Handwerk Special 58 vom 07.11.1997


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Neues HwK-Berufsbildungszentrum in Rheinbrohl eröffnet

HwK-Berufsbildungszentrum in Rheinbrohl

Das neue Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Koblenz in Rheinbrohl begeisterte beim Rundgang mit seiner modernen technischen Ausrüstung und funktionellem Design nicht nur den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und Ministerialdirektor Ulrich Geisendorfer aus dem Bundeswirtschaftsministerium sowie die "Hausherren" Karl-Heinz Scherhag, Präsident der HwK Koblenz, und Hauptgeschäftsführer Karl-Jürgen Wilbert: Über 200 hochrangige Vertreter aus Bundes-, Landes- und Regionalpolitik wie auch der künftigen Nutzer aus dem Handwerk zeigten sich beeindruckt vom neuen Aus- und Weiterbildungszentrum der HwK Koblenz. Zu den weiteren Ehrengästen zählten u.a. Otto Semmler, Präsident des Landesarbeitsamtes Rheinland-Pfalz/Saarland, Landrat Rainer Kaul (Neuwied), Kreishandwerksmeister Werner Wittlich, Verbandsgemeindebürgermeister Hermann Ilaender (Bad Hönningen) und der Ortsbürgermeister von Rheinbrohl, Walter Kramer.

Rundgang mit Minister

Begeistert von dem, so der stellvertretende rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rainer Brüderle, was in Rheinbrohl aus dem Boden gestampft wurde, müsse man sich weder um das künftige Aus- und Weiterbildungsniveau im Handwerk Sorgen machen, noch könne man von fehlender Investitionsbereitschaft in die Zukunft sprechen. "Ausbildung ist die beste Voraussetzung junger Menschen auf die Zukunft", so Brüderle.

Karl-Heinz Scherhag wies während der Eröffnungsveranstaltung auf die "Hilfe zur Selbsthilfe als Bestandteil moderner Handwerkspolitik" hin. Nicht Jammern, sondern Handeln bringe Schwung in die Wirtschaft. Aus dieser Konsequenz heraus ist die neue Bildungsstätte in nur zweijähriger Bauzeit entstanden, so der HwK-Präsident.

Insgesamt 13 Millionen Mark wurden in den Bau und die Einrichtung des Zentrums investiert. Jeweils fünf Millionen Mark wurden durch die Wirtschaftsministerien von Bund und Land aufgebracht, für die Restsumme ist das Handwerk selbst aufgekommen. "Eine Leistung, die man sehr hoch einschätzen müsse", so unterstrich auch Ministerialdirektor Ulrich Geisendorfer aus dem Bundeswirtschaftsministerium die Anstrengungen der Handwerkskammer Koblenz, "deren Betriebe trotz anhaltender Konjunkturschwäche grünes Licht für diese Zukunftsinvestition gaben!"

Bei der Ausrüstung der Werkstätten für die Holz- und Kunststofftechniken, Bautechniken, Fertigungs- und CNC-Technik, Automatisierungstechnik wie auch EDV-Arbeitsplätze wurde auf den neusten technischen Wissensstand und modernste Maschinen zurückgegriffen. An über 300 Arbeitsplätzen können künftig Handwerker das umfangreiche Aus- und Weiterbildungsprogramm der HwK Koblenz nutzen, vom Lehrling bis zum angehenden Meister. Die Rheinbrohler

Blick in die Werks

Einrichtung ist beim Wissens- und Technologietransfer in den Verbund der HwK-Zentren eingebunden und profitiert hierbei besonders vom Metall- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Koblenz.

Lobende Worte kamen auch aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium. Das Handwerk im nördlichen Rheinland-Pfalz baue seine Rolle als Top-Adresse in Sachen Ausbildung im Land aus, die ohnehin hohen Zahl von Ausbildungsplätzen blieb auch 1997 konstant. Rainer Brüderle rechnet nicht damit, daß "in den nächsten sieben Jahren die Bugwelle junger Lehrstellensuchender abebben wird." Vorbeugung statt Heilung heiße heute und künftig das Erfolgsrezept.

Geht es um die Aus- und Weiterbildung, so schließt das neue Berufsbildungszentrum die Lücke zwischen Koblenz als Sitz der Handwerkskammer und Bonn als nördlicher Grenze des Kammergebiets. Daß mit dem Standort die richtige Entscheidung getroffen wurde, beweist die starke Frequentierung der ersten Lehrgänge zur Meistervorbereitung, die für das Tischlerhandwerk seit April auch in Rheinbrohl stattfinden. Teilnehmer aus dem Westerwald, der Eifel oder dem Großraum Bonn nutzen den zentralen Standort des Zentrums in Rheinbrohl und loben Einrichtung wie auch Lage. Neben dem praktischen Teil spielt auch die kaufmännische Weiterbildung bis zum Qualitätsmanagement, die Arbeitssicherheit oder Umwelttechnik im Berufsbildungszentrum Rheinbrohl eine entscheidende Rolle.

Mit dem neuen Standort und dem umfangreichen Lehrgangsangebot hat sich die HwK am Bedarf der Betriebe im nördlichen Kammerbezirk orientiert und trägt damit zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei. Handwerker können sich hier durch Qualifikation fit machen zum innerbetrieblichen Aufstieg oder zum Wiedereinstieg in das Berufsleben.


Zahlen & Fakten:
Nach zweijähriger Bauzeit am 28. Oktober 1997 eröffnet: 2.734 m² Nutzfläche, verschiedenste Werkstätten und Seminarräume, von der Holz- und Kunststofftechnik bis zum EDV-Schulungsraum, 304 Arbeitsplätze im Bereich Aus- und Weiterbildung.

Aus- und Weiterbildung
für das Handwerk sind die Schwerpunktaufgaben des neuen BBZ Rheinbrohl am Hönninger Pfad. Ob Lehre, Meistervorbereitung oder Fortbildung - mit Rheinbrohl wurde ein optimaler Standort mit einer modernen Einrichtung verknüpft.
Infos unter Tel.: 02635/9546-0, Fax: 9546-100, e-mail:rbrohl@hwk-koblenz.de oder bei der HwK-Weiterbildung, Tel.: 0261/398-110, Fax: -398, e-mail:bildung@hwk-koblenz.de