Handwerk Special 58 vom 07.11.1997


Ein Stück Lebensqualität

Freudige Gesichter beim Jubiläumsfest von Post Hörcomfort

Was hat die 92jährige Hobbydichterin Cordula Raap aus den Niederlanden mit dem früheren Alleinunterhalter Wolfgang Pflicht gemeinsam? Oder mit dem Schiffer Egon Winter, der Übungsleiterin einer Kindertanzgruppe Heidi Groebel, oder mit Roswitha Leonhard, die gerne mit ihrer Enkelin spielt, mit Gerhard Lippke, der schon einmal (nicht im Zoo) einem Braunbären ins Auge geschaut hat? Sie alle sind Persönlichkeiten, die die prominente Jury - darunter Prinzessin Heide von Hohenzollern - beim Wettbewerb für die jungen Alten, den Post Hörcomfort Koblenz anläßlich des 25jährigen Jubiläums ausschrieb, überzeugt haben. Vor allem Lebensfreude als Ausdruck für Lebensqualität sollten die "Gesichter 50plus" ausstrahlen, und diese Freude sprang wie ein Funke auf die vielen Gäste beim Fest im Koblenzer Weindorf über.

Post Hörcomfort Familie, vom Meister bis zum Lehrling.

Was Sybille und Dieter Post, beide Hörgeräteakustiker-Meister, mit ihrem Jubiläumsfest sicher gelungen ist, haben sie sich für ihre ganze Arbeit auf die Fahne geschrieben: ein Stück Lebensqualität sichern. Dazu gehört, problemlos kommunizieren zu können. Die Hör-Handwerker bedienen sich modernster Technik. Per Computer programmieren sie die Hörgeräte, die längst digital arbeiten. Gab es früher nur die Möglichkeit, die Höhen gegen die Tiefen auszubalancieren, können heute die einzelnen Frequenzbereiche ausgesteuert und damit auch die Unbehaglichkeits- oder Schmerzgrenze ausgelotet werden. Die kleinen elektronischen Zusatzlauscher sitzen auch nicht mehr unbedingt hinter dem Ohr; der Hörgeräteakustiker paßt sie in einem individuellen Formteil, Otoplastik genannt, für das Ohrinnere an. Selbst Batterien spielen keine Rolle mehr: Das Hörgerät legt sich im eigenen Bettchen schlafen und ist morgens wieder frisch aufgeladen.

Erst seit 1968 gibt es ein eigenständiges Berufsbild für den Hörgeräteakustiker, die Post’s gehören also mit zu den Pionieren ihres Gewerkes. Sie bilden engagiert den Nachwuchs aus, haben im neuen Lehrjahr wieder zwei angehende Handwerker und eine Bürokauffrau in die Lehre genommen. Das Team von acht Meistern, die in den sechs Filialen arbeiten, ist aus dem eigenen Haus erwachsen. Mit ihren Aktionen rund um das Jubiläum tut die Post-Familie etwas für das Image ihres recht seltenen Handwerks; denn nur 17 Betriebe verzeichnet die Koblenzer Handwerksrolle unter den Hörgeräteakustikern, weitere 21 Betriebe, meist Augenoptiker, die diese Tätigkeit im Zusatzgewerbe ausüben.