Handwerk Special Nr. 246 vom 19.04.2024

Schwerpunktthema: Handwerk feiert seine jüngste Meistergeneration HANDWERK SPECIAL 246 19. April 2024 www.handwerk-special.de Titelbild: 21 von 713 Jungmeistern – die Besten ihres Berufs Handwerkskammer Koblenz and r s Ko l

100 Prozent Meister! Am 20. April werden wir für 713 frischgebackene Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister die große Meisterfeier in der Rhein-Mosel-Halle ausrichten. Es ist ganz gewiss eine außergewöhnliche Veranstaltung mit einem besonderen Stellenwert – für uns als Organisatoren, noch mehr natürlich für diejenigen, die an diesem Tag ihre Meisterbriefe erhalten. Mit dabei sind Familienangehörige, Freunde, Kollegen. Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Halle ganz im Zeichen des Meisterbriefs. Natürlich können wir nicht jeden einzelnen vorstellen – nicht im Rahmen der Feier und auch nicht in dieser Ausgabe, die Seite für Seite mit Meistergeschichten gefüllt ist. So stellen wir stellvertretend für alle einige exemplarisch vor. Das beginnt schon mit dem Cover. Es zeigt die besten Absolventen ihres Gewerks. Denn auch das ist Handwerk: gleich 25 unterschiedliche Berufe haben bei der Handwerkskammer Koblenz im letzten Jahr ihre Meisterprüfungen abgelegt. Das steht für Vielseitigkeit wie auch Wirtschaftskraft in der Breite. Was sind das für Menschen, die mit Spitzenplatzierungen ihre Meisterprüfungen absolviert haben? Wie sind sie zum Handwerk gekommen, was haben sie nun als Meister vor? Fragen, die wir auf den kommenden Seiten beantworten. Gleich zu Beginn gibt es auf Seite 3 einen kleinen Überblick, wie sich der Meisterjahrgang unserer Feier zusammensetzt. Darüber hinaus haben wir „Superlative“ portraitiert. Wie alt ist der jüngste Jungmeister, wie alt der älteste? Wer hat geografisch den weitesten Weg Richtung Meisterbrief auf sich genommen? Damit verbindet sich auch die Bereitschaft, einen gewissen Aufwand für diesen beruflichen Lebensabschnitt zu betreiben. Wie alle 713 Absolventen Mühe, persönlichen Einsatz, Fleiß und auch Kosten investiert haben. Der Lohn ist eine Qualifikation, die das weitere Leben maßgeblich positiv prägen wird. Denn mit dem Meisterbrief kann man sich selbstständig machen, Betriebe neu aufbauen oder übernehmen. Auch als angestellter Meister lässt sich Karriere machen. Wer könnte das besser erzählen, als Meisterinnen und Meister, die vor einem Vierteljahrhundert bei der Handwerkskammer ihre Prüfungen abgelegt haben? Zwei, die damals zu Meisterehren kamen, berichten, wie es danach weiterging und wo sie heute stehen. 100 Prozent Meister – das gilt für all unsere Berichte, auch wenn manchmal beruflich andere, überraschende „Begleiterscheinungen“ in den Biografien unserer Meisterheldinnen und -helden stecken. Das gilt für eine Volljuristin und Hauptgeschäfts- führer Ralf Hellrich Kontakt: Handwerkskammer Koblenz Tel. 0261 398 108 ralf.hellrich@hwkkoblenz.de Impressum: V.i.S.d.P.: Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich Redaktion / Layout: Jörg Diester, Denise Nuß, Dagmar Schweickert Fotos: wie an Fotos gekennzeichnet / HwK Koblenz / Titel: Michael Jordan Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-EbertRing 33, 56068 Koblenz, Tel. 0261 398 160, in Verbindung mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz Anzeigen: rz Media GmbH, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz, Evangelos Botinos (verantwortlich) Techn. Herstellung: Industrie Dienstleistungsgesellschaft mbH, 56070 Koblenz Anwältin, die mit Ende 40 nun auch Gerüstbauermeisterin ist. Oder für einen Veranstaltungsunternehmer, der in den einschränkenden Corona-Auflagen neue Ideen suchte und fand und ein Elektrounternehmen gründete. In dem arbeitet ein Jungmeister, der seinerseits eine beeindruckende Lebensgeschichte mitbrachte. Sie sind zwei Kämpfertypen, die nun ein Unternehmen gemeinsam weiterentwickeln. Es sind beeindruckende Geschichten zum Nachlesen und sie machen mich auch nachdenklich – im positiven Sinne. Denn wenn wir Nachrichten aus der großen Welt der Wirtschaft hören, sehen, lesen, sind die meistens „gedämpft“. Da ist so eine Ausgabe 100 Prozent Meister und damit verbundener Optmismus ein schönes wie auch ermutigendes Kontrastprogramm. Genießen Sie es ... Seite für Seite. Ihr Seite 13 Maike Waldorf – eben noch Meisterprüfung, jetzt schon selbstständig Seite 18 Meister 1999 – Michael Müller erzählt, wie es weiterging 02 aus dem Inhalt Seite 19 Lea-Davida Daum – ein Jahr Auslandspraktika und nun Meisterin Foto: Michael Jordan Seite 4 bis 12 Die Besten aus 23 unterschiedlichen Handwerken im Portrait Foto: privat

