Handwerk Special 58 vom 07.11.1997


Die dritte Generation

"Wenn's dem Unternehmen gut geht, dann geht's auch mir gut"

"Wenn die Firma genug Aufträge hat, habe ich Arbeit. Man muß sich für die Firma einsetzen als sei es die eigene. Geht es ihr gut, ist das auch für die Mitarbeiter von Nutzen" - so der 58jährige Maler- und Lackierer Günter Schurg aus Nistertal. Seit 40 Jahren ist er "seiner" Firma Maler-Kolb in Unnau treu.

Günter Schurg

Nach dem Besuch der Volksschule begann er in seinem Wohnort die Malerlehre. Sein Wunschberuf sei es nicht unbedingt gewesen, aber "früher wurde danach nicht viel gefragt, möglichst schnell Geld zum Familienbuget beisteuern war den Eltern wichtig"; erinnert er sich. Als er im September 1956 auslernte, war es mit der Arbeit für ihn erst einmal vorbei. "Im Herbst gab es für Malerfirmen wenig Aufträge", sagt er. Er betont, daß es für ihn deshalb "ein Glücksfall gewesen sei, als Malermeister Ewald Kolb aus Unnau ihm ausgerechnet im Oktober eine Arbeitsstelle angeboten habe. Er habe sich damals "reingekniet" in die Arbeit und "mehr und mehr Freude und Spannung" in seinem Beruf empfunden. Als Ewald Kolb 1992 starb, führte dessen Sohn, Malermeister Heinrich Kolb die Firma weiter. Mittlerweile wird das 1926 gegründete Unternehmen von Ewald Kolbs Enkelin Patricia Kolb-Müller geleitet. Acht Gesellen und drei Lehrlinge gehören zur Belegschaft. Günter Schurg´s Verhältnis zu seiner jungen Chefin ist beinahe familiär.

"Ich kenne Patricia seit ihrer Geburt, habe sie heranwachsen sehen. Ich freue mich, daß sie soviel Begeisterung für diesen Beruf mitbringt. Ihre Meisterprüfung 1992 war für uns alle ein Festtag." Die 29jährige bestätigt das. "Ich habe schon während der Lehre im elterlichen Betrieb viel von Günter gelernt. Wir können gut miteinander umgehen und uns aufeinander verlassen."

"Man muß zur Arbeit fahren, sie kommt einem nicht nach", lobt Günter Schurg das Engagement seiner Chefin, wenn es darum geht, Aufträge für die Firma zu bekommen, Umsätze zu steigern und damit die Zukunft des Unternehms zu sichern. Wie schon ihr Großvater und später ihr Vater bietet sie die Dienstleistung über die Region hinaus an - sogar im Frankfurter Raum an. Schulen, Kindergärten und Mietshäuser tragen dort außen wie auch innen die Handschrift der Westerwälder Maler-Firma um Patricia Kolb-Müller.