Fototermin der Besten ihres Handwerks 713Meisterbriefe werden am 20. April an Handwerker aus25Berufenverliehen.Vorausgegangen sindMeistervorbereitungskurse bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, die ihren krönenden Abschluss mit der großen HwK-Meisterfeier in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle finden. Im Vorfeld lädt die HwK-Meisterakademie die Besten ihres Handwerks zum Fotoshooting ein. Dann stehen nicht nur Handwerksmeister vor der Kamera. Auch Michael Jordan als Fotograf ist einer von ihnen. Vor 27 Jahren hat er seinen Meistertitel errungen und hält seit Jahren das meisterliche Geschehen im Vorfeld der HwK-Meisterfeier und an diesem Tag selbst fest. Es ist der feierliche Höhepunkt nach harter Arbeit für die Meis- terprüfungen, die 713-fach erfolgreich abgeschlossen werden konnten. DieAugenoptiker undDachdecker stellen dabei die meisten Meisterabsolventen, gefolgt von den Kraftfahrzeugtechnikern und den Elektrotechnikern. Auf Platz fünf liegendieMetallbauer vor den Installateur und Heizungsbauern. Auch die Maler und Lackierer sind stark vertreten. 23 Prozent aller Meisterbriefe gehen in Frauenhände und der weibliche Anteil geht quer durch die Berufe. Noch höher liegt der Anteil der Frauen bei den Besten ihres Gewerks, denn sechs unter den 24 Spitzenergebnissen wurden durch Meisterinnen erreicht – was 25 Prozent entspricht! „Das spricht eindeutig für unsere Absolventinnen!“, lobt HwK-Präsident und Dachdeckermeister Kurt Krautscheid seine Handwerkskolleginnen mit deutlichen Worten und er merkt auch an: „Oft genug wird eine Frauenquote gefordert, doch das Handwerk schreibt da seine eigenen Regeln – ganz ohne gesetzliche Vorgaben. Unsere Frauen erfüllen keine Quote, sondern sind oft spitze und damit Vorbilder ihresHandwerks. Das haben sie sich selbst erarbeitet und wir sind zurecht sehr stolz auf sie!“ Und: der „Meister made in Koblenz“ ist international, denn unter den 713 Absolventen sind elf verschiedene Staatsangehörigkeiten vertreten. Auf Platz eins dabei sind Jungmeister aus Syrien. „Das ist im Ergebnis die Aufnahme der syrischen Flüchtlinge ab 2015 im Handwerk. Wir haben diesen Menschen nicht nur über Ausbildung und Arbeit eine berufliche Perspektive geboten, sondern in vielen Fällen auch ein familiäres Umfeld“, nennt KurtKrautscheidGründe für dieseErfolgsgeschichten. „Das ist gelebte Integration, wenn wir heute mit diesen syrisch-deutschenHandwerkern ihreMeistertitel feiern können!“ Mit gerade einmal 20 Jahren hat Malerin und Lackiererin Anna Breitbach ihre Meisterprüfung abgeschlossen und ist damit die jüngste Jungmeisterin. Ihren 60. GeburtstagkonnteAugenoptikermeisterin MonicaBernabeuPedroso imJanuar 2024 feiernund ist damit dieältesteAbsolventin. Beidewerden indieserAusgabevorgestellt – wie auch dieMeisterinmit der weitesten Anreise zur Meisterfeier. Keramikerin BeateGrundmann lebt auf der Insel Rügen und hat sich in der Koblenzer Region das meisterlicheRüstzeugangeeignet (Bericht rechts auf dieser Seite). Kontakt: Meisterakademie der Handwerkskammer Koblenz: Tel. 0261 398 311 meister@hwkkoblenz.de ei Ostseebrise im Kannenbäckerland Für Beate Grundmann hat sich die lange Anreise von Rügen zur erfolgreichen Meisterprüfung an der Fachhochschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen gelohnt. Mal kurz, mal lang, der Weg zum Meistertitel kann sehr unterschiedlich ausfallen – nicht nur im übertragenen, sondern auch imwörtlichenSinne.Wohl kaumein anderer Absolvent des aktuellen Meisterjahrgangs legte mit über 800KilometerneineweitereAnreisezurAbschlussprüfung zurück als Beate Grundmann, die seit 2004 in Dreschvitz auf Rügen lebt. Rund 25 Jahre nach ihrer Erstausbildung entschied die erfahrene Keramikerin: „Jetzt oder nie.“ Neben ihrer Arbeit als Gruppenleiterin bei „Mittelpunkt Mensch Rügen“ in Poseritz betreibt die 49-Jährige auf der Insel ihre eigene Keramikwerkstatt. Dort stellt sie mit viel Liebe zur Region handgefertigte Souvenirs für lokale Geschäfte her, indem sie mit Sand und speziellen Gestaltungstechniken Strand, Gischt und Himmel auf Geschirr und Dekoartikeln (Bild) in Szene setzt. Den malerischen „Blick aufs Meer“, ihr Hauptmotiv und Markenzeichen, wird die Keramikermeisterin mit dem neuen handwerklichen Input aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz auch in Zukunft weiter für die Inselbesucher einfangen. Kontakt: Keramikermeisterin Beate Grundmann, Tel. 0173 6944 185, www.winel-tonwerke.de 03 21 Jung- und ein Fotografenmeister: Michael Jordan (vordere Reihe mit Fotoapparat) im Kreis der Besten ihres Gewerks, die er traditionell für den Titel dieser Meisterausgabe ablichtet. Foto: privat Starthilfe in die Selbstständigkeit gibt das Gründungsstipendium Start.inRLP. Es unterstützt Gründungsvorhaben. Informationen: https://gruenden.rlp. de/de/startinrlp Starke Typen des Handwerks – jetzt bewerben bei: www.missmisterhandwerk.de

Die 27-jährige Bäckermeisterin Rowena Redwanz aus Mülheim-Kärlich hat bereits einen Meisterbrief im Konditorenhandwerk und ist nun Doppelmeisterin. „Ich habe schon als Kind sehr viel Spaß am Backen gehabt, hin und wieder auch den Wunsch geäußert, irgendwann mal eine eigene Backstube zu haben. Vor dem Abitur hatte ich dann beruflich allerdings erstmal andere Pläne und wollte gern einen Beruf erlernen, der mit Sprachen zu tun hat. Doch wie das Leben so spielt, lief es anders als geplant und durch einen glücklichen Zufall bin ich an die Ausbildungsstelle als Konditorin gekommen und habe diesen Weg eingeschlagen.“ Was folgte, war eine wahrhaftige Erfolgsgeschichte, denn Rowena nahm als junge Konditorenmeisterin an den DeutschenMeisterschaften in diesemBeruf teil und holte den Titel! Kurze Zeit später zeichnete sie die Fernsehsendung „Lege kommt auf denGeschmack“ aus für „Das beste Dessert Deutschlands“. Dachdeckermeister Peter Dinkelbach Dachdeckermeister Peter Dinkelbach aus Asbach im Westerwald hat unter allen 713 Meisterprüfungen das beste Ergebnis erreicht . Der 25-Jährige hat sich nach dem Abi- tur für das Handwerk entschieden und zunächst über Praktika ganz unterschiedliche Berufe ausprobiert. „Das Dachdeckerhandwerk hat mir mit Abstand am besten gefallen“, begründet er seine Entscheidung für diesen Beruf. Ausschlaggebend dafür war das gute Betriebsklima im „Probebetrieb“ und die Vielseitigkeit in den alltäglichen HerausforAugenoptikermeisterin Bianca Jahn Bianca Jahn ist 26 Jahre alt und kommt aus dem sächsischen Radeberg. Inder elftenKlassewar siesofasziniert vonderKombinationausHandwerkund den theoretischen physikalischenHintergründen der Optik, dass sie ein Praktikum bei einem Optiker absolvierte. Das Ergebnis war glasklar: „Die Vielfältigkeit dieser Arbeit hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Deshalb habe ich mich für denBeruf entschieden.“ Vor der Ausbildung hatte sie Respekt, fühlte sich aber vom Bäckermeisterin Rowena Redwanz Als Ausbildungsmeisterin bei der HandwerkskammerKoblenzbegleitet sie Lehrlinge auf ihrem Weg in den Beruf undmacht angehendeMeister fit fürdiePrüfung.DenMeisterkurs hat sie selbst berufsbegleitend in Teilzeit absolviert und „auch wenn er anstrengend war, war es eine schöne Zeit mit vielen tollen Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.“ Rowena hat das zweitbeste aller 713 Meisterprüfungsergebnisse erreicht und freut sich darauf, „künftig nicht nur die derungen. Da ihm der Betriebsinhaber, HwK-Präsident KurtKrautscheid, nachder Ausbildung grundsätzlich die Übernahme seines Unternehmens anbot, hat sich Peter Dinkelbach für die Meisterqualifikation entschieden – „und natürlich auch, weil ich mich weiterbilden wollte.“ Die Zeit seines Konditoren, sondern auch die Bäcker in der HwK Koblenz auszubilden.“ Meisterkurses beschreibt er im Rückblick „als beste Zeit meines Lebens und auf das Erreichte bin ich sehr stolz.“ Nun wird er im Betrieb mehr Verantwortung übernehmen und sukzessive hineinwachsen in die Führungsaufgaben. Team direkt gut aufgenommen. Someistertesieauchihrenaußergewöhnlichsten Auftrag: „Ein Kunde brauchte schnelle Hilfe: Bei seiner sogenanntenBohrbrille – mit Bohrungen im Glas als Halterung – war eine Ecke des Glases ausgebrochen. So fehlte auch der Bügel. Um die neue Fassung zu montieren, habe ich neue Bohrungen beim defekten Glas gesetzt. Ich habe noch nie einen Kunden so glücklich über eine eigentlich kaputte Brille gesehen.“ Den Meister hat sie – berufsbegleitend–gemacht, um ihrWissen zu vertiefen und sich beruflich weiterzuentwickeln. Und schon jetzt kann sie sich vorstellen, später einmal selber eine Filiale zu leiten. Foto: Michael Jordan Foto: privat Foto: Michael Jordan 04

Daniel Zavelberg ist 29 Jahre alt, kommt aus Hönningen und wollte ursprünglich Fußballer oder Politiker werden. Während seines Politikstudiums wurde ihm klar, dass ein „Schreibtischjob“ ihn nicht erfüllt. Positiven Einfluss hatten dabei auch die Gesellen im Unternehmen seines Vaters. Die Ausbildung fühlte sich für ihn befreiend an, „als ob jetzt das richtige Kapitel losgeht.“ Diese Einstellunghält bis heute an: „Es ist immer ein schönes Gefühl, zu sehen, dass das realisiert wurde, was man geplant hat und die Zufriedenheit der Kunden zu erleben.“ Den Meister zu machen war der logische nächste Schritt, denn Feinwerkmechanikermeister Maximilian Eyermann Maximilian Eyermann ist 27 Jahre alt und kommt aus Andernach. An Technik war er schon früh interessiert. Als er ein berufliches Gymnasium mit Schwerpunkt Metalltechnik besuchte, zeigte sich, dass er ein echtes Talent für denUmgang mit Zahlen und Verständnis mechanischer Abläufe hat – seitdem stand sein Berufswunsch Edelsteinschleifer und -graveurmeister Jens Bleckmann Jens Bleckmann ist 22 Jahre alt und kommt passend zu seinemBeruf aus der Edelsteinstadt Idar-Oberstein.AlsKind wollte er eigentlichPilotwerden, doch inder zehntenKlasseentschieder sich für das „einzigartigeHandwerk“ des Edelsteinschleifers und -graveurs, das ihn bis heute begeistert. Gern erinnert er sich beispielsweise an seinenbisher außergewöhnlichsten Auftrag, als er die Figuren für ein Dame-Spiel aus verschiedenenEdelsteinen herstellen durfte. Um weitere Kenntnisse zu erwerben und sich neuen Herausforderungenzustellen, entschieder sichdafür, den Meisterbrief zu erwerben und absolvierte die Meisterschule mit Bravour. Tatsächlich empfand er den Kurs sogar als etwas einfacher als erwartet. Die Meisterprüfung würde er daher jederzeit wieder bei der Handwerkskammer Koblenz ablegen und sie jedem Handwerker ans Herz legen. Für Elektrotechnikermeister Daniel Zavelberg Zavelberg möchte den Betrieb seines Vaters übernehmen. Der Meisterkurs der Handwerkskammer Koblenz, den er trotz Arbeit im Unternehmen in Vollzeit absolvierte,war intensiv und anstrengend, erfüllte aber alle seineErwartungen. Inden kommenden Jahren will der Jungmeister weitere Qualifikationen erwerben, um den Betrieb nach seinen Vorstellungen zu gestalten, zuvergrößernundden Kunden immer höchste Qualität zu bieten. fest und bis heute erinnert er sich bestens „an die 300er-Schrupffeile und den U-Stahl aus der überbeFoto: Michael Jordan dieZukunft plant der Edelsteinschleifer und -graveurmeister JensBleckmann, entweder ein eigenes Unternehmen zu gründen oder in ein erfolgreich laufendes einzusteigen, um sich in den nächsten zehn Jahren in eine Führungsposition hochzuarbeiten. trieblichenLehreinrichtung“. Inzwischenhat er es zum Meister gebracht, „weil das für meine Tätigkeit sinnvoll ist und schon immer meinWunsch war.“ Obwohl derMeisterkurs inTeilzeit eineHerausforderungwar, ist er froh über seinenErfolg und neue Freundschaften durchdieMeisterschule. Selbstständigmachenmöchte er sich nicht. Sein Ziel ist es, Fachkräfte auszubilden und Projekte zielgerichtet zu betreuen. Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan 05

JanikSkruth ist 29 Jahre alt undkommt ausBonn.Als kleiner Jungewollte er nochHubschrauberpilot oder Polizist werden. In der höheren Berufsfachschule entschied er sich dann jedoch fürs Handwerk, weil „ich was Praktisches brauche wo man amEnde vom Tag sieht, was man geschafft hat“, wie er erklärt. Die aufregenden Tage der Ausbildung liegen hinter ihm, aber noch immer ist für ihn fast jeder Auftrag unvergesslich,weil „man etwasNeues undEinzigartiges erschafft“. Beispielsweise ein Projekt, bei dem Fliesen in einer Größe von 160mal 320 Zentimetern verlegt wurden – auch an der Decke und zusätzlich mit eingebauten LED-Streifen versehen. Zu seinem Motto„KeineHerausforderung ist großgenug“passte Fleischermeister Jan Förster Jan Förster ist 34 Jahre alt, kommt aus Braunweiler im Landkreis Bad Kreuznachund ist frisch ernannter Fleischermeister. Das macht ihn richtig stolz. Dass er neben der erfolgreich abgeschlossenenWeiterbildung zum Meister sogar der Jahrgangsbeste in seinem Gewerk ist, gehört für ihn zu den bisher unvergesslichsten Momenten seines Berufslebens. Schon jetzt träumt er davon, sich auf der Karriereleiter weiter nach oben zu arbeiten und genau das war für ihn auch der Antrieb, die Meisterschule zu besuchen Friseurmeisterin Jennifer Münch Jennifer Münch ist 36 Jahre alt, kommt aus Mülheim-Kärlich, ist „Mutter von drei wundervollen Kindern und Friseurmeisterin“, wie sie glücklich erzählt. Schon imGrundschulalter hatte sie den Wunsch, später kreativ zu arbeiten. Mit 15 Jahren machte sie ein Praktikum im Friseursalon und war sich sicher: „Auf keinen Fall Friseurin – viel zu anstrengend!“ Mit 18 hatte sie ihre Meinung geändert und machte die AusbildungzurFriseurin.Die war noch immer anstrengend, Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Janik Skruth da auch der Entschluss, die Meisterschule zubesuchen. Für dieZukunft freut er sich nun auf neue zusätzliche Tätigkeiten wie Kundenberatung, BaustellenbetreuungunddenmöglichenSchritt in dieSelbstständigkeit –entwedermit einemeigenemUnternehmen oder demEinstieg in einUnternehmen, denn eines steht für Janik Skruth inzwischen fest: „Als Meister stehen einem halt doch mehr Optionen zur Verfügung.“ und bei der Handwerkskammer Koblenz die Meisterprüfung zu absolvieren. Diese Zeit beschreibt er als „eine tolle Zeit und sehr guteErfahrung“, bei der erwunderbare Leute kennengelernt hat. Nun möchte er beruflich weiter aufsteigen und sich gern neuen Herausforderungen stellen. Beste Voraussetzungen dafür hat er, denn bisher ist ihm auf seinem beruflichen Werdegang nach erfolgreicher Schullaufbahn, Ausbildung, Gesellenprüfung bis hin zum nun erworbenen Meisterbrief und Ehrung als jahrgangsbester Fleischermeister jeder Schritt hervorragend geglückt. „aber machte unglaublich viel Spaß“ berichtet sie und erinnert sich: „Sehr stolzwar ich, dass ich trotz Schwangerschaft und ohne Elternzeit meine Ausbildung abschließen konnte.“ Für den Meisterbrief entschied sie sich in erster Linie, um sich selbstständig machen zu können, was seit vielen Jahren ihr Traum ist, aber auch, um ein Vorbild für ihre Kinder zu sein. Sie ist dankbar, dass sie im Meisterkurs viel Neues lernen konnte und tolle Menschen um sich hatte. Mit dem Meisterbrief will sie ihren Traum von der Selbstständigkeit auf jeden Fall umsetzen und mit ihrer Leidenschaft in vielen jungen, kreativen Köpfen ein Feuer entfachen. Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan 06

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Michael Koch aus Melsbach im Landkreis Neuwied ist 29 Jahre alt und wollte als Kind zunächst Pilot werden. Dass sich dieser Wunsch später wandelte in Installateur- und Heizungsbauermeister (Anlagenmechaniker SHK) lag an einem sehr interessanten Praktikum, das er in der achten Klasse absolvierte. Unterstützt von der Familie entschied er sich für eine Ausbildung imHandwerk und weiß noch heute, wie stolz er war, als er erstmals „ein Kupferrohr auf Maß abgeschnitten hatte und selbst verpressen durfte.“ Immer wieder hält sein Beruf besondere Herausforderungen und Momente für ihn bereit, beispielsInformationstechnikermeister Roman Pfeffer Roman Pfeffer ist 27 Jahre alt und kommt aus dem nordrhein-westfälischen Erkrath. Als Junge wollte er ganz klassisch Fußballer oder Polizist werden, brach dann aber später ein Informatikstudium ab, um etwas richtig Praktisches zu machen. Die Ausbildung empfand er vor allem als aufregend und etwas stressig, was aber durch besondere Momente Gerüstbauermeister Jan Pavlik JanPavlik ist 35Jahrealt undkommt aus Frankfurt am Main. Aufgewachsen in einemFamilienbetrieblages für ihnnahe, inden Gerüstbau einzusteigen. Dennoch war das durch viele kreative Berufswünsche ein bewusster Entscheidungsprozess. Jetzt aber ist JanPavlik überzeugt: „Aus meiner Sicht spielt das Handwerkeinewichtige Rolle imdeutschenMittelstand. Gerne möchte ich meinen Beitrag zum Bestand des Handwerks leisten.Außerdemsehe iches alsHerausforderung, diederzeitigenEntwicklungenimGerüstbau bei uns positiv umzusetzen.“ Der Meisterbrief ist für ihn wichtig, um sich Installateur- und Heizungsbauermeister Michael Koch weise als er der leitende Monteur beim Bau eines Gebäudekomplexes mit 37 Wohneinheiten sein durfte oder als er seine erste Wärmepumpenkaskade mit sechs Anlagen in Betrieb genommen hat. VomMeisterbrief erhofft sichMichael Koch einepositiveberuflicheWeiterentwicklungunddie Voraussetzung zur Selbstständigkeit. DerMeistervorbereitungskurs hat alle seineErwartungen erfüllt ausgeglichen wurde – beispielsweise bei der Abnahmeprüfung durch einen Prüfsachverständigen oder die Panorama-Blicke während der Signalstärkenmessungen für den BOS-Funk. Vom Meisterbrief erhofft er sichnochbesserereZukunftsperspektiven: „DurchdiezusätzlicheQualifikationunddasneueBildungsniveau stehen einem in der Berufswelt neue Türen offen!“ Die Zeit der Meisterschule, die er teils während der Pandemie absolvierte, empfander alsherausfordernd, aber gleichzeitigempfehlenswert: „Aufregend und lehrreich, man durfte viele neue Menschen kennenlernen und konnte sich fachlich weiterbilden.“ Dass er vorübergehendkaumZeit fürFamilie, FreundeundHobbieshatte, hat sich rückblickend gelohnt. Und ähnlich soll es weitergehen, denn der Informationstechnikermeister möchte demnächst noch die Zertifizierung zur Fachkraft für BMA und SAA (Brandmelde- und Sprachalarmanlagen) draufsatteln. selbstständig zu machen, aber auch, um technische, fachliche und unternehmerische Fähigkeiten auszubauen und so das UnternehmenunddasHandwerk zu stärken. Er empfiehlt jedem, „der Wert auf das Lernen von technischen Vertiefungen und das Führen eines Unternehmens legt, die Meisterausbildung an der HwK Koblenz zu machen. Eine besondere Rolle dabei spielen die Dozenten, die einen hervorragendenJobgemachtund durch ihre persönliche Art ein tollesUmfeldgeschaffenhaben.“ IndennächstenJahrenmöchteer sichpersönlichweiterenwickeln, dieaktuellenHerausforderungen imGerüstbau annehmen und das AnsehendesHandwerks fördern. Foto: Michael Jordan Foto: privat und war für ihn „eine intensive, unvergessliche Zeit, in der ichgroßartigeMenschenkennengelernt undvielNeues gelernt habe.“Ganz aktuell ist Michael Koch nun in die Selbstständigkeit gestartet und freut sich auf die Zukunft, in der er sich als Inhaber eines mittelständischen Unternehmens sieht. Foto: Michael Jordan 08

Michael Helfen ist 27 Jahre alt, kommt ausKenn imLandkreisTrier-Saarburg und wusste schon als Kind, dass er später unbedingt im Handwerk arbeiten möchte. Ein Praktikum machte ihm dann so viel Spaß, dass er sich für eine Ausbildung imKarosseriebau entschied: „Ich hatte einfach Freude daran, an Autos zu schrauben“, erinnert er sich. Unterstützt wurde sein Interesse von seinemOnkel, der Karosseriebaumeister ist. Der Beginn seiner Ausbildung gestaltete sich gleich richtig „heiß“, denn Michael Helfen durfte helfen, ein Heckabschlussblech herauszutrennen. Im Laufe der Ausbildung folgten einige bemerkenswerte Aufträge – so arbeitete er einmal komplette 14 Tage an einemFahrzeug, umRicht-, Einpass- und Einschweißarbeiten im Wert von 25.000 Euro durchzuführen. Vom Meisterbrief erhofft er sich nun bessere Zukunftschancen. Konkret möchte er zunächst als Werkstattleiter in seinem Ausbildungsbetrieb mehr Erfahrung sammeln. Und danach? „Das lasse ich alles auf mich zukommen.“Michael Helfen hat das drittbeste Prüfungsergebnis aller 713 Meister erreicht! Dominik Lay ist 33 Jahre alt, kommt aus Trier und wollte als Kind Grafikdesigner werden. Nach seinem Studium und Arbeit in der Kreativbranche brauchte er einen Perspektivwechsel und sah im Handwerk bessereZukunftschancen.Beeinflusstwurde dieser Wunsch auch vom Schwiegervater. Das anfänglicheGefühl der „Aufregungund Überforderung“ zu Beginn der Ausbildung ist längst Vergangenheit. Heute blickt er dankbar darauf zurück, wie gut er im Team Klempnermeister Dominik Lay aufgenommen wurde und wie er sich auch herausfordernden Aufgaben gestellt hat. Im Gedächtnis geblieben ist ihm besonders „der Nachbau einer fünf Meter hohen Kuppel aus Titanzink, bei der ich die Abwicklungen der Bleche vornehmendurfte.“Für den Meisterbrief, den er übrigens parallel zu erstenVaterfreudenbekam, entschied er sich, umdenBetrieb zu übernehmen und die 400-jährige Familientradition fortzuführen. Mit gutemKnowhow für Aufträge und Auszubildendemöchte er das Unternehmen in Zukunft weiter erfolgreich am Markt positionieren, das bald sein 425-jähriges Bestehen feiert. Foto: Michael Jordan Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Michael Helfen Foto: Michael Jordan Anzeige 09 JETZT NEU! Ihre neue Photovoltaikanlage als Rundum-Sorglos-Paket: SCHÜTZ steht Ihnen als kompetenter Partner zur Seite und bietet alles aus einer Hand: Beratung, Planung, Installation, Inbetriebnahme sowie Netzanmeldung und Wartung. SCHÜTZ Photovoltaik: SOLARSTROMgeht auch einfach. www.schuetz-energy.net

Jan Klemann ist 24 Jahre alt und kommt aus Kisselbach im Rhein-Hunsrück-Kreis. Bereits mit 14 Jahren fand er bei der Arbeit in der Kfz-Werkstatt seine Berufung. Erinnerungen an die unvergesslichstenArbeitsaufträge und stolzestenMomente im bisherigen Berufsleben hat er viele, und zwar „zu viele, um diese hier nennen zu können.“ Sein Ziel mit der Meisterausbildung? „Ich möchte eine leitende Position imBerufsleben einnehmen und mehr Verantwortung im Betrieb übernehmen. Außerdem steht einemmit demMeisterbrief nahezu jede Tür in der Zukunft offen.“Für ihnwar derMeistervorbereitungskurs „eine tolleZeit, inderman sehr vieleLeute kennengelernt hat, aus denen gute Freundschaften Maler- und Lackierermeisterin Tabea Anding Tabea Anding ist 23 Jahre alt und kommt aus dem nordrhein-westfälischen Königswinter.Nachdem Abitur unentschlossen, machte sie ein Praktikum in einem Malerbetrieb – und fand innerhalb einer Woche ihren Traumberuf. „Es hat mir großenSpaßgemacht, den ganzen Tag an der frischen Sommerluft zu verbringen. Ichfandesauch toll, amAbend zu sehen, was man tagsüber geschafft hat und wie sich ein GebäudedurcheinenAnstrichverändert,“ erklärt die jahrgangsbeste Malermeisterin. Auf die Frage nach den Gründen, weshalb sie Konditormeisterin Julia Fahl Julia Fahl ist 23 Jahre alt und kommt aus Beckum in Nordrhein-Westfalen. Schon immer besaß sie eine Affinität zumkreativenArbeiten und Backen. Diese Leidenschaft, die sie zur Konditorei und ins Handwerk führte, spiegelt sich auch in ihrem Berufsleben wider. Nicht nur sicherte sie sich beim „ChampionnatduChocolat“2023derHandwerkskammer Koblenz mit ihrem beeindruckenden Schokoladenschaustück den dritten Platz, sondern überzeugte auch bei der Meisterprüfung mit ihrem Kraftfahrzeugtechnikermeister Jan Klemann entstanden sind“. Sein Fazit lautet: „Auch wenn man beim Lernen oft die Zähne zusammenbeißen musste, war es ein unvergessliches Jahr.“ Der jahrgangsbeste Kraftfahrzeugtechnikermeister plant, eine Meisterstelle in einem kleinen Autohaus anzutreten und vielleicht erfüllt sich für ihn ja eines Tages auch der Traum von der Selbstständigkeit, „wenn sich etwas Passendes ergibt“. denWeg zumMeister einschlug, antwortet sie beherzt: „Einerseits habe ich mich entschlossen, den Meisterbrief zu machen, um mein Fachwissen noch weiter zu vertiefen. Andererseits möchte ich mir die Option der Selbstständigkeit in meinem Handwerk offenhalten.“ Ohne sich selbst hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft mit konkreten Plänen unter Druck zu setzen, ist ihr wichtigstes Anliegen heute und in Zukunft, sich stets fachlichweiterzubildenundmit großerBegeisterungfür das Malerhandwerk „den Menschen ein schönes neues Zuhause nach ihrenWünschen zu schaffen und sie nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten.“ Ergebnis. Die beste Konditormeisterin des aktuellen Meisterjahrgangs möchte Gleichgesinnte ermutigen: „Die Zeit der Meisterschule war anstrengend und herausfordernd, aber auch lehrreich und wunderschön. Solange man Spaß an dem hat, was man tut, undansichselbst glaubt, spieltdasAlterkeineRollefürdie berufliche Weiterentwicklung.“ Mit den neuen Handgriffen, Rezepturen und Arbeitsweisen in der Kochjackentasche freut sich die Konditorin darauf, sich zunächst fachlichweiterzuentwickeln und ist gespannt, was die Zukunft für sie bereithält. Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan 10

Dominik Krämer ist erst 21 Jahre alt, wohnt inKelberg imKreisVulkaneifel und ist jahrgangsbester Metallbauermeister. Schon als Kind wollte er Handwerker werden. Sein großes Vorbild war dabei sein Opa, bei dem er von Kindesbeinen an in der Werkstatt helfen durfte und der ihm viel beim Arbeiten mit Stahl beigebracht hat. Nach einem Praktikum stand für ihn fest, dass er Metallbauer wird. „Der Umgang mit vielen verschiedenen Materialien und Werkzeugen hat mich interessiert. Besonders viel Spaß hat mir während der Ausbildung das Schweißen und Konstruieren verschiedenster Bauteile gemacht“, erzählt er. Das durfte er gleich zu BeginnderAusbildung, als einkleiner Lkw aus Stahlprofilen und Blechen gefertigt wurde. Dabei lernte er Stück für Stück Grundlagen wie das Feilen, Straßenbauermeister Dominik Wingender Dominik Wingender ist 26 Jahre alt, kommt aus Hillscheid im Westerwald und ist der jahrgangsbeste Straßenbauermeister. Schon als Kind standfür ihnfest,dasser im Handwerkundamliebsten mit schweren Maschinen arbeiten möchte. Da er gern an der frischen Luft ist und die Natur liebt, bewarb er sich nach der Schulzeit erfolgreich um eineAusbildung zumTiefbaufacharbeiter/Straßenbauer. Die Ausbildung war Maurer- und Betonbauermeister Marc Scherer Marc Scherer ist 27 Jahre alt, kommt aus Pfaffen-SchwabenheimimKreisBadKreuznach und wollte, wie viele Jungen, eigentlich am liebsten Fußballprofi werden. Nach dem Abitur schwebte ihm dann als Zukunfsplanvor, Bauingenieurwesen zu studieren. SeinVater gab ihmdazu dengutenRat, vorher nocheinepraktischeAusbildung zumachen.Marc Scherer hörte auf ihn und entschied sich fürs Handwerk. Die körperliche Arbeit war zunächst anstrengend für ihn, doch schnell überwogen die besonderen Momente, beispielsweise als er mit seinen Kollegen ein Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert sanierte und dabei das Fachwerk mit Lehm und Lehmsteinen ausmauerte sowie mit Lehm verputzte. Ganze Sandsteinwände hat er mit dem Team repariert, ausgetauscht und Natursteine gemauert. Und was ist aus dem Traumgeworden, studieren zu gehen?Da hat der jahrgangsbeste Maurer- und Betonbauermeister Marc Scherer inzwischen durch den Bezug zur handwerklichen Praxis ganz andere Ansichten: „Ich habe mich dazu entschlossen, den Betrieb meinerElternzuübernehmenund fandes letztlich sinnvoller, den Meister zu machen anstatt stuMetallbauermeister Dominik Krämer Bohrenoder Sägen. Besonders stolzwarDominik Krämer, als er seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte und sogar Landesbester in seinemGewerkwurde. Heute freut er sich zusätzlich, dass er sich sehr erfolgreich zum Metallbauermeister weitergebildet hat: „Für mich war während der Ausbildung schon klar, dass danach nicht Schluss ist. Mein Ziel war es, die beste Qualifikation in meinem Handwerk zu erreichen.“ Durch den Meisterbrief hat er sichweiterentwickelt undneueFähigkeiten erlernt. Beste Voraussetzungen für die nächsten Ziele: Eine erfolgreiche Karriere im Unternehmen und eventuell sogar der Schritt in die Selbstständigkeit. anfangs durchaus schwer, aber die wachsende Verantwortung, die er übernehmen durfte und das Team, das ihn gut aufnahm, machten auch schlechte Wetterbedingungen wett. Bis heute genießt er es, abends zu sehen, „was man tagsüber als Kolonnegeschafft hat“. Eineder herausragendsten Erfahrungen für ihn war es, an der B50 denBau der Verbindungsstrecke Longkamp-Hochmoselübergang „als Riesenprojekt von Anfang bis Ende begleiten zu dürfen“. Und am Flughafen Frankfurt beeindruckten ihn die Arbeiten an einer der Startbahnen: „Diesen logistischen Aufwand miterleben zu dürfen, war unglaublich.“ Um selber noch mehr Verantwortung auf Baustellen übernehmen zu können, hat er nun die anspruchsvolle Meisterschuleerfolgreichabsolviert. SeinTraumistes, späterauchmal im internationalenBereichtätigzusein. Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan dieren zu gehen, um dieses Ziel zu erreichen.“ Am Meisterkurs derHandwerkskammerKoblenz gefiel ihmbesonders, dass er sein fachlichesWissenfundiert erweiternkonnte, nette Leute kennengelernt hat und ein angenehmes Unterrichtsklima vorfand. Nun freut er sich darauf, den Betrieb seiner Eltern eines Tages zu übernehmen, den er dann langfristig erfolgreich alleine weiterführen möchte. 11

Tobias Blüthgen ist 36 Jahre und kommt aus Bonn in Nordrhein-Westfalen. Sein Vater, ein Schlosser, brachte ihm schon in jungen Jahren viele handwerkliche Fähigkeiten bei, und so entschied er sich aufgrund seiner Vorliebe für den Werkstoff Holz für eine Lehre als Tischler. „Nach der Schule wollte ich nicht noch drei bis fünf Jahre studieren, sondern einen praktischen Beruf ausüben, bei dem man sein Tagwerk sehen kann“, erklärt er und denkt stolz an sein erstes, vollständig selbst ausgeführtes Projekt zurück: einen Dachschrägenschrank mit Dachbodentür in den Farben Gelb und Milka-Lila, von der Stückliste über die CNC-Programmierung und Lackierung bis zur Montage. Irgendwann kam beim jahrgangsbesten Tischlermeister der Wunsch Zimmerermeister Frank Vonderschen Frank Vonderschen ist 47 Jahre alt und kommt aus Neuwied. Erst vor rund fünf Jahren fiel bei ihm die Entscheidung, eine Ausbildung im Zimmererhandwerk zu beginnen. Anlass war der Kauf eines sanierungsbedürftigen Fachwerkhauses . Seitdem macht ihn „jedes aufgeschlagene Bauwerk einfach glücklich“. Mit einem Zwinkern in den Augen erinnert er sich noch gut an den flotten Spruch „Beweg deinen Hintern, das ist kein Tagwerk“ aus den ersten Tagen seiner Lehrzeit zurück. Damals wie heute bereitet ihm nicht nur das Stuckateurmeister Tim Grünewald TimGrünewald ist 27 Jahre alt und kommt ausHennweiler imLandkreis Bad Kreuznach. Nach mehreren Praktika und Ferienjobs inunterschiedlichen Berufen entschied er sich 2013füreineAusbildung zum Stuckateur: „Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich und vielseitig. Am Ende des Tages sieht man die geleisteteArbeit und im besten Fall ist auch der Kunde zufrieden. ZudemwarenmirdieAufstiegsmöglichkeiten sehr wichtig.“ Die Meisterausbildung ermöglichte es ihm, sich Tischlermeister Tobias Blüthgen auf, Projekte nicht nur auszuführen, sondernsiegemeinsammit denKunden nach ihren individuellenWünschenzu planen.DreieinhalbJahre langneben einer 40-Stunden-Woche jeden Freitagabend und samstags ganztägig dieMeisterschule in Teilzeit zu besuchen, war manchmal anstrengender, als er erwartet hätte – auch wenn ihm die fachliche Seite umso leichter fiel. Aber die Mühen haben sich gelohnt, denn heute freut er sich über seine Stelle inderArbeitsvorbereitungunddarf sehr interessante Projekte leiten. Zimmererhandwerk, sondern auch das Lernen großen Spaß – letzteres mittlerweile in umgekehrter Form, denn als Dozent bei der Handwerkskammer Koblenz gibt der besteZimmerermeister des aktuellen Jahrgangs nun sein Wissen an die nächste Handwerkergeneration weiter. Neben der Lehrtätigkeit im Handwerk freut er sichmit seinemMeisterbrief auchdarauf, eigenständige Projekte wie Carports, Terrassendächer und ähnliches zu realisieren. „in allen Bereichen persönlich weiterzuentwickeln“ und „auch mehr Fachwissen zu erwerben“ –immermitdemübergeordneten Ziel vor Augen, „ein eigenes Unternehmen zu gründen.“ Der Meistervorbereitungskurs erfüllte seine Erwartungen so sehr, dasser ihnweiterempfehlen würde: „IchhabemeineGrenzen erweitert, viele Erfahrungen gesammelt und Beziehungen aufgebaut.“ Mit dem Brief in der Tasche steht dem besten Stuckateurmeister des aktuellen Jahrgangs nun nichts mehr im Wege, umerfolgreichmit einem eigenen Betrieb in die Selbständigkeit zu starten. Foto: Michael Jordan 12 Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan

Tortenkünstlerin zur Untermiete Die 32-jährigeMaikeWaldorf aus Büchel ist nicht nur als Konditorin eine verbriefte Meisterin. Sie meistert auch ihren vielschichtigen Alltag mit Bravour und findet für Herausforderungen besondere Lösungen. Zum Handwerk kam sie auf Umwegen: Nach dem Schulabschluss machte sie eine Ausbildung zur Restaurant-Kauffrau. Irgendwann war ihr klar, dass sieTorten„lieber selber backenalsnur servieren will“. Da sie im Konditorhandwerk ihren Hang zum Perfektionismus und ihreKreativität auslebenkann,machte sie mit Ende 20 eine Ausbildung. Schon damals stand für sie fest, dass der Meis- terkurs folgen wird. „Mein Traum ist es, michmit einemkleinenCafé selbstständig zu machen.“ Für das Café sucht sie noch einen Standort. Selbstständig gemacht hat sie sich dennoch. Seit der bestandenen Meisterprüfung imMai 2023produziert sie neben ihrem 30-Stunden-Job im früheren Beruf nun zusätzlich Motivtorten. Meist sind Familienfeiern das Thema, aber auch eine Torte in Form einer Narrenkappe gehörte schon zu den Aufträgen. Eine eigene Backstube hat sie nicht, doch diese SituationhatMaikeWaldorf clever gelöst: „IchhabebeimeinemAusbildungsbetrieb, der Bäckerei Lutz in Büchel, gefragt, ob ich mich nachmittags einmieten kann. Da die Bäckerei meine Art von Torten nicht herstellt, bin ichkeineKonkurrenz und ich darf dort ab nachmittags arbeiten. Die Bäckerei ist dann jamit ihrerTagesproduktion fertig.“ Schon jetzt sind „Maikes.Torten“ ganz ohne Werbung gut angelaufen. Alle Aufträge kamen durch Mundpropaganda. An den Nebenjob als Selbstständige will sie sich jedoch auf keinen Fall gewöhnen: „Das Café ist und bleibt mein klares Ziel!“ Kontakt: Maike Waldorf Tel. 0152 0631 3214 Instagram: maikes.torten Foto: privat 13 Die junge Konditormeisterin Maike Waldorf aus Büchel hat sich ihren Traum erfüllt, mit leckeren Tortenträumen selbstständig zu sein. Eine eigene Backstube hat sie allerdings (noch) nicht. Anzeige www.jung-kraemer.de mehr • Photovoltaik • Heizung • Sanitär • Solar • Kundendienst 57644 Hattert Tel. 0 26 62 / 79 11 Wärme und mehr • • Sola Treppen - Geländer - Tore Stahlbalkone - Überdachungen Edelstahlverarbeitung Hauptstraße 122 56332 Wolken Tel.: 02607 / 1359 info@sturm-wolken.de Inhaber: Norbert Schaaf Pfarrer-Kraus-Str. 50 · 56077 Koblenz · ✆0261/ 61325 www.raumgestaltung-melzer.de Raumgestaltung Sonnenschutz Polsterarbeiten Dekorationen Gardinen u.v.m. meTall-handWerKe Bauen &Wohnen saniTär-heizung-Klima

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Zwei Kämpfertypen Fitim Zendeli, 41-jähriger Elektrotechnikermeister aus Wirges, hat einiges zu erzählen, wenn er sein Leben beschreibt. Als Elfjähriger kam er nach Deutschland, weil seine Familie aus dem kriegserschütterten Kosovo floh. Er absolvierte die deutsche Schule, begann 1999 eine Ausbildung im Elektrohandwerk. Doch im Jahr 2000, Fitimkonnte gerade seinen 18. Geburtstag feiernundderKosovokrieggalt alsbeendet, wurde er in seinGeburtslandabgeschoben. Die Familie wurde getrennt und Fitim musste, nun auf sich allein gestellt, ein neues Leben aufbauen. Doch 2010 kehrt er zurück nach Deutschland – und bleibt. Er gründet eine Familie und beginnt zum zweiten Mal eine Lehre im Elektrohandwerk. Der schließt sich unmittelbar dieMeisterschule an und 2023 ist auch diese Hürde geschafft. Dass Fitim auf dieseLebensgeschichte freundlichund entspannt zurückschauen kann, spricht für ihn. Er ist einKämpfer und hat letztlich das erreicht,was ihmwichtigist. Jetzt arbeitet er alsangestellterHandwerksmeister imElek- trounternehmen4eSolution inMontabaur. Das leitet Geschäftsführer Michael Wirth. Und auch die Geschichte des 40-Jährigen ist einezumErzählen.Bereitsmit 17Jahren gründet er ein Unternehmen, das sich auf Veranstaltungstechnik spezialisiert. Doch dannkommt dieCorona-Pandemieundmit ihr starke Einschränkungen und Auflagen. Die Veranstaltungsbranche zählt zu den stark betroffenen Wirtschaftsbereichen. Doch statt zukapitulieren, kommtMichael WirthaufeinepfiffigeIdee.DienötigeQualifikation und das Knowhow im Umgang mit StromundElektroinstallationen sind ja da und einen Elektromeister gibt es auch. Also gründet er einen Elektrofachbetrieb, der parallel zum Veranstaltungsbereich die Angebotspalette erweitert. „Beratung, Ausarbeitung, Installation, Prüfung und Wartung von der klassischen Elektroinstallation in Alt- und Neubauten, für Gewerbebetriebe über Installationen von Photovoltaikanlagen bis zur Ladeinfrastruktur vonWallboxen zählen zu unseren Angeboten.“ So erwuchs mitten aus der Corona-Krise eine Erfolgsgeschichte. Inzwischen laufen beide Bereiche gut, denn sowohl die Veranstaltungsbranche brummt wieder wie auch die Nachfrage im Elektrohandwerk. „Ich bin nicht der Typ für staatliche Hilfen, sondern nehme die Dinge gern selbst in die Hand“, sagt Geschäftsführer Wirth. Neun Mitarbeiter, darunter zwei Lehrlinge, zählt 4 eSolution inzwischen. Und der Betrieb liegt auf Wachstumskurs. Für Handwerksmeister Zendeli heißt das auch: Verantwortung übernehmen für Projekte und Auszubildende. So schreibt er weiter an einer ganz und gar ungewöhnlichen Biografie, die er mit viel Energie und Durchhaltevermögen gestaltet hat – nun sogar mit Meistertitel! 15 Fitim Zendeli (links) erhält am 20. April seinen Meisterbrief. Der Weg dahin war ereignisreich und manchmal problematisch. Kontakt: 4 eSOLUTION GmbH & Co. KG Tel. 02602 1060 680 www. 4esolution.de Anzeige Marc Seiler | Schreinermeister Villa Reuther, Maria Laach

Die Ausnahmegerüstbauermeisterin Denn die beruflicheKombination aus Volljuristin, niedergelassener Fachanwältinund frischgebackener Handwerksmeisterin ist sehr wahrscheinlich einmalig auf diesem Planeten. Und sollte das in Frage gestellt werden, lässt sich nachlegen: Welt- und Europameisterin im Drachenbootfahren ist sie ebenfalls wie auch Politikerin und Stadtratsmitglied. Dem Abitur folgte einst das Jura-Studium, dann die Qualifizierung zur Fachanwältin für Insolvenzrecht. „Vor20Jahrengründete ich meine eigene Kanzlei“. Parallel betrieb sie Leistungssport als Paddlerin, engagierte sich auch politisch und zogmit ihremMann zwei Töchter groß. Klingt nach einemFulltime-Job und war es sicher auch. Doch mit AusbruchderCorona-Pandemieveränderte sich viel, „auch für meine Tätigkeit und wirtschaftliche Schwierigkeiten brachten viele Unternehmen quasi über Nacht in Probleme oder ganz zu Fall. Der Anspruch an mich als Fachanwältin, hier sinnvolle Unterstützung zu leisten, ließ sich oft nicht mehr erfüllen.“ Und so machte sich Britt Gutmannmit 45 Jahren auf einenneuenwie ganzungewöhnlichenWeg.Siebewarbsich im Gerüstbauerhandwerk, absolvierte zunächst einPraktikum, danndieAusbildung. „In der Klasse waren wir 25 Personen – 24 junge Männer und ich. Meine Mitschüler hätten alle meine Söhne sein können. Doch dasKlimawar prima, derUmgangsehr nett. Das war eine wirklich gute Erfahrung.“ 2022 schließt Britt die Ausbildung mit der besten Gesellenprüfung ab. Und entscheidet: entweder ganz oder gar nicht! Also folgt der Meistervorbereitungskurs bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz, den sie 2023 erfolgreich beendet. In ihrem Tagesablauf spielen nun alle drei Lebensschwerpunkte eine Rolle. Morgens umvier klingelt derWecker und die Juristin erledigtersteAufgaben.DanntrainiertBritt, die Sportlerin, ab 8 Uhr marschiert sie als GerüstbauermeisterinaufdieBaustelleoder ins Büro. Am Nachmittag wird nochmals trainiert, abends als Mitglied der „Wäh- lergruppe Schängel e.V.“ Politik gemacht. Dienstags und freitags hat die Kanzlei ganztags geöffnet unddasHandwerkmacht mal Pause. Ein durchaus anspruchsvolles Timing, denn ein Familienleben und Sportwettkämpfe an denWochenenden gibt es ja auchnoch.Außerdemmöchtedieumtriebige Frau künftig als Gutachterin arbeiten. Plaudert sie aus ihrem Berufsleben, hat das Handwerk sicherlich einiges zu bieten. Denn schon die Frau am Bau ist gerade bei den Gerüstbauern ein Exot. „Was ich auf Baustellen so erlebe, bedient tatsächlich viele Klischees …!“ Ein Gruß an die Männerwelt vom Bau. Doch wer sie kennt, mit ihr zusammenarbeitet, geht sehr respektvoll mitderKolleginum.„Vielewissengarnicht, dassichJuristinbin.“Davonwerdenkünftige MeisterabsolventenbeiderHwKprofitieren, denn Britt Gutmann ist seit 2023 Dozentin im Ausbildungsteil Recht. Dann vermittelt die Volljuristin ihr Wissen aus über 20 Jahren Berufserfahrung. Und sollte jemand auf die Idee kommen, ihre handwerklichen Fähigkeiten abzufragen, wird die Gerüstbauermeisterin des Jahrgangs 2023 ganz sicher auch die richtigen Antworten geben. Da sie sich außerdem als Miss Handwerk 2025 bewirbt, kannman heute schon sagen: Britt Gutmann ist erste Wahl! Denn dieser Titel würde gut hineinpassen in eine ganz und gar außergewöhnliche Biografie. Kontakt: Gerüstbau Mürtz & Doll GmbH Tel. 02632 714 45 www.muertz-doll.de Mit kleinen Mitteln Großes schaffen Tischlermeister David Palotas setzt bei der Existenzgründung auf ein organisches Wachstum und ist trotz Einmannbetrieb nicht auf sich allein gestellt. Vor knapp einem Jahr präsentierte David Palotas erfolgreich sein Tischler-Meisterstück dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Koblenz. Heute ist das Phonomöbel der Hingucker in seinem Wohnzimmer und auch in Sachen Selbstständigkeit geht es nun für den 36-Jährigen richtig los. Vor Kurzem gründete er seine eigene Tischlerei in Koblenz. Der Clou: „Mein vorheriger Arbeitgeber und Mentor Michael Nillius ermöglicht es mir, durch Einmietung in seiner Werkstatt, ohne große finanzielle Erstinvestitionen organisch wachsen zu können“, erklärt Palotas. Er legt besonders großenWert auf handwerkliches Können: „Bereits imMeisterkurs wurde uns gezeigt, dass kein großer Maschinenpark notwendig ist, um qualitativ hochwertig zu arbeiten. Das hat mir auch Michael Nillius vorgelebt. Mit ein wenig Knowhow bekommt man das Meiste allein hin und bei allem anderen hilft man sich gegenseitig.“ Künftig möchte sich Palotas neben Möbel- anfertigungen nachKundenwunsch imBereichDenkmalschutz spezialisieren: „Nachhaltige Projekte, bei denen man modernisiert und energetisch saniert, dabei aber den alten Charme behält, liegen mir besonders am Herzen.“ Kontakt: Tischlermeister David Palotas, Tel. 01520 5265 766, www.moebelfreunde.com Fotos: Rainer Albert 16 Britt Gutmann aus Koblenz wird der Titel der außergewöhnlichsten Gerüstbauermeisterin wohl kaum zu nehmen sein, weder national, noch international.

Meisterbrief vor 25 Jahren IhreBerufswahl hat Heidi Gasteier-Tödter nie bereut. Als Tochter eines Technikers hat sie sich „schon immer fürs Handwerk interessiert“, wie sie wenige Monate vor der Meisterfeier im Jahr 2000 berichtete. Ihr Vater hatte sich auf die Installierung, InstandsetzungundWartungvonMelkmaschinenspezialisiert. TochterHeidi begleitete ihn von Kindesbeinen an bei seinen FahrtenaufdieBauernhöfe, diesie„einfach spannend“ fand. Die Entscheidung, ebenfalls ins Handwerk zu gehen, stand für sie also früh fest. Auch die damals deutlichen Vorurteile von Kollegen, die „Frauen wenig technisches Verständnis zutrauen und als Kavalier den Werkzeugkoffer tragen wollen“, schreckte sie nicht ab. Nach der Ausbildung und zwei Gese- llenjahren, die sie bewusst nicht zuhause, sondern ineinemFrankfurterUnternehmen absolvierte, stieg sie ins Familienunternehmen ein und hatte schnell ebenfalls einen hervorragenden Ruf als Expertin fürMelkmaschinen.HeidiGasteier-Tödter denkt gern an die Zeit zurück, in der sie bis nach Frankfurt, Gießen oder Koblenz fuhr undMelkmaschinen betreute. Seit rund 15 Jahren ist das vorbei, weil sich der Markt verändert hat, aber noch heute leuchten ihre Augen, wenn sie berichtet, auf welche Arten man Kühe melken kann. Etwas Besondereswar für sie immer derMoment des „Einmelkens“, wenn eine Melkmaschine installiert war und zum erstenMal amTier in Betrieb genommen wurde. Die Melkmaschinen sind Geschichte. Heidi Gasteier-Tödter hat dennoch immer viel zu tun. Ihr Familienbetrieb besteht aus drei Personen – den Eltern und Heidi, deren erwachsene Tochter auswärts studiert. Der Familienbetrieb ist auf Kundendienst und Elektroinstallationsarbeitenspezialisiert.Oft ist sie an großen Gewerbegeräten im Einsatz wie im Limburger Hotel Martin (siehe Bild) oder im Altersheim. Wenn sie dort als Technikerin Kontakt: Inge Gasteier GmbH Tel. 06431 420 60 gasteiergmbh@ freenet.de Covergirl der Meisterklasse 1999 Heidi Gasteier hat 1999 den HwK-Meisterkurs besucht, dann war sie auf dem „Handwerk Special“-Titel. Damals fand die Meisterfeier der Handwerkskammer Koblenz alle zwei Jahre statt. Im Jahr 2000 erhielten mehr als 1.500 Absolventen ihre Meisterbriefe und Heidi Gasteier gehörte wenige Monate davor als Elektroinstallateurmeisterin in spe zu den jungen Absolventen, die das Titelbild der Handwerk Special zierten. Unter dem Titel „Frauen behaupten sich meisterlich“ wurden sie und ihre beruflichen Pläne vorgestellt. Ein Vierteljahrhundert nach dem Besuch der Meisterschule berichtet sie in der aktuellen Ausgabe anlässlich der Meisterfeier 2024, wie es ihr seitdem ergangen ist. 17 1999 legte Heidi Gasteier- Tödter ihre Meisterprüfung im Elektroinstallateurhandwerk ab. Seitdem hat sich viel geändert – Klischees jedoch nicht. Die SIGNAL IDUNA setzt auch für Firmenkunden auf ein ganzheitliches Beratungskonzept, um auch im Betrieb alle Bereiche individuell und zukunftsorientiert abzusichern. Ob durch Unwetter, Kriminalität oder Schadenersatzforderungen eines Kunden: Schon ein kleiner Schaden kann große Folgen haben und im Extremfall alles infrage stellen, was sich ein Betriebsinhaber aufgebaut hat. Die SIGNAL IDUNA geht hier den Weg der ganzheitlichen Beratung und bietet dabei für jeden Absicherungsbedarf die geeigneten Konzepte und Lösungen an. Nicht nur die eigene Gesundheit oder auch das Sicherheitsbedürfnis eines Menschen sind sehr sensible Lebensbereiche, die ein hohes Maß an Vertrauen erfordern. Auch die Absicherung des eigenen Betriebes, seiner Lebensgrundlage, vertraut man nicht „irgendwem“ an, sondern ausgewiesenen Experten. Experten wie der berufsständisch orientierten SIGNAL IDUNA – mit ihrer mehr als 115-jährigenErfahrung als Partner vonHandwerk und Mittelstand. Am Anfang der ganzheitlichen Firmenkundenberatung steht eine Risikoanalyse. Diese verschafft einenÜberblick SIGNAL IDUNA bietet ganzheitliche Firmenkundenberatung über die genaue Risikosituation des Betriebes. Auf Grundlage dieser Risikoanalyse lassen sich zum einen Einsparpotenziale heben. Andererseits kommt man so aber auch Versicherungslücken auf die Spur. Das betrifft nicht nur die Absicherung des Betriebes, sondern auch die des Betriebsinhabers und der Belegschaft. Schließlich entscheiden sich hoch qualifizierteMitarbeiter nicht nur aufgrund des Lohns oder Gehalts für einen bestimmten Arbeitgeber. Immer stärker ins Gewicht fallen betriebliche Zusatz- und Sozialleistungen wie die betriebliche Kranken- und Unfallversicherung oder auch die betriebliche Altersvorsorge. Die ganzheitliche Firmenkundenberatung ist speziell angepasst an die verschiedenen Versicherungsbedürfnisse und Geschäftsabläufe. Weitere Infos gibt es auch hier: www. signal-iduna.de Kontakt: Tel. 0231/135-0 , gd.koblenz@signal-iduna.de Anzeige auftaucht, ist das auch heute eine kleine Sensation. Ein Herr wollte Fotos von ihr machen, „weil man sowas ja nicht so oft sieht.“ Ein anderes Mal standen mehrere Bewohner um sie herum, umihr bei derArbeit zuzuschauen.DieKlischees hätten sich kaum geändert, berichtet die 50-Jährige. „Wenn meine MutterKundentermine ausmacht,weist sie nachwievor immer darauf hin: Wir schicken Ihnen eine Frau“.

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